Pagina-afbeeldingen
PDF
ePub

5. Abfallgetreide, c. (Kleie, Malzstaub, Gerstenstaub, Haferstaub, Reisstaub, Brosemeal Brock, Erbsenhülsen, Brennereiabgang, Brauerkörner.) - Obige Stoffe sind die wichtigeren Abfallsubstanzen von verschiedenen Getreidearten, welche hie und da für Fütterungszwecke benügt werden.

Kleie. Es ist bemerkenswerth, daß Kleie eine größere Menge fettiger Stoffe und fleischbildender Bestandtheile enthält, als das ganze Weizenkorn, und aus diesem Grunde bildet sie einen werthvollen Abgang. Sie wird meist Pferden gegeben, kann aber auch mit Vortheil Milchkühen und Schweinen gegeben werden. Kleie enthält viel weniger Holzfaser als die meisten der oben aufgeführten Abgangsstoffe und ist, mit Ausnahme von Malzstaub, entschieden die nahrhafteste der Substanzen in jener Liste.

Malzstaub wird bei Bereitung von Malz aus Gersten erhalten. Die kleinen Wurzelfasern eder Würzelchen, welche an der aufsprossenden Gerste hervordringen, bilden, nachdem sie auf der Darre getrocknet worden, den im Handel vorkommenden Malzstaub, welcher natürlich nur in beschränkten Quantitäten gewonnen werden kann. Er wird hauptsächlich als Futter für Schafe gebraucht, welche ihn lieben und an demselben sich sehr gut befinden, wenn er ihnen mit etwas Heu oder Rüben gegeben wird. Malzstaub enthält, wie man sehen kann, eine sehr große Menge fleischbildender Bestandtheile und sollte demnach einen sehr hohen Fütterungswerth besitzen. Ich halte jedoch seinen praktischen Werth als Futterartikel, obwohl derselbe noch nicht bestimmt ermittelt ist, für viel geringer, als von seiner Zusammenseßung erwartet werden möchte.

Gerstenstaub wird in einiger Ausdehnung zur Rindvichfütterung, sowie zur Schweinefütterung, gebraucht. Hie und da kann er zu einem Preise erlangt werden, welcher ihn zu einem weit ökonomischerem Futter, als Gesteninehl macht, von welchem er sich vorzüglich durch eine größere Menge Holzfaser unterscheidet.

Haferstaub. Vermischt mit Spreu und vollständig gesättigt mit Wasser, wird dieser Abfall in ausgedehntem Maaße zur Rindvichfütterung, entweder allein oder mit Wurzelgewächsen, verwendet. Er sollte dem Rindvich nicht trocken gegeben werden, denn er wird sehr langsam feucht und bildet gerne Staubballen im Magen. Wenn Milchkühen gegeben, wurde gefunden, daß er den Butterertrag vermehrt.

Brosemeal Brod ist der Abgang, welcher bei Bereitung von Erbsenmehl erhalten wird. Brosemeal Brock enthält ungefähr so viel Muskelsubstanz wie Gerstenmehl, aber zu viel unverdauliche Faser und zu wenig Stärke und Fett erzeugende Substanzen. Er wird bei der Fütterung als ein nothwendiges Substitut für Bohnenmehl verwendet und gleich diesem gebraucht.

Erbsenhülsen von Ahorner bsen. Beim Spalten der Erbsen werden die äußeren Häute der Erbse entfernt und unter dem Namen Erbsenhülsen verkauft, als ein anderes wohlfeiles Substitut für Bohnenmehl. Erbsenhülsen besigen jedoch keinen großen Werth als Fütterungssubstannz und sollten daher nicht verwendet werden, wofern sie nicht zu einem sehr billigen Preise erhalten werden können.

Reisstaub oder Reismehl ist Abfall, welcher beim Reinigen des Reises für unseren Markt erhalten wird und besteht aus den Hülsen und äußeren Ablegern des Reis mit Fragmenten des Kornes selbst und einigen zufälligen fremdartigen Unreinigkeiten. In Liverpool wird er in großen Quantitäten produzirt und oft viel über seinem wirklichen Werthe verkauft. Reisstaub soll den Milchertrag vermehren und wird deßhalb in etwelchem Umfange von Cheshire Farmern zur Fütterung der Milchkühe verwendet. Er wurde ebenfalls als ein gutes Futter für Mastschweine gefunden.

[merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][ocr errors][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small][merged small]

Brauerkörner wiegen etwa 46 Pfund per Buschel und kosten 3 bis 31/2 d. für diejes Gewicht. Das Verhältniß von in Brauerkörnern vorhandenem Wasser ist groß, während das fleischbildender Bestandtheile nur gering ist. Der größere Theil des soliden Stoffes besteht aus Hülse. Aus diesen Gründen steigt der Nahrungswerth, dieses Abfalls nicht hoch. Allein, obwohl der solide Theil hauptsächlich aus Hülse besteht, zeigt doch die Erfahrung von Kuhfütterern, daß er zur Fütterung von Milchkühen .keineswegs werthlos ist. Rüben sind die Art Futter, welches am gemöhnlichsten mit Brauerkörnern gegeben wird; ein halber Buschel von den letteren und 25 Pfund Rüben per Tag bilden eine vollständige Ration für eine Milchkuh..

Brennereiauswurf. — Die Flüssigkeit, welche in der Branntweinblase übrigbleibt, nachdem der spirituöse Theil abgezogen ist, wenn das in Gährung übergegangene Getränke von dem Spiritusfabrikanten destillirt worden, wird Brennereiauswurf genannt. Es ist eine schlammige, mehr oder weniger dicke Flüssigkeit, welche gewinns. bringend gemacht werden kann durch ihre Verwendung als Fütterungsmaterial für Küheund Schweine. Einige Zeit in Gefäßen gehalten, wird sie sauer und in diesem Zustande wird sie allgemein Schweinen gegeben. Sie ist sehr geschägt von Milchmännern, nach deren Erfahrung sie die reichliche Sekretion fetter Milch befördert. Zwei Muster von Brennereiauswurf aus einer Whiskybrennerei auf der Insel Islay vor einigen Jahren wurden durch den verstorbenen Professor Johnston analysirt. Das eine enthielt den dünneren Theil der Flüssigkeit, das andere den dichteren Stoff, der sich im Gefäß niederseßt, in welches die Flüssigkeit fließt, wenn sie zuerst von den Brennkolben abgezogen.

wird.

Die folgenden Resultate wurden bei der Analysis dieser zwei Flüssigkeiten erlangt: 1. Die dünnere Flüssigkeit: eine Gallone ließ bei Ausdünstung 4235 Gran zurück, oder fünf Gallonen enthielten über 3 Pfund trockener solider Stoffe, bestehend aus:

Organischem Stoffe..
Unorganischem Stoffe

Gran.

3871

364

4235

Der organische Stoff besteht aus etwas unverändertem Zucker und Gummi und albuminösen und anderen Mischungen in mehr oder weniger verändertem Zustande.

2. Die dichtere Flüssigkeit, welche am Boden des Gefäßes niedergelegt ist, ist von genüglicher Festigkeit, um allein als Futter für Schweine zu dienen.

Eine Gallone dieser Flüssigkeit ließ 10,884 Gran trockenen, soliden Stoffes übrig, oder nicht weniger als drei Pfund trockenen Futters in je zwei Gallonen.

[blocks in formation]

6. Wurzelpflanzen (Kartoffeln, Pastinaken, gelbe! Rüben, Swedes, Mangolds und Rüben.) - Alle Wurzelgewächse, welche als Nahrung für Menschen oder Thiere gepflanzt werden, sind von den meisten oben beschriebenen Futterartikeln durch eine große Menge Wasser unterschieden. Das Verhältniß von Wasser in Wurzelgewächsen variirt bei den verschiedenen Arten von 75 bis 90 Prozent und es ist vorzüglich wegen des kleinen Betrages soliden Stoffes, daß Wurzelgewächse weniger nahrhaft sind, als ein gleiches Gewicht der meisten Fütterungsstoffe, welche oben beschrieben wurden. Wir wollen zuerst die Zusammensetzung der Kartoffeln erwähnen; dann die der gelben Rüben und Pastinaken angeben; nächst diesen die der Mangolds und endlich, in einer gefönderten Tabelle, die durchschnittliche Zusammensegung von Swedes und Rüben.

Kartoffeln. Die verschiedenen Arten Kartoffeln weichen in der Zusammensegung bedeutend von einander ab, und selbst eine und dieselbe Art Kartoffeln, wenn auf verschiedenem Boden gepflanzt, oder bei verschiedenem Dünger oder, kurz, unter verschiedenen Umständen, wird in ihrer Zusammenseßung große Mannigfaltigkeit darbieten. Da dies der Fall ist, würde es von keinem praktischen Werthe sein, hier eine Darstellung der Analysen zu geben, welche mit den verschiedenen Arten Kartoffeln, welche in diesem Lande gebaut werden, gemacht worden sind. Wir werden daher diese Details unerwähnt lassen und sofort die durchschnittliche Zusammensetzung von Kartoffeln geben, wie sie nach einer großen Anzahl der zuverlässigsten Analyssen berechnet worden ist.

[blocks in formation]

In Gruppen geordnet nach den Hauptklaffen der Futterbestandtheile, kann die Durchschnittszusammensegung von Kartoffeln in folgender Weise ausgedrückt werden:

Fleischbildende Bestandtheile ...

Substanzen frei von Stickstoff und geeignet, die Respiration oder Fettan

lage zu unterstüßen:

a. Stärke, Zuder, ze.

b. Faser

Unorganische Stoffe (Asche).

Wasser

....

[blocks in formation]

Aus diesen Durchschnittsresultaten folgt, daß gute Kartoffeln aus 3/4 Wasser und 1/4 festem Stoffe bestehen. Bisweilen steigt das Verhältniß von Waffer in Kartoffeln bis auf 80 pro Cent; dagegen enthalten die besten mehligen Kartoffeln oft nur 70 pro Cent und 68 pro Cent Wasser. Bei den Abweichungen in der Menge von Wasser und festem Stoffe müssen die Verhältnisse der verschiedenen den soliden Stoff zusammenschenden Bestandtheile natürlich mehr oder weniger beträchtlichen Verschiedenheiten unterworfen sein. So, während ein Muster Kartoffeln 15 bis 16 pro Cent Stärke gibt, mag ein anderes bloß 12 pro Cent geben; oder während die eine Art 21/2 pro Cent fleischbildende Bestandtheile enthält, enthält eine andere nur 11/2 pro Cent. Wegen dieser Verschiedenheiten in der Zusammensetzung ist es äußerst schwierig, Kartoffeln einen genauen Nährungswerth beizulegen. Keine Art Ackerbauprodukte ist größeren Wechseln in der Zusammensetzung unterworfen ein Umstand, welcher, wie ich glaube, die Meinungsverschiedenheit hinlänglich erklärt, welche bei praktischen Männern mit Rücksicht auf die Fütterungseigenschaften der Kartoffeln herrscht. Allein, obwohl es unmöglich ist, in präziser Sprache anzugeben, was der Fütterungswerth der Kartoffeln ist, kann dennoch bemerkt werden, daß sie unstreitig das werthvollste aller als Futter gepflanzter Wurzelgewächse und besonders für Mastungszwecke geeignet ist.

Im Allgemeinen mag an dieser Stelle bemerkt werden, daß für alle praktischen Zwecke der Nährungswerth verschiedener Wurzelgewächse mit ziemlicher Genauigkeit nach der Menge Wasser, welche die verschiedenen Arten enthalten, berechnet werden kann. Dieser einfachen Regel folgend, erhalten wir als die nahrhaftesten Wurzelgewächse, die Kartoffeln; nächst folgen Pastinaken, dann gelbe Rüben, denen der Mangold folgt; zunächst haben wir schwedische Rüben und endlich die gewöhnlichen Rüben. Praktische Erfahrung hat, wenn ich nicht irre, gezeigt, daß die verschiedenen Wurzelgewächse sich rücksichtlich ihres Nährungswerthes in derselben Ordnung folgen, nämlich: 1. Kartoffeln; 2. Pastinacken; 3. gelbe Rüben; 4. Mangolds; 5. schwedische Rüben; 6. Rüben.

Wurzelgewächse. — Pastinaken und gelbe Rüben. Pastinaken und gelbe Rüben werden mit Recht für werthvolle Fütterungssubstanzen gehalten, welche in diesem Lande allgemein Schweinen oder Pferden gegeben werden. Vor nicht langer Zeit unterwarf ich beide Arten Wurzelgewächse, welche auf der mit dem Königlichen Ackerbau-Collegium verbundenen Farnı gewachsen waren, einer in's Einzelne gehenden Analyse. Der Kalkboden in der Umgebung von Cirencester ist, im Ganzen dem Wachsthum dieser Wurzelgewächse nicht günstig, indem er in den meisten Fällen zu steinig und

seicht ist; die Wurzelgewächse bleiben aus diesem Grunde vergleichungsweise klein, und obgleich auf einigen der besten Bodenarten dreißig Tonnen gewachsen sind, werden achtzehn Tonnen per Acker als eine gute Durchschnittsernte von Pastinaken oder gelben Rüben in diesem Theile des Landes gehalten.

Eine wechselseitige Vergleichung der Resultate wird zeigen:

1. Daß in der Zusammensegung von Pastinaken und gelben Rüben eine allgemeine Aehnlichkeit besteht.

2. Daß jedoch Pastinaken in der Zusammensegung von gelben Rüben dadurch abweichen, daß sie weniger Zucker enthalten, dessen Abgang durch Stärke ersegt wird, eine Substanz, welche in gelben Rüben nicht vorkömmt.

3. Daß belgische Gelbrüben im Allgemeinen fünf bis sechs pro Cent mehr Wasser enthalten, als Pastinaken. So enthalten frische Pastinaken im Durchschnitt 18 pro Cent feste Substanzen, während frische Gelbrüben durchschnittlich 12 pro Cent enthalten. Daher der größere Nährungswerth der Pastinaken im Vergleich mit Gelbrüben.

4. Daß Pastinaken zweimal so viel ausgebildetes Fett enthalten, wie die gelben Rüben. Sie sollten demnach als Mastungsstoff bei der Viehfütterung vorzüglicher sein. 5. Daß das Verhältniß von Zellenfaser bei Pastinaken viel größer ist, als in gelben Rüben. Es ist bei beiden groß.

Die zellenartigen oder Holzfasern in Pastinaken, gelben Rüben, gemeinen Rüben, Mangolds und schwedischen Rüben dürfen in der Thierökonomie nicht als nuglos betrachtet werden; denn es kann wenig zweifelhaft sein, daß die zarten und jungen Fasern dieser Wurzelgewächse im Magen der Thiere schnell in Gummi und Zucker verwandelt undfim System zur Ernährung der Respiration oder zur Fettanlage verwendet werden. Verglichen mit den Rüben, finden wir, daß Pastinaken 6 oder 8 pro Cent weniger Wasser enthalten, und mit Mangolds, 5 oder 6 pro Cent weniger. Es findet sich sonach beinahe zweimal so viel trockener, solider Stoff in Pastinaken, wie in Rüben und folglich sollte eine Tonne Pastinaken als Mastungsmaterial so weit reichen, wie zwei Tonnen weiße Rüben.

Wurzelgewächse. — Mangolds. Mangolds wurden analysirt von Professor Way, Johnston, Wolff und mir selbst; allein da es von keinem praktischen Nugen sein würde, diese verschiedenen Analysen im Einzelnen zu berühren, so werde ich sie unberücksichtigt laffen und gleich die durchschnittliche Zusammenseßung guter Mangoldwurzeln angeben, welche nach 13 veröffentlichten Analysen dieser Wurzelpflauze berechnet worden ist:

[blocks in formation]

Mangolds, wie bemerkt werden wird, enthalten im Durchschnitt so viel Waffer und trockene Stoffe, wie gelbe Rüben und sind im Ganzen beinahe so nahrhaft, wie

« VorigeDoorgaan »