Geißler. Geliebte Mutter, rief er aus, Hort, was die Leute sagen: Dem Vater håttet ihr ins Haus Ein fremdes Kind getragen. Der Schmähung glaub' ich freilich nicht, Doch sie zu widerlegen, Das sag' ich euch ins Angesicht, Ist über mein Vermögen. Darum, erlauchte Mutter, sprecht, Woran ich es erkenne, Daß ich mit angebohrnem Recht Mich Sohn des Phoebus nenne. Klymene roth, vor Zorn entbrannt, Da sie die Låstrung hörte, - Ob Lieb, ob Wuth sies lehrte :) Hier saß sein Vater voller Pracht Im stralenden Palaste, Der, nur die Farbe nicht der Nacht, Ovid, der diesen Tempel mahlt, Das bleibt vor mir. denn das bezahlt Sol sah ihn schon von fern einher Mit seiner Kutsche rollen: Ha! dacht er schmunzelnd, was muß der Er legte seinen Jubar ab, Mein Vater, wie die Mutter spricht, So laß mit einem Unterpfand Mich deine Güte segnen, Der Schmähsucht und dem Unverstand Nach Würden zu begegnen. Gut! gut, mein Sohn! rief Phoebus aus, Das will ich dir gewähren: Beim Styr schwdr ich, bei dem mit Graus Drum heische nur was dir gefällt, Nichts will ich dir versagen: Da forderte der kühne Held Des Vaters Sonnenwagen. Geißler. Je: Geißler. Je: daß dich doch! du armer Tropf, Er stellt ihm höll und Himmel vor, Gott Phoebus last, gereizt von Zorn, Er seht den Knaben auf den Vock, So fahre hin an deinen Ort, Adjeu, Papa! -er klatscht, und fort Die Rosse zogen schrecklich aus, Und gleich beym ersten Himmelshaus Die Ohren summend brausten. Die schlauen Thiere merkten fast Daß Sol sie nicht regierte, Weil ihre Kraft die Federlast Des Knabens kaum verspürte. Drum blieben sie nicht lang im Gleis Mit wilder Kapriole Durchhackten sie das ewge Eis Dort oben an dem Pole. Die Schlange, die von Frost erstarrt, Puht', als sie jeßt erwärmet ward, Der Kam, als es nun gethauet war, Aus seinem Loch getrecket. Vom Pole gieng hierauf die Reis' Wo, recht verengt in einem Kreis, Den Stachel streckt der Scorpion, Das arme Kind zu stechen; Auch will der Löwe seinen Hohn An Herkuls Vettern råchen. Der Krebs sperrt seine Scheeren auf Die Nas' ihm abzusäbeln, Und etwas höher noch hinauf Drohn Geyer ihm mit Schnåbeln. Nun fiel dem jungen Herrn der Muth, Doch fiel er nicht den Pferden, Denn diese rannten, daß ihm Hut Frau Phoebe sah tief unter sich Doch auf der armen Erd entstand Dafür gerieth der Weinwachs wohl, Und das ist leicht zu glauben; Man fand tief unterm Norderpol Die Nektarvollsten Trauben. Doch stand noch mancher Berg in Glut, Und manche, schöne Heide: N2 Geißler. Auch ward so manche Silberfluth Frau Tellus fächelte sich zwar, Sie kam gen Himmel, auf dem Arm Und heulte, daß dichs Zevs erbarm! Je wo denn? rief die ganze Schaar Der Göttin Tellus Antwort war: Auf meiner armen Erde. Da flogen all' in grösster Eil Hin auf des Atlas Spike: Hier sahn sie dann den schönen Gråul, Drauf gab der große Jupiter Dem Phoebus eine Nase: Herr Narr, vertraut ich ihm, sprach er, Den Wagen nur zum Spase? Schaft er nicht seinen Buben weg, Und dieses zwar zur Stunde, So werf' ich den, sag' ich ihm feck, Mit einem Bliß zu Grunde. Nun wollt er doch aus großer Gunst 'Nicht stracks herunter blihen, Drum sucht er erst die Feuersbrunst Er rief: Ihr Nebel sammelt euch! Stein ausgeleert war Meer und Teich; |