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gegranntem zu bartlesem Weizen, und was diese Wechsel betrifft, wird, sollten sie nicht wünschbar erscheinen, ein Wechsel in der Culturweise, wie im Düngen, Pflügen, in der Wahl der Saatzeit zc., ihr Vorkommen verhindern, oder die mit Geschick geleiteten Anstrengungen werden eine solche Aenderung im Charakter der Pflanze begünstigen, welche gewünscht werden mag; allein, die leichteste Methode,, vielleicht, eine besondere Weizenspielart zu erhalten, besteht darin, so oft als Verschlechterung offenbar wird, Samen aus einem nördlichen Distrikt, wo solche Spielart habituell wächst, zu importiren. Der Weizen nimmt, allerdings sehr langsam, unter den Einflüssen von Klima und Boden den Charakter einer neuen Spielart an; dennoch kann aber mit der Zeit ein solcher Wechsel bewirkt werden, daß wir Grund zur Annahme haben, daß alle Spielarten der Pflanze blos das Resultat von Ursachen sind, welche lange Zeit in Wirksamkeit sind und alle die Weizenarten produziren, welche nun von einer oder zwei ursprünglichen Spielartenffultivirt werden; aber kein spezifischer Wechsel ist jemals bei dieser Pflanze vorgekommen und alle ihre Spielarten bleiben bloße Spielarten und könnten, wenn verloren, durch Nachachtung gewisser Bedingungen, welche nun bekannt oder erst noch zu erfahren sind, immer wieder reproduzirt werden.

Vegetabile Parasiten. --Jedes Geschöpf, welches sich zu seiner Erhaltung oder Ernährung an ein anderes Geschöpf segt, hat den Namen „Parasit" (Schmarozer) erhalten. Parasiten durchgehen alle oder nur einen Theil der Phasen ihrer Existenz an den Individuen, wo sie in der Form von Eiern, Körnern oder Samen abgelegt wurden. Eigentliche Parasiten sind diejenigen, welche auf Unkosten der von den sie erhaltenden Pflanzen herausgearbeiteten Säfte leben, wie die Mistel, der Ginster und eine große Anzahl Pilze ze.. während die uneigentlichen Parasiten jene sind, welche bloß einen Anhängepunkt finden und sich von der Pflanze erhalten, an welcher sie hängen, und welche so sowohl von dem einen als von einem anderen Individuum leben, wie das Ephen und verschiedene andere kriechende Gewächse.

Unter den uneigentlichen Parasiten kennen wir keine, welche als in einem großen Umfange Schaden verursachend bemerkt worden sind, obiechl sie bisweilen am Korne fest sind; anders verhält es sich mit den eigentlichen Parasiten. Da aber die meisten von diesen Cryptogamen sind, wollen wir ein Wort in Rücksicht der Reproduktionsweise dieser besonderen Pflanzen sagen, che wir in die Details eingehen, um dadurch die folgenden Erläuterungen dem Leser verständlich zu machen.

Botaniker theilen die Pflanzen in zwei große Klassen, nämlich: in jene, bei welchen die Reproduktionsorgane sichtbar sind oder zum Vorschein kommen, diese nennen sie Phanerogamen; und in jene, bei denen diese Organe nicht zum Vorschein kommen und nicht vorhanden zu sein scheinen, welche sie Cryptogamen nennen. Lange Zeit waren. die reproduktiven Prozesse mehrerer Familien dieser letteren, wie der uredines, mucedines. ze. unbekannt; man nahm selbst Anstand bei der Entscheidung rücksichtlich mehrerer Individuen dieser Familien, ob sie wirklich zum Pflanzenreich gehören. Allein, seit der Erfindung der Convergläser, und den aufmerksamen Studien des gelehrten Physiologen Benedikt Prevost kann es nicht länger mehr zweifelhaft sein, daß der Schimmel, der Pflanzenrost ze. wirkliche Vegetabilen sind, welche, obwohl sie nicht wie die anderen konform sind, dennoch nicht minder denselben allgemeinen Geseßen der Entstehung, des Wachsthums, des Absterbens und der Reproduktion durch Samen folgen. Und vom Gesichtspunkte eines philosophischen Naturstudiums kündigt der Schimmel, wel

cher bei Deffnung eines Laibs ein wenig altbackenen Brodes mit der Messerschneide geschnitten wird, während er seine Wurzeln, Stengel und Aeste, seine Blüthen und Körner zeigt Produkte, welche nicht anders in's Dasein kemmen konnten, als durch einen Samen, welcher der Gährungsthätigkeit im Teige und der Hige des Ofens widerstanden hatten nicht im mindesten weniger den obersten Künstler an, als jene schönen Produktionen, welche den Zauber der Felder und die Schönheit der Gärten ausmachen.

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Wenn der Staub von Fäulniß oder irgend einem anderen uredo auf der Oberfläche des Wassers bei jeder Temperatur von 10 Gr. oder 12 Gr. Reaumur (55 Gr. bis 60 Gr. Fahrenheit) ausgebreitet wird, so sieht man nach wenigen Tagen jedes Staubkügelchen bis zum Doppelten seines vorigen Durchmessers vergrößert und dann einen Tuberkel, fünf oder sechs mal so lang als sein Durchmesser, treiben. Diese Tuberkel theilt sich an ihrem Ende in sechs, acht oder gar zehn, bald sigende bald verzweigte, Aeste. Noch später zeigen diese Aeste deutliche Gliederungen, oder vielmehr innerliche, unendlich kleine Körner, und erscheinen die Kügelchen verwelkt und zeigen Negwerke, welche ohne Zweifel früher die nun entwickelten Körner oder Samen enthielten, und welche wir als den Samen der Pflanze betrachten müssen. Die Kügelchen, welche die Fäulniß, den Rost zc. der Pflanzen bilden, sind demnach kryptogamische Pflanzen, halb gewachsene, welche zur Vervollständigung ihrer Entwicklung in andere Umstände gebracht werden müssen. Nachdem dies festgestellt ist, wollen wir uns in eine gefönderte Betrachtung der Fäulniß, des Brandes und Rostes, der einzigen, als dem Getreide schädlich erkannten, Schmarogerpflanzen einlassen.

Der vorangehenden konzisen Beschreibung der Parasiten wollen wir als ein seltsas mes Beispiel thierischer Parasiten die folgende Beschreibung des „Rostes im Hafer“ beifügen, nicht weil hier der angemessene Plag für Betrachtung dieses Zweiges des Gegenstandes ist, sondern nur um ein Beispiel der zweiten Klasse dieser Feinde des Farmers und Zerstörer seiner Arbeiten zu geben.

Rost im Hafer - Was ist er? Durch den ganzen südwestilchen Theil der Union hat die Haferfrucht von einem schrecklichen Brande gelitten, welcher wegen seiz ner Achulichkeit mit der Schwammsubstanz, welche bisweilen den Weizen unter jenem Namen befällt, Rost genannt worden ist. Soweit wir wissen, ist Rost im Hafer bisher unbekannt gewesen. Wir hörten oder lasen nie Etwas der Art von irgend einer Sektion des Landes. Der Umstand, daß er so ungewöhnlich ist, eröffnet dem Naturforscher ein weites und interessantes Feld, in diesem Falle auch dem Entomologen, da derselbe zur Untersuchung auf einem, unsers Wissens hierzuvor noch unerforschten, Kanal einladet.

Während wir vor kurzer Zeit in West-Tennessee waren, nahmen wir Gelegenheit, das Blatt des Hafers unter einem (uns von einem Freunde gefälligst eingehändigten) Mikrospop zu untersuchen und waren über das durch das Glas enthüllte Phänomen höchst erstaunt. Seit jener Zeit verfolgten wir diese Untersuchungen mit Hülfe wirkfamerer Instrumente weiter, am Medical College in dieser Stadt, in Verbindung mit verschiedenen wissenschaftlich gebildeten Männern, worunter die Dr. Briggs und Buchanan, von der medizinischen Fakultät.

Die Ursache all dieser Zerstörung der Haferfrucht ist ein lebender Wurm, zu klein, um mit bloßem Auge deutlich gesehen werden zu können. Ein einziges Hälmchen oder Blatt des Hafers enthält bisweilen Hunderte derselben. Sie liegen in den Geweben

des Blattes oder Halmes eingeschlossen, wo sie unter der Epidermis oder dünnen Haut

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über dem äußeren Theile des Blattes entstanden sind, und wie sie in der Entwicklung fortschreiten, wird die Haut des Blattes in seltsame geschwollene Blasen aufgetrieben.. Das Wachsthum des Wurmes bricht in der Folge diese und er wird frei, um sich von der Pflanze zu nähren. Wenn zuerst frei von der Decke, sind die Würmer von einer schönen,. hellen, rothen, fast durchscheinenden Farbe, beginnen jedoch bald, ihre Farbe und Form: zu ändern, indem sie ein undurchsichtiges und dunkles Aussehen erhalten, bis sie, im Verlaufe der Verwandlung, eine schwarze Wanze werden, mit Beinen und Flügeln, wo: sie dann die Achre oder das Korn des Hafers angreifen.

Unter dem Mikroskop gleicht der Staub, welcher auf dem Blatte bleibt, genau. demjenigen auf den Flügeln der Schmetterlinge. Auf welche Weise diese zahllose Armee unendlich kleiner Würmer entstanden ist, ist noch ein Geheimniß. Es ist jedoch eine eigenthümliche Thatsache, daß, woimmer die größte Quantität Regen gefallen ist, die Haferernte am schlechtesten gedich. Auf unserer legten Reise durch West Tennessee sahen wir nur ein einziges Haferfeld zwischen den Flüssen Mississippi und Tennessee, welches nicht mißrathen war, oder in welches eine Sense zu bringen nicht eine Thorheit: genannt werden könnte. Jenes Feld lag in Denmark, Madison County, und wurde sehr früh gefäct. Es ist wohl bekannt, daß dieses Jahr in West Tennessee mehr Regen gefallen ist, als in irgend einem anderen Theile des Staates; daher muß das äußerst nasse Wetter bei der Produktion dieses Thierchens einigen Einfluß gehabt haben. Ebenso ist wohl bekannt, daß Feuchtigkeit und Wärme thierisches Leben produziren und um Millionen stündlich vermehren, und hierin liegt nach unserem Dafürhalten das Geheimniß dieser Zerstörung der Haferernte. Es ist einer jener Fälle der Naturphänomena, welche nur bei einem gewissen Stadium des Wachsthums der Pflanzen und unter besonderen: Zuständen von Temperatur und Witterung vorkommen. Er kann nächstes Jahr eintreten oder viele Jahre lang nicht wieder vorkommen. Southern Homestead.

Vegetabile Parasiten. Wir wollen nun auf jene Klasse Parasiten aufmerksam machen, welche vegetabiler Natur sind, und welche den Cercalien, die den Gegenstand des Anbaues bilden, besonders schädlich sind. Diese Schmarozzer sind sämmtlich kleine Pflanzen der kryptogamen Klasse und meist mikroskopisch, indem sie nach ihrem individuellen Umfange so klein sind, daß sie der Untersuchung des unbewaffneten Auges entgehen; sie finden sich jedoch in einem Zustande der Anhäufung, welcher nicht bloß erkennbar, sondern durch seine zerstörenden Einflüsse auf die Produkte der Anstrengungen des Farmers zur Sicherung eines entsprechenden Lohnes für seine Arbeit so furchtbare Bedeutung erlangt, daß nur zu wohl bekannt wird, wenn Umstände ihre Entwicklung in einem ungewohnten Grade gestatteten oder begünstigten. Diese kleinen Gewächse werden, wie alle anderen Pflanzen von Samen oder ihres Gleichen produzirt, aber können, ungleich nichtparasitischen Gewächsen, nur gedeihen, wenn sie eine Pflanze finden, welche ihnen einen Stützpunkt und bereits verarbeitete organische Elemente für ihre Ernährung bietet, während die anderen beinahe exklusive ihre Nahrung direkte aus dem Boden und Der Luft ziehen und ihre Elemente in ihre Gewebe und Produkte verbinden.

Ohne eine Klassifikation der vegetabilen Parasiten, welche der Weizenpflanze so sehr schaden, zu versuchen, wollen wir einige der individuellen Arten beschreiben, und zwar erstens, jene, welche die Krankheit erzeugt, die bekannt ist als

Mehlthau. Es ereignet sich oft, daß ein Weizenfeld, welches allen Anschein einer guten Ernte darbietet, ein wenig vor oder zu der Erntezeit von dieser Krankheit befallen gefunden wird und von derselben bis zum Umfange vom Verlust oder Schaden einer halben

Ernte oder mehr leidet. Wir geben in Abschrift eine Beschreibung aus Morton's Cyclope= dia: Mehlthau ist ein Wort, welches in verschiedenen Fällen angewendet wird, wo Pflanzen oder andere Substanzen, wie Papier, Leinwand, Glas zc. mit Schimmel oder kleinen Schwämmen gefleckt werden. Das Wort in seinem engeren Sinne möchte solche Schimmel anzudeuten scheinen, wie jene sind, welche an den Blättern sowohl der Bäume als Kräuterpflanzen so vorherrschend sind, weiße, mehlige Flecken bildend; allein, es ist keineswegs auf sie beschränkt und wird in der That genauer auf eine besondere Krankheit im Weizen angewendet, welche von derjenigen total verschieden ist, von welcher Weinreben und Hopfen so häufig zerstört werden. Wir wollen demnach zuerst die weiße Art betrachten, welche im Allgemeinen sehr ähnliche, obwohl botanisch unterschiedene, Phänomena darbieten; und dann auf die Weizenkrankheit hinweisen, welche in besonderen Jahren oder Distrikten eine so heftige Plage ist.

„Die erste Art, also, welche den französischen Gärtnern unter dem Namen blanc oder blanc de rosier, 2c. bekannt ist, findet sich in der einen oder anderen ihrer Formen weithin verbreitet. Wenige natürliche Pflanzenordnungen bleiben ganz von ihr vers schont, allein es ist besonders an den Erbsen, dem Weinstocke, den Hopfen, Rosen und Pfirsichen, wo sie die Aufmerksamkeit des Landwirthes auf sich zicht. Auch Waldbäume, wie zum Beispiel der Ahern, sind, wenn von ihr befallen, bisweilen so weiß, als ob fie mit einer Kalkbedeckung überzogen worden wären. Das erste Stadium des Wachsthums zeigt runde, weiße, mehlige Flecken, welche vorzüglich auf der oberen Oberfläche der Blätter erzeugt werden, sich aber in gleicher Weise auf die Stengel und ebenso auf die Blumenhüllen ausdehnen. Ueber ihren Ursprung herrscht einige Meinungsverschiedenheit; einige Botaniker behaupten, daß sie anfänglich innerhalb der Gewebe sich entwickeln und ihren Weg durch die Zellenröhren machen, während Leveille und Decaisne in einem neulichen Artikel in der Revue Horticale die Behauptung aufstellen, daß sie stets außerhalb entstehen und daß immer ein vorausgehend kranker Zustand des Gewebes vorhanden sei. Dieser Ansicht, welche spezieller mit Bezug auf den Mehlthau der Res ben angegeben worden ist, möchten wir gegenwärtig nicht beitreten, weil sie aller von uns gemachten Beobachtung widerspricht; ebenso den Beobachtungen eines sehr talentvollen Freundes, welcher vorher keine Kenntniß des Gegenstandes hatte und folglich keine Vorurtheile zu überwinden brauchte.

„Der Ursprung mag jedoch sein, welcher er will, die Flecken bestehen aus zarten kriechenden Fäden, welche gewöhnlich von den Zellenöffnungen ausgehen und geben aufrechten, artikulirten Flecken die Entstehung, deren legte Glieder stark zusammengezogen werden und in der Form mehr oder weniger verlängerter Samen abfallen; diese besigen Das Keimungs- und Reproduktionsvermögen. In diesem Wachsthumsstadium stim men sie genau mit dem Genus Oidium überein.

„Der Weizenmehlthau (Fig. 20), welcher eine sehr verschiedene Struktur ist, ist in diesem Lande eine Krankheit von weit mehr statischer Wichtigkeit, indem ihre Verheerungen, wie bei der Ernte von 1850, sehr ausgedehnt und ihre Wirkungen, sowohl in Bezug auf das Produkt als den Werth, höchst traurig sind. Die Reduktion des Produktes kann in Mehlthaujahren bei bösartig affizirten Ernten mit Sicherheit auf eine Hälfte angeschlagen werden, während der Werth des Produktes um einen Viertheil bis einen Drittel reduzirt wird. Unglücklicher Weise wurde für diese furchtbarste der Kranks heiten, welchen Korn (Weizen) unterworfen ist, bisher kein Heilmittel entdeckt.

Mehlthau ist dem Angriffe eines Schmarogerschwammes zuzuschreiben, welcher

unter der Oberfläche aus einem äftigen Mycelium sich entwickelt und seinen Weg in der Form eines kleinen schwarzen oder dunkelbraunen sori durch das Häutchen bahnt; dieser sorus ist gebildet aus knotigen Fäden, oben in zwei Höhlen getheilt, welche mit einer geronnenen Masse und einer großen Delkugel angefüllt sind. In einem frühen Wachsthumsstadium sind die angeschwollenen Spitzen der Fasern ungetheilt und er ist dann den Botanikern unter dem Namen Uredo linearis bekannt. Häufig ist eine eigentliche Uredo Uredo rubigo vera, Fig. 54 mit ihm gemischt und er wurde daher als eine bloße Form angenommen, eine Ansicht, zu welcher wir uns einst neigten, welche jedoch nicht haltbar scheint. Die Entdeckungen von Corda und Leveille in Betreff des Mycelium dieser und anderer verwandter Pflanzen haben die Thatsache vollkommen festgestellt, daß es wirkliche Schwämme sind und nicht bloße Veränderungen des Zellengewebes, wie von Unger vermuthet wurde; dies findet seine Bestätigung in dem Umstande, daß die Samen schnell zum Keimen gebracht werden können. Die Thatsache, daß Mehlthau in nebeligem oder dampfigem warmem Wetter so schnell zunimmt, ist ebenso verträglich mit der Auffassung, daß die Gewebe von Etwas durchdrungen werden, was den Schwamm forzupflanzen fähig ist sei es in der Form von Mycelium oder eines körnigen Steffes; die Samen könnten wegen ihres größeren Umfanges nicht dort sein — als mit dem Begriffe der Fortpflanzung außerhalb; denn es sind die Samen selbst, welche keimen. Es gibt in der That wenige Weizenfrüchte, in welchen der Mehlthau nicht in sehr ausgedehnter Weise vorgefunden wird, liege der Grund, worin er will; allein, nur unter solchen atmosphärischen Umständen, welche seinem Wachsthum günstig sind, gelangt er zu der Ausbildung, in welcher er schädlich wird. Mehlthau ist an anderen Getreidearten, als Weizen, selten, kann aber in sehr ausgedehntem Maaße an Gräsern und Samen gefunden werden, so, daß er alle möglichen Präventiv- und Palliativmittel fast hoffnungslos macht. Vor einigen Jahren wurde von Hrn. Tycho Wing, dem verstorbenen sehr talentvollen Agenten des Herzogs von Bedford, Thorney, ein wirklich tüchtiges Pamphlet geschrieben, welches den wenigen Farmern große Hoffnungen macht, welche ihre Gräben von Unkraut und anderen Gräsern reinigen würden; und da die Felder gewöhnlich selbst bis zum Rande der Abzugsgräben kultivirt werden, möchten dert, wenn irgendwo, solche Maaßregeln sich als wirksam erweisen. Es war in 1850 sehr flar und bildete früher wirklich einen Gegenstand der Erfahrung, daß die leichteren Bodenarten dem Mehlthan mehr unterworfen sind, als die festen und schweren, und daß ferner die früheren Weizenarten am wenigsten von demselben befallen werden. Schwere Frucht ist ihm stets mehr unterworfen, wegen der größeren Stagnation der Luft, als die leichte; da jedoch die Krankheit nur in gewissen Jahren in ernster Weise schädlich ist und bisweilen mehrere Jahre kaum die Aufmerksamkeit erweckt, würde der Farmer wahrscheinlich keinen Vortheil aus Versuchen ziehen, eine schwere Frucht zu verhüten. In der That litten die am besten kultivirten Farmen, wenigstens in dem uns bekannteren Distrikte, am meisten während der späten Ernte; die Krankheit muß daher, wie wir fürchten, als eines jener unvermeidlichen Unglücksereignisse angesehen werden, welche den Durchschnittêgewinn des Farmers reduziren und welches er demnach, sei seine Geschicklichkeit welche sie wolle, zum Voraus in Berechnung ziehen muß.

Es wurde lange angenommen, daß die Verbisbeere bei der Produktion des Mehlthaues einen großen Einfluß übe, wahrscheinlich in Felge der Thatsache, daß sie allgemein von einem Schwamme mit rostigen Samen befallen wird, von welchen man annimmt, daß sie die Krankheit mittheilen. Die Strucktur beider Genera ist so sehr ver

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