Sackville-Dorset. Charles Sackville, Graf von Dorset und Middlesex ward 1637 geboren, erhielt eine häusliche Erziehung, brachte dann mehrere Jahre auf Reisen zu und wurde nach seiner Heimkehr Parlamentsmitglied. Im holländischen Kriege diente er als Freiwilliger unter dem Herzoge von York, und schrieb in der Nacht vor dem berühmten Seetreffen am 3. Juni 1665 das Lied: To all you ladies at the land! das noch immer ein Liebling der englischen Marineoffiziere ist. Später zeichnete er sich als eifriger Anhänger der protestantischen Sache aus und ward von Wilhelm I. zu hohen Ehren befördert. Er starb 1706 zu Bath, allgemein geschätzt, während seines Lebens ein eben so geschmackvoller als grossmüthiger Freund und Beschützer der schönen Wissenschaften ganz besonders Prior's (s. d.), der ihm Alles verdankte. Dorset's Gedichte finden sich gesammelt, im sechsten Bande von Anderson's British Poets; eine besondere Ausgabe giebt es nicht. Er war sehr glücklich in heiteren Liedern, dagegen verlieren seine Satyren dadurch, dass sie, obwohl sehr witzig, nur persönlich waren. Song. To all you ladies now at land We men, at sea, indite; But first would have you understand How hard it is to write; The Muses now, and Neptune too, We must implore to write to you. With a fa, la, la, la, la. For though the Muses should prove kind, And fill our empty brain; Yet if rough Neptune rouse the wind To wave the azure main, Our paper, pen, and ink, and we, Roll up and down our ships at sea. Then if we write not by each post, Nor yet conclude your ships are lost Our tears we'll send a speedier way, The king with wonder and surprise, Than e'er they used of old: Bring floods of grief to Whitehall stairs. Should foggy Opdam chance to know Our sad and dismal story; The Dutch would scorn so weak a foe, And quit their fort at Goree: For what resistance can they find From men who've left their hearts behind! Let wind and weather do its worst, Be you to us but kind; Let Dutchmen vapour, Spaniards curse, No sorrow we shall find: 'Tis then no matter how things go, Or who's our friend, or who's our foe, To pass our tedious hours away, Or else at serious ombre play; We were undone when we left you. But now our fears tempestuous grow, Whilst you, regardless of our woe, When any mournful tune you hear, As if it sigh'd with each man's care Think how often love we've made To you, when all those tunes were play'd. In justice you cannot refuse To think of our distress; When we for hopes of honour lose Our certain happiness; All those designs are but to prove And now we've told you all our loves, Song. Dorinda's sparkling wit and eyes Love is a calmer, gentler joy, Smooth are his looks, and soft his pace; Her Cupid is a blackguard boy, That runs his link full in your face. Sedley. Sir Charles Sedley ward um 1639 zu Aylesford in Kent geboren, brachte seine Jugend auf dem Lande zu und ging erst 1663 an den Hof Karls II., wo er durch Witz und Geist ausgezeichnet, ein Liebling Karls II. und als einer der anerkanntesten Richter in Sachen des Geschmacks betrachtet wurde. Später machte er sich als Parlamentsmitglied durch seine Verbindung mit den Whigs bedeutend. Nach der Revolution zog er sich auf einen Landsitz zurück, erlebte noch die Regierung der Königin Anna und erreichte ein Alter von mehr als neunzig Jahren. Sedley war am glücklichsten in lyrischen Poesieen, die sich nicht allein durch Witz und Anmuth, sondern auch durch feines Gefühl auszeichnen; seine dramatischen Arbeiten sind dagegen bald in Vergessenheit gerathen. Seine kleineren Poesieen finden sich bei Anderson im sechsten Bande. John Wilmot, Graf von Rochester ward am 10. April 1647 zu Ditchley in Oxfordshire geboren, studirte in Oxford, machte dann grössere Reisen und wurde nach seiner Rückkehr ein Günstling Karls II. Geistreich und witzig, zeichnete er sich, seine ruhmvolle Theilnahme an den Feldzügen von 1665 und 1666 abgerechnet, nur dadurch aus dass er einer der frechsten Wüstlinge an dem damaligen sittenlosen englischen Hofe war. Von Excessen aufgerieben, starb er am 26. Juli 1680, doch bereuete er sein lasterhaftes Leben vor seinem Tode. Rochester war ein talentvoller Liederdichter und ein kühner aber frecher Satiriker, so dass er als Letzterer den Leser anwidert. Seine Poesieen erschienen zuerst 1680 zu Antwerpen und wurden später wieder aufgelegt, sie finden sich bei Anderson im fünften Bande. Der scharfsinnige Walpole sagt von ihm: he was a man whom the muses were fond to inspire and ashamed to avow. Then talk not of inconstancy, False hearts, and broken vows; A Song. Too late, alas! I must confess You need not arts to move me; Then spare a heart you may surprise, Sheffield-Buckingham. John Sheffield, Graf von Mulgrave, Herzog von Buckingham, ward 1649 geboren, machte 1666 den Seekrieg als Freiwilliger mit, stieg dann am englischen Hofe von Würde zu Würde und ward 1702 von der Königin Anna zum Herzoge erhoben. Er starb am 24. Februar 1721 und erhielt ein Begräbniss in der Westminster-Abtei. Seine Wittwe gab 1723 zu London seine gesammelten Werke heraus. Am glücklichsten ist Sheffield als Dichter leichter, galanter Lieder, weit unbedeutender dagegen in seinen Dramen und poetischen Leistungen. Man darf ihn ja nicht (wie es Wachler Bd. III. S. 235 gethan) mit George Villiers, Herzog von Buckingham, dem witzigen Verfasser von the Rehearsal, in welchem Dryden und dessen Anhänger so hart gegeisselt werden, verwechseln. To a coquet Beauty. From wars and plagues come no such harms, As from a nymph so full of charms, So much sweetness in her face, In her motions such a grace, In her kind inviting eyes Such a soft enchantment lies; After all her softness, we Thou, fair dissembler, dost but thus But trust me, Celia, trust me when For what does youth and beauty serve? To charm our eyes, and melt our hearts? On the Times. Since in vain our parsons teach, |