Pagina-afbeeldingen
PDF
ePub

194

H. Klinghardt, Der werth der phonetik

Die eine gruppe sprach, ich will nicht sagen, wie der blinde von den farben, aber in jedem falle über etwas, was sie nicht practisch kannten diese waren gegen die methode, ja zum theil gegen jede methode. Die andere gruppe besteht aus denen, welche die methode erprobt haben die waren, soweit ich mich entsinne, alle einig mit mir.

spricht.

Hierin kann doch nur etwas liegen, was für die methode

Wenn unter den jetzt sich wohl auf mehrere hunderte belaufenden lehrern, die in Norwegen, Schweden, Dänemark, Deutschland, Frankreich und England diese methode erproben, sich auch nur ein einziger befindet, der, nachdem er sie practisch angewandt hat, zur alten methode zurückgekehrt ist, so will ich mich vielleicht als geschlagen ansehen. Aber mir ist ein solcher fall bis zur stunde noch nicht bekannt geworden. Und gerade diese einstimmigkeit scheint mir weit nachdrücklicher zu gunsten der methode zu sprechen, als alle bedenken von conservativem standpunkte aus gegen sie sprechen können.

Vorsitzender: Da niemand mehr das wort wünscht, so schliesse ich die verhandlung, indem ich herrn prof. Jespersen für seinen interessanten vortrag unseren dank ausspreche, und ebenso auch den herren, welche an der debatte theil genommen haben.« H. Klinghardt.

Rendsburg (Holstein), Nov. 1897.

[blocks in formation]

Die hs. verdankt ihren ursprung wahrscheinlich einem brande u Peterborough im jahre 1116, wobei das münster und die meisten mliegenden gebäude und wohl auch die meisten bücher der klosteribliothek zu grunde gegangen sind.3) E ist demnach der ersatz Iner verlorenen hs. Die erste hand endet 1121, und alles deutet arauf hin, dass um diese zeit auch die abfassung stattgefunden hat. m eintrag 14 wird die ernennung des abtes Ernulf zum bischof on Rochester berichtet. Der verfasser drückt das lebhafte bedauern er mönche von Peterborough über den weggang ihres abtes aus nd schliesst mit dem wunsche: God almihtig wunie afre mid him. Crnulf starb aber nach dem berichte von E selbst im jahre 124.4)

1) Vgl. bd. XXIV, s. 1 ff.

2) Bodl. Laud 636. Die hs. wurde zuletzt kurz beschrieben in: Catalogi codicum manuscriptorum Bibliothecae Bodleianae. Pars secunda. Confecit Henricus O. Coxe, A. M. Oxonii 1858–1885. Der dort gegebenen beschreibung sei noch inzugefügt: Die hs. besteht aus 91 blättern; die blätter 86-90 sind unbeschnitten and in folge dessen grösser als die übrigen; auf dem rand ist in französischer prache eine kurze chronik von Brutus bis Eduard I. beigefügt. Einleitung and ann. 1—16 sind in durchlaufender reihe geschrieben; die folgenden bis ann. 177 in zwei columnen, alle übrigen wieder in durchlaufender reihe.

3) Vgl. Earle, Intr. s. XLIII.
4) Vgl. Earle, Intr. s. XLVIII.

Von I 122- 1131 aufzeichnungen zu thun. fortgesetzt.

haben wir es ohne zweifel mit original-
Diese einträge wurden von jahr zu jahr

Wo sich in diesem abschnitt unterschiede in der schrift zeigen, da war gewiss auch jedesmal die darstellung unterbrochen worden. Die schrift des eintrags zu 1122 ist ähnlich der vorhergehenden, jedoch weniger kräftig; die buchstaben haben etwas mehr schwung, das M in Millesimo ist etwas höher als bei den vorhergehenden einträgen. Die zahl 1123 ist noch von derselben hand. Der eintrag zu 1123 rührt von einem andern schreiber her. Die tinte ist viel blasser, die schrift viel kräftiger, die buchstaben stehen weiter auseinander. Der eintrag zu 1124 zeigt wiederum andere tinte und ein anderes M. Der text beginnt mit grossem rothen anfangsbuchstaben, die schriftzüge sind unregelmässig, die buchstaben wieder enger an einander. Ann. 1126 beginnt bei on pes ilces geares let se kyning nimen his broder Rotbert . . . wiederum eine neue hand mit enger schrift und blassgrauer tinte.

Die letzte zeile von ann. 1125 ist wegradirt und darauf von der nämlichen hand, die 1126 bei on pes ilcan geares .. einsetzt, mit derselben blassen tinte geschrieben: of Burch on II ID. Octobris; sodann mit rother tinte die zahl 1126, darnach der anfang des eintrags: Eall pis gear was se kyng. . . Von ann. 1128 ab ist die tinte wieder besser, die schriftzüge sind sicherer, zierlicher. Es scheint jedoch derselbe schreiber noch thätig zu sein; er gibt sich offenbar jetzt nur mehr mühe. Nachlässiger schreibt er wieder den vorletzten absatz von ann. 1129, während er gegen schluss des eintrags, von ær he were wel ded ab, wieder sorgfältiger einträgt.

Die einträge 1132

1154 sind wiederum von anderer hand: schwarze tinte, der erste buchstabe der einzelnen jahreseinträge roth; sehr enge und kleine schrift; häufig übergeschrieben.

Wir erkennen also nach unsrer eigenen einsicht der hs. einen wechsel in der schrift: 1122, 1123, 1124, 1126 (bei on pes ilces geares .) und 1132. Der schreiber der einträge 1126 (von on pes ilces geares ab) bis 1131 schrieb mit mehreren unterbrechungen.)

[ocr errors]

.

Die annahme gleichzeitiger, von jahr zu jahr fortgesetzter abfassung findet eine bestätigung in den notizen über den abt Heinrich

1) Earle (Intr. s. XLIX) und nach ihm Pauli, Mon. hist. Germ. S. S. XIII verzeichnen nur den schriftwechsel 1122 und 1132.

4

von Peterborough. Ann. 1123 wird er als legat erwähnt, der von Rom des Peterspfennigs wegen nach England gesandt worden ist. Als dieser eintrag niedergeschrieben wurde, dachte noch niemand daran, dass Heinrich einmal abt von Peterborough werden sollte. Also ist der eintrag vor 1127 gemacht; denn da erfolgt Heinrich's ernennung, gegen die sich unser berichterstatter auf's schärfste ausspricht. Am schlusse von ann. 1127 sagt er: pis was his ingang, of his utgang ne cunne we iett noht seggon. God scawe fore. ann. 1128 (mitte) fährt er dann fort: 7 pes ilcan geares ferde se foren sprecene abbot Henri ham to his agen minstre to Peitou 1130 kehrt Heinrich nach Peterborough zurück, und kurz nach ihm kommt der abt Peter von Cluny, dem Heinrich verspricht, das kloster unter die botmässigkeit von Cluny bringen zu wollen. Hier macht der chronist die bemerkung: God eelmihtig adylege inele ræde. 1131 geht Heinrich wieder nach Frankreich und kommt auch nach Cluny, wo er sein versprechen, Peterborough unterthan zu machen, erneuert. In bezug hierauf schreibt unser chronist: Crist ræde for pa wrecce muneces of Burch and for þ wrecce stede. nu he behofed Cristes helpe and eall Cristenes folces.

[ocr errors]

Die einträge 1129 und 1131 bieten noch zwei stellen, aus denen die gleichzeitige abfassung hervorgeht. Nachdem uns der chronist (1129) mitgeteilt, dass so viel ketzerei (mycel dwyld) in der christen-.heit sei wie nie zuvor, schliesst er mit dem wunsche: Crist sette red for his wrecce folc. Aehnlich ann. 1131, nachdem er von einer grossen viehseuche berichtet hat: God hit bete per his wille bed. Er schildert also jedesmal zustände, die zur zeit, wo er darüber schreibt, noch andauern.

Die abschnitte 1122 bis 1131 und 1132 bis 1154 verrathen den ort ihrer entstehung deutlich. Sie geben in erster linie die geschichte des klosters Peterborough. Energisch wird der standpunkt vertreten, dass die mönche das recht haben, aus ihrer mitte sich einen abt zu wählen, und dass sie nur diesem gehorsam schuldig seien. Gewaltig sind die anstrengungen, welche die mönche einer unterwerfung unter Cluny entgegen setzen. Der gegensatz zwischen clericas und munecas wird scharf hervorgehoben.

Der letzte abschnitt, 1132-1154, 1ührt von einer hand und offenbar auch von einem verfasser her. Die sprache hat einen entschieden jüngeren character als die vorhergehenden theile. Romanische wörter treten in grösserer anzahl auf: pais, prisun, justise, tenserie, carited, concil, emperice, canceler, curt.

Der abschnitt ist

sicher wenigstens von ann. 1137 ab

nicht vor 1154 abgefasst; denn u. a. wird ann. 1137 von den schlechten zuständen erzählt, die während der neunzehnjährigen regierung Stephan's in England geherrscht haben. Unter demselben. jahre giebt der verfasser einen ausführlichen bericht über den abt Martin und dessen 2012 jahre dauernde, für das kloster so sehr segensreiche wirksamkeit. Beide männer starben aber 1154.

In demselben sinne, wie die parthien nach 1121 sind eine reihe von interpolationen der hs. E abgefasst, die unzweifelhaft den Peterborough-ursprung bestätigen. Es sind dies ausführliche berichte über die gründung und entwicklung des klosters, über dessen besitzungen und privilegien. Die tendenz dieser einträge lässt sofort als verfasser einen angehörigen des klosters erkennen. Dieser beansprucht für dasselbe nicht nur bedeutende schenkungen und vorrechte, die alle von königen verliehen und durch deren und der grosswürdenträger unterschrift urkundlich verbrieft seien, sondern er geht sogar so weit, das kloster für vollständig unabhängig von jeglicher weltlichen und kirchlichen oberhoheit, mit ausnahme derjenigen des papstes, zu erklären, ja es zum englischen Rom zu machen, so dass eine pilgerreise dorthin ebenso wirksam für das seelenheil sei, wie eine solche nach Rom selbst.

Ueber die in den einträgen genannten schenkungen und privilegien sind eine reihe lateinischer urkunden, theilweise in mehreren abschriften, erhalten. Es lag natürlich im interesse des klosters, solchen schriftstücken eine möglichst weite verbreitung zu verschaffen. Die echtheit dieser urkunden erscheint aber schon auf den ersten blick ebenso zweifelhaft, wie die behauptung in der interpolation zu ann. 963, dass man in einer ecke des von den Dänen zerstörten klosters unter dem schutte alte schriften gefunden habe, die von dem abte Headda herrührten und nachrichten über des klosters gründung, sowie über die ihm zugestandenen privilegien enthielten. Hätte man wirklich solche documente gefunden, so hätte man sie gewiss auch sorgfältig aufbewahrt, um sie selbst für die beanspruchten rechte sprechen zu lassen; man hätte ihren inhalt wohl wörtlich in die annalen aufgenommen. Waren sie zur zeit der abfassung von E nicht mehr vorhanden, so hätte der verfasser über ihren verbleib wohl wenigstens etwas mitgetheilt. Wären wirklich so alte originalurkunden über die schenkungen und privilegien des klosters vorhanden gewesen, so hätte man sie gewiss wortgetreu vervielfältigt, ihre alte form möglichst bewahrt; denn je älter sie waren, um so ehrwürdiger mussten sic

[ocr errors]
« VorigeDoorgaan »