Pagina-afbeeldingen
PDF
ePub

Ein Blick auf diese Tabelle III. zeigt, daß die Quantität des Produktes in eis nem und demselben Jahre wirklich sehr stark variirt, je nach der Düngung. Bei diesen großen Verschiedenheiten in den Quantitäten, welche vom Düngen abhängen, haben wir weit weniger markirte Verschiedenheiten in der Qualität dieser gereiften Frucht, welche von denselben Ursachen abhängen; und dies ist, mit wenigen Ausnahmen, der Fall, mögen wir auf die nur die allgemeinen Charaktere anzeigenden Columnen, oder auf die Zusammensetzung des Produktes, sehen. Das heißt, dieselben allgemeinen Uns terschiede zwischen dem Produkte eines Jahres und den eines anderen sind wahrnehmbar unter den verschiedenen wechselnden Bedingungen des Düngens in jedem, wie dies in Tabelle I. von den Durchschnittssummen allein dargestellt worden. Man sieht in der That, daß Jahreszeit und klimatische Variationen auf Charakter und Zusammensegung der Frucht weit mehr Einfluß haben, als Düngen.

Wir sagten, daß unter übrigens gleichen Umständen das Prozent Stickstoff in unserem Weizenkorn um so riederer stand, je vollkommener der Samen war; ebenso, daß stickstoffhaltige Düngmittel viel zur Entwicklung der Frucht beitragen. Allein, eine Einsicht in die Columnen der Tabelle III, welche die Prozente des Stickstoffes in den trockenen Substanzen der unter drei verschiedenen spezifizirten Düngungsarten produzirten Körner angeben, zeigt, daß fast unveränderlich ein höheres Prozent Stickstoff sich findet, wo Ammonialsalze allein gebraucht wurden, als wo die Frucht nicht gedüngt worden. Ebenso sehen wir, daß dort fast unveränderlich ein höheres Prozent Stickstoff ist, wo sowohl mineralische Düngmittel als Ammoniaksalze verwendet wurden, als im Produkte der entsprechenden ungedüngten Stücke. Eine genauere Untersuchung zeigt jedoch, daß, obwohl sich dies nicht gleichförmig zeigt, dennoch die offenbare Tendenz zu einem niedris geren Prozent Stickstoff herrscht, wo auch die mineralischen Bestandtheile angewendet wurden, als wo die Ammoniksalze allein gebraucht worden, und nebstdem findet sich durchschnittlich ein größeres Gewicht per Buschel, was einen höheren Grad der Reife anzeigt. Dann wieder, welches sind die Umstände dieser Experimente, unter welchen ein vermehrtes Prozent Stickstoff in der bestimmten Substanz des Produktes mittelst eines Betrages desselben im Dünger gewonnen wird? Das ungedüngte Stück mit seinem niederen Prozent Stickstoff im Produkte zeigt sich durch die Feldexperimente in einem großen Maaße an jährlichem verwendbarem Stickstoff erschöpft, im Verhältniß zu den jährlich verwendbaren mineralischen Bestandtheilen, welche von der Weizenpflanze erfordert werden. Das Stück mit Ammoniaksalzen allein erweist sich durch die Feldresultate als mangelhaft an den erforderlichen und verwendbaren Mineralien, im Verhältniß zu dem verwendbaren Stickstoff, und die Pflanze wuchs daher unter einem verhältnißmäßigen Uebermaaß des letteren. Ferner erhielten die Stücke mit mineralischen Düngmitteln und Ammoniaksalzen zusammen in soweit ein Uebermaaß vom lezteren, daß sie mit den Mineralien eine größere Ernte ergaben, als die durchschnittliche der Lokalität unter Wechselwirthschaft, und ebenso eine größere, als die durchschnittlichen Jahre zur gefunden Reife bringen würden. Wir erhielten demnach nnter diesen künstlichen und abnormen Umständen: des etwas unnatürlich niederen Prozents Stickstoff, des offenbaren Mans gels an demselben in Bezug auf die entwickelnden und die Reife bewirkenden Vermögen der Jahreszeit einerseits, und des offenbar verhältnißmäßigen Uebermaaßes desselben andererseits, ein vermehrtes Prozent Stickstoff im Weizenkorn durch den Gebrauch desselben im Dünger. Selbst unter diesen extremen Zuständen ist der Kreis der Abwechslung sehr gering; und es liegt nichts im Beweise, welches die Ansicht rechtfertigt, daß innerhalb

des Bereiches vollkommener Ernten und gesunder Reife das Prozent Stickstoff durch die Anwendung desselben im Dünger beim Weizenkorn nach Belieben vermehrt werden könne. Daß sehr entgegengeseßte Extreme der Bodenbeschaffenheit die Zusammensetzung selbst des Weizenkorns direkte beeinflussen können, ist jedoch in den Prozenten des Mineralstoffes sowohl, als in denen des Stickstoffes, welche in der Tabelle gegeben sind, illus strirt. So, wenn man nur die mittleren Resultate nimmt, so erhalten wir bei dem relativen Uebermaaß mineralischer Bestandtheile auf dem ungedüngten Stück das höchste Prozent im Produkte; bei dem größten relativen Mangel auf dem Stück mit Ammoniaksalzen bloß, das niederste Prozent im Korn; und bei dem mittleren Verhältniß auf den anderen Stücken, das mittlere Prozent im Produkte. Abnorme Zustände jedoch, wie bereits bemerkt, ausgenommen, hat der Wechsel in klimatischen Verhältnissen weit größeren Einfluß auf das Prozentverhältniß in der Zusammenseßung des Weizenkornes, als der Düngungswechsel.

Wir wenden uns nun zu der Zusammenseßung der A s ch e des Weizenkorns. Unabhängig von dem Mangel einer hinreichenden Anzahl veröffentlichter Analysen von Weizenkornasche, wurde vor einem Dußend Jahren, als wir den Gegenstand aufnahmen, allgemein geglaubt, daß die Zusammenseßung der Asche vegetabiler Produkte mit dem Vorrathe der verschiedenen Bestandtheile im Boden bedeutend variire; man dachte wirklich, daß je nach dem Ueberfluß ihres Vorhandenseins eine Basis eine andere substituiren könnte, wie zum Beispiel So da, Pofttasche u. s. w. Um dieselbe Zeit, als wir eine Reihe von Weizenascheanalysen unternahmen, wurde die Asche verschiedener faftiger Vegetabilien ebenfalls analysirt. Diese lettere Untersuchung führte uns zu dem Schlusse, daß die Festigkeit der Zusammenseßung der Asche solcher Substanzen sehr viel von dem Grade der Neife des Produktes abhange, und daß in der That einige Bestandtheile Soda und Chlorin zum Beispiel — in viel größeren Quantitäten in den mehr saftigen und unreifen, als in den mehr elaborirten Mustern vorkommen. Mit dieser Erfahrung schien vollkommen verträglich, daß man in der Asche eines vergleichungsweise vollkommenen vegetabilen Produktes, wie des Weizenkorns, eine bedeutende Gleichförmigkeit der Composition fand - eine solche, wie die nun anzuführenden Analysen zeigen werden.

·

Diese Analysen wurden vor zehn Jahren von Mr. Dugald Campbell und dem verstorbenen Mr. Ashford gemacht. Da seit jener Zeit die Methoden der Aschenanalysis in einigen Punkten verbessert worden sind, wird es gut sein, einen Umriß des damals adoptirten Planes zu geben, zumal wir überdieß durch eine Erwägung der Neigungen zu Irrthum genöthigt sind, bie Bedeutung der wirklichen gegebenen Zahlen zu erklären. Ueber diesen Punkt haben wir nur beizufügen, daß Mr. Campbell mit dem Inhalte unserer Bemerkungen übereinstimmt.

Methode der Analysis:

Es wurden drei Portionen Asche genommen.

No. 1. Bei dieser wurden der Sand, die Kieselerde und Holzkohle, das phosphorsaure Eisen, die Phosphorsäure, der Kalk und die Tallerde bestimmt. Die Asche wurde in verdünnter Wasserchlorsäure aufgelöst, bis zur vollkommenen Tröckne abgedampft, mit Wasserchlorfäure beneßt, mit Wasser gesøtten, und der unauflösliche Stoff gesammelt und gewogen als Sand, Kieselerde und Holzkohle. Zu dem Filtrat wurde nach der Digerirung essigsaures Ammonium beigeseßt, der Niederschlag separirt, getröcknet, erhigt und gewogen als phosphorsaures Eisen. Dem nun ge=

[ocr errors]
[ocr errors][merged small]

wonnenen Filtrat wurde eine Auflösung einer gewogenen Portion reinen, in stickstoffhaltiger Wasserchlorsäure aufgelösten, Eisens, dann essigsaures Ammonium zugesetzt und die Mischung digerirt, bis alles Eisen als phosphorsaures Peroxyd mit einem Uebermaaß von Peroxyd niedergeschlagen hatte, von welchem dann die Phosphorsäure berechnet wurde. Von der von phosphorsaurem Eisen uud Eisenoxyd filtrirten Auflös fung wurde der Kalk als Dralat separirt und als kohlensaures Salz erhigt, und vom letteren Filtrat die Talkerde mittelst phosphorsaurer Soda und Ammonium. No. 2. Eine zweite Portion Asche wurde in einen Kohlensäure-Apparatus ge= bracht, die Säure, wenn welche vorhanden, mittelst Salpetersäurr freigemacht und nach dem Verluste bestimmt. Nachdem die Auflösung filtrirt war, wurde Schwefelsäure mittelst salpetersaurem Schwerspath separirt, und darauf Chlor in durch salpetersaures Silber.

No. 3. Zu einer Auflösung einer abgewogenen Portion der Asche in Wasserchlor= säure wurde äßendes Schwefelfalz im Uebermaaße beigefügt und der Niederschlag durch Filtrirung abgesöndert; das Uebermaaß von Schwerspath wurde dann durch kohlensaures Ammonium entfernt und die filtrirte Auflösung bis zur Tröckne abgedampft, das Residuum bis zur Glühhiße erhißt und gewogen, Wasser beigesezt, jeder unlösliche Stoff abgezogen und der Rest als Kalium- und Natriumchloride genommen; eine Auflöfung Platinachlorid wurde nun beigefügt, um das Kali zu separiren; die So da wurde nach dem Verluste berechnet.

Es wird nun zugegeben, daß die Separation phosphorsauren Eisens von den erdis gen phosphorsauren Salzen durch essigsaures Ammonium, wie oben beschrieben, unbefriedigend ist, und die in den Tabellen als phosphorsaures Eisen gegebenen Beträge sind wahrscheinlich zu hoch, und wenn dieses der Fall ist, muß ein Theil der Differenz offenbar auf die erdigen Basen fallen. Aus einem ähnlichen Grunde ist es möglich, daß die Phosphorsäurenberechnungen etwas zu hoch stehen mögen ebenfalls auf Unkosten der erdigen Basen. Dann ist ferner wohl bekannt, daß praktisch der Prozeß für Kali und Soda ein etwas delikater ist, und daß die Tendenz des Irrthums in der Manipulation darin besteht, die Soda etwas zu hoch anzuschlagen. Wir schließen nach dem Ganzen, daß unsere Phosphorsäureberechnungen etwas zu hoch sein mögen; unser phosphorsaures Eisen ziemlich gewiß in gleicher Weise, und die Soda wahrscheinlich auch, während die anderen Basen nach dieser Annahme etwas zu niedrig angegeben sind.

Die Weizenkornasche-Analysen, 23 an Zahl, mit Bezug auf das Produkt dreier besonderer Jahre und sehr verschiedener Düngungsweisen, werden in den folgenden mit IV, V und VI bezichugsweise nummerirten Tabellen gegeben.

[blocks in formation]
[ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]
« VorigeDoorgaan »