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zur

Theorie und Literatur

der

schönen Wissenschaften

von

Johann Joachim Eschenburg

Herzogl. Braunschw. Lüneb. Hofrath, und Professor der Philosophie und
schönen Literatur am Collegio Carolino in Braunschweig.

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Berlin und Stettin,
bei Friedrich Nicolai, 1790.

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Lut 2020.5

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HARVARD COLLEGE

JAN 13 1922

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Kugo Reisinger funds.

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Vorbericht.

Schon in der Vorrede zum ersten Bande ber

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gegenwärtigen Sammlung äußerte ich die Bes sorgniß, daß dieselbe größer und båndereicher werden würde, als ich anfänglich dachte und wünschte. Jezt habe ich Ursache zu fürchten, daß diese Besorgniß meinen Lesern leicht noch abschreckender, als mir selbst, werden könne, seitdem der Verfasser einer mir sonst sehr schmeis chelhaften Beurtheilung dieser Beispielsammlung, im ersten Stücke des zweiten Bandes der zu Leipzig herauskommenden Kritischen Uebersicht der schönen Wissenschaften, jener Furcht noch mehr Bestimmtheit, und eben dadurch noch mehr Abschreckendes gegeben hat.

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Er glaubt nämlich, daß diese Sammlung wes
nigstens auf sechszehn Bånde werde anwach-
sen müssen.

Uebertrieben finde ich freilich an sich selbst diesen Anschlag nicht, da ich mich bisher über die Anzahl und Einrichtung der noch rückständis gen Bånde nicht erklärt habe, und man leicht aus der Beschaffenheit der bisherigen auf eine noch größere Anzahl jener schließen konnte. Denn freilich, wenn ich z. B. nur von jedem Schauspieldichter ein ganzes Schauspiel, von jedem trefflichen dogmatischen Schriftsteller eine ganze Abhandlung, von jedem musterhaften Redner eine ganze Rede oder Predigt liefern wollte; so würde sich das alles noch nicht einmal in eine Folge von sechszehn Bånden bringen lassen, sondern vielleicht noch einmal so viel betragen.

Man wird mir aber leicht zutrauen, daß diese ganze Unternehmung keine literarische Fis nanzoperation gewesen, und daß es mir dabei mehr um den Nußen und die Zufriedenheit meiner Leser, als um meinen eignen Vortheil, zu thun sen. Auch wäre es meinerseits eine sehr vermessene, und wohl gewiß fehlschlagende Erwartung, wenn ich hoffen wollte, die Käufer dieses Werks durch solch eine ungebührliche Ans hâu

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häufung der Bånde weder, abzuschrecken, noch zu ermüden.

Es ist jedoch nicht bloß diese Rücksicht; es ist Bedürfniß und Natur des ganzen Unters nehmens, die mich nöthigt, demselben gewisse Schranken zu sehen und bei denen Gattungen der Poesie und Prose, deren Beispiele von zu großer Ausdehnung sind, anders, als bei den bisheria, gen, zu verfahren. Und nun halte ich es für meine Pflicht, von dem Plane, den ich bei der Fortsetzung dieser Sammlung zu befolgen Wils lens bin, vorläufige Rechenschaft zu geben.

Man hat nur noch drei, und überhaupt also acht Bånde dieser Beispielsammlung zu ers warten, ohne daß ich dabei eine beståndige und fortgesette Rücksicht auf meinen Entwurf der schönen Literatur aus den Augen verlieren wer de. In dem sechsten Bande nämlich werde ich noch die vorzüglichsten Muster des romantischen Heldengedichts, des poetischen Gesprächs, der Heroide und der Rantate mits theilen; dann aber noch in diesem und dem fols genden siebenten Bande die vornehmsten, im Lehrbuche angeführten, dramatischen Dichter des Lustspiels, Trauerspiels und Singspiels, bloß literarisch und kritisch durchgehen. Von ihnen werden umständlichere Notizen, als

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