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tenden Wassers zu wiederstehen, obwohl dieselben Silicate der kurzen Wirkung der Salpetersalzsäure widerstanden hatten.

Ebenso können ihrer Natur nach Feldspath sowohl, als die Silicate von alkalische Basen enthaltenden Mineralien und Felsen, der fortwährenden auflösenden Wirkung im Wasser aufgelöster Kohlensäure nicht widerstehen, und in dieser Weise wird, entweder in Form auflöslicher Silicate oder eines Hydrats van Kieselerde, dieses wichtige Ingrediens bei einigen Pflanzen durch die Wurzeln aufgenommen. Es mag vielleicht von Manchem eingewendet werden, daß Feldspath den für das Wachsthum dichter Wälder sowohl, als der Cereal- und anderer kultivirten Ernten nothwendigen Betrag Pottasche nicht liefern könnte. Liebig, der vielleicht die beste Authorität in allen mit der physiologischen Chemie verbundenen Gegenständen ist, sagt, daß ein Kubikfuß Feldspath den nothwendigen Bes trag Pottasche gibt, fünf Jahre lang ein, eine Fläche von beinahe einem Acker deckende, Eichengebüsch zu versehen. Etwa zehn Prozent des Herzholzes und 131/2 Prozent des Splints der Eiche bestehen aus Pottasche.

Nebst der Mineralerde und den bereits erwähnten Metallen gibt es noch andere im Boden geformte Ingredienzen; unter diesen sind:

Das Sodium; es ist ein silberweises Metall mit sehr starkem Glanze und findet sich vielleicht reichlicher, als irgend ein anderes, denn es bildet zwei Fünftheile alles Secsalzes, welches im Meerwasser, im Wasser der Quellen, Flüsse und Seen, in fast allem Boden und in der Form von Felssalz vorhanden ist. Secsalz ist eine Mischung von Sodium mit Chlorin Sodium kömmt ebenfalls als Dryd von Sodium oder Soda in einer bedeutenden Menge Mineralien, und besonders in den Formen von Kohlensäure, salpetersaurem Salz und borarsaurem Natron vor; diese Formen dieses Metalls find unzweifelhaft dem Prozesse chemischer Desintegration primitiver Felsen zuzuschreiben.

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Phosphorsäure ist von gleicher, wenn nicht größerer, Wichtigkeit wie die Kieselsäure und wird in allen Felsen primitiven Ursprungs gefunden. Im Thierreich wird sie als phosphorsaurer Kalk, Magnesia und Ammonium gefunden; die Thatsache, daß sie in der Asche aller kultivirten Pflanzen gefunden wird, weist genug auf die Rolle hin, welche sie in der vegetabilen Deconomie spielt sie gibt etwa 10 Prozent der Asche der Wurzeln der Rothrübe; etwa 40 Prozent der Asche des Kornes vom Mais; etwa 50 Prozent der Asche des Buchweizenkorns.

Schwefelsäure oder Vitriolöl kommt in großen Quantitäten im Mineralreich vor, in Verbindung mit verschiedenen Basen, wie Alkalien und alkalische Erdarten. In Neu Granada, in Südamerika, wurde diese Säure in einem unverbundenen Zustande in einer Thermalquelle vorgefunden.

Die vorangehenden bilden die fühlbaren, wägbaren Körper (das heißt, die Körper, welche beträchtlich schwerer sind als gewöhnliche Luft,) welche im Boden enthalten sind, und durch die Pflanze absorbirt und assimilirt werden. Der Boden enthält nicht selten andere Substanzen, von welchen die Pflanze keine Nahrung ableiten kann und welche sich für die Pflanze cher als nachtheilig erweisen; solche sind, zum Beispiel, Dryd von Blei, Kupfer :c. Es gibt jedoch vier Gasarten, deren Anwesenheit zum ers folgreichen Wachsthum der Pflanzen ebenso absolut nothwendig sind, wie die irgend eines der Ingredienzen des Bodens; diese vier Gase werden genannt: Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff. Jener ganze Theil der Pflanze, welcher nicht von den wägbaren Körpern des Bodens sich herleitet, sowie die ganze Atmosphäre des Erdglobus, alles Wasser und ein bedeutender Theil der soliden Felsen, welche diese Erde

bilden, bestehen aus einem, zwei, drei oder allen dieser Gase, in verschiedenen Proportionen verbunden. Kohlenstoff wird allgemein als ein solides Gas gefunden, die übri= gen drei aber kommen in der Natur als reine Gase vor.

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Kohlenstoff, in seinem reinen und krystallisirten Zustande, ist der am höchsten ge= schäßte aller köstlichen Edelsteine der Diamant. So unglaublich es scheinen mag, sind dennoch die gemeine Holzkohle und der Diamant aus genau denselben Elementen zusammengesezt. Alle mineralische oder fossilische Schwefelkohle, Cannelkohle, Glanzkohle sind hauptsächlich Kohlenstoff; er kommt in vielen Mineralien in Verbindung mit Sauerstoff vor und ist in dieser Form als Kohlensäure bekannt. Da er beinahe fünfzig. Prozent oder die Hälfte aller Vegetabilien bildet, folgt, daß er eines der wichtigsten Ingredienzen in der vegetabilen Deconomie ist. Er besigt die eigenthümliche Eigen schaft, einige der anderen Gase zu absorbiren; daher sein großer Nugen bei Vereitung øder Auflösung anderer Ingredienzen für das Wohl der Pflanze. Er besitzt eine starke Wahlverwandtschaft zu Sauerstoff und verbindet sich mit demselben im Verhältniß von einem Theile Kohlenstoff zu zwei Theilen Sauerstoff; in diesem verbundenen Zustande ist er als Koh.ensäure bekannt und wird schnell von Wasser absorbirt und verleiht ihm ein lebhaftes, glänzendes Aussehen und einen leise sauren Geschmack. Bei der Zerschung animalen und vegetabilen Stoffes wird er frei oder abgegeben, und da er schwerer als die Atmosphäre ist, sammelt er sich nicht selten an niederen Plägen und ist, bei Brunnen, als Schwaden bekannt, welcher sich so oft für diejenigen verderblich ers weist, welche sich unvorsichtiger Weise an solche Pläge wagen.

Wird fohlensaures Gas mit Wasserstoff verbunden, bildet es das Gas, welches in Städten für Beleuchtungszwecke verwendet wird. Diese Verbindung wird in der Natur vorgefunden und ist das Produkt der Zersehung vegetabilen Stoffes unter Waffer; daher ist sie fast immer gegenwärtig in der Nähe stagnanter Wasserteiche und ist bekannt als Sumpfgas." In Kohlenminen häuft es sich oft in großen Quantitäten an und ist bei den Minenarbeitern als Feuerdampf" bekannt, und wenn ihm mit einem unbeschüßten brennenden Lichte oder einer Lampe nahe gekommen wird, explodirt er nicht selten mit Veranlassung ernster Folgen.

Sauerstoff ist ein farbe, geschmack und geruchloses Gas und das am ausgedehntesten verbreitete Element in der Natur. Er bildet etwa einen Fünftheil der ganzen Atmosphäre, deren übrige vier Fünftheile Stickstoff find. Er bildet ungefähr acht Neuntel allen Wassers auf dem Erdglobus; er geht als ein Bestandtheil in beinahe alle Erdarten und Felsen über und verbindet sich, mit wenigen Ausnahmen, mit allen Metallen. Sauerstoff ist die Säure oder das faure Prinzip in der Natur; daher die Venennung „Sauerstoff" durch deutsche Chemiker. Er wurde von Lavoisier (obwohl er fast gleichzeitig in 1774 von einigen Anderen entdeckt wurde) „Drygen" (das saure Prinzip bedeutend) genannt, weil man damals annahm, daß alle bekannten Säuren dieses Element enthalten. In der gegenwärtigen Zeit zählen die Chemiker eine große Anzahl Säuren auf, welche von Sauerstoff entblößt sind, und viele Umstände begünstigen die Ansicht, daß Wasserstoff das wirklich säuernde Prinzip sei. Sauerstoff ist ein unruhi ges, unbesiegbares Element und unter dem ganzen Catalog einfacher Körper oder elementärer Substanzen gibt es keine, welche so Vieles ergreifen, anfallen, verändern und zerstören, wie er. Er verbindet sich mit fast allen anderen Körpern, mit welchen er in Bes rührung kommt, und verändert oder zerstört sie; und da er einen Theil der Luft und den

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größten des Wassers bildet, was kana seiner Anwesenheit entgehen? Wenn er sich mit irgend einem Körper verbindet, wird die Verbindung Oxydation oder Røsten genannt; verbindet er sich mit Eisen · wie dies der Fall ist, wenn das Eisen feucht oder dampfig oder bis zur Glühhige erhitzt ist sagen wir: das Eisen rostet der Chemiker sagt: es orydirt. Allein, ungeachtet der Neigung des Sauerstoffes, jedes Ding zu ergreifen und zu zerstören, findet sich ein Vermittler, dessen Dienste unerläßlich sind und ohne deffen Beihülfe Sauerstoff nichts zu Stande bringt. Dieser Vermittler ist Wärme. Wenn wir irgend einen Gegenstand gegen die Zerstörung von Sauerstoff sicher stellen wollen, besteht Alles, was zu thun ist, darin, den Gegenstand aller Wärme zu berauben und der Zweck ist erreicht; es beruht etwas auf diesem Prinzip, daß in Kannen ges legtes Obst die Frische lange Zeit behält. Das so eingelegte Obst muß von aller Berührung mit Sauerstoff ferngehalten werden — so enge versiegelt, daß nicht dem geringsten Lufttheilchen Zutritt gestattet wird dann hingestellt, wo die Temperatur nahezu 32 Sr. Fahr. ist und das Obst ist sicher. Zum Beweise der Nothwendigkeit der Abwes fenheit von Wärme, um gegen die Einwirkung des Sauerstoffes zu sichern, mag ein Umstand als hinlänglich beweisend angesehen werden. Es finden sich Theile, in einigen Fällen ganze Körper von im Eise im nördlichen Theile Sibiriens eingebeiteten Elephanten und welche so Tausende von Jahren eingebettet waren. Vor einigen Jahren besuchte ein wissenschaftlicher Körper von Frankreich die Mündung des Lena Flusses, wo die eingebetteten Elephanten sind und entfernte einige ganze Körper derselben. Er fand das Fleisch in vortrefflich erhaltenem Zustande, selbst seine Farbe in einem merkwürdigen Grade behaltend; sobald es hinlänglich aufgethaut hatte, fraßen es die die Gesellschaft begleitenden Hunde mit großer Gierde. Solange demnach, als Sauerstoff auf oder unter dem Gefrierpunkt gehalten wurde, konnte er mit keinerlei Erfolg das Fleisch ans greifen; aber sobald Wärme hinzutrat, wurde alle seine Energie in Thätigkeit gerufen.

Napoleon III. verfiel auf die Idee, daß Mehl in einen kleineren Raum zusammengepreßt werden könnte, als es allgemein von Müllern wird. Eine Reihe Experimente wurde veranstaltet um zu bestimmen, ob irgend welche ökonomischen Vortheile gewonnen werden könnten. Das Resultat war eine vollständige Bestätigung der durch die Chemie gelehrten Prinzipien, nämlich: das Mehl welches die größte Compression erlitt, enthielt am wenigsten Atmosphäre und würde folglich in einem besseren Zustande der Erhaltung für eine größere Zeitlänge sein -unter übrigens gleichen Umständen als das in ges wöhnlicher Weise eingelegte. Der Schmerz von einer frischen Wunde ist hauptsächlich dem zuzuschreiben, daß sich Sauerstoff in jeden Theil der wunden Oberfläche eindringt. Wird die Wunde, wenn sie erst erhalten wird, unmittelbar mit einem Stück englischen Pflasters bedeckt, wird sie ohne Schmerz oder Eiterung heilen. Das Pflaster heilt die Wunde nicht, aber es hält die verwundeten Theile in Juxtaposition und schließt gleichzeitig den Sauerstoff aus und verhindert ihn, die affizirte Oberfläche zu reizen, so der Natur oder der vitalen Kraft des Systems Gelegenheit gewährend, die getrennten Theile zu vereinigen oder das zu ersehen, was weggerissen worden war; daher eine Superiorität einer Salbe, eines Balsams oder Pflasters über ein anderes dieser Mittel in der bef= seren Angemessenheit liegt, Sauerstoff allein auszuschließen. Verbindet sich Sauerstoff mit Eisen, so ist das Resultat eine harmlose Verbindung eine solche welche straflos mit dem bloßen Finger berührt werden kann; verbindet sich aber Sauerstoff mit Schwes fel, so ist die resultirende Combination nicht ganz so harmlos, sondern als Schwefel

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säure und Vitriolöl bekannt, welches Eisen, Kupfer. Holz und Kleider aller Art „z e r= frißt"

Verbindet sich Sauerstoff mit metallischen Basen, wird die daraus entfernte Mi„schung ein „Dryd“ genannt und durch Chemiker als a l kalich e Basen erkannt. Verbindet sich aber Sauerstoff mit nicht metallischen Basen, dann ist das Resultat eine Säure; so, wenn sich Sauerstoff mit Schwefel verbindet, ist das Produkt Schwefelsäure; mit Silicon, Kieselsäure; mit Kohlenstoff, Kohlsensäure, sc. Verbindet sich ein Dryd mit einer Säure, so ist die resultirende Mischung ein Salz, wie zum Beispiel, wenn Eisenoryd sich mit Schwefelsäure verbindet, das Resultat ein grünes Salz, bekannt als als grünes Vitriol, ist; wenn Kupferoryd sich mit Schwefeläure verbindet, so ist das Resultat schwefelsaures Kupferfalz oder blaues Vitriol. Salpeter ist eine Verbinz dung ven Dryd von Pottasche und Salpetersäure; die Elemente derselben Säure, in verschiedener Proportion verbunden, bilden unsere Atmosphäre. Säuren sind vortreffliche Mittel zur Reinigung orydirter oder rostiger" metallischer Flächen, weil die Säure sich mit dem Dryd verbindet und ein Salz bildet, welches schnell entfernt ist.

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Sauerstoff verbindet sich mit anderen Körpern, wie vorher angegeben, durch Vermittlung durch Hige allein; allein, während der Verbindung wird Hige frei, was ein vorbereitender Schritt gegen die Bildung einer neuen Verbindung hin ist. Keine Sauerstoffhaltige Substanz enthält so viel Hige, wie die nicht sauerstoffhaltige. Bei jeder Drydation wird Hige frei, und je größer die Hiße, desto größer die Menge Stoff, der sich mit Sauerstoff verbindet. Sauerstoff ist ein Gas, und wenn der hinzukommende Körper ebenfalls gasartig ist, so kann die Verbindung sofort vor sich gehen und Hize in einem solchen Grade entwickelt werden, um Licht von sich zu geben; diese vorbereitende Combustion wurde, Brennen“ und das Licht von der Hige Feuer" genannt; daher ist es offenbar, daß die Verbindung eines Körpers mit Sauerstoff eine Verbrennung ist, weil der sich mit dem Sauerstoff verbindende Körper verändert wird und Hige frei geworden ist, nicht immer und in einigen Fällen nicht zu jeder Zeit in einem solchen Grade, um leuchtend oder entzündet zu werden; allein der Prozeß'ist dessenungeachtet ein lang= same s Verbrennen. Drydirtes Eisen ist nach dieser Ansicht nichts weiter, als langsam verbrennendes Eisen; in Verwesung übergegangenes Holz, ist langsam verbranntes Holz; und sich zersehendes Fleisch, ist nichts Anderes, als langsam verbrennendes Fleisch. Sauerstoff ist der Faktor, welcher alle Substanzen der Erde zurückgibt, von wo sie genommen wurden, und der Prozeß, durch welchen Materialien zurückgegeben und in ihre ursprünglichen Elemente verwandelt werden, ist Verbrennung.

Sauerstoff ist unerläßlich nothwendig zur Erhaltung des Athmens, indem animale Hige und animales Leben von einer allmähligen Combination im System abhangen.

Stickstoff ist ein durchsichtiges Gas, ohne Farbe, Geruch oder Geschmack. Er ist ausgezeichnet wegen seiner negativen Eigenthümlichkeiten, das heißt, er unterstügt weder Leben noch Verbrennung, sondern scheint einfach als Verdünnungsmittel zu dem Sauerstoff der Atmosphäre thätig zu sein, von welch letterer er ungefähr vier Fünftheile zu bilden scheint. Er ist nicht entzündbar, sondern umgekehrt, wenn eine brennende Wachskerze in denselben gehalten wird, wird das Licht unmittelbar auslöschen. Er ist ein wenig leichter, als atmosphärische Luft. Er unterstügt Vegetation allein nicht und Thiere sterben schnell, wenn in denselben gebracht. Er ist jedoch ein wesentliches Ingrediens aller thierischen Gewebe und aller solcher vegetabilen Produkte, welche im thierischen Körper in Blut verwandelt werden können; ebenso der vegetabilen Basen und anderer

vegetabiler Mischungen, wie Indigo :e. Er kann nicht in eine unmittelbare Verbindung mit irgend einem Elemente gebracht werden und bildet nur Combinationen, wenn eines oder beide Elemente im wachsenden Zustande sind. Er ist demnach, ungleich den anderen Metalloiden, in einem hohem Grade chemisch indifferent oder neutral. Allein unter günstigen Umständen verbindet er sich mit den meisten Metalloiden und mit meh reren Metallen. Seine wichtigsten Mischungen jedoch sind jene mit Sauerstoff und mit Wasserstoff. Unter leßterer ist die hervorragendste Ammonium, eine Substanz, mit der Alle vertraut sind, wenigstens in Betreff des Geruches, welche Gelegenheit hatten, in Ställe oder nach Pläßen zu gehen, wo Thiere, besonders Pferde, gehalten und bei Nacht unterstreut werden. Der aus dem Urin der Thiere entstehende Geruch, affizirt die Nasenhöhlen nicht allein in einer beißenden, sondern in einer stechenden Weise. Andere kennen ihn unter dem Namen Hirschhornspiritus oder flüchtiges Kali, welches eine Verbindung von Ammoniun mit Wasser ist. Es besigt stark alkalische oder basische Eigenschaften und neutralisirt die stärksten Säuren; es ist daher für den Ackerbauer von großer Wichtigkeit.

Wasserstoff ist ein Gas, farbelos, geschmacklos und, wenn ganz rein, geruchlos; da er aber im natürlichen Zustande nicht ohne Verbindung vorkommt, muß er von Substanzen präparirt werden, welche ihn in bedeutenden Quantitäten enthalten. Er bildet 11 Prozent Wasser nach Gewicht und wird in vielen Mineralien, allen Thieren. und Vegetabilien gefunden. Er ist in vorzüglichem Grade verbrennbar, unterstüßt aber weder Verbrennung noch animales Leben. Wasserstoffgas wird vom Wasser nicht absorbirt, noch verbindet es sich so schnell mit anderen Körpern, wie der Sauerstoff. Es läßt sich mit ihm jedoch eine Verbindung mit den meisten Metalloiden und mit einigen. Metallen herstellen.

Chlorin.

Diese kurze Beschreibung unorganischer Substanzen, von denen die meisten in der Asche der Weizenpflanze und in ihrer Frucht gefunden wird, wurde für nothwendig erachtet, aus dem Umstande, daß die beim Anbaue der Weizenpflanze am meisten Interessirs ten am wenigsten Gelegenheit haben, mit Elementen vertraut zu werden, von deren Ope= rationen sie täglich Zeugen sind und deren individuelle Funktionen nicht einfach durch Pflügen und Säen bestimmt werden können.

Es wurde nun eine Beschreibung von den Bestandtheilen der Weizenpflanze sowohl, als von Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff, als organischen Elementen, und von Kieselerde, Alumin, Pottasche, Soda, Kalk, Bittererde (Magnisia,) Schwefelsäure, Phosphersäure und Ehlerin, als unorganischen, Elementen, gegeben. Durch was für einen Prozeß hat die Pflanze diese verschiedenen Elemente aus dem Boden gezogen? Durch welche Intelligenz oder durch welchen Instinkt wird sie bei der Wahl der geeigneten und Verwerfung der ungeeigneten Elemente geleitet? Diese und ähnliche Fragen fordern. stets unsere Aufmerksamkeit; allein die physiologische Chemie ist nicht hinlänglich gereift, um positives Verständniß der nothwendiger Weise involvirten Punkte zu geben; ungeachtet große, ja wirklich riesenhafte Schritte in dieser Richtung durch Liebig und seine Mitarbeiter gemacht wurden, muß dennoch in vielen Fällen Vermuthung die Stelle versehen, welche von Gewißheit eingenommen werden sollte.

Diese Vermuthungen mögen sich für den Ackerbauer von großem Nugen erweisen, wenn er sie als bloße Vermuthungen acceptiren will, nicht aber als sichere Thatsachen,

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