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1849 und 1851, mit einem großen Ertrage in den zwei letzteren, geben uns das beste Verhältniß von Korn im Gesammtprodukt, mehr als das Durchschnittsverhältniß gereinigten Korns im gesammten Korn und das höchste Gewicht per Buschel — einen sehr bezeichnenden Charakter. Nebst diesem hinzutretenden Beweise bezüglich der relativ günstigen Entwicklung und Heranreifung finden wir, daß das Korn in zwei Fällen das höchste Prozent trockenen Stoffes enthält; im dritten (1849) steht es, obwohl nicht so hoch wie wir erwarteten, dennoch über dem Durchschnitt. Die Prozentsätze des Mineralund Stickstoffes in der trockenen Substanz des Kornes sind in diesen drei Fällen zugleich die niedersten in der Versuchsreihe. Die Jahre 1850 und 1854, mit sehr großen Produktsummen, ergaben wieder schön entwickeltes Korn und liefern zugleich ein hohes Prozent trockener Substanz und geringere Prozente sowohl von Mineral-als Stickstoff in jener trockenen Substanz, als die offenbar minder reisere Frucht. Man sicht, daß, einige Ausnahmen abgerechnet, auch das Stroh dieser 5 besseren Jahre die Tendenz zu niederen Prozenten sowohl von Mineral-als Stickstoff in seiner trockenen Substanz hat.

Wenden wir uns nun zur entgegegengesetzten Seite, so erweist sich das Jahr 1853 in den allgemeinen Charaktern der Produkte als ein in jeder Rücksicht für die Ernte am wenigsten günstiges, und es muß hinzugefügt werden, daß in diesem Beispiele (wie in 1845, worauf wir nächstens Bezug nehmen werden) der Samen erst im Frühling gesäet wurde. In 1853 war das Kornprodukt sowohl gering als sehr schlecht an Qualität; und bei diesen Eigenschaften finden wir im Korn beinahe das niederste Prozent trockenen Stoffes und das höchste Prozent Asche und Stickstoff in jenem trockenen Stoffe. Auch im Stroh steht der trockene Stoff nieder, die Asche etwas hoch und der Stickstoff um Vieles am höchsten in der Reihe. In 1815 eine fernere Frühlingssaat und zu gleicher Zeit eine sehr schlechte Qualität des Produktes, dessenungeachtet ein großer Ertrag, ein Umstand, welcher einige Differenzen in der Zusammensetzung,fim Vergleich mit 1853, zu erklären berechnet ist. So gibt uns das Jahr 1845 ein niederes Prozent trockenen Stoff im Korne, aber ein sehr hohes Prozent Asche oder Stickstoff. Das Stroh jedoch gibt hohe Prozente sowohl an Asche als an Stickstoff, im letzten Punkte 1853 am nächsten kommend. Die Jahre 1848 und 1852 zeigen wieder geringe Qualitäten der Produkte. Das erstere hat durchweg das niederste Prozent trockenen Stoff im Korn in der Reihe und beide haben ein hohes Prozent Asche und Stickstoff in der trockenen Kornsubstanz. Im Stroh ist in 1848 die Asche am höchsten und in 1852 über den Durchschnitt; der Stickstoff im trockenen Strohstoffe jedoch erreicht in keinem der beiden Fälle ein hohes Prezent.

In mehreren hier angeführten Fällen finden sich beim einen oder anderen Punkt Abweichungen von unserer allgemeinen Annahme. Allein eine detaillirtere Untersuchung würde in den meisten oder allen derselben die anscheinende Verschiedenheit aufklären.

enn wir uns in der That erinnern, wie unendlich verschieden die wechselseitige Anpassung der klimatischen Umstände für das jeweilige Stadium des Wachsthums der Pflanze in fast jedem Falle ist, würde es wirklich anomal sein, wenn wir nicht eine korrespondirende Verschiedenheit im einen oder anderen Punkte in den Eigenschaften oder in der Zusammensetzung der Ernte fänden. Dennoch haben wir die offen markirte Thatsache, daß innerhalb des Vereiches unserer eigenen Lokalität und unseres Klima's hohe Reife der Weigenernte, bei übrigens gleichen Umständen, allgemein mit einem hohen Prozent trockener Substanz und einem niederen Prozent sowohl mineralischer als stickstoffhaltiger Bestand theile verbunden sind. Dehnten wir jedoch die Periode unserer Uebersicht aus und gingen

wir bezüglich der wechselnden klimatischen Verhältnisse in's Einzelne, so ließen sich interessante Ausnahmen nachweisen.

Es mag im Vorbeigehen bemerkt werden, daß wegen der allgemeinen Beziehungen der Menge Korn zu Stroh und der allgemein koinzidenten Verschiedenheiten in den Prozenten von Stickstoff bei jedem die Tendenz aller dieser Verschiedenheiten darin besteht, sich gegenseitig in einem solchen Grade zu neutralisiren, daß der Differenzkreis in den Zahlen vergleichungsweise beschränkt wird, welche für jedes Jahr das Prozent Stickstoff in der trockenen Substanz des Totalproduktes — Korn und Stroh zusammen – darstellen.

Die Tendenz des Reifens, die Prozente mineralischer und häufig stickstofshaltiger Substanzen zu reduziren, ist nicht bei Kernernten allein wahrnehmbar. Wir haben dies bei der Rübe vollkommen illustrirt, und unser unveröffentlichter Beweis mit Rücksicht auf einige andere Früchte bewegt sich in derselben Richtung. Es ist in der That wichtig, die Thatsache im Auge zu behalten; denn sie bildet einen wichtigen Gegenstand in unserem Studium der Variationen, welche in der Zusammensetzung sowohl der organischen Substanz als der Asche einer und derselben, unter verschiedenen Umständen gewachsenen, Frucht vorgefunden werden. Wir dürfen besonders bemerken, daß die offenbare Neduktion im Prozent Stickstoff beim Weizenkorn, jemehr innerhalb gewisser klimatischer Grenzen der Samen vollendet ist, an sich selbst eine Thatsache vom höchsten Interesse ist, um so mehr, wenn wir in Betrachtung ziehen, wie äußerst abhängig diese Frucht in Bezug auf ihr velles Wachsthum von einem liberalen Vorrath verwendbaren Stickstoffs innerhalb des Bodens ist.

Uns demnach der allgemeinen Verwandschaftspunkte erinnernd, welche zwischen den Charakteren der Frucht in Bezug auf Entwicklung und Reifen einerseits, und in Hinsicht der Prozentbeträge gewisser Bestandtheile andererseits, festgestellt wurden, wellen wir nun schen: welches der allgemeine Einfluß charakteristischer Bestandtheile von Dünger auf den Charakter und die Zusammensetzung unserer Weizenfrucht ist, welche im Felde gelassen wird, bis die Pflanze ihre höchste Funktion, nämlich Produktion eines reifen Samens, erfüllt hat?

Zur Veranschaulichung dieses Punktes haben wir in Tabelle III. dieselben Daten bezüglich des allgemeinen Charakters der Frucht und der Zusammensehung des Produktes von verschiedenen einzelnen Anpflanzungen während zehn Jahren zusammengestellt, statt des Durchschnittsverhältnisses der Reihen in jedem Jahre, wie in Tabelle 1. Die zur Vergleichung gewählten Fälle sind:

1. Ein fortwährend ungedüngtes Stück Boden;

2. Ein Stück mit einem Uebermaaß Ammoniaksalz allein jedes Jahr;

3. Der Durchschnitt von verschiedenen Stücken, wovon jedes denselben Betrag Ammoniaksalz, wie das eben erwähnte erhielt, aber mit demselben auch eine mehr oder weniger vollkommene Versorgung mit Dünger aus mineralischen Bestandtheilen.

Es würde unmöglich sein, das, sämmtliche in dieser Tabelle 111. gesammelte Refultate liefernde, Detail zu geben; allein es ist vielleicht nur angemessen, dies wenigstens so weit zu thun, als es das Prozent Stickstoff in der trockenen Substanz des Kornes betrifft.

Tabelle II.

Bestimmung des Stickstoffprozents in dem trockenen Stoffe des be Rothamsted gewachsenen Weizenkorns.

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Gedüngt mit Ammoniaksalz und Mineraldünger (gemischte Stücke.)

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Es wird nothwendig, eine Bemerkungen in Bezug auf diese Tabelle von mehr als einhundert Stickstoffberechnungen zu machen. Sie wurden gemacht durch Verbrennen. mit Soda-Kall und Sammeln und Wägen als Platinasalz im gewöhnlichen Wege. Wohl Wenige vielleicht, welche nur eine beschränkte Anzahl solcher Berechnungen angestellt, und dann nur an reinen und gleichförmigen Substanzen, und welche nicht versucht haben, ihr Werk zu einer anderen Periode mit neuen Reagentien oder durch einen anderen Operator zu kontrolliren, können sich den Umfang der Abweichungen vorstellen, welche zu erwarten sind, wenn alle diese entgegengeseßten Elemente ihren Einfluß äußern sollen. Es wird frei zugestanden, daß der in der Tabelle zwischen einer Berechnung und einer anderen nachgewiesenen Abweichungen bei einer und derselben Substanz bisweilen mehr find, als sich erwarten ließe. Folgendes find jedoch die Umstände, unter denen sie erreicht wurden. Versuche 1 und 2 wurden von demselben Operator ziemlich gleichförmig gemacht, nicht alle nacheinander øder mit derselben Quantität Reagentien. Man nahm daher an, daß, unabhängig von irgend welchen Varitionen zwischen den zwei Berech nungen, es wünschbar sein würde, in ihrer Tragweite so wichtige Resultate durch Andere beglaubigen zu lassen. Demgemäß wurden Muster von jedem der gemahlten Körner in beliebiger Anzahl zwei Operatoren gegeben und ihre Resultate beziehungsweise in den Columnen 3 und 4 verzeichnet; und wo eine fünfte Berechnung gegeben ist, ist sie eine Wiederholung von der einen oder anderen der letterwähnten Experimente. Wir müssen bemerken, daß wir es beinahe unmöglich fanden, einen Soda-Kalk herzustellen, welcher nicht mehr oder weniger Anzeichen von Stickstoff gibt, wenn er mit einer organischen Substanz verbrannt wird, welche ihn nicht enthält; daher adoptirten wir endlich den Plan, 1/2 Prozent nichtstickstoffhaltige Substanz innig mit der Hauptmasse von Sodatalk zu verbinden, ihn in einer Muffel verbrennend, benegend und wieder gelinde erhigend. Nach dieser Behandlung ist der Sodakalk frei von Ammonium gebendem Stoffe. Ferner sollte daran erinnert werden, daß ein gemahlenes Weizenkorn keineswegs eine gleichförmige Substanz ist. In der That mögen, wie wir weiter zeigen werden, einige der Theilchen, aus denen ein solches Pulver zusammengesett ist, wieder halb so viel Stickstoff enthalten, wie andere ; solcher Weise kann eine Wirkungslosigkeit beim Mahlen oder ein Irrthum beim Wegnehmen der Portion für die Analysis das Resultat wesentlich affiziren. Ungeachtet aller dieser Umstände und des zugestandener Weise unwünschbaren Differenzkreises in den verschiedenen Berechnungen bei mehreren Fällen, wird man bemerken, daß allgemein wenigstens drei genau genug übereinstimmen, in einigen Fällen auch vier. Nach Allem muß, in der That, ein Studium der detaillirten Tabelle bedeuende Sicherheit geben, wenigstens in der Richtung der Variationen zwischen den mittleren, in Tabelle III. gegebenen, Resultaten und in ihrer Zulänglichkeit für die auf sie gegründeten Argumente. Nach diesen Bemerkungen über die Daten wollen wir mit Betrachtung der Tabelle III. selbst, welche hiernächst folgt, fortfahren:

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