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Inhalts-Verzeichnis des LXXIV. Bandes.

Abhandlungen.

Adolf Friedrich Graf von Schack. Von C. Halling

Ein Besuch bei Goethe auf der Wartburg im September 1777. Von Cari
Geiger

Seite

1

33

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Die Hamlet-Periode in Shaksperes Leben. Von Hermann Isaac. (Fortsetzung)

45

stetter

Von Franz Branky.

Die Technik der Luzerner Heiligenspiele. Von Dr. Renward Brand

Zur Volkskunde.

Dickens und seine Hauptwerke. Eine kritische Studie von A. Ball. (Fortsetzung)

Über Form und Sprache der Gedichte Thibauts IV. von Champagne. Von

Fritz Davids

Friedrich der Grofse und die deutsche Dichtkunst. Von Dr. M. Herwig 221 Einige kritische Bemerkungen zu Molière, mit besonderer Berücksichtigung

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69

83

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des Médecin malgré lui“. Von Dr. Wenzel

247

Der Gebrauch der Tempora und Modi im anglonormannischen Horn. Von
Gustav Rudolph

257

Nachträge zu den Legenden

327

Dickens und seine Hauptwerke. Eine kritische Studie von A. Ball. (Schlufs.) 369 Victor Hugo und die deutsche Kritik. Von Joseph Sarrazin.

Beurteilungen und kurze Anzeigen.

Bibliothek gediegener und lehrreicher Werke der englischen Litteratur. Zum
Gebrauche der studierenden Jugend ausgewählt und ausgestattet von
Dr. Anton Goebel. (E. Gerlach)

Lehrgang der französischen Sprache. Herausgegeben von Dr. Heinrich
Löwe. Teil I: Lehr-, Sprech- und Lesestoff zu einem naturgemässen
Unterricht in den beiden ersten Jahren (Quinta und Quarta). (Dr. Ernst
Gropp)

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Éléments de grammaire française à l'usage de l'enseignement moyen, par

J. Delbœuf et L. Rorsch

Helene Lange, Précis de l'histoire de la littérature française. (Louis
Feller)

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447

91

93

96

97

98

Phèdre, tragédie par Racine. Erklärt von H. Kirschstein. (R. Scherffig.) James Connor, Manuel de conversation en français, en allemand et en anglais 100

Seite

A. Stange, Auswahl französischer und englischer Gedichte zum Gebrauch an Realschulen. (Joseph Sarrazin)

1) Campagne de 1806-1807. (Aus Histoire de Napoléon Ier par P. Lanfrey.)
Für den Schulgebrauch erklärt von J. V. Sarrazin. 2) Béranger.
Auswahl von 50 Liedern. Mit Anmerkungen zum Schulgebrauch her-
ausgegeben von Dr. J. Sarrazin. 3) Tableaux ethnographiques et
géographiques. Mit deutschen Anmerkungen von Dr. J. Baumgarten.
4) Ausgewählte französische Kanzelreden. (Bossuet, Fléchier, Marsillon.)
Erklärt von A. Krefsner

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1) The Lady of the Lake by W. Scott. Mit Anmerkungen herausgegeben
von Dr. M. Krummacher. — 2) The Merchant of Venice by W. Shake-
speare. Mit Anmerkungen herausgegeben von Dr. Hermann Isaac.
3) Julius Cæsar by W. Shakespeare. Mit Anmerkungen herausgegeben
von Dr. Hermann Isaac

(H.)

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Christmas. (Aus dem Sketch Book von Washington Irving.) Für den
Schulgebrauch erklärt von Gustav Tanger.
Sir Walther Scott, Tales of a Grandfather. Mit Anmerkungen zum Schul-
gebrauch herausgegeben von F. Friedrich. (Ernst Wetzel)
Scott, History of France from 1328-1380. Erklärt von Dr. H. Fehse.
(Prof. Dr. Bierbaum)

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Zusammenhängende Stücke zum Übersetzen ins Englische. Von Dr. F. J.
Wershoven. (W. Bertram)

Zur Abwehr. Von Dr. W. Dreser

100

101

102

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102

103

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A. Caumont, Goethe et la Littérature française. Programm des städt. Gymnasiums zu Frankfurt a. M...

457

E. Beckmann, Anleitung zu französischen Stilübungen. Programm des
Realgymnasiums zu Altona

458

Lanfrey, Histoire de Napoléon, herausgegeben von F. Ramsler
H. Bretschneider, Franco-Anglia.

458

Sammlung französischer und englischer

Dichtungen in deutschen Versen. (Joseph Sarrazin) Shakespeare-Notes. By F. A. Leo

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Über Lautphysiologie und deren Bedeutung für den Unterricht. Von Dr. Hermann Breymann

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Zur Geschichtsforschung über die Romänen. Historisch-kritische und ethnologische Studien von V. Maniu. Deutsch von P. Brosteanu. Praktische Grammatik der Romänischen Sprache für den Schul- und Selbstunterricht. Von J. Cionca.

463

464

Gaspey's English Conversations, social, commercial, historical, literary, etc. Ein Hilfsbuch zur Übung in der englischen Umgangssprache. Neu bearbeitet von Dr. Emil Otto

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Adolf Friedrich Graf von Schack.

Es hat lange gedauert, bis dieser gröfste der jetzt lebenden Dichter Deutschlands in weiteren Kreisen auch nur bekannt geworden ist, geschweige denn eine gerechte Würdigung erfahren hat. In der neuesten Zeit erst bemüht man sich, ihm einen späten Dank abzutragen und ihm die Stelle unter den Dichtern der Gegenwart einzuräumen, die ihm bis vor kurzem nur ein anderer noch streitig gemacht hat, die jetzt aber zweifellos ihm allein gebührt.

Schack ist auf dem Gute seines Vaters, des Freiherrn Adam v. Schack, in Brüsewitz bei Schwerin im Mecklenburgischen am 2. August 1815 geboren. Als sein Vater zum Gesandten am Bundestage zu Frankfurt a. M. ernannt war, zog er mit ihm dorthin, besuchte daselbst das Gymnasium, studierte dann in Bonn, Heidelberg, Berlin die Rechte, zugleich aber auch die verschiedenen europäischen Litteraturen und die orientalischen Sprachen. Ein mächtiger Reisetrieb hat ihn von jeher beseelt, und früh zog es ihn nach dem Süden und Osten. Er hat Italien, Sicilien, Ägypten, Griechenland, Spanien, einen grofsen Teil Kleinasiens und manche von jenen Gegenden häufiger und zu längerem Aufenthalt besucht. Als Kammerherr und Legationsrat begleitete er den Grofsherzog von Mecklenburg auf einer Reise nach Italien und Konstantinopel, dann auch nach Spanien und dem Orient. Später setzte er als Geschäftsträger in Berlin scine Studien der orientalischen Sprachen mit Eifer fort und lieferte künstlerisch vollendete Übersetzungen aus dem Arabischen, Persischen und dem Sanskrit.

Archiv f. n. Sprachen. LXXIV.

1

1852 nahm Schack als Geh. Legationsrat seine Entlassung aus dem Staatsdienste, reiste 1854 wieder nach Spanien, um sich dort mit der Dichtung, Geschichte und Kultur der spanischen Araber zu beschäftigen, welchen Studien wir sein erstes gröfseres Werk: „Geschichte der dramatischen Litteratur und Kunst in Spanien" verdanken. Einer Einladung des Königs Maximilian II. von Bayern Folge leistend, schlug er seinen Wohnsitz in München auf, wo er, wenn ihn nicht der dort verhältnismäfsig hart auftretende Winter nach Süden treibt, auch jetzt noch zu weilen pflegt. Seine Übersetzungen aus dem Spanischen, Portugiesischen, Arabischen, Sanskrit, sein mustergültiges Werk: „Poesie und Kunst der Araber in Spanien und Sicilien" können wir einer näheren Betrachtung hier nicht unterziehen; dagegen darf nicht unerwähnt gelassen werden, dafs, wenn er auch auf dem Gebiete der Dichtkunst sich den vollsten Lorbeerkranz gewunden hat, er für die anderen Künste ebenfalls ein feines Verständnis besitzt und ihnen ein warmfühlendes Herz entgegenbringt. Einen sprechenden Beweis dafür liefert seine Gemäldegalerie in der Villa Schack zu München, die von grofser kunstgeschichtlicher Bedeutung ist, und über welche der Besitzer selbst in einem Prosawerke: „Meine Gemäldesammlung" eingehende Auskunft giebt.

Eine seiner gröfseren Dichtungen, wenn sie auch aus einer jugendlichen Periode des Dichters stammt, läfst dennoch schon fast in jedem Zuge das edle Antlitz der Schackschen Muse erkennen; ich meine seinen „Lothar".

Mit holden Erinnerungen aus der Kindheit Tagen beginnt der Held seine Erzählung. Mit inniger Liebe gedenkt er der Mutter, die ihm der Tod ach nur allzufrüh entrissen, und des durch diesen Todesfall in düstere Schwermut versenkten Vaters. Dieser hatte als Offizier die Freiheitskriege mitgemacht, war in denselben schwer verwundet und nie wieder völlig gesund geworden; aber wenn er der grofsen Zeit gedachte, in welcher ihm eine, wenn auch nur bescheidene Rolle mitzuspielen vergönnt war, dann leuchtete sein Auge in alter Klarheit und verschwunden schien alle Hinfälligkeit und Schwäche. Das Schlofs mit dem Ahnensaal, dem Schlofsturm, seinen mit Rüstungen und Waffen geschmückten Sälen alles tritt deutlich vor unser

geistiges Auge. Der alte Pfarrer Eberhard, dem Lothar in liebevoller Pietät Worte voll warmer Dankbarkeit widmet, der alte Jäger und die bejahrte Wärterin, besonders aber sein Jugendfreund Hugo, dem er mit schwärmerischer Liebe zugethan war, werden in klaren Bildern dem Leser vorgeführt. Aus dem für die homerischen Helden begeisterten Knaben wurde. ein für die höchsten Ideale schwärmender Student. Als solcher war er einst zum Schlosse seiner Väter zurückgekehrt, als ihn sein Vater eines Tages in ein Gemach rufen liefs, welches zu betreten ihm bis dahin nicht verstattet war. Er erzählt:

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wunderbar!

Ich trat in das Gemach und Als wär's ein Rüsthaus, sah ich Schwert an Schwert Sich an den Seiten reihn; mit Waffen war Die Wand bedeckt, mit Kriegerbildern, Fahnen, Husarenschwertern, Lanzen der Ulanen, Und könnt es sein? auf einer Bahre stand, Umhüllt von schwarzem Trauerflor, Sarkophag, um den sich Lorbeer wand!"

Ein

Angesichts dieses Memento mori und der Trophäen aus einer ruhmreichen Vergangenheit liefs der Vater noch einmal an seines Sohnes inneren Blicken die Bilder seiner Erlebnisse aus jenem glorreichen Kriege vorüberziehen:

Sie alle, die gemäht vom Schwert,

Vom Blei ge

„,aber o! würgt, — Von Kummer aufgezehrt, Fürs Vaterland den heilgen Tod Was wurde nun von ihren Träumen wahr? gestorben,

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Von all

Wie um die Hand der

Dies

Ein Spott der
Dein Haupt

dem Hohen, drum sie heifs geworben, Braut sprich, mein Lothar, Ist auch das Kleinste nur erfüllt uns worden? Ohnmächtiger, zerrifsner als es war, Deutschland nun, in West und Ost und Norden Nachbarn!“... „Knie nieder, o mein Sohn! ich weihe dem deutschen Genius. Begeistern möge dich sein Flammenkufs, Wenn in dem Kampf für Freiheit und für Recht Voran du ziehst dem kommenden Geschlecht! - Und du, o Herr, erhör mein Flehn! Lafs auf dem Grund, den meine Kampfgenossen Mit teuerm Märtyrblut begossen, - Verjüngt dies Deutschland auferstehn!"

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Wenige Tage darauf starb der Vater. Der so zum Kampf ,,für Freiheit und für Recht" gestählte Sohn kehrte nach dem Musensitz zurück und liefs sich dort in eine politische Verschwörung zur Herstellung des einen und freien Deutschlands mit etwa zwanzig gleichgesinnten Musensöhnen ein. In einer uralten Ruine schwuren sie bei Totenkopf, Dolchen und gekreuz

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