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Legen großen Nachdruck auf die Zerstörung des Kehrichts der Scheuneböden zur Vernichtung der Larven, da sie annehmen, daß selbe im Weizen fortleben, bis er gedreschen ist. Diese Maßregel ist sicher passend, wenn viele Larven so gefunden werden, allein sie bleiben nicht anders, als ausnahmsweise, so im Weizen, weil sie allgemein zu der Zeit auf den Boden steigen, wenn die Ernte reif ist, wie bereits erwähnt wurde. Asa Fitch sagt, daß sie sechs bis zehn Eier auf ein einzelnes Korn ablegen und bisweilen andere Grasarten, außer dem Weizen, angreifen; allein französische Authoritäten, welche wir zu Rathe zogen, enthalten keine solche Beobachtung, obwohl sie mit ihm in Bezug auf die Anzahl der Eier übereinstimmen.

Der Name des Insektes ist eine Sache von Wichtigkeit, da durch bestimmte Feststellung eines Namens in einer entomologischen Beschreibung Verwirrung

vermieden wird.

Die weibliche cecidomyia ist ungefähr zwei Millimeters lang. Augen schwarz, mehr als zwei Drittel des Kopfes einnehmend, getrennt durch eine gelbliche Linie. Brust und Hinterleib von einem Citronengelb, bisweilen Orangegelb. Der Hinterleib läuft in einen zurückziehbaren Dvipositor aus, der so lang ist wie der Körper, nicht sichtbar im gewöhnlichen Zustande des Insektes (Fig. 9, Platte 4). Klaue lang, gelblich. Fühlhörner aus länglichen Gliedern zusammengeseßt, wie eine Kügelchenreihe an einem sehr feinen Verbindungsfaden verbunden. Diese Glieder sind abgeflacht und etwas stundenglasförmig, zwölf an Zahl, das Verbindungsgelenk ungerechnet; diese ersten sind die längsten, als ob aus zwei zusammengefügten gebildet; sie sind mit langen Haaren beseht. Die Flügel sind durchscheinend und wimperförmig, besonders an den Rändern. Fig 9 und 10 geben eine getreue Darstellung ihres Ausschens. Eine wichtige noch nicht entschiedene Frage in der Beschreibung dieses Insektes besteht darin: ob außer den Längerichtigen Sehnen es auch eine transverse Sehne gibt, welche die hintere Nippenschne mit der Seite verbindet? Diese Frage ist wichtig, weil von ihrer Beantwortung eine Unterscheidung von Abarten oder Arten und daherige Verschiedenheiten der Naturanlage und Weise der Verhütung ze. ze. abhängen können. Mons. Bazin, eine von uns zu Rathe gezogene französische Authorität, ist der Ansicht, daß in seinem Lande eine derartige transverse Sehne existirt und am deutlichsten beim Männchen hervortrit (Fig. 10, Platte 5.)

Die männliche cecidomyia ist seltener, als die weibliche, und unterscheidet sich von derselben durch einen kürzeren Körper, Abwesenheit des Dripositor und weniger ins tensive Farbe. Brust und Hinterleib gelbbraun, Flügel wenig mit Schwarz gefärbt, die Spannsehnen deutlicher sichtbar. Die Fühlhörner verschieden. Die Glicker weniz ,ger in die Länge gezogen, sphäroidal, dreizehn an Zahl, das erste beim Weibchen scheint aus zwei zu einem verbundenen zu bestehen. In der Beschreibung des Männchens herrschen Verschiedenheiten unter den Authoritäten aus dem vorhin angeführten Grunde, und fernere Beobachtungen sind erfordert, um die Eigenthümlichkeiten dieses Insektes hinlänglich bekannt zu machen. Für abgebildete Darstellungen dieses Insektes und seiner Parasiten, welche bereits beschrieben worden, wird der Leser auf Fig. 9, 10, und 11, Platte 4 und 5 verwiesen.

Parasiten der CECIDOMYIA TRITICI.— Wir bemerken, das verschiedene Arten Parasiten die Cecdiomyia Trijici angreifen. Eine daven, als in einem ganz ausnahmsweisen Zustande gefunden, ist der macroglenes penetrans, (Seite 5 25.) Rücksichtlich der anderen zwei Hymenoptera verdanken wir ihre Bestimmung dem außerordentlichen

!

Scharfsinn des M. Dr. Sichel, Präsidenten der Entomologischen Gesellschaft von Frankreich," gleich ausgezeichnet als Entomologe, wie als Arzt.

Bemerkung von Dr. Sichel über die hymenopteren Parasiten der CECIDOMYIA TRITICI, geordnet von M. C. Bazin.

Die kleinen hymenopteren Parasiten der Cecidomyia Tritici gehören beide zu der Familie der Oxyures von Latreille oder den Proctotrupides von Stephens und M. Westwood, Unterfamilie der Platygasterides, von M. Westwood, genus Platygaster, von Latreille.

Das erste dieser kleinen Insekten, welches M. Bazin so zahlreich gefunden hat, daß er es als in Myriaden vorhanden betrachtet, ist der Platygaster punctiger, Fig. 11, Platte 4. Nees d'Esenbeck (Hymenopt, Ichneumonibus, affin, 2., p. 307, No. 15.) Es gehört gegenwärtig zum genus Inostemma des M. Walker, einem genus, welches ausgezeichnet ist durch den Submarginalnerv, an seiner Extremität durch eine kleine Scheibe abgeschlossen, ein vollkommen ausgedrückter Charakter (Fig. 11.); diese Figur ist im Allgemeinen dem Insekte konform, welches ich unter das Mikroskop brachte, und der durch M. Nees von ihm gegebenen Beschreibung.

M. Nees erkennt mit großem Widerstreben den Fühlhörnern sechs Gliederungen zu; allein Untersuchungen unter dem Mikroskop lassen über diesen Punkt keinen Zweifel übrig. Nach dem Scap, welcher sehr lang und an seinem Ende etwas weit ist, kommt ein Fortsah, kurz und etwas weit, darauf vier sehr kleine Glieder und dann vier andere sehr große, welche die Keule bilden; allein bei den Individuen, welche sehr alt oder troden sind und die ich unter meiner Beobachtung habe, sind die Grenzen der Glieder sehr häufig undeutlich und nur durch eine starke Vergrößerung erkennbar, was mir das Bedenken des Mr. Bazin erklärt. M. Förster hat nach einem von M. Bazin mitgetheilten Briefe aus dieser Art den Typus eines neuen genus gemacht, das er Isostasius nennt; da er die wesentlichen Charaktere dieses genus nicht angibt, und da mir gegenwärtig feine anderen Arten des genus Inostemma 31 Gebote stehen, kann ich über die Richtigkeit dieser neuen generischen Unterscheidung nicht entscheiden.

Das zweite dieser kleinen Hymenoptera ist der Platygaster scutellaris, Nees. Obwohl M. Bazin mir nur drei, sehr trockene Individuen übermachte, welche zu erweichen und zu dehnen ich nicht Zeit hatte, so reichen sie dennoch vollkommen hin, die spezifischen Charaktere zu entfalten: röthliche oder braunrothe Füße, Fühlhörner fast ganz braunroth, mit einer von vier Gelenken etwas durchbrochenen Keule, wie Fig. 14. Platte 5 — der Schild oder die Corica in eine lange Are verlängert, welche an ihrer Basis sehr breit, an der hinteren Extremität sehr spizig ist. Die drei Individuen, an welchen ich meing Beobachtungen mache, scheinen Weibchen zu sein, ich kann mich jedoch hierüber nicht mis Sicherheit aussprechen. Ich beabsichtige während des kommenden Sommers, wenn M. Bazin mir neuere und zahlreichere Individuen zugeschickt haben wird, diese zwei Parasie ten von Neuem und mit größerer Genauigkeit zu untersuchen.

Nücksichtlich des Insektes, welches in Fig. 11 und 14 dargestellt ist, und von welchem mir ein ausgetröckneter, der Beine und Flügel entblößter and theilweise mit einem klebrigen Stoffe bedekter Hinterleib übermacht wurde, habe ich eine Untersuchung vers schoben, bis ich neue und ganze Individuen erhalten werde. Es ist der Hinterleib,des Platygaster inserans des Mr. Curtis, nach der Zeichnung jenes Schriftstellers, das heißt, des weiblichen Inostemma punctiger von Nees; denn'die Hrn. Bazin und Miqueaur fan

den es vor der Verstümmlung des Individuums konform der Fig. 11. Es war mir bisher unmöglich, diese Frage selbst zu lösen, da ich weder neue Individuen des Weibchens dieses Insektes mit hervorragendem Stachel, noch das Werk von Hrn. Curtis, besige.

Paris, April 20. 1856.

Sichel, D. M.

Wibel.

Nach aller Anstrengung des Landwirthes, eine Ernte zu produziren und sie für künftigen Gebrauch aufzuspeichern, kann er seine Aussichten durch eine Menge Feinde vernichtet sehen, welche ihn der Produkte seiner Arbeit berauben, und unter diesen, welche spezielle Beachtung verdienen, befindet sich die

CALANDRA GRANARIA, (Kornbodenwibel), eines der verderblichsten Insekten, welche unter aufgespeichertem Korn oder Malz leben. Um den April, oder sobald das Wetter warm genug ist, paaren die Käfer, worauf das Weibchen sich in die Kornhausen verkriecht und mit seinem Schnabel ein kleines Loch in ein Korn sticht, Fig. 27, 3 oder 4, Platte 7, in jedes ein Ei legend, bis sie sämmtlich abgelegt sind, was eft nicht vor dem Herannahen des Herbstes geschicht. Die Maden brüten schnell aus und nähren sich an dem Korn, bis nur noch die Hülfe übrig bleibt; jedes Korn liefert hinreichende Nahrung, um seinen Bewohner zur Reife zu bringen, wo er sich dann in eine Puppe (Fig. 27, 1) verwandelt und in etwa sechs oder sieben Wochen von der Paarung an ist der vollkommene Wibel ausgebrütet und frißt sich seinen Weg aus dem Korne.

Werden die Wibel nicht über dem Korn gehen gesehen, ist es schwierig, ihre Anwes senheit zu entdecken, bis sie einige Zeit an der Arbeit gewesen sind und die Löcher ihres Ausganges in den leeren Körnern sichtbar geworden sind (Fig. 27, 4.) Wirft man jedoch eine Hand voll auf Wasser, so werden ihre Operationen offenbar durch die schwim menden Körner. Die Getreidewibel können keine Kälte ausstehen, indem sie in den mehr südlichen Gegenden einheimisch sind; sie verlassen folglich beim Herannahen dez Winters die Weizenhaufen, um in den Rigen der Mauern und Höhlungen der Valken oder Böden ze. einen wärmern Aufenthalt zu suchen, so daß, wenn der Getreidestock alsdann entfernt wird, die Wibel, wenn sie nicht herausgeworfen oder zerstört werden, im Frühling bereit sind, ihr Zerstörungswerk an neuen Mustern irgend einer Getreidesorte wieder zu beginnen, obwohl sie der Gerste und dem Malze den Vorzug geben. Korn leidet jedoch von ihren Einfällen stark, ebenso Weizen und Hafer.

Die Eier sind natürlich äußerst klein. Die Würmer haben keine Füße, sind weiß und fett, mit hörnigen, ocherfarbigen Köpfen, bewaffnet mit kleinen Kinnladen; die Puppe ist von einem durchscheinenden Weiß und erschließt die Glieder des künftigen Wibels durch ihre helle Haut.

Der Käfer ist von den Curculionida und wird passend Calandra granaria genannt. Er ist beinahe zwei Linien lang (Fig. 57, 5) vergrößert bei (2), glatt schimmernd, ein wenig zusammengedrückt, und varriirt von einer dunkeln Kastanienfarbe bis zur Pechfarbe; der Kopf ist mit zwei kleinen schwarzen Augen versehen und vorn in einen Rüssel verengt, welcher beim Männchen am kürzesten und dicksten ist; am Ende finden sich die Kinnladen und der Mund, vor den Augen eine kleine Erweiterung, wo die schlanken elbogigen Hörner ansißen; diese sind neungliedrig und enden in einen kleinen rundlichen

Knoten; Brust weit und sich verengend, wo sie mit dem Kopf in Verbindung tritt; sie ist unregelmäßig und dünn mit ovalen Grübchen bestreut; die Flügeldecken sind kurz und oval, mit achtzehn tiefen und punktirten Furchen dem Rücken entlang; zwei Flügel; die sechs Beine kurz und gedrungen; die Schenkel an ihren Extremitäten gekrümmt; die Füße im Zustande der Ruhe rückwärts gebogen, viergliedrig, das dritte Glied herzförmig, das vierte mit zwei Klauen versehen.

C. Oryzæ, der Reiswibel, ist eine andere nicht weniger zerstörende Art im Auslande, besonders für den Reis Ostindiens, den Weizen in den südlichen Staaten Europa's und das Korn Guinea's. Glücklicher Weise ist unser Klima für sie zu kalt, so, daß es zweis felhaft ist, ob sie in Ohio ausbrütet, obwohl die Käfer keine ungewöhnlichen Bewohner des Reises ze. sind. Ihre Verwandlungen sind denen der C. granaria ähnlich, aber die Wibel sind eher kürzer und nicht so glatt; fie variirt von einer Dcher- oder Goldfarbe bis Kastanien- oder Pechfarbe, je nach dem Alter; Augen schwarz; Brust rauh, mit stark angehäuften Punkten, die Flügelscheiden sind am breitesten an der Basið, mit Punktenreihen den Rücken herunter, Streifen bildend; bei den dunkeln Mustern sind auf dem Rücken blassere Flecken sehr deutlich, zwei an der Basis und zwei gegen den Schweif hin. Sie hat ein Paar weite, unten gefaltete, Flügel; die Beine weichen von denen der vorangehenden Arten nur wenig ab.

Ein winziges grünliches, flügelloses Insekt, verwandt dem Meraporus graminicola, fällt die Maden oder Puppen dieser Wibel an und macht Beute an ihnen.

MERAPORUS GRAMINICOLA (oder eine verwandte Art der Chalcidida) smarogt an den Larven des Neiswivels, Calandra oryzæ. Er ist nur zwei Drittheile einer Linie lang, und gleich einer kleinen Ameise, aber von einer glänzend blauschwarzen Farbe; Kopf Halbkugelförmig, mit einem Auge zu jeder Seite und zwei kurzen Hörnern auf der Stirne; Brust oval; Abdomen länglich konisch; Flügel keine oder mur Anfänge solcher; sechs Beine, gedrungen und ocherfarben, mit braunen Schenkeln.

Kein besseres Heilmittel gegen den Wibel kann in Anwendung gebracht werden, als die Unterlassung, Getreide auf Kornböden aufzuspeichern, welche von demselben beläftigt find, und dies ein oder zwei Jahre lang, bis diese Insekten zu Grunde gegangen oder ausgewandert sind. Vielleicht möchte, wo anwendbar, Beräucherung durch Schwefelverbrennen als ein gutes Heilmittel befunden werden.

GORTYNA ZOE, Fig. 40, Platte 9. An der Schnitt- und Mähprobe, welche vom Board bei Hamilton, Butler County, Juli 1. 1857, gehalten wurde, fanden wir ein Insekt, welches die Gerste befällt. Im Juli 1858 fanden wir dasselbe Insekt den Weis zen in der Nachbarschaft von Columbus angreifen. Nach Aussehen gleicht es dem gemeinen Spindelwurm Gortyna Zos (und aus diesem Grunde habe ich ihm obigen Namen gegeben, im Vertrauen, ein kompetenter Entomologe werde den passenden Nas men liefern,) aber wenn vollkommen ausgewachsen, ist es bedeutend kleiner. Der Schnitt ist eine korrekte Darstellung des lebenden Insektes in seiner normalen Größe. Es hat sechszehn Beine, das erste Paar Borderbeine eher kleiner, als die anderen. Die Farbe ist bräunlichschwarz, Kopf und erstes Segment gelblichweiß, mit einem schwärzlichen Seitenstreifen. Das dritte Segment hat fünf weiße Streifen; der untere Theil des Abdomen von derselben Farbe. Die Fühlhörner sehr kurz und haarähnlich — die Kinnbacken braun die Brustbeine schwarz und die Vorderbeine weiß. In der Weise, fich fortzubewegen, gleicht diese Raupe den Geometræ, sich in Gestalt eines Bogens krümmend; allein das Vorhandensein von zehn Vorderbeinen trennt sie von fener Familie.

Sie ist ohne Zweifel enge mit dem Spindelwurm verwandt und mag zu demselben gena gehören. Da wir die Motte nicht gesehen haben, besigen wir kein Mittel, zu wissen, ob die Verwandlung in eine Puppe am Stengel der Pflanze oder im Boden stattfindet.

Außer den dort beschriebenen schädlichen Insekten gibt es viele andere, welche künftige Beobachtungen noch deutlicher zur Kenntniß bringen werden, deren viele aber ders malen zu wenig bekannt sind, um uns in den Stand zu feßen, zuverlässigefBelehrung in Betreff derselben zu geben, und wir wollen daher diese Beschreibung schließen, indem wir den Ackerbauer in Ohio bloß daran erinnern, daß alle Mühe, welche auf ein praktisches Studium der Entomologie verwendet wird, reichlich bezahlt werden wird durch die vers mehrte Fähigkeit, es mit den lästigen und gefährlichen Feinden des menschlichen Glückes aufzunehmen, als welche sich die scheinbar unbedeutende Wanze, Käfer und Fliege nache. weisbar herausstellen.

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