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reich nach den Ver. Staaten unter dem Namen "German Wheat"; in kurzer Zeit wurde. er bekannt als der "German Fly-proof Wheat"; dann durch den eigenthümlichen, aber unbestimmten, Beinamen "Fly-proof Wheat," und endlich ist er weithin als Mittelmeer Art bekannt. Folgendes aus einem der „alten" Volumen des „American Agriculturist" gibt die Geschichte seiner Einführung in den Ver. Staaten :

Vor einigen Jahren (um 1819) wurde ein Amerikaner, welcher in Holland reiste, während er mit einer Anzahl Hessen zu Mittag speiste, gefragt, warum wir bei unserem. vortrefflichen Klima und Boden oft keine gerathenen Weizenernten haben? Er gab zur Antwort, daß dies ohne Zweifel in einem großen Maaße einem Insekte zuzuschreiben sei, welches, wie man vermuthet, im Weizen in die Vereinigten Staaten gebracht wurde, der während des Revolutionskrieges für die Subsistenz der Britischen Armee von Hels Land aus geschickt worden war, und welches Insekt in diesem Lande als Hessische Fliege bekannt ist. Die Hessen gestanden zu, daß einige Arten Weizen in jenem Lande der Beschädigung durch Insekten unterworfen seien, daß es jedoch eine Art in allgemeinem Gebrauche gebe, welche den Anfällen derselben widerstehe. Dem Amerikaner wurde Etwas von diesem Weizen gegeben, welches er in dieses Land brachte und auf seine Farm in Delaware fäcte. Er wurde in der Folge von James H. Taliafero, Esq., in Virginia eingeführt, und seine Fähigkeit, den Angriffen der Fliege zu widerstehen, mit Erfolg erprobt. Der Name „Mittelmeer Weizen," welcher diesem Weizen gegeben wurde, hat keinerlei Anwendbarkeit.*

Der Ackerbauer wird bezüglich der besten Weizenart getäuscht werden, wenn die Frucht nicht rein gehalten wird. Nicht selten wird auf demselben Felde nebeneinander weißer und rother, sowie glatter und bärtiger, Weizen gepflanzt. Frühe und späte Arten werden mit einander gemischt, und während die eine überreif ist und ihre Körner ausfallen läßt, befindet sich eine andere Art, welche vielleicht ein gleich großes Areal einnimmt, eben erst im Milchzustande. Es ist sehr klar, daß das Mehl aus einer solchen Mischung unmöglich so werthvoll sein kann, wie das irgend einer Art, welche rein gehalten und zur gehörigen Zeit eingeerntet wird.

Da es so viele Abarten Weizen von ähnlichem äußerem Aussehen gibt, so, daß selbst das geübteste Ange getäuscht wird, scheint es nur eine sichere Methode zu geben, das Wachsthum reiner Weizensorten zu sichern, nämlich, sie von einzelnen Körnern oder einzelnen Achren zu pflanzen und den Plan dadurch weiter zu verfolgen, daß man darnach nur das Produkt der produktivsten Sorte fäct und so einen Stock bildet. Ein feltsamer, aber befriedigender, Beweis, den wiederholte Experimente bestätigen, besteht das rin, daß die Weizenkörner, wenn dicht gefäet, sich gegenseitig und dem Boden einen gewissen Grad Wärme mittheilen, was ihr Wachsthum um zwei oder drei Tage früher beschleunigt, als es bei einem einzelnen Korne der Fall wäre.

Fly-proof over German Wheat. Ein Herr, welcher uns einen Theil der von Virginia erhaltenen Partie zukommen ließ, sagt uns, daß eine große Verbesserung im Aussehen des Kornes seit seiner Einfüh- American Agriculturist. rung auf seiner Farm stattgefunden.

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* Vor einigen Jahren führte Hr. M. B. Bateham, von Columbus, Ohio, einige der vortrefflichsten Weizenarten aus England ein, aber keine derselben gedieh, weil ter Wechsel des Klima's zu groß war z der Wechsel im Hizegrade wäre vielleicht ertragen worden, wäre keine Verminderung in der Feuchtigkeit vorhanden gewesen; allein unser Klima ist sowohl trocken als warm, während das von England küll und feucht ist. Wären diese Abarten nach Canada gebracht worden, wo das Klima trocken und kühl iß, und die Temperatur dieselbe wie in England, würden sie sich ohne Zweifel schnell akklimatisirt haben, und, so akklimathsirt in die Ver. Staaten gebracht, sich vielleicht als eine werthvolle Acquisition erweisen.

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Eine Kenntniß des genauen Blüthenmoments kann sich für den intelligenten Farmer von großer Wichtigkeit erweisen, indem in der Blüthenperiode einiger Sorten ein Zwis schenraum von einer Woche oder zehn Tagen stattfindet. Daher würde eine verständige Auswahl, mit gehöriger Rücksicht auf die Säczeit für die Art, welche zuerst in Blüthe kommen wird, ihn nicht nur in Stand sehen, seine Ernten rein zu halten, sondern, da die Sorten successiv zur Reife gelangten, auch eine Rotation in seine Ernten bringen, und er so nicht dadurch zur Eile gedrängt werden, daß seine ganze Ernte gleichzeitig zum Einsammeln geeignet ist, was nun zu oft vorkommt.

Ein einzelnes zufällig auf offener Straße aufgehobenes Korn, von ganz verschiedener Form und größerem Umfange, als man es allgemein sicht, reifte, obwohl eine Woche später gefäct als die anderen Arten, dennoch zuerst, und das Produkt wurde eine Woche früher, als andere Arten, geschnitten.

„Vor zwei Jahren“, schreibt John Le Couteur, „ersuchte mich ein Farmer, eine sehr reine Ernte zu beschen; es fand sich keine Mischung in derselben! Beim bloßen Herumgehen um die Ernte, welche in der That sowohl rein als vortrefflich war, wie man gewöhnlich sagt, wählte ich zehn Abarten aus derselben aus. Eine Ernte dieser Arten, der Duck's Bill, damals ursprünglich von Kiel an der Ostsee erhalten, welche ich dieses Jahr als eines zweiten Jahres Produkt säe, ist so vermischt, daß es schwierig hält, zu sagen, für was für eine Art sie eigentlich beabsichtigt war. Der Duck's Bill fällt schr gerne aus der Achre, wenn er überreif ist, und erwieß sich nur als passend für Pastetenbäckerei, da er für den Zweck der Hausbrødbereitung zu zähe ist; daher die Nothwendigkeit, nicht allein den Weizen rein zu halten, sondern auch seine besonderen Qualitäten und Eigenthümlichkeiten zu kennen.

Es ist etwas sehr Außerordentliches, daß einige Unterspielarten eine vorwiegende Anlage haben, ihr Aussehen zu verändern oder Spielarten darzustellen.* Eine feine

*Folgende Detaildarstellung ist aus Le Conteurs's Werk über die Weizenpflanze genommen.

Allein es entging ihm die Betrachtung seiner Eigenthümlichkeit mit Bezug auf die menschliche Nahrung. Diese praktische Ansicht gewann der Verfasser von demselben und er entschloß sich, den Versuch zu machen, auszufinden, welches die am meisten mehlhaltigen und produktivsten Arten seien, und dies mittelst Vergleichung ihrer Charaktere und ihres Produktes mit einander. Die gewöhnliche Weise bei den meisten Farmern besteht darin, irgend welchen Samen anzuschaffen, den ein beliebiger Nachbar, welcher den Ruf emes guten Farmers genießt, zu verkaufen haben mag. Eine intelligentere Klasse sucht, ihren Samen aus einer Entfernung zu beschaffen, verlangt, daß er vortrefflich, vielleicht selbst rein, sei und denkt auch daran, ihren Samen hie und da zu wechseln oder zu erneuern. Eine noch intelligentere Anzahl war, welche sich den besten Samen verschaffte, den sie von jenen Sorten erlangen konnte, welche sie nach Veobachtung und Erfahrung als für ihren Boden und ihr Klima am besten geeignet kennen gelernt hat, und welche ferner die Wahrnehmung machte, daß Mischungen in ihren Ernten ihr Reifen zur selben Zeit verhindern, und welche sich bemühte, diesem Fehler dadurch abzuhelfen, daß sie von Hand aus jenen Sorten auswählte, welche ihr ähnlich schienen, und auf diese Weise ihre Ernten an Produktmenge und Qualität bedeutend verbesserte. Einige Farmer sind einen Schritt weiter gegangen, und haben, wenn sie eine vereinzelte Aehre von anscheinend ungewöhnlich fruchtbaren Naturanlagen gewahrten, dieselbe sorgfältig abgesöndert und einen Stock aus ihr gezogen. Daher der Hedge Wheat, Hunter's, Hickling's und zwanzig andere Arten mehr, die genannt werden könnten; allein es wird behauptet, daß es nicht genüge, sie bloß eine kurze Zeit lang rein gezogen zu haben; es ist nöthig, sie permanent so zu erhalten, wenn sie nach einer vergleichenden Untersuchung bezüglich ihres Produktes in Korn und Mehl sich als die besten erweisen sollten, sonst aber sie gegen werthvollere Arten zu vertauschen.

Dies war die hauptsächliche Erwägung, welche mich veranlaßte, vergleichungsweise Experimente zur Erlangung des besten Samens zu machen. Daher wählte ich, als ersten Schritt gegen Verbesserung hin, nachdem mir Professor La Gasca vier Achren der von ihm als die produktivsten betrachteten Sorten gezeigt hatte, so viele von genau denselben Spielarten, als möglich, aus, sie nach ihrem äußeren Ansehen beurtheilend. So groß war meine ängstliche Sorgfalt, eine reine Ernte zu ziehen, daß ich im Monat November 1832 die Körner jeder Achre von den sämmtlichen vier Sorten welche ich auswählte, abrieb und die beschädigten oder schlecht aussehenden wegwarf und nur die vollen und gesunden zurückbehielt.

Die erste Auswahl bestand anscheinend ganz aus einer Danzig Sorte — weiß und glattährig. Sm

rothe Sorte wurde mit anderen gefäet, eine reine dem Aussehen nach, und von dreihundert und fünfzig Achren, dem Produkte von sechsundvierzig Körnern, waren zweihundert nach der ursprünglichen Sorte, welche eine rothe kompakte, borstige oder sammtartige Art war; einundzwanzig Aehren waren von einem glatten, rothen, sechsundachtzig von einem weißlichen, wolligen Aussehen, und dreinndvierzig Achren waren glattbalgig und weiß.

Beschreibung und Klassifikation der Weizenarten.

Weizen, botanisch Triticum. Eine große und sehr wichtige Gattung Gräser von der in eine Mehre auslaufenden Klasse. Etwa dreißig Arten, nebst einer großen Menge Abarten, werden gegenwärtig in diese Klasse eingeschlossen; ungefähr so viele mehr gehörten früher zu derselben, welche nun aber mit der neuen Gattung agropyrum gruppirt werden; einige andere, welche früher unter derselben begriffen wurden, gehören passender zu den Gattungen secale, schlerochloa, und brachyopodium. Alle dermaligen Getreidesorten sind dauerhafte, erotische, jährige vier derselben variiren in der Höhe von 6 bis 24 Zoll und besigen sehr wenig Interesse; der Rest variirt in der Höhe von 21/2 bis 6 Fuß, und bewegt sich dem Werthe nach von den untergegeordneteu Deconomiepflanzen, welche nur in ihren einheimischen Regionen kultivirbar sind, bis zu den vornehmsten Cerealgräsern aller gemäßigten Theile der zivilisirten Welt. Alle, oder doch fast alle, agropyra sind dauerhafte jährige Pflanzen und entweder werthloses oder sogar schädliches Unkraut; die meisten erlangen eine Höhe von 6 bis 18 Zoll; vier derselben, das bekannte Queckengras mit seinen mehreren Abarten, sind in Großbritannien einheimisch

Verlaufe des Reinigens war ich erstaunt, zu finden, daß, obgleich die meisten Körner weiß waren, sie rücksichtlich der Form stark differirten, indem die einen rund, einige oval und spisig, andere plump, aber sehr Flein, andere länglicht waren, einige eine viel dickere Haut oder Kleie, als andere, hatten. Ebenso gab es unter den weißen viele leberfarbige, gelbe und dunkelfarbige Körner.

Die zweite Sorte bestand aus einer vlerschrötigen, kompakten Weizenspielart, die Körner voll, rund, von Kaffeebohnen ähnlicher Form, sehr dünnhäutig und weiß. Unter derfelben befand sich eine blaßrothe untergeordnete Art, mit viel dickerer Haut, aber ohne welchen auffallenden äußeren Anschein an Aebre.

Die dritte war eine wollige oder haarige Art, eine von den „Velantes“ der Franzosen und Triticum Coleri" von Professor La Gasca; eine sammetartige oder haarige Sorte, welche für sehr dauert aft gilt, was die Reinerhaltung betrifft. Ich fand unter derselben jedoch ein paar rothe Körner, einige gelbe und einige leberfarbige Sorten, allerdings in flelnen Portionen, da sie aber von fruchtbarer Naturanlage sind, lehrte die folgende Erfahrung, daß sie, ohne beständige Wachsamkeit, die Reinheit der Ernte bald zerstört haben würden.

Die vierte Auswahl bestand aus einer Art rother Achre mit gelben Körnern, srißiger als die des „Golden Drop"; diese waren sämmtlich plump und wohl gewachsen, geben jedoch, obwohl von produktiven Anlagen, weniger Mehl und mehr Kleie, als die weißen Weizenarten. Ich entdeckte unter derselben fruchtbare weiße Korner, welche ich als sehr fruchtbar und dauerhaft vermuthe. Ich gab ein Muster davon Sir John Sinclair, der mich ernstlich ermuthigte, meine Untersuchungen weiter zu verfolgen, da sie von der höchsten Wichtigkeit seien. Es fanden sich ebenfalls rethe Aehren, welche leberfarbige Körner hervorbrachten, allein diese waren besonders mager und schlecht gewachsen. Ich fand allgemein, aber nicht unveränderlich, daß das Korn von weißem Weizen das plumpeste war, oder die größte spezifische Schwere oder die größte Quantität Mehl besaß. Das Aussehen des Kornes in jener trockenen Jahreszeit führte mich zu dem Gedanken, daß weiße Weizensorten am besten auf trockenem Boden und in warmen Alimaten gedeihen müsse, und daß rothe und gelbe oder die dunkler gefärbten nasse Jahreszeiten und feuchten Boden vorziehen.

und von dort und ist im kon Die unte

Die Sorgfalt, mit der ich diese Auswahlen traf, und die graße Anzahl Sorten, welche ich von allen Schattirungen und Farben fand, welche Abarten und Unterabarten bilden, wie sie von Professor LaGasca benannt sind, bestätigten meine Ueberzeugung, daß die einzige Möglichkeit, reine Sorten zu erhalten, darin liegt, wenn man sie von einzelnen Körnern und einzelnen Aebren zieht. Es ist nur angemessen, hinzuzufügen, daß selbst die Mübe, die ich übernahm, jene ersten Auswahlen zu machen, meine Anstrengungen reichlich belohnte, da mein Ernteprodukt von durchschnittlich etwa 23 oder 25 Buschel ver Acker auf 34 vermehrt wurde, und seitdem ich Weizen von einzelnen Achren oder sorgfältig gewählten Sorten gezegen babe, habe ich meine Ernten auf 40 bis 50 Buschel yer Acker vermehrt. Daber bege ich keinen Zweifel, daß bei der äußersten Sorgfalt in Gewinnung der besten und passendsten Weizensorten, Land auf beber Anbaustufe durch vortreffliche Cullivirung Sahin gebracht werden kann, daß es 60 eder 70 Buschel per Acker produzirt.

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und von dort in dieses Land eingeführt worden, und beinahe der gesammte Rest war und ist im kontinentalen Europa einheimisch.

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Die unterscheidenden Charaktere des genus triticum in dem alten und ausgedehnten Sinne tragen am Ende eine beährte Blüthe - zweiblättrige und ganz oder beinahe ganz gleiche Blüthenkelche — abwechselnd zweireihige, vielblüthige Achrchen querlaufend oder so gestellt, daß die Ränder der Blüthchen gegen die Are sich richten und zwei den Samen umgebende Hüllen, die äußere oder untere mit Grannen oder Spitzen, und die innere oder obere welche an der Spige gespalten ist. Die Spindel oder der Schafts ist gegliedert; Die Räume zwischen den Gelenken werden internodii genannt; die auf jeder Seite der Spindel sich über einander erhebenden Aehrchen bilden die Aehre, oder Spite oder den Kopf; der Balg oder unterste Schild jedes Achrchens entspricht dem. Kelche nichtgrasartiger Pflanzen und jedes der Blümchen einer Blüthenkrone; einige Blümchen in jeder Art find im Allgemeinen fruchtbar, während andere unfruchtbar sind; und die Gesammtblüthe der mehreren Arten ist sehr verschieden in der Länge und Form der Spindel, der Größe, Gestaltund Zusammenseßung der Achre, der vergleichungsweisen Länge des Balges, der Anzahl und Fruchbarkeit der Blüthen, und vor Allem in den mannigfaltigen Eigenthümlichkeiten des Samens. Die unterscheidenden Charaktere vieler Arten find hinlänglich deutlich und unveränderlich, um den Zwecken der stringentesten Klassifikation zu dienen; hingegen die einiger anderer, zumal solcher, welche in ausgedehnter Weise kultivirt werden und stark in Abarten auslaufen, schattiren entweder so sehr durch diese Abarten oder sind dem Wechsel unter den Einflüssen von Klima, Boden und Cultur so sehr unterworfen, daß sie in einigen Fällen das Ziehen einer genauen Grenzlinie zwischen den verschiedenen Arten äußerst schwierig, in einem Falle oder in zwei Fällen vollständig unmöglich, machen.

Einige Weizensorten von einem anscheinend eigenthümlichen Charakter - wie der Egyptische, Polnische, Liberische, Zealändische und Talaverische — wurden eingeführt und Hinzufügungen zu dem Steck werden beständig aus vielen Theilen der Welt ge= macht; allein, obgleich abweichend in den Proportionen Nahrungsstoff, welchen sie enthalten, sowie in einigen Einzelnheiten, die mit ihrem Wachsthum zusammenhangen, haben dennoch alle einen Ursprung, und werden, weil aus ähnlichen Elementen zusammengesetzt, folglich für denselben Zweck verwendet. Botaniker klassifiziren in der That einige derselben als eine unterschiedliche Art; so, zum Beispiel, produzirt die Egyptische Sorte mehrere Achren an demselben Stengel, was bei keiner anderen Sorte der Fall ist; allein, wenn wiederholt auf magerem Boden gefäet, verschwinden ihre überzähligen Achren allmählig und sie verliert am Ende jeglichen Anschein einer Abweichung. Auf gleiche Weise haben andere Arten Weizen, welche in Boden und Klimaten gepflanzt wurden, welche der Vegetation günstiger, als unser Boden und Klima, sind, als sie zuerst eingeführt worden, sehr wohl gediehen und sich anscheinend akklimatisirt; in einer Reihe von Jahren jedoch arteten sie aus, während andere, von einem nördlicheren Klima ein- . geführte oder von einer untergeordneten Bodenqualität gewonnene, Sorten sich im Gegentheil verbessert haben.

Derselbe Umstand begegnet jenen Arten, welche allgemein als Winter- und Sommerweizen unterschieden werden; denn obwohl sie von ihrer Wachsthumsperiode an von verschiedenem Charakter zu sein scheinen, kann dennech auf gewöhnlichem Culturwege die eine beliebig in die andere verwandelt werden. So, wenn Winterweizen im Monat Februar oder Anfangs März gefäet wird, wird ein Theil davon reifen, obwohl die Sei

tenschößlinge schwach und die Ernte nur mittelmäßig sein werden. Wird jedoch der so produzirte Samen nächsten Frühling gefäet, wird er starke Halmen treiben, mit größerer Ueppigkeit neue Schößlinge treiben; und wird die Operation im folgenden Jahre wiederholt, wird er in die Natur von Sommerweizen sich verwandelt haben. Wird, im Gegentheil, Sommerweizen im Monat Oktober gesäet und der nächste Winter sich als streng erweisen, wird die Ernte zu Grunde gehen oder kann nur gerettet werden, wenn sie durch einen schweren Schneefall vollständig bedeckt wird. Sollte die Witterung fortwährend mild sein, dann wird jedoch der Samen eine leidliche Ernte produziren, welche früher reif werden wird, als der Herbstweizen'; der von ihr gewonnene Samen wird im folgenden Jahre längere Zeit zum Reifwerden erfordern, als der des früheren Jahres; ebenso wird er besser ausschießen und so viel mehr von der Natur der Winterart annehmen, daß er, wenn im Monat Mai gesäet, keine Ernte hervorbringen wird. Ebenso, wie früh immer im Herbste der ächte Winterweizen gefäet werden mag, wird er im selben Jahre keine Halmen produziren; aber der wirkliche Sommerweizen wird es thun, wenn immer vor der Mitte des Sommers gefäct. Aehnliche Bemerkungen ließen sich mit mehr oder weniger Kraft bezüglichlich anderer vermutheter spezifischer Eigenthümlichkeiten machen — entweder vergleichungsweise so großer, wie diejenigen, welche den Egyptischen von dem gewöhnlich angebauten Weizen unterscheiden, oder solcher vergleichungsweise geringer, wie diejenigen sind, welche den Winter- vom Sommerweizen unterscheiden. Die Unbeständigkeiten und Gradationen im spezifischen Charakter, selbst wenn sie sowohl größer als zahlreicher wären, als sie wirklich sind, bewirken dennoch hauptsächlich die Genauigkeit der Klassifikation und wenden sich von selbst vorzüglich an systematische Botaniker; fie hindern wechselnde Charaktere nicht, ebenso richtige Anzeiger der inneren Constitution und Eigenschaften zu sein, als firirte Charaktere, noch sollten sie die Ackerbauer von einer Würdigung der Klassistkationen abschrecken, welche, ob für den Zweck der exakten botanischen Wissenschaft dienlich oder werthlos, für die Zwecke der Farmökonomie in irgend einer Weise von entschiedenem Nußen sein können.

In diesem Volumen findet sich eine Uebersehung aus Megger's Europäischen Cerealien von der Klassifikation der Weizenarten, wie sie von ihm adoptirt worden ist; sie wird in diesem Bericht mehr zum Zwecke aufgenommen, die Ackerbauer Ohio's mit den Namen, dem Werthe und den Qualitäten Europäischer Weizensorten bekannt zu machen, um sie vor Mißleitung durch fremde Namen, welche sie den Weizensorten gegeben finden, welche von Personen, die im Genuffe von Stellungen der „Ehre und des Profits" sind, vertheilt werden mögen, zu bewahren, als für irgend einen anderen praktischen Vortheil.

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Eine kurze Darstellung von Le Conteur's Klassifikation wurde für nothwendig erachtet. Der Auszug aus Prof. Emmon's Agricultural Survey" wird mehr wegen der Tabellen von Analysen der verschiedenen, sowohl auf verschiedenem als auf demselben Boden gezogenen, Weizenarten, als zum Zwecke irgend welcher praktischen Kenntniß der Klassifikation, eingeführt.

Endlich wurden die in Ohio gepflanzten Weizenarten klassifizirt, oder vielmehr gemäß ihrer deutlichsten Unterscheidungsmerkmale gruppirt, nämlich nach Farbe und Form, d. h. der rothe Weizen bildet die erste Gruppe, der weiße die zweite, und der Sommerweiz en die dritte. Die Gruppe rother und weißer Weizen wird in bärtige und kahle Abarten getheilt.

Dieses System der Gruppirung ist wenn auch nicht im Einklang mit der systema=

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