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DAS LACHEN.

Nach einem Ungenannten.

Freunde, lafst uns lachen!

Lacht bei jedem Trunk!

Lachen stärkt die Kräfte,

Und versüfst die Säfte,

Und erhält uns jung.

Blöken ist der Heerde,

Wiehern ist der Pferde

Scherz und Lustigseyn;

Vögel können singen:

Unter allen Dingen

Lacht der Mensch allein.

V. A.

DER LAUSCHER.

Nach Götz,

Ihr Büsche, die ihr mich versteckt,

Wo sie im Bade rauschet,

Still! still! damit sie nicht entdeckt,

Dafs sie mein Blick belauschet.

Und du, steh' meinem Vorwitz bei,

Du Gott der Liebesgötter!

Dass ich durch's Laub ganz Auge sei,

Verkläre Zweig' und Blätter!

Gewährt sich mir mein Wunsch so schnell?

Ist's Traumbild? Ist's Entzücken?

Welch Schauspiel, so ganz wahr, so hell,

Enthüllt sich meinen Blicken!

Ich sehe Götterchen der Lust,
Gleich kleinen Schmetterlingen,
An ihrem Hals, um ihre Brust
Im Busenschleier ringen.

Sie schaukeln und verwickeln sich

In des Gewandes Falten,

Und flattern drinn, als ob, für mich

Die Durchsicht aufzuhalten;

Kaum lächelt sie dem Scherz, alsbald

Sind sie in beiden Grübchen;

Und wo nur eine Locke wallt

Schwebt gleich ein Liebesbübchen.

Drei Götter glitschen auf dem Kinn,

Fünf kollern um die Wette

Vom glatten Hals noch tiefer hin,

Entlang des Busens Glätte.

O kleiner Schwarm, wie wohl ist dir

Bei dieserlei Gefährden!

O gönnte mein Verhängnifs mir,

Wie du, so froh zu werden.

PHILINDE AM NACHTTISCH.

Nach einem Ungenannten.

Freund, sie ist schon erwacht! Ihr Reitze, naht euch wieder!

Ihr Liebesgötter, schlüpft in ihre Morgentracht! Schwebt, junge Grazien, um ihre schlanken Glieder! Und, Göttin Hebe, du! denn sie ist schon erwacht.

Freund, hurtig näher her! So lächelte Cythere! Sieh und bewundre sie: allein nimm dich in Acht, Dafs dir Cytherens Sohn, der Siegerin zur Ehre, Gleich mir, seit ich sie sah, nicht tiefe Wunden macht.

DIE SELIGKEIT DER LIEBENDEN. Nach Hölty.,

Wohl dreimal dem, der die Geliebte findet,
Die mit ihm hin durchs Leben schlüpft,
Wo, Arm in Arm, sich Herz an Herz entzündet,
Sich Seel' an Seele fester knüpft!

Zum Goldpallast machst, Liebe, du die Hütte, Streust auf die Landschaft Tanz und Spiel,

Enthüllest uns der Schickung leise Tritte,

Giebst uns des Himmels Vorgefühl.

Du machst das Herz der Schwermuth frühlings

heiter,

Du bettest uns auf Rosenau'n,

Und hebest uns auf eine Himmelsleiter,

Ins Paradies hineinzuschaun.

Schon hier sind Liebende zu bessern Zonen

Auf Flügeln ihrer Lieb' erhöht,

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