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Lafft einen Heiligen sich, ohne Kopf, begraben;
Und hångt des andern Hut an Sonnenstralen auf.
Lehrt heis're Papageien schwäßen:

Und zwingt Kartheuser stumm zu seyn. Haucht Båren Tanzkunst in die Taßen; =Und quålt die Nonnen mit Latein.

Kurz, giebt der Welt uns in die Hånde, Wird mit uns Jüngling, mit uns Mann; =Auch Greis vielleicht: empfiehlt sich dann:

War alles, wurde nichts: und, hiermit Lied am Ende.

Michaelis.

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Lbert.

Ebert.

Nicht unschicklich steht hier, seiner weit frühern, noch immer trefflichen, Poesieen ungeachtet, durch die er sich, wie durch seine Uebersehungen, um die Bildung des deutschen Geschmacks sehr verdient machte, Johann Arnold Ebert, geb. 1723, Hofrath und Professor zu Braunschweig, unter den jüngern Dichtern der Eriftel; da sich seine Muse in die fer Gattung gleichsam wieder verjüngt, oder vielmehr in voll erhaltener jugendlicher Heiterkeit, seit einigen Jahren, wie der gezeigt hat. Bisher find seine Episteln nur einzeln, als Handschrift, gedruckt, und einige davon in poetische Samms lungen gekommen; ich darf aber denen, die ihren großen Werth kennen, oder deren Begierde nach den übrigen durch die hier mitgetheilte, von ihm selbst gewählte, angereizt wird, zu einer baldigen Ausgabe aller Hoffnung machen.

An Mademoiselle Ohmanninn zu Hamburg.
Den 15. November, 1786.

Als ich das lestemal Dich sah,
Mit welcher Freude sah ich da,
liebes Mädchen, Deine Wangen
Mit schönern Rosen überstreut,
Als alle, welche dem Verlangen
Der Buhlerei und Eitelkeit,
Ein armes Månnerherz zu fangen,
Die feinste Kunst der Schminke leiht:
Selbst die, womit zu gleicher Zeit
Lenz, Jugend, Unschuld, Fröhlichkeit
Sie schmückten, konnten so nicht prangen.
Und aus dem Auge, dessen Strahl
Sonst, ungeübt in Amor's Kriegen,
Auf Greis und Jüngling ohne Wahl,
Und unbekannt mit eignen Siegen,

Umher

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Doch sah ich auch, was, ach! nicht bloß
Ein Bild war, meine grauen Haare;
Das welke Herbstlaub spåtrer Jahre!

Und dennoch wünscht' ich mehr zu sehn.

O warum brauch' ich langer Reise,
Um dort in Deiner Freunde Kreise.
Dein Hochzeitfest mit zu begehn!

Odnnt' ich auf der Sehnsucht Schwingen
Mit meinem Weibchen, welches heut
Eich deiner Freude mit mir freut,
Echnell durch die Lüfte zu Dir dringen!
Dann würden wir in Deinen Kranz
Auch unser Myrtenreischen schlingen;
Und jene würd' im Reihentanz

Lbert.

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#bert.

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Umsonst!

Ein Amt beschwert die Füße

Mit einem zentnerschweren Bley ;
Und davon macht kein Wunsch sie frei.
Zwar hat die Feie Phantasei,

Wie die Erinn'rung, ihren Wagen;
Und der kann weiter, schneller tragen,
Als Eures Blanchard's Stümperei. **)
Doch der auch will mir nicht behagen,
Weil ungern mein noch ird'scher Geist
Getrennt von seinem Körper reis't.
Jedoch er wird in seinem feinen
Mehr geist'sen Körper euch erscheinen;
Wenn ins Geheimniß unsrer Zeit

Ihr nur gehörig eingeweiht

Und achte Geisterseher seid.

Ja, ohne mich erst zu beschwören,

Sollt Ihr mich fühlen, sehn, und hören.

Allein dabei gelob' ich Euch,

Durch keinen bösen Koboldstreich,

Dem Ehenfeind' Asmodi gleich,

Der

*) und Freunden, die auch mich verjüngen,

S. Hagedorn's Ode, der Alte, wo es in der vierten
Strophe heißt:

»Verjüngende Freunde, hier trink ich mit Ehren.“

**) Als Eures Blanchard's ze. der dort nicht lange vors ber eine Luftreise gethan hatte.

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Wenn in der fångst gewünschten Stunde

Déin Ja zum feierlichen Bunde
Dem bebenden, kaum offnen Munde
Halb ängstlich und halb froh entflieht,
und Deine Wange schamhaft glüht;
Wenn diese dann ein Lüftchen fühlet,
Das um sie her sanftflatternd spielet,
Und besser, als Dein Fåcher, kühlet:
So glaube, dieser sanfte Hauch,
Der Dich umwallet,

bin ich auch.

Wenn Dir der Ring am Finger klebet,
Und dem, den Dir Dein Brdut'gam reicht,
Nur ungern und gezwungen weicht;
So meinet jedermann vielleicht,

Was ihn zurückzuhalten strebet,

Sei deine List.

Man irret sich:

Der Schalk, der ihn so hålt, bin ich.

Wenn drauf von Deinen Freunden allen Glückwünsche Dir entgegen schallen;

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