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nicht she) who stirs that sacred dust." Dies ist eine neue Auffassung des altehrwürdigen Verses." Ich bemerke auch, daß Lord Ronald den Scherz des rechtskundigen Freundes vom Mr. Parker Norris wiederholt; damit will ich keineswegs sagen, er habe Kenntniß von seiner Existenz gehabt.

XIV. Halliwell-Phillipps, J. O., in seinen ,,Outlines of the Life of Shakespeare", 1. Ed. 1881 p. 86, 2. Ed. 1882 p. 172, 3. Ed. 1883 p. 233, schreibt wie folgt:,,Dem Versuch, in das Grab Shakespeare's einzudringen, kam man im Sommer 1796 am nächsten. Man grub in demselben Raum ein Grabgewölbe, stieß dabei auf eine Oeffnung, von welcher man annahm, daß sie der Eingang zur Ruhestätte der Gebeine des Barden sei. Es wurde jedoch aufs Gewissenhafteste jeder entferntesten Möglichkeit, den benachbarten Grund anzuschürfen, vorgebeugt. Man stellte den Küster zur Beaufsichtigung an, bis die Ziegelarbeiten in der daneben liegenden Gruft beendigt waren, um Jedweden daran zu verhindern, eine Untersuchung vorzunehmen. Durch die schmale Oeffnung, die sich zeigte, konnte man jedoch nicht das Geringste von den Ueberresten gewahren, und da der Dichter in der Erde, nicht in einem Gewölbe, ruht, überdies der Chorboden eine große Menge Feuchtigkeit absorbirte, so ist es höchst wahrscheinlich, daß nur Staub übrig geblieben ist. Diese Annahme mag dazu dienen, den Gedanken, aus wissenschaftlichem Interesse der Welt die körperliche Hülle aufzudecken, welche einst den großen Geist beherbergte, zu beseitigen." Mr. Halliwell-Phillipps hat mehr Vertrauen zu den ausgeführten Vorsichtsmaßregeln als ich. Ein dürftiger Küster mit geldgierigen Fingern würde einem Reliquienjäger kaum gewachsen sein. Können wir hier nicht zwischen den Zeilen lesen q. d.,,um irgend Jemandem zu gestatten, das Mauerwerk zu umklettern und den heiligen Staub zu untersuchen?"

XV. Anonymer Artikel in der „,Birmingham Daily Gazette" vom 7. Dez. 1880, überschrieben: „Ausgrabungen auf dem Kirchhof und in der Kirche in Stratford-upon-Avon." Hier wird auf die Autorität von Washington Irving's Sketch Book hin die Geschichte von Mr. Halliwell-Phillipps erzählt. Es ist ein Alarmartikel. Es wird über die Ausgrabungen des Vikar's geurtheilt, welche aus lobenswerther Ursache, aber ohne Bewilligung oder Kenntniß der Laienbesitzer der Kirche unternommen worden sind.

zwar

XVI. Anonymer Artikel in der ,,Cincinnati Commercial Gazette" vom 26. Mai 1883, betitelt,,,Shakespeare zu Hause", wo es heißt:,,Auch sollten sie (die englischen Alterthumsforscher) nicht ruhen, bis sie Shakespeare's Grab untersucht haben. Daß dies durch die auf ihm eingegrabene Reimerei verhindert wird, ist eines wissenschaftlichen Jahrhunderts unwürdig. Man hat mir eingeworfen, daß, wenn irgend welche Dokumente mit Shakespeare begraben seien, diese durch die Feuchtigkeit des Bodens zerstört sein müssen. Das Grab ist jedoch beträchtlich höher gelegen, als der Avon, wie ich heute gesehen habe, und irgend welche, wenn auch die geringsten Spuren, die mit der Hülle des Dichters zusammenhängen, würden von Nutzen sein. Wenn sein Schädel noch nicht zu Staub zerfallen ist, so müßte er in dem Royal College of Surgeons aufbewahrt werden, als Gipfel der stufenweis aufsteigenden Sammlung von Skeletten, vom mikroskopischen bis zum göttlichen."

XVII. Ingleby, C. M., Shakespeare's Bones, vom Juni 1883 ist der vor

stehende Aufsatz.

Jahrbuch XIX.

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II. Die Brosche Shakespeare's und deren Geschichte.1)

Im Jahre 1753 ging New Place mit seinem „Küchengarten, großen Garten und daran stoßendem Hof, mit allen Außengebäuden, sonstigen Gebäuden und Baulichkeiten, Scheunen, Ställen etc." durch Verkauf in den Besitz des Rev. Francis Gastrell, Pfarrers von Frodsham in Cheshire, über. Er scheint ein Mann gewesen zu sein, dem kein Verständniß für die Wichtigkeit der Verpflichtungen, die er der Welt schuldete, als er den Besitz eines so heiligen Vermächtnisses übernahm, innewohnte. Weil ihm die häufigen Besuche der Bewunderer des Dichters, die kamen, um den Maulbeerbaum zu sehen, lästig waren, so war sein erster Akt von Vandalismus, den Baum, der damals in vollem Wachsthum war, umschlagen zu lassen und ihn als Brennholz zu verkaufen. Drei Jahre darauf, 1759, erklärte derselbe,,nie genug zu verfluchende Pfaffe Gastrell", weil er sich ärgerte, daß man ihn zur Zahlung der auf New Place lastenden Armensteuer zwingen wollte, welcher er zu entgehen dachte, indem er einen Theil des Jahres in Lichfield wohnte, daß das Haus nicht wieder besteuert werden solle. Demzufolge machte er es dem Erdboden gleich, verkaufte das Material und, so erzählt man, „verließ Stratford unter den Flüchen und begleitet von der Wuth seiner Bewohner". Das Holz des Maulbeerbaumes ist jedoch nicht verbrannt worden. Es wurde durch einen Mr. Thomas Sharp aus Stratford in Sicherheit gebracht. Dieser verarbeitete den größten Theil zu nützlichen und zierlichen Gegenständen aller Art. Sie wurden begierig gekauft und als Andenken von Englands größtem Dichter und Dramatiker gesammelt. In dieser Form existiren viele Andenken an Shakespeare; das bemerkenswertheste Stück ist ein Tisch, zum Theil aus dem Holz des Maulbeerbaums, zum Theil aus Eichenholz zusammengesetzt. Er gehört zur Zeit Thomas Hunt Esq., dem geachteten Stadtsekretär von Stratford; er war von seiner Entstehung an im Besitz der Familie und ist ganz kurze Zeit nach dem Fällen des Baumes angefertigt worden. Außer diesem Andenken befindet sich in der Bodleian Library ein Band von Ovid's Metamorphosen, in welchem Shakespeare's Initialen sind. Sie können möglicherweise von seiner Hand sein, da die Buchstaben seiner sonstigen Handschrift nicht unähnlich sind. Das Werk ist lateinisch, und innen steht mit den sauberen und deutlichen Lettern jener Zeit geschrieben: „Dies kleine Buch von Ovid ist mir von W. Hall geschenkt, welcher sagt, es habe einst Will Shakespeare gehört. T. N. 1682." Den Ursprung der Namensinschrift auf dem Vorsetzblatt von ,The Essays of Montaigne", übersetzt von Floris im Jahre 1603, hält man für zweifelhaft. Der einzige Satz, von dem man mit einiger Wahrscheinlichkeit annimmt, daß er von des Dichters Hand herrührt, ist die Aufschrift auf einer Vertragsurkunde zwischen Shakespeare und den Combes von 1602, ein Stück Land betreffend. Jenes Dokument gehörte faktisch dem Dramatiker und so darf man annehmen, daß die Signatur von ihm herrührt. Im Museum von Stratford ist der massive goldene Siegelring mit den Buchstaben W. S., die ein 'true lover's knot' mit Quasten umwindet. Dieser wurde vor dreißig oder mehr Jahren aufgefunden, und Mr. Halliwell-Phillipps meint, es sei kaum zu bezweifeln, daß er dem Dichter gehört habe und wahrscheinlich kurz vor dessen Tode abhanden gekommen sei — nämlich während der Zeit zwischen der Aufnahme seines Testaments und der Bestätigung desselben; denn in der letzten Klausel ist an die Stelle des zuerst geschriebenen Wortes 'seal' 'hand' gesetzt. Nur von den aufgezählten Orten wissen wir, daß Shakespeare zu ihnen in naher Beziehung gestanden hat; die wenigen Unterschriften sind alles, was wir Handschriftliches von ihm haben; und eine kleine Anzahl Sachen sie sind an den Fingern einer Hand abzuzählen haben ihm persönlich gehört. Es ist merkwürdig, daß nicht ein einziges Stück Möbel, welches einst in New Place gewesen, nachzuweisen ist. Das Silber, das

1) Nach einem erweiterten Abdrucke aus Stratford-upon-Avon Herald vom 13. April 1883 mit Genehmigung des Herrn Rabone übersetzt. Nur einzelne Stellen, die den obigen Gegenstand nicht direkt berühren, sind fortgelassen. Derselbe Gegenstand wird eingehend in einem Aufsatze der Birmingham Daily Gazette vom 20. Nov. 1883 behandelt. Ein Exemplar dieser Abhandlung befindet sich in der Weimarer Shakespeare-Bibliothek.

Porzellan, die Pretiosen

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mit Ausnahme des Siegelrings und der Brosche, auf welche wir später ausführlich zurückkommen - seine Kleider, Bücher und Alles, wovon man annehmen kann, daß er es aufgesammelt, fehlen, und wäre die Thatsache nicht unumstößlich erwiesen, es würde unglaublich klingen, daß ein Mann von des Dichters Geschmack, Mittel und Vermögen als einziges Gedächtniß seiner selbst seine gedruckten Werke hinterlassen habe. Aber es ist so, und deshalb haben die wenigen Gegenstände, die wir besitzen, den Reiz der größeren Seltenheit, einen eigenen Zauber und Werth.

Nach des Pfaffen Gastrell Tode ging New Place durch letztwillige Verfügung in den Besitz seiner Wittwe über und erlitt im Laufe der Jahre manche Veränderung. Im April 1827 wurde ein kleiner Theil des Landes, nahe bei Chapel Lane, parzellirt verkauft, und dieser Umstand ist, den Fund der Brosche betreffend, von Belang. Vor zwanzig Jahren hatte Mr. J. O. Halliwell-Phillipps die Genugthuung, die Trennung dieses Stückes Land von dem übrigen aufzuheben und mit Hülfe einer öffentlichen Sammlung das ganze Gut Shakespeare's, New Place, anzukaufen, damit es für ewige Zeiten von der Verwaltung (Korporation) seiner Geburtsstadt zum Andenken an den großen Dramatiker erhalten werde.

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Die obenstehende Zeichnung ist eine genaue Nachbildung der Vorder- und Rückseite der Brosche, welche man mit großer Wahrscheinlichkeit und, so weit ein aus den Umständen geschöpftes Zeugniß beweisend ist, als ehemals Shakespeare gehörig anerkennt. Sie ist vor fünf und funzig Jahren auf merkwürdige Art gefunden, aber durch Zusammentreffen von Zufälligkeiten bis jetzt noch nicht ausführlich öffentlich besprochen worden. Sie besteht aus einem schmalen, silbernen, in Herzform gebogenen Reifen, von einem Zoll Höhe und etwas geringerer Breite. Ursprünglich war sie mit zwei und zwanzig Kristallen besetzt, von denen aber drei fehlen; die Fassung zweier ist mit Löthblei gefüllt, und die dritte ist hohl ohne Stein. Das Herz hat nicht die konventionelle Form, die wir auf jedem Spiel Karten finden, sondern es hat ungleiche Seiten (die eine Seite gerundet, die andere eingebogen), wie etwa das menschliche Herz. Oben ist eine Krone nur mit den Spitzen an das Herz gefügt. Sie besteht aus fünf größeren Steinen in abgestufter Dimension. Der erste, dritte und fünfte Stein sind roth, der zweite und vierte blau. Auf der Kehrseite dicht am Ende der einen Hälfte steht der Buchstabe W und an der anderen Seite hinauf liest man das Wort Shakespeare. Da auf der Hinterwand eine Menge weichen Löthmetalls zu bemerken ist, so sieht man, daß die Brosche zerbrochen und ungeschickt reparirt worden ist; wie, wird nachher erklärt werden. Ehe wir weiter auf die Details der Brosche eingehen, wird es gut sein, der eigenthümlichen Umstände, unter denen sie gefunden ist, zu gedenken. Wir haben oben angeführt, wie im Jahre 1827 ein Theil des Gartenlands von New Place, welches an Chapel Lane stößt, verkauft wurde; im darauf folgenden Jahre wurde die Brosche, bei Gelegenheit von Ausgrabungen, auf den Kehricht geworfen. Ein Arbeiter, Namens Joseph Smith, in Sheep Street in Stratford wohnhaft, der beim Graben und Planiren beschäftigt war, fand sie dort. Es heißt von ihm, er sei von Profession Böttcher

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gewesen. Von seiner Tochter, Mrs. Pittaway, die noch jetzt in Stratford lebt, wird er, wie folgt, geschildert: Er war kein besonderer Böttcher und tagelöhnerte im Lande herum." Als Smith die Brosche gefunden hatte, „hielt er sie nicht für was Rares" und gab sie seinen Kindern zum Spielen. Sie war ganz mit Schmutz und Rost überzogen, aber die Reibung durchs Anfassen entfernte dies Alles sehr schnell und so konnten die Steine etc. bald klar unterschieden werden. Smith kratzte sie ab und reinigte sie, so gut er es verstand und dann fand er darauf die Buchstaben: W. Shakespeare, wie oben beschrieben. Vor dem W stand noch ein Wort, welches nicht erkennbar war. Smith meinte, es hätte wie LOVA ausgesehen. Man vergesse nicht, daß dieß vor dem Zerbrechen und Zusammenlöthen der Brosche war. Er schabte sie ab, um die Worte deutlicher hervortreten zu lassen; statt dessen wurden sie fast verwischt und das spätere Löthen hat jede Spur von ihnen verlöscht. Durch den Gedanken, eine wirkliche Reliquie Shakespeare's zu besitzen und Geld aus ihr lösen zu können, übermüthig gemacht (denn er war sehr arm), stellte er sie in seinem Hause in Sheep Street aus und hing eine geschriebene Ankündigung an das Publikum, von dem was drinnen zu schauen war, ans Fenster. Diese Ankündigung liegt uns jetzt vor. Sie ist auf einem gelben, recht alten und vielbefleckten Bogen Schreibpapier geschrieben. Die Schriftzüge sind groß, augenscheinlich die einer ungeübten Person, und sie bedecken nur die Hälfte der ersten Folioseite. Folgendes ist der Inhalt; die Eigenthümlichkeiten in der Orthographie und Satzbildung sind beibehalten:,,To be seen here Shakespeare's Broach. The last Relict Found upon the spot by Joseph Smith, Cooper, of Stratford, when part of the House called New Place situated in Chapel Street was pulled down, which House Shakespear Built, and in which he Lived and Died, this Relict was discover'd among the Rubbish in the Year One Thousand Eight Hundred and Twenty Eight, and from the death of Shakespear it must have been lost Two Hundred and Twelve Years." Darunter steht mit Bleistift geschrieben: I believe the Brooch presented to be a relic of the Immortal Shakespeare. - George Jackson Antiquarian." Dann auch mit Bleistift:,,So do I, Samuel Bayley, Artist." Endlich:,,This brooch bears every appearance of having belonged to Shakespeare, and the writing" (bezieht sich augenscheinlich auf die Inschrift),,in my opinion confirms it. - Hy. Brook, Sunday Chronicle Office, 18, Pickett Street, London." Dann ist noch die Unterschrift W. S. Cox, Birm.," welcher von anderer ungeübter Hand die Buchstaben,,Dr." beigefügt sind, augenscheinlich in der Absicht, deutlich zu machen, daß der berühmte Chirurg William Sands Cox, F. R. S., es angezeigt gefunden hat, seinen Namen auf das Papier zu setzen, um die Echtheit der Brosche zu bezeugen. Mr. Sands Cox war ein häufiger Gast in Stratford, und wenn wir diese Schrift mit seiner sonstigen vergleichen, so haben wir keinen Grund, an ihrer Echtheit zu zweifeln. Auf der Innenseite des Bogens ist eine Notiz aus dem „Mirror" aufgeklebt und außerdem stehen daselbst mehrere Namen, die nicht zu entziffern sind.

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Die Auffindung der Brosche machte in Stratford beträchtliches Aufsehen und Captain James Saunders, ein bedeutender Alterthumskenner der Stadt (dem das Shakespeare-Museum sehr verpflichtet ist, weil er ihm werthvolle Manuscripte und auf die Geschichte Stratford's bezügliche Zeichnungen zugewendet hat, die unter dem Namen,,The Saunders Collection" bekannt sind), versuchte alles mögliche, um in ihren Besitz zu kommen. Er bot 7 £ für die Brosche, Smith lehnte ab, da man ihm gesagt, sie sei viel mehr werth, und abgesehen davon, verdiente er gelegentlich Geld, indem er sie Neugierigen zeigte. Captain Saunders schickte eine kurze Notiz über die Auffindung der Brosche an den,,Mirror" vom 26. Sept. 1829 unterzeichnet HJTHWC,,,welche von zwei ziemlich guten Holzschnitten begleitet war, aber sie lassen einige der interessantesten Einzelheiten wie die verbundenen Glieder des W und die Zusammenziehung der drei Buchstaben HAK in einen, die auf obenstehender Abbildung erkennbar sind, vermissen. Capt. Saunders spricht seine Ansicht über die Brosche im „Mirror" wie folgt aus: Diese Brosche wird von kompetenten Kennern und Alterthumsforschern in und um Stratford für einstiges persönliches Eigenthum von Shakespeare angesehen." Diejenigen, welche Capt. Saunders Fachkenntnisse und seinen Geschmack von der Saunders-Collection her kennen, werden seine Ansicht respektiren. Die

Originalskizzen, welche Capt. Saunders für den,,Mirror" zeichnete, sind zur Zeit Eigenthum von Mrs. Voisey in Stratford, einer Tochter von Mr. William Hurdis Harborne, welchem später die Brosche gehörte. Nach einiger Zeit wurde Smith sehr arm; denn zehn Kinder waren auf ihn angewiesen, und er hatte keine Arbeit. Er bat die Gemeinde um Unterstützung; sie wurde verweigert, weil er die Brosche besaß, die für werthvoll galt und die er weder aufgeben noch verkaufen wollte. Da er in Noth war, verließ er die Stadt, um auswärts Arbeit zu suchen. In der Zwischenzeit, vor seiner Rückkehr, beanspruchten seine Frau und Kinder öffentlichen Unterhalt. Als er zurück kam, führte man ihn vor den Magistrat unter dem Vorgeben, er habe Frau und Kinder verlassen und sie der öffentlichen Wohlthätigkeit zur Last gelegt. Smith giebt an, daß er während des Amtsjahres von Mr. Smith, als Mayor, ins Gefängniß gesetzt worden sei. Mr. Smith war vom 1. September 1830-31 Mayor von Stratford, hiernach ist die Zeit festzustellen. Mr. Smith und sein Beisitzender Mr. Geatly sagten, Smith sei eigensinnig gewesen und habe sich geweigert, die Brosche abzugeben, nun würden sie auch eigensinnig sein und wenn es anginge, ihn sicher auf ein Jahr nach Warwick ins Gefängniß schicken. Sie verurtheilten ihn jedoch auf drei Monate. Smith behauptet, er sei überzeugt, sein Vergehen wegen Verlassung seiner Familie wäre übersehen worden, hätte er sich von der Brosche getrennt. Während Smith im Gefängniß war, wurde die Brosche Mr. William Hurdis Harborne in Verwahrung gegeben. Dieser hatte Smith früher auf die Brosche Geld geliehen, aber trotz seiner Armuth hatte sich jener stets geweigert, sich von ihr zu trennen. Nachdem Smith das Gefängniß verlassen, streckte ihm Mr. Harborne von Zeit zu Zeit verschiedene Summen vor, unter der Bedingung, daß Smith die Brosche wieder bekommen solle, wenn er das Geld bezahlte. Hierzu war er nie im Stande.

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,,Lawyer Wheler" Mr. Robert Bell Wheler, Rechtsanwalt in Stratford, bekannter Shakespearianer und Verfasser von Wheler's Guide" und ,,Wheler's History of Stratford" — bemühte sich, die Brosche in seinen Besitz zu bekommen, aber man konnte Smith nicht dazu bewegen, seinen Antheil an derselben aufzugeben. Smith willigte jedoch darein, daß Mr. Harborne die Brosche öffentlich ausstellte, unter dem Vorbehalt, daß er ihm einen Theil des Gewinnes abgäbe. Harborne hielt zu der Zeit eine Schenke in Henley Street, Shakespeare's Geburtshaus gegenüber; jetzt heißt diese ,,Stratford Arms". Im Fenster hing eine Ankündigung mit einer Beschreibung der berühmten Reliquie, und Mrs. Pittaway, die jüngste Tochter von Smith, die noch in Stratford lebt, sagt: „Fast Alle, die des Dichters Geburtshaus zu sehen kamen, gingen hinüber und besahen auch die Brosche." Sie sagt, Smith habe später häufig Gelegenheit gehabt, sie zu verkaufen, aber er konnte Harborne nicht bewegen, sie herauszugeben; der, weil er Smith Geld für sie vorgeschossen, welches dieser nicht zurückbezahlt hatte, seinen Anspruch nicht aufgeben wollte. Harborne zog später, unter Mitnahme der Brosche, nach Rowington bei Warwick, wo er 1845 starb. Sein Sohn Mr. Joseph Harborne, jetzt in Stratford-on-Avon ansässig, kam nach dem Tode seines Vaters, als dessen Testamentsvollstrecker, in den Besitz der Brosche. Das Mobiliar und die Effekten des Vaters, Mr. William Hurdis Harborne, waren seinen drei Kindern zu gleichen Theilen hinterlassen; da sich aber die Familie nicht über den Werth der Brosche einigen konnte, so blieb sie fast zwanzig Jahre im Besitz von Mr. Joseph Harborne, Vor ungefähr siebzehn Jahren bekam sie der andere Bruder, nachdem er seinem Bruder Joseph ein Drittel des veranschlagten Werthes der Brosche bezahlt hatte. Von da an blieb sie bis vor Kurzem verschwunden. Mr. Joseph Harborne erzählt, daß er sich gut darauf besinnt, wie die Brosche in Henley Street, im Hause seines Vaters, beim Vorzeigen zerbrach. Es kam einmal eine Dame, eine Schauspielerin, um sie zu besehen; sie drückte sie schwärmerisch an die Brust, indem sie ausrief:,,O! mein Shakespeare!" und zerbrach die Brosche dabei in zwei Stücke. Auch Mrs. Richard Voisey, Tochter von Mr. William Hurdis Harborne, die noch jetzt in Stratford wohnt, erinnert sich daran, wie die Brosche zerbrochen wurde und bestätigt ihres Bruders Erzählung über die Art dieses Vorgangs. Sie sagt, die Brosche sei von Mr. John Bissell, einem Zinngießer und Kupferschmied, der in Great William Street in Stratford wohnte, zusammengelöthet worden. Er war

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