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die drei W eine Rolle bei ihm spielten. Überall hat hier ein Thatbestand vorgelegen, auf den nunmehr nur verschwommen angespielt wird, entweder weil man ihn vergessen hat, oder weil man aus Wohlanständigkeit oder Zartgefühl ihn nicht näher bezeichnen will.' Tu l'avais encore? (Zola), du warst noch Jungfer? (sc. le pucelage); le faire f. le coït; en être, zur geheimen Polizei gehören; 2 come porta, signore, fragt der italienische Schneider, wenn er Hosen anmifst; wünschen Sie den Schritt links oder rechts? C'est un de plus, dem setzt auch seine Frau Hörner auf. Allmählich ist jene Vorstellung so verblafst, dafs sie für uns gar nicht mehr da ist und man deshalb eher geneigt wäre, von Pleonasmus zu sprechen als von Ellipse: il y regarde de près 'er ist sehr genau' sagt uns nicht mehr als il regarde de près; egli la fa male 'es geht ihm schlecht' nicht mehr als egli fa male; wo la wohl la vita ist, wie in se la passer, couler douce gemächlich dahinleben, la vie.

Je vous le ferai court, um es kurz zu machen; j'en apprends de belles sur votre compte, ich höre von Ihnen nette Geschichten; il ne le portera pas en paradis, das werde ich ihm schon noch vergelten (Drohung); je la lui garde bonne (in demselben Sinne), das vergesse ich nicht, ebenso il y a longtemps qu'il me la garde; s'il me joue de celui-là, je lui en jouerai d'un autre (sc. tour), spielt er mir einen Streich, so spiele ich ihm einen anderen; man sagt daneben auch je lui en jouerai d'une bonne; en vouloir à q., deswegen, wegen des bewussten Vorfalls auf einen loswollen, jetzt einfach einem böse sein; en venir aux mains; elle est raide, forte, das ist starker Tabak (sc. plaisanterie, chose?); elle était bonne, das war ein netter Spafs; je la trouve mauvaise, den Spafs finde ich dumm. Nous en avons vu de dures (sc. choses?) sous les Bourbons, wir haben Böses durchgemacht; il leur fit voir de cruelles, er sprang schlimm mit ihnen um; vous lui avez fait voir de grises, ebenso; en dire, écrire de bonnes; je la connais, celle-là, die Geschichte kenne ich; il ne faut pas me la faire, das mufst du mir nicht weismachen wollen; il nous la fait à la vertu, er spielt sich mit seiner Tugend auf; vous me la faites à l'oseille, Sie halten mich zum Narren; l'emporter, den Sieg davontragen; le dis

'Diese Scheu geht noch weiter, indem sie die unangenehme Sache ganz übergeht: il lâche sous lui, laisse aller sous lui, er läfst alles unter sich gehen.

2 Siehe Villatte, Parisismen.

puter à q., es mit einem aufnehmen; tu vas la danser, du mufst daran glauben (la danse en l'air?); elle en fait porter à son mari (des cornes); il l'a échappée belle, il est revenu d'une belle, er ist mit einem blauen Auge davon gekommen; ist auch hier la der Ball, mit dem beim Schlagball nach einem geworfen wird, während man von einem Mal zum anderen läuft? il m'en a donné d'une, er hat mich schön hineingelegt; auch ist untreu geworden (von Eheleuten); s'en donner jusqu'aux gardes, ein Vergnügen ganz gehörig auskosten, eigtl. wohl bis zum Stichblatt.

Chi la vuol lessa e chi arrostita, Sprichw. der eine wills so und der andere so! (la carne); averla buona, schön ankommen; mi dice buona, ich habe Glück; Dio ce la mandi buona, Gott sei uns gnädig; ne aveva sofferto parecchie, er hatte vielerlei Ärger gehabt.

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We made a night of it, wir verbrachten eine tolle Nacht. to spread it thin, eigtl. dünn (die Butter) aufschmieren, knausern to skip it, slang, im Freien schlafen. I am always in for it, ich falle immer hinein, habe immer Pech. We shall have it wet you will get it hot, auch wir: du wirst es kriegen. you must run it very fine, if you want to catch the train, sich sehr sputen to take it out of one, einen durchprügeln, eigtl. wohl einem die Unart abgewöhnen, dann weiter he took out his lame donkey. In I will come it over them = deceive them ist es vielleicht nach Analogie zu ähnlichen Redensarten hineingeraten.1

1 Zahlreiche deutsche Beispiele, nebst anderen englischen, sind gegeben in m. Engl. Ergänzungsgrammatik § 165.

Berlin.

Gustav Krueger.

(Schlufs folgt.)

Kleine Mitteilungen.

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Drei deutsche Pflanzennamen.

1) Ahd. agaleia, nhd. Aglei.

a) Formen: agaleia (hagaleia), ageleia (hageleia), agileia, agleia, agelia (hagelia), acoleia sw. f.,' später und mhd. ag(e)leic, ag(e)lei, accelye. b) Belege: a) Unflektierte Form: agaleia 'herbam mollissimam' Ps. 57, 10 (Cod. Carolsruh. S. Petri: Gl. 2 I 524 18), agaleia 'rannus' Aldhelmi Enigmata (Cod. Florentinus XVI. 5: Gl. II 10), 'ramnus, spina albi coloris' H. S. (Cod. Florentinus XVI. 5: Gl. III 307 13, Cod. principum de Lobkowitz 435: Gl. III 322 62), 'paliurus' H. S. (Cod. Admont 269: Gl. III 283 42, Cod. Vindobonensis 2532: Gl. III 173, Clm. 2612: Gl. III 107 8ff., Cod. olim Sanblasianus: Gl. III 199 etc.), Vergilius (Cod. Mellicensis non signatus: Gl. II 68958) etc. Um Raum zu sparen, führe ich die übrigen Belege nach den Seitenzahlen der Glossen auf. agaleia etc. 'paliurus' Gl. III 1078ff., ageleia etc. 'paliurus' Gl. III 25018ff., agleia, ageleia ramnus' Gl. III 254 59 f., agelei 'ramma, spina albi coloris' Gl. III 286 36, hagelia 'paliurus' Gl. III 321 52, agaleia ramnus spina alba folia' Gl. III 327 29, hageleia 'paliurus herba spinosa' Gl. III 340, hagaleia 'ramnus spina albi coloris' Gl. III 3438, acoleia aquileia' Gl. III 402 53 (= Glossæ Hildegardis: Cod. Cheltenhamensis 9302), agaleia aquilegiam' Gl. III 418 24 (Glossæ Herradine: Cod. olim Argentoratensis), agaleia 'paliurus' Gl. III 515, ageleye 'calcatrepa' Gl. III 526 52, ageleie 'psillium' Gl. III 531 21 (= Clm. 615), ageleie ‘ancusa' Gl. III 536 12 (Cod. Vindobonensis 2524), agelia 'aquilegia' Gl. III 536 1 (= Cod. Vatic. Palat. 1259), agleie 'calcatrippa' Gl. III 539 25, acceleye, agleye

1 Ich nehme keinen Anstand, das Wort als sw. fem. zu geben; beweisend sind die Formen agaleiun, agaleigun etc. (Ps. 57. 10: Gl. I 51823ff.). agaleia 'herbam mollissimam' (Wadstein 77. 16) ist als Nominativ zu fassen; es liegt jedenfalls kein Grund vor, das Wort für ein starkes Fem. zu halten, wie es Wadstein, Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler S. 166, meines Erachtens mit Unrecht, thut.

2 Gl.

Die althochdeutschen Glossen, gesammelt und bearbeitet von E. Steinmeyer und E. Sievers, Berlin 1879-1898.

'ancusa' Gl. III 54925, agaleie, agilea ramnus' Gl. IV 9123, ageltia 'spina' Gl. IV 9124, agaleia ramnus' Gl. IV 127 59, agaleia ramnus' Gl. IV 1572, agileia aquileia' Gl. IV 2355 (Clm. 17142), aglai 'ramnus est genus spinarum permolestum' Gl. IV 2754 (= Ps. 57. 10: Clm. 6028 f. 47a). In der 'Physica' der heiligen Hildegard kommen die Formen ackeleia, acoleia und agleia (Bed. ‘aquilegia vulgaris') vor; s. Fischer- Benzon, Altdeutsche Gartenflora S. 196. B) Flektierte Form: agaleiun, agaleigun, agalegun, agaleiam etc. 'ramnum' Ps. 57. 10 (Gl. I 518 23 ff.). c) Botanische Bedeutung. Die gewöhnliche Bedeutung des ahd. Wortes agaleia scheint die von einer Art Dornstrauch (ramnus, paliurus') gewesen zu sein. Aber auch andere Bedeutungen (ancusa, calcatrippa, psillium) kommen vor. Die Bedeutung 'aquilegia' ist erst spät (im 12. Jahrhundert) belegt. d) Mit der botanischen Bedeutung hängt die Frage nach der Etymologie des Wortes eng zusammen. Das mlat. aquilegia, aquileia, dessen Ursprung und Etymologie noch nicht sichergestellt worden ist (eine Vermutung habe ich unten gewagt), hat ziemlich sicher 'aquilegia vulgaris L.' bedeutet, und aus diesem Worte stammen ital. aquilegia, frz. ancolie, mnd. akeleie, akeleige, ndl. akelei, ndd. und (daraus entlehnt) hd. ak(e)lei, schwed. akleja, akeleja, norw., dän. akeleje etc. (über die nordischen Formen s. Jenssen-Tusch, Nordiske Plantenavne S. 23, 285 und die Verweisungen in Navnefortegnelse til Nordiske Plantenavne'), die alle aquilegia vulgaris' bedeuten oder bedeuten können. 2 Dieselbe Bedeutung hat nun auch spät-ahd. (oder mhd.) ag(e)leie, und die Kräuterbücher aus dem 16. Jahrhundert beschreiben so die Pflanze und bilden sie so ab, dafs man gar nicht darüber im Zweifel sein kann, dafs man mit dem Worte aglei die Pflanze aquilegia vulgaris' (nhd. aglei) gemeint hat. 3 Wie nun die ahd. Bedeutung ramnus, paliurus' zu erklären ist, darüber lassen sich einige Mutmafsungen aussprechen, die ich hier vorbringen möchte. Dabei ist wohl ahd. (alts. ?4) agalthorn ramnus, spinarum genus permolestum. quod prius in herbam mollissimam . agaleia. pubescit' (Cod. Carolsruh. S. Petri, zu Ps. 57. 10 Gl. I 524 16, vgl. Wadstein, Kl. alts. Sprachdenkm. 77. 13) wegen Bedeutungs- und Formenähnlichkeit in Betracht zu ziehen; das Wort ist ja vom Glossator

1 Betreffs des n sind mlat. lambrusca 'wilde Rebe', sp. langosta (<lacusta), Gröber, Wölfl. Arch. III S. 274, 507, zu vergleichen.

Abweichende Bedeutungen kommen auf nordischem Gebiete vor, wo nach Jensen-Tusch das Wort neben 'aquilegia vulgaris' auch z. B. ‘Lychnis flos cuculi L., Solidago virga aurea L.' bedeuten kann.

3 Die heutige Bedeutung des Wortes im Nhd. ist wohl ausschliesslich 'aquilegia vulgaris'; die von Pritzel-Jessen S. 475 angeführten Bedeutungen 'ononis spinosa, ranunculus arvensis' kann ich nicht belegen. Die ahd. Bedeutung des Wortes, nehmen Pr.-J. an, scheint 'Dipsacus fullonum L.' gewesen zu sein.

4 Die Hs., die aus dem Ende des 10. oder Anfang des 11. Jahrhunderts stammt, weist sowohl hoch- wie niederdeutsche Formen auf.

mit agaleia direkt zusammengestellt, obwohl die Bezeichnung des letzteren als eine 'herba mollissima' etwas befremdet. Hat es im Deutschen ein Adjektivum *agal gegeben, das mit got. aglus 'beschwerlich', ae. egle loathsome, horrid' identisch wäre? Dann wären die Glossen agalthorn 'spinarum genus permolestum', aglai ramnus est genus spinarum permolestum' (Gl. IV 275 14) jedenfalls sehr begreiflich. Nun ist es allerdings wahrscheinlich, dafs, wenn es wirklich ein deutsches Adjektivum *agal 'beschwerlich' gegeben hat, die Glossen agalthorn, aglai: 'spinarum genus permolestum' nur auf volksetymologischer Umdeutung beruhten: die Übereinstimmung könnte ja auch ganz zufällig sein. Denn agalthorn, agaleia möchte ich gern mit dem gleichbedeutenden, aus afrz. aiglant 'églantier' zu folgernden mlat. *aquilentum 'Hagebutte' in irgend einer Weise verknüpfen. Dieses mit mlat. aculeus, aquilius (equilius) etc. (C. G. L. VI p. 20) verwandte Wort hat sich vielleicht mit mlat. aquilegia betreffs der Bedeutung kontaminiert. Es ist sogar möglich, dafs die beiden Wörter etymologisch eng verwandt sind; aquilegia, -ēia könnte ja auch aus aculeus, aquileus gebildet worden sein: die fünf Blumenblätter der aquilegia vulgaris' bilden ja ein gesporntes Organ, das sich leicht mit dem lateinischen Worte aculeus bezeichnen liefse. Die häufigen Schreibungen mit einem anlautenden h und Stellen wie hagen (hagan) vel agalia Gl. III 283 41, hagen vel hagelia Gl. III 321 52, hagen vel hageleia Gl. III 3403 zeigen, dafs das Wort mit dem ahd. hagan 'Dornstrauch' associiert wurde. Als Schlufsresultat dieser Erörterungen möchte ich geltend machen, dafs das lateinische Wort nach seiner Einbürgerung in die deutsche Sprache sehr früh nach schon vorher in der Sprache existierenden Wörtern oder schon vorher nach mlat. *aquilentum, afrz. aiglant umgedeutet und umgebildet worden ist. Aber durch den Einflufs des lat. aquilegia (dessen botanische Bedeutung sich fest behielt) nahm das Wort agaleia gegen das Ende der ahd. Zeit die Bedeutung an, die es bis auf den heutigen Tag behalten hat. 2

2) Ahd. alant, nhd. Alant.

a) Formen: ahd. alant, alam, ală, alar, alent st. m. (mnd. alant, alantwort, olant). b) Belege: alant 'enula' Gl. III 49, hinnula'

' Über das französische Wort und seine Etymologie ist auf Nyrop, Grammaire historique de la langue française § 200. 215, 2. 409, zu verweisen; anders bei Körting, Wb.2 143. Das frz. églantier finden wir als Entlehnung in mnd. egelentiere 'Hagebutte, wilde Rose', ndd. (Ostfriesl.) egeltiere 'Hundsrose, Hagebutte' (Doornk.-Koolm.) etc. wieder.

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2 An Einflufs von deutschen Erbwörtern von der Wurzel ak (germ. ah, s. Kluge, Et. Wb., ähre) als Erklärungsgrund der Bedeutung des ahd. agaleia ist nicht zu denken. Dagegen führe ich hierher ndd. (mecklenb.) aegel 'stratiotes aloides' (Kosegarten), welcher Name sich auf die stachelig gezähnten, starren Blätter dieser Pflanze bezieht; vgl. griech. azavos, eine Distelart,

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