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Bereite einen Teig aus einer Viertelunze Stärke und zwei Unzen Wasser, setze dies fem (durch Reiben) Diastase, gleich den vierten Theil des Teiges, bei; unterwerfe die Mischung einer, 150 Gr. F. nicht übersteigenden, Temperatur, bis der Teig in eine dünne, durchscheinende Flüssigkeit geformt ist — Siede diese Mischung einige Zeit, dann seihe fie durch ein Tuch und dämpfe sie an einem warmen Plaße ab. Die Masse ist Dertrin oder Gummi, anflöslich in Wasser, gleich dem im ersten Experiment oder dem beim. Keimen des Weizenkornes gebildeten.

Wiederhole diesen Prozeß, mit dem Unterschiede, das heißt: nehme dreimal den Betrag an Diastase, welcher im legten Experimente verwendet war, allein derlängere das Heizen bis auf einige Stunden, gebe aber Acht, daß die Hiße 170 Gr. F. nicht übersteigt. Dieser Prozeß produzirt, wie der leyte, Dextrin, allein dieser ist durch Sieden bald in Stärkesyrup verwandelt, wie im zweiten Experiment, aus welchem Stärkezucker erhalten werden kann.

Ungeachtet wir die Wechsel, während sie im Weizen stattfinden, nicht so gut wahrnehmen können, wie in den eben aufgezählten künstlichen Prozessen mit Stärke, besteht dennoch kein Zweifel, daß das Einsaugen von Feuchtigkeit und die Absorption von Sauerstoff ihrerseits das Freiwerden von kohlensaurem Gas verursacht und die Bildung von Diastase, welche die Verwandlung der Stärke in Dextrin und des Dextrin in Stärkesyrup verursacht. Dieser Stärkesyrup oder Zucker ist das, wovon die junge Pflanze sich nährt. Daß dies wirklich der Fall ist, wird durch folgende, durch Henfrey angeführte, Beobachtung bewiesen :

„Die Zellenwände werden aus einer Modifikation der Mischung, aus welcher alle vegetabilen Zellenhäute gebildet sind, geformt. Innerhalb der Zellen findet sich stickstoffhaltige Materie im Zustande von Protoplasm, das ist, einer zähen, schleimigen Flüsfigkeit, farbelos oder mit einem gelblichen Anstrich, und häufig von einem mehr oder weniger körnichten Charakter, welcher mit dem Alter der Zelle wächst. Die Zunahme der Pflanze hängt von der Assimilation von, für die Produktion neuer Zellenhäute erforderlichen, Substanzen ab, sowie von anderen Substanzen für Lieferung neuer stickstoffhaltiger Inhaltsbestandtheile. Wenn kein Marerial zur Bildung von Zellenstoff vorhanden ist, kann die Pflanze nicht wachsen; aber in einer Auflösung reinen Zuckers, bei Abwesenheit jeder stickstoffhaltigen Substanz, wird die Pflanze eine gewisse Zeit lang ihre Zellen vermehren, indem das Protoplasm der alten Zellen in die neuen übertragen wird, wie sie successive entwickelt werden. Allein unter diesen legteren Umständen werden die Zellen allmählig kleiner und hören am Ende auf sich zu vermehren; denn ein Theil der stickstoffhaltigen Materie wird bei der Reproduktion vergeudet, bis sie unzureichend wird, das Wachsthum fortzuführen; allein, sowie stickstoffhaltige Materie hinzugefügt wird, welche zur Formirung der Zellenhaut assimilirt werden kann, schreitet das Wachsthum (Fermentation) vorwärts.

Diastase verwandelt dann den ganzen Inhalt des Samens in eine zähe, schleimige Syrupmasse, welche die Nahrung oder den Zelleninhalt und die Zellenhaut für die junge Pflanze bildet, bis sie sich Nahrung aus dem Boden assimiliren kann.

wird Diastase in der Nachbarschaft des Embryo gebildet, aber nicht beim Weizen.

Ich habe keine Daten, nach welchen genau zu bestimmen wäre, wie lange der Inhalt eines Samers die junge Pflanze ernährt. Am fünfundzwanzigsten Dezember 1857 konnte ich keine Spur von Stärke oder Stärkesyrup in den Weizenkörnern finden, welche am 3. Oktober gefäet wurden, obgleich sie während des Novembers ziemlich reichlich sich

vorfand. Hermann Wagner gibt an, daß am ersten July sämmtliche amylischen (Stärke) Substanzen von einem Gerstenkorn verschwunden waren, welches am 15. May gefäek worden war.

Ich erwähnte Gummi und Dextrin als synonyme Ausdrücke; ich that dies, um dem unwissenschaftlichen Leser eine klarere Idee über den in Frage liegenden Gegenstand beizubringen; allein, jeder Chemiker weiß wohl, daß ein sehr wichtiger Unterschied zwischen vegetabilem Gummi und Dextrin besteht; nämlich: Dextrin ist fähig, mittelst Schwefelsäure oder Diastase in Traubenzucker verwandelt zu werden, während Gummi unfähig ist, irgend einen solchen Wechsel zu durchgehen. In der Thierökonomie mag Dextrin passend mit jenen Substanzen klassifizirt werden, welche in Blut übergehen; der Magensaft verwandelt alle in den Magen aufgenommene Stärke in Dextrin. Gummi, auf der anderen Seite, wird nicht in die Cirkulation aufgenommen und ist offenbar als Nahrungsartikel von sehr geringer Wichtigkeit, obwohl seine chemische Constitution mit derjenigen von Stärke und Dextrin in gleichen Mischungsverhältnissen steht, nämlich:

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Nachdem soviel von dem chemischen Keimungsprozeß angegeben worden, mag nicht unpassend erwähnt werden, daß viele Physiologen den Keimungsprozeß als einen Verbrennungsprozeß betrachten. Sie gelangten zu einer solchen Folgerung durch die Thatsache, daß Sauerstoff absorbirt und kohlensaures Gas entwickelt und erhalirt wird; allein die Experimente von De Saussure sind direkter Beweis, daß der Betrag der abgege= benen Kohlensäure im Verhältniß zur Masse und nicht zur Anzahl der Samenkörner steht, was beweist, daß die Kohlensäure durch die Zersegung der Stärke, als einen chemischen Prozeß, und nicht durch das Wachsthum des Embryo, als einen Lebensprozeß, produzirt wird. Es ist ferner bewiesen, daß das Verhältniß zwischen konsumirtem Sauerstoff und entwickelter Kohlensäure nicht in allen Pflanzen dasselbe ist; diese Verhältnisse müßten aber konstant sein, wenn die Verbrennungstheorie richtig wäre. Bousfingault machte die Entdeckung, daß die Prozesse im albuminösen Körper in Thätigkeit sind, nachdem das Keimen stattgefunden hat und die junge Pflanze durch ihre Wurzelund Blumenentwicklung einer unabhängigen Existenz fähig ist, welche jenem Prozesse allein als eigenthümlich zugeschrieben wurden.

Am 24. Juni 1856, las Hon. Sidney Godolphin Oslorne vor der „London Microscopical Society", eine Schrift über „vegetabile Zellenstruktur und ihre Formationen, wie sie in den frühen Stadien des Wachsthums der Weizenpflanze wahrgenommen wer den," aus welcher das Folgende über das Keimen des Weizens kurz zusammengestellt ist. Mr. Osborne traf Anstalt, Weizenkörner keimend auf dem Gerüste des Mikroskop zu haben und wurde hierdurch in den Stand gefeßt, jeden Wechsel, welcher statisand, zu beobachten.

Das erste Symptom des Keimens bei einem Weizensamen besteht in dem Frei

machen einer At faserigen Netzwerkes von seiner Oberfläche, etwas ähnlich dem Mycelium vieler der Schwämme, welche Vegetabilien verheeren; beinahe zur selben Zeit sieht man den ganzen Samen aufschwellen und rücksichtlich der äußeren Decke durchsichtig werden. Beim Keimungspunkt des Samens erscheint nun eine sehr kleine Warze, gleich einer Hervorragung klebrigen weißen Stoffes; diese treibt einen Kegel derselben Substanz, nach oben sich richtend die künftige Plumula; und mehrere andere ragen in einer geraden Linie hervor, um sich bald abwärts zu krümmen und die Wurzeln zu werden, Fig. 3. Diese Kegel, aus der hervordringenden Substanz, sprengen ihr äußeres Zellengewebe (h.) In diesem frühen Stadium wird ein Wurzelkegel ein sehr interessanter Ges genstand unter einem scharfen Miskroskop. An seiner Spige (E. E. E., Fig. 3,) findet sich, was passend freie Zellenkapsel genannt werden mag, etwas rauten- oder diamantförmig am Ende, b,,c, Fig. 65, welche aber gegen die Basis zu länger und schmaler wird. Diese freie Kapsel umhüllt die innere Spiße der wachsenden Wurzel, allein es findet sich ein leerer, zellenloser Raum zwischen ihrer Basis und dem Theile der Spize, welchen sie dort bedeckt. Unter diesem gezellten Kegel oder dieser Kapsel findet das Wachsthum der Wurzel statt, durch die Zellenentwicklung an der Extremität der innern Spize oder Wurzel. Zu einer bestimmten Wachsthumsperiode treibt jede Wurzel kleine Wurzeln oder Schößlinge e. e. Fig. 3. Diese bestehen aus langen, schmalen zellenähnlichen Strukturen, welche aus der Gegend der Fasergefäßbündel der Hauptwurzel hervorschießen.

Um die Funktion der Kapsel zu bestimmen (Fig. 65,) zog Mr. Osborn Weizenwurzeln in destillirtem Wasser, in einer Auflösung von Alaun in mit Carmin, Scharlachroth und Indigo gefärbtem Quellwasser. Er behandelte das Wasser, in welchem sie wuchsen, mit verschiedenen befruchtenden Stoffen; es gelang ihm, eine Weizenpflanze in einer starken Auflösung von Blausäure und Cyanid von Pottasche so zum Wachsen zu bringen, daß sie Blätter von vierzehn Zoll Länge produzirte. Aus diesen Erperimenten schließt er, daß das epidermische Plasm Feuchtigkeit von der Erde absorbirt; es erfordert in der That Feuchtigkeit, seine Elastizität zu bewahren, welche in dem bildenden Stoffe, den es absöndert, einige der ihm gebotenen Stoffe verbindet; in was für einem Medium sie wachsen mag, werden dennoch die großen Quellen der Gesundheit und Stärke der Pflanze stets mittelst der Kapseln oder Schwämmchen, des Terminus jeder Wurzel und Nebenwurzel, und ebenso durch die stets an den Extremitäten der zahllosen Schößlinge sich vorfindenden Zellen erhalten werden; denn es ist an diesen Punkten, wo er fand, daß die Zellenstruktur ftets gierig einnahm, was immer von fremdem Stoffe ihm in die Medien einzuführen gelang, in welchen die Pflanzen gezogen wurden.

Es kann nicht zweifelhaft sein, daß die Pflanze nicht allein gewisse chemische Bestandtheile erfordert, ihre Gesundheit zu sichern, sondern daß diese ihr geboten werden. müssen, wenn in einem Medium wachsend, welches den Kapseln der Wurzeln, Nebenwurzeln und Schößlinge die äußerste Freiheit gestattet. Ein höchst pulverisirter, magerer Boden würde ohne Zweifel Pflanzen besser zum Wachsen bringen, als ein fester, harter, zäher Boden, wie fruchtbar immer er gemacht würde. Wenn man erwägt, was eine Weizenwurzel zu thun hat, wie sie ihren Weg durch alle Arten Risse und unter allen Arten Material im Boden zu forciren und ihre Seitenäste in selbe hineinzuführen hat, werden wir bei der Schönheit der Fertigkeit von Bewunderung ergriffen, womit die Schwämmchen oder Kapseln, aus höchst elastischem Material gebaut, vorwärts schwim men können, konsolidirend, wie sie wachsen, und in sich den wachsenden Organismus

eines Gerüftes tragend, das hinlänglich stark ist, alle nothwendige Struktur in jeder Richtung, wie gewunden immer, welche zu nehmen sie gezwungen werden mag, in seiner gesetzten Ordnung zu tragen.

Es findet sich in jedem der von den Wurzeln hervorgetriebenen langen Schößlinge eine „Cirkulation", welche längs des äußeren Randes jedes Schößlings deutlich gesehen werden kann, laufend von der Pflanze gegen den stumpfen Punkt, aber keine Strömung wurde noch aufgespürt, welcher gegen die Wurzel zurückkehrt.

Um zu ermitteln, ob die Wurzeln der Weizenpflanze Nahrung für die Pflanze von dem Medium aufnehmen, in welchem sie mittelst ihrer Kapseln und derjenigen ihrer Verzweigungen wachsen, machte Mr. Osborn das folgende Experiment: „Mit dem Wunsche, einige Experimente über die Wirksamkeit des Giftes zu machen, zog ich eine kleine Ernte in einer starken Auflösung von Blausäure mit Cyanid von Pottasche dies verlich Wurzeln und Blättern ein sehr kräftiges Wachsthum. Als die Wurzel eben etwa vier Zoll Länge erreicht hatte, fügte ich meinen Färbestoff der Flüssigkeit bei, in der sie wuchs; ich wünschte zu sehen, ob dies irgendwo aufgenommen würde, außer am Punkte der Verbindung der Kapseln mit der Spige der Wurzel. Das Resultat ist, daß es nicht wurde; die Parenchyma oder das äußere Zellgewebe ist farbelos; die Kapselzellen sind stark gefärbt; wenn sie ausgeschossen waren, wurde in den natürlichen Zellen nichts gefärbt zurückgelassen, als sehr kleine Kerne, allein außer dem ganzen Lauf des Muskelbündels entlang; hier wurde, was ich die Markröhren nenne, das Pigment eins saugend gesehen und es kann ihrem ganzen Laufe entlang, d. h. längs des ganzen Weges des Wachsthums, welcher seit der Färbung der Auflösung gemacht wurde, verfolgt

werden."

Es ist mit dem Wachsthum der Wurzeln ein physiologisches Phänomenon verbunden, welches ich am gehörigen Plage zu erwähnen unterließ, nämlich: kurz nachdem die Wurzel C., Fig. 3, durch die Hülle gebrochen ist, entwickelten sich ebenfalls die Seis tenwurzeln F. F. auf beiden Seiten der Hauptwurzel. Die Hauptwurzel „c," Fig. 3, stirbt schnell ab, nachdem die Seitenwurzeln F. F. hinlänglich entwickelt sind, um Nahrung aus dem Boden oder den Medien !hervorzuarbeiten, in denen sie wachsen und sich aus den Auswüchsen f, f, Fig. 2, welche deutlich im Embryo verfolgt werden können, entwis deln. Sie stehen in unmittelbarer Verbindung oder Gemeinschaft mit der Basis der ersten Blätter. Diese Seitenwurzeln in ihrem jungen Zustande erweisen sich einzig als Scheiden, (h, h, h,) aus welchen in einer späteren Periode die ächten Wurzeln, F, F, hervordringen. Diese Methode des Wurzelwachsthums ist bei den Cerealpflanzen charakte= ristisch und ihnen eigenthümlich, und wird von den Botanikern als endorrhizal bezeichnet.

PLUMULA.

Nachdem wir so in Kürze den Keimungsprozeß und die Bildung und das Wachsthum der Wurzeln beschrieben haben, verdient die Plumula oder der zukünftige Stengel zunächst Beachtung. Osborn sagt: „ein sorgfältig geführter Schnitt durch die weiße Substanz, aus welcher die Plumula und Wurzeln hervorragen, gibt eine schöne Ansicht der frühen Bildung der ersteren. Mehrere Lagen einer ovalspißigen Zellenstruktur werden wahrgenommen, die eine länger als die andere, d. h. weiter im Wachsthum vorgeschritten, die kürzeste und jüngste sehr klein. Wenn von einander abgelöst, ist ihr Umriß der einer stumpfen Speerspige (Fig. 5, A,); in diesem Stadium besteht ihre Substanz aus einem zellenartigen Gewebe, dessen Zellen sehr klein sind mit Rücksicht auf ihren derma

ligen Spielraum, mit eher dicken Wänden von Plasm. Gegen ihre Basis, im Centrum einer jeden, ist die gut abgegrenzte Andeutung einer aufwärtsgehenden Linie von Spiz ralfaser dies sind die Embryoblätter. Sie haben dasselbe epidermische Plasm, wie die Wurzcin, und in dasselbe hinein sicht man kleine Punkte sich erstrecken, die künftigen Haare auf dem Pflanzenblatt. Sie haben Kapseln, soweit bis jetzt bestimmt werden kann, identisch in Struktur mit denen der Wurzel, obwohl enger an die bedeckte Substanz adhärirend, und die sie bildenden Zellen trennen sich nicht in der Weise, wie sie es bei jenem Theile der Pflanze thun. Wie die jungen Blätter sich bereiten, in die äußere Welt zu treten, falten sie sich der Länge nach in einen sehr kleinen Umfang zusammen, Fig. 5, A., und führen, bis sie einen Zoll oder so des Wachsthums erreicht haben, eine strohfarbene Zellenhülle von festem Gewebe mit sich, Fig. 5, A. B., (Fig. 6, ein Theil derselben stark vergrößert,); diese scheint bestimmt, sie zu beschützen, wie sie ihren Weg durch den Boden foreiren und bei ihrer ersten Ausseßung gegen das Wetter in der äußeren Welt." In diesem Stadium des Wachsthums wird Chlorophyll oder grün färben= der Stoff in den Blättern vorhanden gefunden.

Es kann kein vernünftiger Zweifel walten, daß die Zellenhülle A, B, eine ähnliche Funktion für die Kapseln der Wurzeln, Fig. 65, vollzicht, das heißt, sie übt einen chemischen Einfluß auf den Boden aus, welcher unmittelbar über denselben liegt, den Boden äußerst weich machend und dies in dem Grade, daß die zarte plumula denselben leicht durchdringen kann. Der Schreiber erinnert sich, die junge Weizenpflanze ihren Weg aus einer Tiefe von mehreren Zell durch einen kompakten Thonboden, über den ein Farmwagen so oft passirt hatte, daß er alle durch den Pflug oder die Egge zurückgelassenen Spuren ganz verwischt hatte, forciren gesehen zu haben.

Sobald die Plumala einen Zoll oder mehr durch die Erde gedrungen ist, erzeugt sie die ersten ächten Blätter, während der Centralknospen bestimmt ist, der künftige Stengel zu werden. Das erste Experiment der jungen Pflanze ist, ein Gelenk oder einen Knoten unmittelbar unter der Oberfläche des Bodens, und einen anderen gerade über demselben, zu bilden. Der obere dieser zwei Knoten ist der ächte Anfang des Stengels; das Gelenk unmittelbar unter dem Boden wird der Punkt, von welchem die sogenannten Kronwurzeln emaniren welche für die Bereitung und Vertheilung der künftigen Nahrung der Pflanze die Hauptwerkstätte sind.

Die Plumula ist von großer Wichtigkeit für die Existenz der Pflanze und durch fie kann leicht gezeigt werden, wie abhängig jedes Organ einer Pflanze vom anderen ist und wie harmonisch das Ganze seine bestimmte Funktion vollzieht. Wenn das „Herz“ der Plumula der Weizenpflanze ausgerissen wird, wird es durch kein neues erscht werden, wie es mit dem Beine einer Spinne oder dem Kopfe einer Schnecke geschicht; sondern die Pflanze ein neues Schoß bilden und eine neue Plumula hervortreiben. Werden jedoch im Frühling sämmtliche Plnmulæ eines Buschel- oder vervielfachten Weizenstengels abgerissen, wird die Pflanze sterben, aus dem Umstande, weil das punktirte Zellengewebe, Fig. 3, d und f, aus welchem sowohl die Wurzeln als die Plumula wachsen, losgetrennt sein werden; dieses Zellengewebe scheint für die Vitalität der Pflanze eben so wichtig, wie es das Rückenmark im Thierreich für das Thier ist. Wenn ein Schnitt sorgfältig durch diese Substanz in einer Richtung geführt wird, welche den unteren Theil der Plumula und den Anfang der Wurzeln einschließt, erhalten wir eine Ansicht der Basis des ganzen Gefäßsystems. Eine große Anzahl mit Grübchen verschener Zellen werden.

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