Chatterton. Thomas Chatterton, der Sohn eines armen Schullehrers in Bristol, ward nach seines Vaters Tode daselbst am 20. November 1752 geboren. Nachdem er eine öffentliche Schule besucht, kam er als Gehülfe zu einem Procurator und brachte nun alte Gedichte zum Vorschein, welche nach seiner Behauptung von einem Geistlichen des funfzehnten Jahrhunderts, Rowley, verfasst sein sollten und grosses Aufsehen machten. Von seinem Principal entlassen, ging er nach London, in der Hoffnung, von Sir Horace Walpole, an den er sich gewendet, unterstützt zu werden, aber Gray und Mason warnten Walpole, sich nicht von dem,,Knaben von Bristol" hintergehen zu lassen, und dieser behandelte ihn kalt und verächtlich. Er machte bald darauf, von Hunger und Elend gepeinigt, seinem Leben in einem Anfall von Verzweiflung am 25. August 1770 durch Gift ein Ende. Eine ausführliche Biographie des armen Jünglings lieferte G. Gregory, London 1789. Dass die angeblichen Poesieen Rowley's von Chatterton selbst herrührten, leidet keinen Zweifel mehr und es ist nicht allein das Talent, mit welcher er die Sprache und Weise, ja selbst die äussere Gestaltung der Poesieen einer früheren Zeit nachbildete, so dass er viele Kenner täuschte, zu bewundern, sondern noch mehr die Genialität, der Gedankenreichthum und die tiefe poetische Kraft, welche sich in ihnen offenbart. Merkwürdig ist, dass dagegen alle Gedichte, die Chatterton in modernem Englisch schrieb, nur mittelmässig sind, doch that er das vielleicht absichtlich. Seine Werke (die beste Ausgabe ist die von 1803: London, 3 Bde in 8.) in alterthümlicher Hülle enthalten mehrere epische Poesieen, ein Trauerspiel Ella, und mehrere Balladen u. s. w.; sie finden sich auch im 11. Bde der Anderson'schen Sammlung. Um die Echtheit der Gedichte Rowley's zu beweisen, schrieb James Bryant ein eigenes Werk u. d. T. Observations upon the poems of Thomas Rowley, London 1781; 2 Bde in 8. Aella, atte Watchette. A Fragment. Curse onne mie tardie woundes! brynge mee a stede! I wylle awaie to Birtha bie thys nyghte; Albeytte fro mie woundes mie soul doe blede, I wylle awaie, and die wythynne her syghte. Brynge mee a stede, wythe eagle wynges for flyghte, Swefte as mie wyshe, and, as mie love ys stronge. The Danes have wrought mee myckle woe ynne fyghte, Inne kepeynge mee from Birtha's armes so longe, O! whatte a dome was myne, sythe masterie Canne yeve ne pleasaunce, nor mie londes goode leme myne eie! Yee goddes, howe ys a loverres temper formed! Some tymes the samme thynge wyll both bane and blesse? On tyme encalede, yanne bie the same thynge warmed, Estroughted foorthe, and yanne ybroghten less. 'Tys Birtha's loss whyche doe mie thoughts possesse; I wylle, I must awaie: whie staies mie stede? Mie huscarles, hyther haste; prepare adresse, Whyche couracyrs yn hastie journies nede. O heavens! I most awaie to Byrtha's eyne, For yn her looks I fynde mie beynge doe entwyne. An excelente Balade of Charite. In Virgyne the sweltrie sungan sheene, And hotte upon the mees did caste his raie; The apple rodded from its palie greene, And the mole peare did bende the leafy spraie, The peede chelandri sunge the livelong daie; 'Twas nowe the pride, the manhode of the yeare, And eke the grounde was dighte in its mose defte aumeree. The sun was gleemeing in the middle of daie, The which full fast unto the woodlande drewe, Hiltring attenes the sunnis fetive face, And the blacke tempeste swolne and gatherd up apace. Beneathe an holme, faste by a pathwaie side Which dide unto Seyncte Godwine's covente lede, A hapless pilgrim moneynge did abide, Pore in his viewe, ungentle in his weede, Longe bretful of the miseries of neede, Where from the hailstone coulde the almer flie? He had no housen theere, ne anie covent nie. Look in his glommed face, his sprighte there scanne; Howe woe-be-gone, how withered, forwynd, deade! Haste to thie church-glebe-house ashrewed manne! Haste to thie kiste, thie onlie dortoure bedde, Cale, as the claie which will gre on thie hedde, Is charitie and love aminge highe elves; Knightis and barons live for pleasure and themselves. The gatherd storme is rype; the bigge drops falle; The forswat meadowes smethe, and drenche the raine; The comyng ghastness do the cattle pall, And the full flockes are drivynge ore the plaine; Dashde from the cloudes the waters flotte againe; The welkin opes; the yellow levynne flies; And the bot fierie smothe in the wide lowings dies. Liste; now the thunder's rattling clymmynge sound Sheves slowlie on, and then embollen clangs, Shakes the high spyre, and losst, dispended, drown'd, Still on the galland eare of terroure hanges; The winds are up; the lofty elmen swanges; Again the levynne and the thunder poures, And the full cloudes are braste attenes in stonen showers. Spurreygne his palfrie ore thae watrie plaine, The abbatte of Seyncte Godwine's convente came; His chapournette was drented with the reine, And his pencte gyrdle met with mickle shame; He aynewarde tolde his bederoll at the same; The storme encreasen, and he drew aside, With the mistalmes craver neere to the holme to bide. None touche mie rynge who not in honour Are past the power of human skill, Once moe the skie was blacke, the thounder If in this bosom aught but thee rolde; Faste reyneynge oer the plaine a prieste was Omniscience could the danger see, seen; Ne dighte full proude, ne buttoned up in golde, His cope and jape were graie, and eke were clene; Then why, my soul, dost thou complain? A Limitoure he was of order seene: An almes, sir prieste! the droppynge pilgrim My languid vitals' feeble rill, Burns. Robert Burns, der Sohn eines schottischen Bauern William Burness, ward am 25. Januar 1759 in einer von seinem Vater selbst gebauten Lehmhütte, am Ufer des Flusses Doon, in der Nähe der Stadt Ayr, in Schottland geboren. Er erhielt für seine Verhältnisse eine gute Erziehung, besonders wurde sein früh erwachtes poetisches Talent durch seine Umgebungen genährt; dech benutzte er auch später die dargebotene Gelegenheit sich mathematische Kenntnisse zu erwerben. Nach seines Vaters Tode bewirthschaftete er mit seinem Bruder gemeinschaftlich einen Pachthof; da aber Gelingen ihre Mühe nicht krönte und Burns noch obendrein die übeln Folgen eines Liebeshandels zu erdulden hatte, so fasste er den Entschluss nach Jamaika auszuwandern und würde ihn auch ausgeführt haben, wenn es ihm nicht an der nöthigen Summe für die Ueberfahrt gefehlt hätte. Dies brachte ihn auf den Gedanken seine Gedichte zu sammeln und herauszugeben. Sie erschienen 1782 in Kilmarnock und hatten einen so glänzenden Erfolg, dass sie ihm nicht allein das gewünschte Geld, sondern auch Ruhm und Ehre eintrugen. Auf das Schmeichelhafteste eingeladen, besuchte er jetzt Edinburg und verlebte dort frohe Tage. Eine neue Auflage brachte einen reinen Gewinn von 500 Pfund Sterling. Burns vermählte sich nun mit dem jungen Mädchen um dessenwillen er früher hatte auswandern wollen, trat von Neuem eine Pachtung an und wurde darauf, als auch diese seinen Erwartungen nicht entsprach, Zollaufseher. Sein früheres zu Zeiten wüstes Leben, von dem er selbst jetzt nicht ganz liess, stürzte ihn in ein frühes Grab; er starb am 21. Juli 1796 in Dumfries. Eine treffliche Ausgabe seiner Gedichte mit Burns' Biographie und erklärenden Anmerkungen besorgte Allan Cunningham, London 1834 und nach dieser eine in ihrer Art nicht minder ausgezeichnete für Deutschland bestimmte, Adolph Wagner, Leipzig 1835, 1 Bd in 8. Sie sind meist lyrischen Inhaltes und zum grössten Theil im schottischen Dialect geschrieben. Burns ist ein Naturdichter im edelsten Sinne des Wortes; tiefes Gefühl, lebhafte Phantasie, Wahrheit der Empfindung, Innigkeit, gesunder Witz, treffende Darstellung und ursprüngliche Frische, sind seinen Poesieen eigen, verleihen ihnen einen unvergänglichen Werth und haben sie zum Eigenthum seines Volkes gemacht, das mit jedem Jahre dankbarer und inniger erkennt, welch' ein grosser Dichter er war. Tam O'Shanter. When chapman billies leave the street, This truth fand honest Tam o' Shanter, O Tam! had'st thou but been sae wise, Ae market-day thou was nae sober, Ah, gentle dames! it gars me greet, But to our tale: Ae market night, |