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Gelbrüben, wenn sie Mastthieren gegeben werden, nachdem sie einige Monate gehalten worden. Wenn frisch aus dem Boden genommen, enthalten die Mangoldwurzeln eine eigenthümlich scharfe Substanz, welche eine Tendenz hat, die Thiere heftig zu purgiren, welche an der frischen Wurzel gefüttert werden. Obwohl noch nicht gezeigt wurde, ob dieser scharfe Grundstoff bei Aufbewahrung der Mangolds für einige Zeit verschwinde, ist es eine wohlbekannte Thatsache, daß Mangolds nach Aufbewahrung während einiger Monate diese Purgirungstendenz nicht haben und viel nahrhafter sind, als in einem frischen Zustande. Der vorzügliche Mastungswerth aufbewahrter Mangolds, wenn verglichen mit der frischen Wurzel, mag der Abwesenheit dieses scharfen Stoffes in alten Wurzeln zugeschrieben werden, aber ohne Zweifel ist er auch der größeren Menge Zucker, welche aufbewahrte Mangolds enthalten, beizumessen. Eine Untersuchung neuer und alter Mangolds, nämlich, hat mir dargethan, daß beim Aufbewahren der Pectin in den neuen Wurzeln sich stufenweise in Zucker verwandelt, welcher zur raschen Mastung der Thiere zweckdienlicher scheint, als Pectin. Aus diesen Gründen sollte die Mangoldwurzel Thieren nicht vor Ende Dezembers oder Anfang Januars gegeben werden.

Vor Angabe der Zusammensetzung der gemeinen und schwedischen Nüben möchte ich die Aufmerksamkeit auf die merkwürdige Thatsache lenken, welche vielleicht Einigen neu sein mag, daß Mangolds ungefähr die schlechteste Art Wurzelpflanzen zu sein scheint, welche Schafen gegeben werden kann. Vor zwei Jahren fand ich, daß dies der Fall sei; als ich verschiedene Partien Schafe mit der Rücksicht fütterte, in praktischer Weise den. beziehungsweisen Werth verschiedener Fütterungsstoffe zu ermitteln. Für mehrere Tage weigerten sich die Schafe, die zerschnittenen Mangolds zu fressen und begnügten sich mit der kleinen Quantität Heu, welche ihnen gleichzeitig gegeben wurde, und erst nach vier Wochen vertrugen sie sich in etwelchem Grade mit dem Geschmacke der Mangold, ge= dichen aber nicht wohl an diesem Futter. Obwohl diese Schafe mit einer festen und beschränkten Quantität Heu versehen wurden und mit so viel zerschnittenen Mangolds, als sie fressen mochten, fand ich am Ende von vier Monaten, daß sie um kein einziges Pfund zugenommen, während meine Probeschafe, welche an schwedischen Rüben und Heu gefüttert wurden, durchschnittlich im Verhältniß von 21/2 Pfund per Woche zunahmen. Bei weiterer Nachforschung fand ich, daß diese Wahrnehmung von vielen praktischen Fütterern bestätigt wird. Mangolds sollten daher Schafen nicht gegeben werden. Diese Eigenthümlichkeit der Mangolds zeigt so, daß eine Futtersubstanz, welche, gleich dieser Wurzel, wegen ihrer Mastungseigenschaften bei Vieh mit Recht ge= schägt ist, bei Schafen keinen großen Nährungswerth besigen kann. Ein anderer direkter Beweis wird hier für die Thatsache geliefert, daß die chemische Zusammensegung von Futter allein seine Angemessenheit für einen besonderen Zweck nicht bestimmt; denn, gleich Mangolds, mögen andere Fütterungsstoffe reich an nährenden Substanzen und, wenn dem Mastvich gegeben, werthroll sein, während sie der Constitution der Schafe durchaus nicht angemessen sind.

Gemeine und schwedische Rüben. Die Zusammenseßung verschiedener Rübenarten und folglich ihr Nährungswerth bieten uns große Verschiedenheiten dar. Allein da eine und dieselbe Art, wenn auf verschiedenem Boden gewachsen, uns eben so große Verschiedenheiten in der Menge der verschiedenen Bestandtheile darbietet, welche im Allgemeinen in gewöhnlichen und schwedischen Rüben gefunden werden, können wir nicht jeder Art Rüben einen firen Nährungswerth beilegen. Praktische Erfahrung hat in der That gezeigt, daß an einer Lokalität eine besondere Art Rüben besser gedeiht und

als Futterartikel weiter reicht, als eine andere Art, während dieselbe Art Rüben, welche an einem Drte sehr geschäßt ist, von Farmern eines anderen Distriktes sehr niedrig angeschlagen wird. Es ist sonach, genau gesprochen, unrichtig, eine Art Rüben als stets mehr oder weniger nahrhaft, als eine andere, zu erklären.

Im Durchschnitt enthalten Rüben 89 bis 92 pro Cent Wasser und 8 bis 12 pro Gent trockenen, soliden Stoff. Schwedische Rüben enthalten gewöhnlich, obwohl keineswegs immer, weniger Wasser als irgend eine andere Rübenart; sie sind im Allgemeinen fester und halten besser, als weiße Rüben. Im Ganzen sind schwedische Rüben nahrhafter, als andere Arten dieses Wurzelgewächses. In weißen und gelben Rüben steht das Prozent Wasser allgemein höher und beträgt durchschnittlich 90 bis 91 pro Cent. Der Nährungswerth der Rüben wird oft nach der Menge Stickstoff berechnet, den sie enthalten. Die besten Wurzelgewächse jedoch enthalten nicht immer ein bebes hohes Prozent Stickstoff und es ist demnach unthunlich, den Nährungswertb dieser Wurzelge= wächse nach der Summe Stickstoff zu bestimmen, die sie enthalten. Hr. Lawes, von Rothamsted, hat jüngst in einigen gut geleiteten Fütterungserperimenten wirklich bewies fen, daß jene Rüben, welche am reichsten an Stickstoff sind, keineswegs die nahrhaftesten. find. Der Einfluß des Bodens auf die Eigenschaften der schwedischen und gemeinen. Rüben ist praktischen Männern wohl bekannt. So sind Wurzelgewächse, gewachsen in Torf- oder sehr steifem Thonboden, bei weitem nicht so gut, wie andere derselben Art, welche in gutem Rübenlehm gewachsen sind. In gleicher Weise affiziren Klima und Jahreszeit in einem merkwürdigen Grade die Eigenschaften der Rübe. Da diese Wurzelgewächse am besten in einem heißen Klima gedeihen, können wir uns erklären, warum fie in Schottland eine reichlichere und nahrhaftere Ernte abwerfen, als im Süden ven England.

Ein anderer Umstand, welcher die Eigenschaften der Rüben affizirt, ist die Art des Wachsthums. Wurzelpflanzen, welche rasch wachsen, sind im Allgemeinen nicht so nahrhaft und halten sich nicht so gut, wie Rüben, deren Wachsthum nicht so rasch durch stimulirenden Dünger forcirt wurde. Es wurde die Behauptung aufgestellt, daß mit Guano gewachsene Rüben weniger nahrhaft sind, als die mit gewöhnlichem Farmyarddünger gewachsenen, und Dr. Anderson's Analysen scheinen wirklich diese sehr vorwiegende Meinung zu unterstügen. Dies muß jedoch in ziemlich weitem Sinne genommen. werden; denn obwohl es vollständig wahr ist, daß viele mit Guano gewachsene Rüben sehr wässerig sind und daher nicht sehr nahrhaft, so folgt nicht, daß mit Farmyarddünger gewachsene Wurzelgewächse unveränderlich werthvoller sind. Es hängt gänzlich von der Natur des Bodens und der Quantität des verwendeten Guano ab, ob eine wässerige Wurzelpflanze produzirt werde oder nicht. Soweit unsere dermalige Erfahrung geht, würde folgen, daß eine ganz mittelst einer greßen Menge peruanischen Guano's gezogene Rübenernte wässerig ist und nicht gut hält, dahingegen keine Verschiedenheit der Eigenschaften an mit Farmyarddünger gewachsenen Wurzelpflanzen und mit Guano gezogenen Rüben beobachtet wird, wenn dieser Dünger sparsam angen endet wird und das Land in gutem Zustande ist. Peruanischer Guano sollte überdieß aus ökonomischen Gründen nicht in einer Rübenernte verwendet werden, indem er ein Uebermaaß der oberen Theile auf Unkosten der Knollen zu produziren pflegt. Der wohlfeilere Saldanha Bay Guano jedoch, welcher eine sehr große Menge Phosphorsäure oder jene Bestandtheile enthält, welche Wurzelernten in besonderer Weise begünstigen, kann mit Vortheil

gebraucht werden und darf nicht befürchtet werden, daß diese Art Guano eine wässerige Wurzel erzeugen wird.

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7. Grünes Futter (Natürliche Gräser.) Der Nährungswerth der verschiedenen natürlichen Gräfer und des grünen Futters im Allgemeinen wurde früher einfach bestimmt, indem man ausmittelte, was für eine Präporation von, im Wasser auflöslichen und unauflöslichen, Substanzen grünes Futter enthalte. Das grüne Futter wurde als um so nahrhafter betrachtet, je größer die Proportion der Substanzen war, welche es dem Wasser übergab. Auf diesem Wege bemühte sich Sinclair, den Nährungswerth der meisten natürlichen und künstlich gezogenen Gräser zu bestimmen. Die von Einclair angewendete Methode ist jedoch sehr mangelhaft und ergibt Resultate, welche der praktischen Erfahrung widersprechen. Sinclair's Methode der Analyse und ihre Resultate find sonach veraltet und müssen verworfen werden. Die verfeinerteren Methoden chemischer Untersuchung, welche wir gegenwärtig kennen, und die vermehrte Kenntniß des Nahrungsprozesses haben Professor Way in den Stand gefeßt, dem Ackerbauer eine Reihe zuverlässiger Analysen der meisten natürlichen und künstlichen Gräser zu geben.

Natürliche und künstliche Gräser find viel nahrhafter in einem jungen Zustande, als zu einer Periode, wo sie in voller Blüthe stehen, da die Holzfaser gegen die Zeit der Reife sich so äußerst rasch vermehrt, daß oft ein Unterschied von wenigen Tagen im Abschneiden des Grases für Heu den Nährungswerth des legteren stark affizirt. Aus diesem Grunde würde es vielleicht besser gewesen sein, alle Gräser zur Heuerntezeit der AnaLyse zu unterwerfen. Es wurden jedoch eine große Menge Gräser zu jener Zeit untersucht, und wir sind so in Stand gesegt, eine Ansicht über die Qualitäten des Heues zu bilden, welches die Gräser erzeugen werden.

Es ist bemerkenswerth, daß die Gräser bewässerter Wiesen nahrhafter sind, als die nichtbewässerter Wiesen. Dies ist ohne Zweifel dem Verschwinden geringerer Grasarten von bewässerten Wiesen zuzuschreiben, vielleicht aber auch dem Umstande, daß das Gras auf solchen Wiesen stets früher abgeschnitten wird, als in gewöhnlichen Wiesen. 8. Künstliche Gräser. Unter dieser Ueberschrift haben wir die Zusam mensetzung der verschiedenen Arten Klee, Esparsette, Luzerne, Wicken, Rippengras, Pimpinellen und Millefoils zu betrachten.

Analytische Resultate geben Veranlassung zu einigen Bemerkungen:

1. Man wird wahrnehmen, daß Rübsen nahrhafter sind als der Roggen und eine eben so große Menge fleischbildender Bestandtheile enthalten, wie die besten Futterarten, welche im grünen Zustande gebraucht werden.

2. Allein der Rübsamen ist nicht allein reich an fleischbildenden Bestandtheilen, sondern enthält auch eine beträchtliche Menge öliger oder fettiger Stoffe. Es wird bemerkt werden, daß die frischen Blätter von diesen fetten Stoffen mehr als ein halbes Prozent, und die vollkommen trockene Substanz über fünf Prozent, enthalten. Ein so großes Verhältniß von Fettstoffen kömmt, so viel ich weiß, in keinem anderen Grünfut

ter vor.

Das Vorkommen einer so beträchtlichen Quantität fettiger Stoffe erklärt sogleich in deutlicher Weise die wichtigen Mastungseigenschaften, welche den Rübfamen als ein Schaffutter auszeichnen.

Rübsamen muß auf gutem Boden gepflanzt werden. In magerem Boden gelangt er nie zu etwas und ist nicht der Mühe des Anpflanzens werth. Auf Beden von mittelmäßiger Fruchtbarkeit oder auf gutem fruchtbaren Boden würde, wie ich anzunehmen.

geneigt bin, bisweilen eine Rübsamenernte dem Farmer eine größere Menge Fütterungsmaterial liefern, als eine unter den nämlichen Umständen gewachsene Rübenernte. Ge= wicht um Gewicht, ist der Rübsamen reicher an fleischbildenden Stoffen und besonders an fettigen Substanzen, als die Rüben es sind, und da eine Rübsamenernte per Acker oft schwerer ist, als eine Rübenernte, so scheint der ausgedehntere Rübsamenanbau wünschbar, wo dessen Einführung immer zulässig ist.

Mit Rücksicht auf den Fütterungswerth des grünen Roggens scheint es, daß er besseren Kleesorten nachsteht.

9. Heu und Stroh (Kleehen und Heu von künstlichen Gräsern). — Die Zusammensetzung des Kleeheues und des Heues von künstlichen Gräsern wird nothwendiger Weise durch jene der grünen Pflanzen regulirt, welche für Heu gewachsen sind und von welchen wir gesehen haben, daß sie in Zusammenseßung oft bedeutend von einander verschieden sind. Ueberdieß hängen die Zusammensegung des Henes und seine nährenden Eigenschaften sehr viel ab von der Zeit, zu welcher die Pflanzen abgehauen werden, vom Zustande der Witterung zur Zeit der Heubereitung und von der auf den Heube= reitungsproceß verwendeten Sorgfalt. Aus diesen Gründen ist es nicht thunlich, Kleeheu einen bestimmten Nährungswerth beizulegen.

Dr. Anderson gibt die Zusammensetzung von Klecheu des zweiten Schnittes und auf dem Felde gewachsen in folgender Weise an:

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Die Blätter sind viel nahrhafter als die Stengel, welche zur Zeit der Reife schnell am Werthe abnehmen.

Wiesenheu und Grummet. Gleich Klechen sind Wiesenheu und Grummet bedeutenden Verschiedenheiten in der Zusammenfeßung unterworfen. Dieselben Umstände, welche den Nahrungswerth des Heues von künstlichen Gräsern affiziren, bestimmen den Werth des Heues natürlicher Gräser. Das Mittelergebniß von 25 Analysen von gewöhnlichem Wiesenheu genommen, kann die Zusammensegung des lehteren in folgender Weise angegeben werden:

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Die Zusammensetzung des Heues, welches durch die verschiedenen natürlichen Gräser erzeugt und durch Professor May analysirt wurde, wurde bereits unter der Aufschrift natürliche Gräser" angegeben. Es wird beobachtet werden, daß die durchschnittliche Zusammenschung von Heu aus 23 verschiedenen natürlichen Grasarten richtig mit der Durchschnittszusammensetzung von Wiesenheu, welche eben angegeben worden, übereinstimmt. Gut gemachtes Heu aus Gras, cher früher abgehauen als es gewöhnlich ge= than wird, ist reicher an fleischbildenden Stoffen, als gewöhnliches Wiesenhen. Fol

gende Analysen von Hrn. Wolff mögen die Zusammensetzung von Wiesenhen vorzüg licherer Qualität darstellen:

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Auf der anderen Seite mögen die zwei unten angefügten Analysen von Dr. Anderson die Zusammensetzung geringeren Wiesenheues darstellen:

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Es wird allgemein angenommen, daß Grummet weniger nahrhaft ist, als Hen. Dies mag wirklich der Fall sein; denn Grummet, welcher zu einer späteren Jahreszeit gemacht wird, wann Regentage häufiger sind, bleibt oft lange Zeit im Felde ausgebreitet, bevor er in Haufen gebracht werden kann und wird so durch ungünstiges Wetter am Werthe vermindert. Wird jedoch das Grummet nicht zu spät gemäht und erlaubt es günstige Witterung, dasselbe schnell zu Heu zu machen, so ist es ebenso werthroll wie Hen vom ersten Schnitte. Daß es selbst nahrhafter, als das erste Heu, sein kann, erscheint aus den folgenden vergleichenden Experimenten von Dr. Keyser :

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Diese Resultate zeigen, daß die Bereitung fleischbildender Stoffe größer und die der Holzfaser geringer im Grummet, als im Heu von derselben Wiese und daher das erstere das Werthrollere von Beiden ist. Es sollte erwähnt werden, daß das Hen wiederholt durch heftige Regen abgewaschen, das Grummet dagegen in sehr günstigem Wetter eingeerntet wurde, in Folge dessen das erstere ein gebleichtes Ansehen hatte, während beim leyteren die grüne Farbe und der nromatische Geschmack erhalten blicb; das Grummet war überdieß weicher und feiner als das Hen.

Die Verschiedenheiten in der Zusammensetzung des Strohs unseres Cereals find unbedentend. Es findet sich nur eine kleine Menge fleischbildender Stoffe und ein großer Betrag an unverdaulicher Holzfaser im Stroh, was seinen niederen Fütterungswerth vollkommen erklärt. Haferstroh jedoch, wenn noch etwas grün nach oben, ist weit nahrhafter, als das Muster, dessen Zusammensegung hier angegeben ist.

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