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als das äußere, dünnhäutig, zugespißt, den Samen halb umschließend. Grannen zweimal so lang als die Achre, und länger, abstehend, weiß, rauh. Samen lang, dreis eckig, hell, glasig.

Er verlangt einen kräftigen, milden und lockeren Boden, warmes Klima und frühe Aussaat. Keine Getreideart verändert sich durch Culturwechsel mehr als diese. Während der ersten Jahre ihres Anbaues in unserer Gegend veränderte sie sich sehr häufig, allein später nahmen die Aehren mehr Beständigkeit in Farbe und Form an. Sie trug keine besonders weiße Blüthe.

Dieser Weizen hat somit für Deutschland keinen besonderen Werth, weshalb wir denselben, sowie die sämmtlich nachstehenden Spielarten, nicht empfehlen können.

b. Weißer Bartweizen mit schwarzen Grannen, (Sommerweizen.)

Achre weiß, kahl, schwarzgrannig.

Diese Spielart ist als eine zufällige Erscheinung der vorangehenden anzugehen, die häufig wechselt und niemals beständig ist.

c. Weißer sammtartiger Bartweizen, (Sommerweizen.)

Achre weiß, sammtartig. Weißer sammtartiger welscher Weizen — Deutschland; Ble corne a epis barbues et veloutes, Froment dur, Froment de Barbarie Frankreich; Frumento Mazzachio - Italien; Tricho Euchareta Pationcho, Aris prietas, Aris negros, Alonsos, Salmerones, Cascalvos, Finnanes Spanien; Majoronata, Majorca quistaliza, Cannizara, Racolfarta - Sizilien.

Diese Spielart unterscheidet sich von a durch ihre sammtartigen Achren.

Schon vor 300 Jahren erwähnt Tabernämontan dieses Weizens und sagt: „Die Bauern im Elsaß bauen ihn am Rande der Wälder, wo er vermöge der langen Grane nen vom Wilde nicht angefressen wird." Allein er wird in jener Gegend nicht mehr angetroffen.

d. Weißer Sammtartiger Bartweizen mit schwarzen Grannen, (Sommerweizen.)

Achren weiß, sammtartig, mit schwarzen Grannen.

Eine Unterspielart von voranstehender Spielart e, unbeständig, bald mit weißen, bald mit schwarzen Grannen erscheinend.

e. Rother Bartweizen (Sommerweizen.)

Aehren bräunlich, glatt, kahl.

Rother gerstenartiger Weizen, rother welscher Weizen - Deutschland, Ble corne a epis glabres, Ble rouge d'Egypte, Frankreich; Leucostachya Blanguillaz et Alagas, Cyanostachya Azulejos, Moratos e Xejonas, Chrysostachya rojales Spanien.

Unterscheidet sich von der Spielart a nur durch seine rothbräunlichen Achren.

f. Rother sammtartiger Bartweizen (Sommerweizen.)

Achre bräunlich, sammtartig.

Rother sammtartiger welscher Weizen — Deutschland. Ble corne a epis barbues et veloutes, — Frankreich. Grano Ravanense, - Italien. Trigo Moruno, Spanien.

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Unterscheidet sich von Speelart a durch seine bräunlichrothen und sammtartigen Aehren und rothen Grannen.

g. Blauer Bartweizen, [Sommerweizen.]

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Achre violett. Blauer welscher Weizen Deutschland. Ble corne a deur couleurs, Tangerock de Provenceaur-Frankreich.

Unterscheidet von der Spielart a durch seine blaue Farbe, sonst aber gleicht er ihr in allen Theilen.

h. Dünnähriger Bartweizen, [Somnerweizen.]

Aehre dünn, weiß, oft röthlich.

Halm 51/2 Fuß lang, aufrecht, markig. Aehre bedeutend dünner als die der anderen Spielarten. Spindel gegliedert, weiß, an den Gelenken behaart, Aehrchen 16-20, 3-famig, 3-grannig, oval locker übereinanderstehend. Balg lang, zusammengedrückt, mit einem langen gebogenen Zahn. Aeußeres Bälglein so lang als der Balg und bloß die äußersten zwei gegrannt. Inneres Bälglein dünn, flach. Grannen fast zweimal so lang wie die Achre. Samen länglich und weißlich.

4. Polnischer Weizen, [Triticum Polonicum.]

Aehre schlaff, gegrannt, weiß, fast kahl.

Wallachisches, astrachanisches, egyptisches Korn, Gounner, Symaker, Sibirischer, Cairo Doppelweizen Deutschland. Ble d'Epypte, Ble de Surinam, Ble de Magador, Ble de Pologne a epi divarique, Frankreich. Poland Wheat, — England. Fromento di Polonia, Italien. Trigo di Polonia, Spanien.

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Halm 4 bis 41/2 Fuß lang. Blätter 1/2 bis 3/4 Zoll breit, 6 bis 8 Zoll lang. Spindel lang, gegliedert, am Rande behaart. Aehrchen 14-18, 2- bis 3-samig, 5-grannig, 1 bis 11/2 Zoll lang. Balg 1 bis 11/4 Zoll lang, 1/8 Zoll breit, zusammengedrückt, mit 5 bis 6 erhabenen Linien bezeichnet, 2-zahnig, weiß, glatt, der Kiel sehr fein behaart. Außeres Bälglein so lang als der Balg gegrannt. Inneres Bälglein halb so lang wie das äußere, meist ungleich, den Samen wenig umfassend. Grannen unglich meist halb so lang wie die Achre. Samen 12 Zoll lang und auch länger, gleichbreit, flach gefurcht, etwas verjüngt, weiß, fast durchsichtig und glasig.

Man findet ihn oft in Deutschland versuchsweise angebaut.

Der polnische Weizen erfordert ein warmes Klima, eine geschütte Lage, lockeren und nahrhaften Boden und sehr frühe Aussaat im Frühling.

b. Aestiger polnischer Weizen.

Mehre schlaff, gegrannt, weiß, ästig.

Eine Unterspielart, die nur bei der üppigsten Bestockung der Pflanzen bisweilen zufällig erscheint und keiner weiteren Erwähnung bedarf.

c. Sammtartiger polnischer Weizen, (Sommerweizen.)

Aehre schlaff, gegrannt, weiß, sammtartig.

Unterscheidet sich von der Spielart a durch einen sammtartigen Ueberzug der Spelzen, der sich jedoch bei uns häufig verliert, in heißen Jahren aber regelmäßig wieder hervortritt. La Gasca liefert eine genaue Beschreibung desselben.

d. Halbgegrannter polnischer Weizen, (Sommerweizen.)

Aehre schlaff, etwas gegrannt, weiß.

Ist ebenfalls sehr unbeständig erscheint bald mit kürzeren bald mit längeren Grannen und ist deshalb wohl nur im heißen Klima als eine beständige Spielart anzus treffen.

e. Kolbenartiger polnischer Weizen, [Sommerweizen.]

Aehre dicht, halbgegrannt, weiß, fast lahl.

Unterscheidet sich von der Spielart a durch seine zusammengezogene, aufrecht stehende dichte Achre und kürzeren Grannen. Diese Charaktere sind jedoch in unserem Klima ets was wechselnd und die Aehren und Grannen erscheinen bald kürzer bald länger, ohne jedoch ihre eigentliche Grundgestalt gänzlich zu verläugnen, weßhalb wir diesen Weizen als eine beständige Spielart annehmen müssen. La Gasca hält sie für eine eigene Art und nennt sie Triticum Cevallos.

Dieser Weizen gedeiht nur in einem heißen Klima, wie in Spanien, bei uns dage. gen nur schlecht und verdient sonach in ökonomischer Beziehung nicht die geringste Beachtung. Die sämmtlichen polnischen Weizenarten gedeihen überhaupt nur in den südlichsten Theilen Europa's wo sie von gehörigem Nugen sein mögen; dagegen haben sie in den nördlichen Theilen keinen Werth und können daher in landwirthschaftlicher Beziehung keine Stelle einnehmen, was durch vielfache Verluste bei ihrem Anbaue längst nachgewiesen ist.

Claffifikation des Weizens.

Von John Le Conteur.

Der Versuch, die Weizenspielarten zu klassifiziren, ist nothwendig; es ist ein mühevolles und schwieriges Unternehmen, welches von einem in der Wissenschaft besser Be-wanderten, als der Verfasser, durchgeführt werden sollte. Da dies aber bisher noch Keiner in einer, nicht bloß für den Botaniker und wissenschaftlichen Leser, sondern auch. der großen Masse Farmer, verständlichen Weise gethan hat, so will ich den Versuch mit Rücksicht auf die gewöhnlich angebauten Sorten wagen.

Ich überlasse den Botanikern die sieben Arten von Triticum, welche in jenem werthvollen Werke, London's Encyclopädie des Ackerbanes, genannt sind. Ebenso den Versuch zur Klassifikation, welcher in Sinclair's vortrefflichem Buche „über die Gräser“ gemacht: ist; denn keines dieser Werke erklärt das, was ich als den hauptsächlichen Zweck im Auge habe, nämlich die Natur und die wirklichen Eigenschaften einer jeden Art mit Rücksicht auf ihre Zweckmäßigkeit für die Brodbereitung.

Wenn einer einen Garten bepflanzt, wünscht er Pfirsiche, Feigen, Birnen, Trauben, Aepfel und selbst Stachelbeeren von besonderen Jahreszeiten, Geschmacksarten, Qualitäten und Farben; diese alle sind benannt und so deutlich klassifizirt, daß ein Obstgärtner, der sich in einer Art øder mehreren Arten täuscht, als eine in ihrem Berufe unzuverlässige Person angeschrieben ist; doch sind diese Leckerbissen, welche den Wohlstand des Landes nicht unmittelbar berühren, vollständig genug gekannt, während dagegen

die Natur der köstlichsten von allen jenen Pflanzen, welche einer der gründlichsten Schriftsteller als das einzige Landesprodukt erklärte, welches stets und nothwendig dem Landwirth welche Rente abwirft", scheint übersehen worden zu sein vielleicht weil sie so überflüssig vorhanden und so klein ist. Wenn Dr. Franklin's Sprichwort: „habe Acht auf den Pence, und die Pfunde werden selbst auf sich Acht geben“, richtig ist, so ist es nicht minder richtig, einem Landwirthe bei der Auswahl des Weizensamens zu sagen: habe Acht auf die Viertel, und die Malter werden selbst für sich sehen."

Um die Classifikation des Weizens verständlich zu machen, sollte sie so klar und einfach sein, daß jeder Farmer in Stand gesezt wird, die Arten, welche er anzubauen. wünscht, dem Samenhändler genau zu bezeichnen. Der Samenhandel ist ein Geschäftszweig, welcher dem Kornhandel angehören sollte. Ich möchte folgende Classifikation vorschlagen:

Bartloser oder Winterweizen.

Klasse 1, Weißer Weizen, mit glattem Balge.

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3, Gelber Sommerweizen.

4, Behaarter Sommerweizen.

Die Unterspielarten sollten nummerirt und benannt werden; die Nummer sollte zuerst den lokalen Namen einer jeden, welchen ein gemeiner Name substituirt werden sollte, beigescht werden.

Anordnung.

1. Der Name des Weizens und der besondere Boden und das Klima, für welche er passen mag; die geeignete Zeit für die Aussaat; ob er der Beschädigung durch Tröckne, Nässe oder Frost in seinem früheren oder späteren Stadium des Wachstums unterworfen sei und seine Neigung zu Krankheiten.

2. Die Periode der Blüthenbildung oder des Blühens und Reifens.

3. Die Höhe und Natur des Strohes, ob weiß oder dunkelfarben, zerbrechlich oder zähe, ob es sich in naffen Jahren legt oder nicht; ob geeignet für Futter, Strohbedachung, Hutmacherei oder andere Zwecke.

4. Beschaffenheit der Aehre, ob dicht oder ausgebreitet, ihre Länge nach Zollen. Dies würde natürlich in verschiedenem Boden variiren, allein es wäre interessant, solche Variationen und das Produkt per Acker zu kennen.

5. Die Farbe des Kornes (diese variirt ebenfalls mit einem Wechsel des Bodens),

ob rauh oder dünnhäutig, ob rund oder oval, groß oder klein, ob gerne ausfallend oder nicht.

6. Beschaffenheit des Mehls und der Kleie mit ihrer beziehungsweisen Quantität. 7. Ob der Teig aufgeht oder nicht.

8. Quantität Brod aus einer gegebenen Quantität Mehl, seine Farbe, ob von einer trockenen oder nassen Beschaffenheit und die Länge der Zeit, welche es hält.

Mit glattem Balge.

In Klasse 1.-Natur und Beschaffenheit.

No. 1 Triticum Hybridum, Candidum Epulonum Leucospermum; La Gasca. Eine Spielart von Danzig — Achre voll und groß, drei und einen halben bis vier und einen halben Zoll lang. Korn eher dünnhäutig, groß, rundlich, ausdauernd. Bestockung gut, Blüthen früh, vier Fuß acht Zoll hoch, zähes weißes Stroh, legt sich gerne in fettem Boden, läßt die Körner ausfallen, wenn überreif, gibt vortreffliches weißes Brød zweiundfünfzig Buschel von dreiundsechszig Pfund auf den Acker.

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No. 2. Triticum Album Densum; La Gasca. Es ist vermuthlich der „Froment Blanc de Hongrie“ der Franzosen; Achre dicht, vierseitig, zwei und einen halben bis drei und einen halben Zoll lang. Korn, klein, weiß und dünnhäutig, ausdauernd; Bestockung gut, blüht einen Tag oder zwei Tage später als No. 1, schlank, vier Fuß acht Zoll hoch, fester weißer Halm, fällt wenig aus.

No. 3. Triticum Hybridum, Coturianum a Compactum, La Gasca, M. S. S. Ein Samengewächs von 1832. Aehre kurz und dicht, nicht ganz so vierseitig wie No. 2, dem es sonst äußerlich gleichsieht, zwei und einen halben bis drei Zoll lang; Korn dic und länglich, cher mit rauherer Haut als No. 1, ausdauernd, Bestockung merkwürdig. Blüthen früher als No. 2. Stroh kurz und dünn, vier Fuß hoch, dem Niederlegen durchaus nicht unterworfen. Fällt wenig aus, sehr produktiv, ergab achtundfünfzig Buschel auf den Acker.

No. 4. Triticum Hybridum, Talavera Belvuensis. Aehre lang, unordentlich hervor schießend und pyramidal, vier bis sechs Zoll. Korn groß, länglich und dünnhäutig. Bestockung mäßig. Blüht am frühesten, acht oder zehn Tage früher als die vorstehenden Arten. Stroh lang, dünn und sich neigend, spröde, wenn überreif, in fettem Boden dem Niederlegen unterworfen; sehr mehlig.

In Klasse 2.-Weißer Weizen mit fammtartigem Balge.

No. 1. Triticum Koeleri, La Gasca, 1832. Aehre groß, mehr dicht. Wollig oder sammtartig. Weißes, sehr dickes, rundliches, ovales, dünnhäutiges Korn. Bestockung werkwürdig gut. Blüht früh. Stroh vier Fuß vier Zoll bis vier Fuß sieben Zoll. Korn sehr weiß und sein, dem Ausfallen nicht unterworfen, behält Feuchtigkeit durch seinen Balg zurück, sollte demnach geerntet werden, wenn trocken; produzirte sechsundzwanzig Pfund vorzügliches weißes Brod von achtzehn Pfund Mehl, und fünfundfünfzig Buschel von 64 Pfund per Acker.

Eine solche Klassifikation möchte ich einführen, nicht eine in einer todten oder botanischen Sprache, welche einzig wissenschaftliche Männer verstehen, sondern eine in der Muttersprache, welche jeder Farmer zu erfassen vermag und es ihm ermöglicht, durch Vergleichung seines Klassenbuchs mit den Fruchtarten, oder Spielarten, welche in den

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