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das deutsche publikum auch dieses neue buch bald, und mit vergnügen höre ich von einem hiesigen buchhändler, dass Elizabeth zahlreiche freunde bei uns in München zu den ihren zählt. Lassen wir sie alle, die propheten der "Pleasures of Life", von Sir John Lubbock bis zur unbekannten "Elizabeth", zu uns herüber kommen. München, anfang März 1907.

Theodor Prosiegel.

VERWANDTE SPRACHGEBIETE.

A. Auerbach och D. M. Blomqvist, Svensk-tysk Ordbok.
Stereotyperad upplaga. Första häftet (a-byte). Stockholm,
P. A. Nordstedt & söners förlag. VIII + 240 ss. 8°.
2 kr. 75 öre.

Pris

Trotz der lebhaften beziehungen zwischen Deutschland und Schweden auf allen gebieten des lebens fehlte es merkwürdigerweise bisher an einem ausführlichen und zuverlässigen schwedischdeutschen wörterbuch, was ref. während seines langjährigen aufenthalts im skandinavischen norden oft genug schmerzlich empfunden hat. Das einzige in betracht kommende derartige werk war O. Hoppe's Svensk-tysk Ordbok, im selben verlage 1892 erschienen, eine "skolupplaga", dh. ein kurzgefasstes hilfsmittel für den schulgebrauch, das nur die wichtigsten wörter und wendungen enthält und deswegen den benutzer häufig im stich lässt. Gerade ein der sprache einigermassen kundiger schlägt ja schliesslich nur seltenere, ungewöhnliche ausdrücke auf, die ihm in der unterhaltung oder beim lesen begegnen, und solche waren in dem genannten, übrigens in seiner art vortrefflichen buche von Hoppe meist nicht zu finden. Da dieser nunmehr als "sous-chef" an dem grossartigen, im erscheinen begriffenen historischen wörterbuch der schwedischen akademie beschäftigt ist, wie eine umschlagsnotiz des zur besprechung eingesandten werkes mitteilt, und seinen plan, ein grösseres schwedisch-deutsches wörterbuch, als seitenstück zu seinem grossen deutsch - schwedischen, deshalb nicht ausführen konnte, haben C. Auerbach, ein geborener Deutscher und lehrer an Schartaus handelsinstitut, sowie D. M. Blomqvist, geborener Schwede und vorsteher von Tierps volkshochschule, beide tüchtige sprachkenner und von autoritäten empfohlen, das vorliegende lexikon zu bearbeiten unternommen. Es soll in 4 jahren fertig vorliegen

und 110 bogen umfassen, die in freien heften erscheinen; der preis des fertigen buches wird 20 kr. nicht übersteigen.

Das weitere ist aus dem vorwort zu entnehmen. Das buch ist bestimmt, den wortvorrat und die ausdrucksweise des Neuschwedischen einigermassen vollständig zu bringen und Deutsch wiederzugeben; ausser gedruckten quellen haben die verfasser auch eigne sammlungen benutzt. Dabei ist glücklicherweise nicht nur die schrift, sondern auch die gebildete - gelegentlich sogar die vulgäre umgangssprache berücksichtigt worden. Alle die leicht bildbaren und verständlichen zusammensetzungen, an denen das Schwedische ebenso reich ist wie das Deutsche, konnten und brauchten natürlich nicht aufgenommen zu werden. Auch die buchung von technischen und wissenschaftlichen ausdrücken, seemännischen und soldatischen wörtern haben die verfasser in grösserem umfange erstrebt, selbst eigennamen, die in beiden sprachen verschieden lauten, sowie die gewöhnlichsten fremdwörter sind verzeichnet worden, desgleichen amtliche bezeichnungen und titel, gelegentlich mit kurzen erklärungen. Die autoren haben sich auch oft bei ihren beiderseitigen landsleuten rats erholt, wenn ihr eignes wissen nicht ausreichte, und stellen zum schluss noch eine kürzere bearbeitung des werkes für den schulgebrauch in aussicht.

Das auffallendste für den auswärtigen benutzer des buches dürfte die neue phonetische, von der schwedische akademie resp. regierung eingeführte orthographie sein. Das pedantische fu in hafva usw. ist jetzt durch v ersetzt, das auch früheres ƒ vertritt, WO es stimmhaft lautet, zb. in aƒ (jetzt av), öfrig (jetzt övrig); ferner bleibt jetzt das stumme h in hvar usw. fort und godt erscheint nunmehr als gott usw. So haben trotz alles fanatischen widerstandes der konservativen und altgläubigen die reformer (nystavare) doch einen, wenigstens teilweisen sieg errungen, um den wir Deutschen sie von herzen beneiden dürfen. Wann wird uns endlich einmal ein neuer Puttkamer erstehen, der mit entschlossener hand den Augiasstall unsrer »rechtschreibung< säubert? Aber zurück zum Svensk-tysk Ordbok!

Schon die durchsicht einiger weniger artikel erweckt den günstigsten eindruck. Vermisst habe ich bisher nur den gelegentlich notierten ausdruck: bita sig i ryggen med något. Während Hoppe's schulwörterbuch auf s. 1-240 von a bis olympisk reichte, geht das neue auf demselben raume und in derselben ausstattung

nur bis byte. Das beweist seine ausführlichkeit) und gründlichkeit, und ich möchte das werk zum schluss noch besonders den bibliotheken zur anschaffung empfehlen. Schade nur, dass die für ausländer so wichtige bezeichnung der aussprache fehlt! F. Holthausen.

Kiel.

GESCHICHTE.

Bede's Ecclesiastical History of England. A revised Translation with Introduction, Life, and Notes by A. M. Sellar. London, Bell & Sons, 1907. Price 6 s. net.

Es war an der zeit, dass die in vieler hinsicht veraltete Bedaübersetzung von Giles (1840 und 1842), die ihrerseits auf der älteren von John Stevens (1723) fusste, durch eine neubearbeitung auf die höhe moderner forschung gebracht wurde. Miss Sellar, früher vize-prinzipal von Lady Margaret Hall, Oxford, hat sich dieser aufgabe in sehr anerkennenswerter weise unterzogen. Sie hat als grundlage ihrer übersetzung die von Giles beibehalten, hat dieselbe aber an der hand von Plummer's lateinischer Beda-ausgabe einer durchgängigen gründlichen revision unterworfen. Ihre übersetzung ist, nach verschiedenen stichproben zu urteilen, zuverlässig und dabei lesbar.

Die einleitung enthält eine kurze übersicht über die lateinischen ausgaben von Beda's kirchengeschichte, die englischen übersetzungen derselben, die von dem verfasser benutzten quellen und gewährsmänner und eine inhaltsübersicht über das ganze werk. Daran schliesst sich eine skizze von Beda's leben. Mit dem altenglischen scheint die übersetzerin auf schlechtem fusse zu stehen: Beda's Sterbegesang erscheint s. XLI in arg entstelltem wortlaut und falsch übersetzt.

In den anmerkungen unter dem text sucht Miss Sellar keine originalen forschungen zu bieten, was nach dem gelehrten werke Plummer's allerdings einigermassen schwer fallen würde, sondern nur die ergebnisse der neuesten untersuchungen in knapper, ge

1) Die allerdings zuweilen etwas überflüssig ist. War es zb. nötig, neben bestro med peppar 'mit pfeffer bestreuen' auch noch - med salt mit salz bestreuen', med socker 'mit zucker bestreuen' u. dgl. m. besonders aufzuführen? Das scheint mir doch reine papierverschwendung zu sein, und in dieser beziehung könnte das wörterbuch wohl etwas knapper gehalten werden!

Montgomery and Cambray, A Dictionary of Political Phrases and Allusions 315

Ein aus

fälliger form weiteren kreisen zugänglich zu machen. führlicher index erhöht den wert des buches, das für den zweck, dem es dient, warm empfohlen werden darf.

Heidelberg, 16. April 1907.

J. Hoops.

REALIEN.

Hugh Montgomery and Philip G. Cambray, A Dictionary of Political Phrases and Allusions. With a Short Bibliography. London, Swan Sonnenschein & Co., 1906. 406 pp. Price 7 s. 6 d.

Das buch ist in erster linie ein politisches reallexikon und wird als solches vortreffliche dienste tun. Es ist in seinen erklärungen klar, knapp und zuverlässig. Die auswahl der aufgenommenen artikel ist recht geschickt getroffen; nur selten vermisst man ein stichwort von bedeutung, wie zb. Imperialism. Das buch ist möglichst bis in die allerneueste gegenwart fortgeführt, wie die artikel Algeciras Conference, Anglo-French Agreement, AngloJapanese Treaty, Baghdad Railway Question, Education Bill 1906, Goluchowski Telegram, Hague Conference, Haldane Army Scheme, Transvaal Constitution 1906 ua. beweisen. Eine kurze bibliographie zu einigen hauptpunkten und gelegentliche literarische nachweise zu einzelnen artikeln sind recht willkommene beigaben. Das buch darf angelegentlich empfohlen werden. Wünschenswert wäre ein ähnliches nachschlagewerk über staatswesen und völkerrecht. J. Hoops.

SCHULAUSGABEN.

1. Velhagen und Klasing's Sammlung französischer und englischer Schulausgaben. English Authors. Bielefeld und Leipzig.

87 B. Enoch Arden, and Lyrical Poems, by Alfred Tennyson. Mit anmerkungen zum Schulgebrauch herausgegeben von Ernst Doblin, direktor der städtischen höheren mädchenschule zu Iserlohn. 1903. IX + 77 ss. Preis M. 1,00.

An erklärenden ausgaben einzelner oder ausgewählter gedichte des Laureate ist im allgemeinen kein mangel. In England selbst

sind, abgesehen von vielen schulausgaben, in Macmillan's English Classic Series 6 einzelausgaben von 1. Enoch Arden, 2. Aylmer's Field, 3. The Princess, 4. The Coming of Arthur and the Passing of Arthur, 5. Gareth and Lynette, 6. The Marriage of Geraint and Maud, 7. The Holy Grail, die letzten nr. 5-7 von Macaulay, nr. 4 von Rowe, nr. 3 von Wallace, nr. I u. 2 von Webb, im jahre 1893 veröffentlicht worden. Rowe und Webb haben ausserdem einen band Selections herausgegeben. Eine ausgezeichnete arbeit für Enoch Arden lieferte Al. Beljame (Hachette & Co., 5. auf. 1901), der in seiner bibliographie noch zwei ältere ausgaben der Idylls of the King nebst Enoch Arden von Baret und Sévrette anführt. In Deutschland ist die älteste annotierte ausgabe von F. H. Ahn, A Selection from the Works of A. T. With a Memoir of the Author and Explanatory Notes, Berlin, Friedberg & Mode, 1882 (eine sehr reichliche und gute auswahl), der dann die ausgabe von E. Regel (Enoch Arden, Morte d'Arthur, The Lady of Shalott, The Gardener's Daughter, The Lotos-Eaters), ebend., 1896, folgte. A. Hamann endlich hat zwei ausgaben veröffentlicht: Enoch Arden and Other Poems (14 nummern), Student's Tauchnitz Ed., Leipzig 1886. 2. Idylls of the King (Gareth and Lynette, Lancelot and Elaine), A. H.'s schulausgaben, Leipzig 1896.

an.

Diesen vorgängern nun schliesst sich die vorliegende ausgabe Das unterscheidende in der auswahl ist, wie man sieht, die stärkere betonung des lyrischen elements, das zwar bei den andern nicht fehlt, jedoch gegen das epische zurücktritt. Mir scheint der frühere standpunkt der richtigere zu sein. Aber abgesehen davon, findet sich doch manches in den Lyrical Poems (21 nummern), das besonders als lektüre auf mädchenschulen wenig geeignet erscheint. Was sollen die jungen damen zb. mit The Poet's Mind machen, in dem Tennyson sich mit seinen kritikern auseinandersetzt? Sie wissen ja nichts von der »einsichtslosen kritik des barbarischen kritikers.<< Ähnlich verhält es sich mit Amphion. Auch hier fehlen die notwendigen voraussetzungen, um die satire gegen das spröde publikum und die schlechte gekünstelte poesie zeitgenössischer dichter richtig verstehen und würdigen zu können. Das gedicht gehört auch sonst nicht zu Tennyson's besten. Warum hat der herausgeber dafür nicht lieber The Day Dream gewählt? The Deserted House ist eine frostige allegorie. Von der May Queen könnte nachgerade der dritte teil, "The Conclusion", die

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