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welche so lange und unerklärlicher Weise von den Häfen Marocco's ferne gehalten wurde, endlich ein Fahrzeug einlenkte, das ihm im figürlichen und concreten Sinne des Wortes die goldenen Samen, als Embleme des Friedens, brachte *).

Die Thomas'sche Rechenmaschine **).

Von Herrn L. Beran, Inhaber einer Handels-Fachschule und Beamten der anglo-österr. Bank. Die nachsichtige Aufnahme, welche dem ersten Vortrage zu Theil geworden ist, den ich in dieser Versammlung zu halten die Ehre hatte, ermuthigt mich, heute neuerdings an dieser Stelle das Wort zu ergreifen. Damals war es das Börse-Diagramm eine Monographie der Wiener Börse-Effecten, welche meine Wenigkeit zum Verfasser hat; heute ist es die Thomas'sche Rechenmaschine, die ich zum Gegenstande meines Vortrages gewählt habe. Das Kästchen hier, welches ich Ihnen, meine Herren, vorerst aus der Ferne zeige, enthält diese Maschine, vom Erfinder, Arithmomêtre" genannt, und ich muß voranschicken, um die Inanspruchnahme Ihrer freundlichen Aufmerksamkeit im Voraus zu rechtfertigen, daß diese Maschine das Vollkommenste ist, was zur Stunde in dieser Art existirt.

Ich kann nicht umhin, aus der Reihe der mehr oder weniger bekannten, theilweise mit großen Kosten entrirten Erfindungen auf diesem Gebiete folgende fünf, wenn auch nur flüchtig, zu erwähnen:

1. Die primitive Rechenmaschine von Pascal, 1642.

2. Die trotz eines Kostenaufwandes von 100.000 Francs nicht zur Ausführung gelangte Maschine der vier Species von dem sonst so genialen Philosophen und Mathematiker Leibnitz, 1673.

3. Die Maschine des englischen Mathematikers Babbage, 1821, welche, nach einem Aufwande von 17.000 Pfund Sterling aus Staatsmiteln, im Jahre 1833, unvollendet, als Curiosität in's königliche Museum gebracht wurde.

4. Die ähnlich wie die vorige construirte Rechenmaschine von dem Redacteur einer technologischen Zeitschrift in Stockholm, Georg Scheutz und dessen Sohne Eduard, 1840. Diese äußerst complicirte Maschine dient ausschließlich zum Tabellenrechnen und stereothpirt zugleich das Berechnete. Eine solche Rechenmaschine steht gegenwärtig im allge= meinen statistischeu Bureau in London in Verwendung; endlich

5. die Additions- und Subtractionsmaschine des Desterreichers Med. Dr. Roth, 1843, von welcher ein Exemplar in Ihrer technischen Sammlung zu sehen ist. Dieselbe rechnet mit Ganzen und Sechzigsteln, ursprünglich für Gulden und Kreuzer Conv. Mze. bestimmt, jest nur für süddeutsche Währung oder etwa für Grade und Minuten verwendbar.

Zu unserem Arithmomêter zurückkehrend, muß ich, um mich kurz zu fassen, die Biographie des Erfinders Thomas aus Colmar im Elsaß übergehen, sowie die Phasen der Vollendung, welche diese Maschine seit 1822 durchgemacht hat, und beschränke mich auf die Besprechung derselben in der eben vorliegenden neuesten Form und Construction.

Die Thomas'sche Rechenmaschine addirt, subtrahirt, multiplicirt und erhebt zur 2. Potenz, dividirt und zieht die Quadratwurzel aus und alles dies auffallend schnell und zweifellos richtig mit 6-, respective 12-zifferigen Zahlen. Die Maschine erscheint äußerlich aus zwei Theilen bestehend, dem fix angebrachten Stellwerk und dem um seine Achse drehbaren und nach rechts verschiebbaren Zifferwerk. Das Stellwerk dient dazu, irgend eine Zahl (sagen wir vorläufig eine einziffrige) zu markiren, welche bei einer Umdrehung der nach rechts drehbaren Kurbel durch Transmission in das

*) Dr. Schmidt behält sich fernere öffentliche Mittheilungen über die Urproduction, den Exporthandel und die Verkehrsmittel Marocco's vor, und nimmt hiermit Veranlassung, bekannt zu geben, daß er mit Vergnügen bereit ist, Auskünfte über auf Marocco bezugbabende Verhältnisse schriftlich oder mündlich zu ertheilen zu sprechen in seiner Wohnung, Nr. 6, Maiergasse, Leopoldstadt, täglich von 1-2 Ühr Nachmittags.

**) Besprochen in der Wochenversammlung vom 27. December v. J.

Zifferwerk übertragen wird und nach Drehung des betreffenden Zifferblattes in dessen Schaulücke zum Vorschein kommt.

Jedes Zifferblatt hat zwei parallele rechtsfäufige Triebräder, von denen das untere bei der Addition, das obere hingegen bei der Subtraction eingreift, welcher Eingriff von einem für diesen Zweck vorhandenen Regulator dirigirt wird. Die Zifferblätter sind jedoch untereinander außer Eingriff.

Das Einstellen einer Ziffer geschieht nun im Stellwerk mittelst eines Stellknopfes, welcher sich in der Stellnuthe vor- und rückwärts an einer mit 0 bis 9 martirten Scala schieben läßt. Dieser Stellknopf erfaßt mit seinem gabelförmigen Ansaße ein auf der kantigen Triebradwelle lose sigendes Stellrad, welches sonach die Verschiebungen des Stellknopfes mitmacht. Die Drehung dieses zehnzahnigen Stell= rades geht von einem linksläufigen Cylinder aus, welcher neun staffelförmige Zähne hat. Es wird somit bei Drehung eines Stellrades eine vollkommen gleiche Drehung des Triebradpaares und mittelbar des betreffenden Zifferblattes erfolgen.

Als Handhabe dient die früher genannte Kurbel, welche sich in der Ruhelage auf einen Aufhalter stüßt. Während einer Umdrehung dieser Kurbel drehen sich fämmtliche Cylinder um ihre Achsen und es ist die Tour als vollendet anzusehen, sobald die Kurbel wieder beim Aufhalter anlangt. Die Staffelzähne des Cylinders nun correspondiren mit den Zeichen der Stellscala; dort, wo diese Scala 1 zeigt, trägt der Cylinder einen Zahn, wo dieselbe 9 zeigt, trägt er neun Zähne, so daß, wenn der Stellfnopf auf 9 zu stehen kommt, das Stellrad bei einer Kurbeltour eine Drehung um 9 Zähne erfährt, welche Drehung auch das betreffende Zifferblatt mitmachen muß.

Der Cylinder hat aber auch noch eine weitere Bestimmung, nämlich die nächst höheren Einheiten zu übertragen. Es geschieht diese Zehnerübertragung durch einen zehnten Zahn, welcher in Form eines Hebedaumens an der Cylinderachse lose angebracht ist. Beim Umdrehen der Kurbel wird im geeigneten Momente dieser Uebertrager selbstthätig in die Ebene eines auf der Triebradwelle fir angebrachten zehnzahnigen Nades vorgeschoben. Die oberen Zifferblätter tragen nämlich auf ihrer Rückseite zwischen 4 und 5 je einen kleinen würfelförmigen Ansatz. Wenn nun ein Zifferblatt sich von 9 weiter, also auf O bewegen soll, so stößt dieser Ansaß auf einen Hebel und drückt diesen sowie das dahinter liegende Ende eines längeren und schräg übergreifenden Doppelhebels nieder; demzufolge wird das entgegengesetzte freie Ende des Doppelhebels vorrücken und mit diesem gelangt auch der Uebertrager vorwärts und zwar genau in die Ebene des nächsten Zehnerrades. Nach Eingriff in dieses Rad und Drehung desselben um einen Zahn wird der Zahnübertrager durch Reibung seines wind. schiefen Ansatzes an einem fix entgegenstehenden Stifte in seine ursprüngliche freie Lage zurückgleiten und inzwischen auch die Kurbelt our vollendet sein.

Gefeßt, wir hätten also zuerst die Ziffer 9 mittelst des einen Stellknopfes eingestellt und durch eine Kurbeltour in die betreffende Schaulücke versetzt und wir wollten nun 1 addiren. Zu dem Ende schieben wir den Stellknopf von 9 auf 1 zurück und machen eine zweite Tour; die Zehnerübertragung vollzieht sich, an der Stelle der früheren 9 erscheint in der Schaulücke 0 und in der Nebenlücke wird 1, im Ganzen also 10 zu lesen sein. Prüfen wir, ob die Zehnerübertragung auch für Subtraction gilt; wir schieben den Regulator auf Subtraction und machen jezt eine Kurbeltour; alsbald wird wirklich in der Einerlücke wieder 9 erscheinen, wie zuvor.

Der erste Cylinder rechts hat als Motor für die Einheiten keinen Zehnerübertrager, sondern an dessen Stelle einen gleichgeformten Hebedaumen, als Zähler der Kurbeltouren, dessen Vor- und Rückschieben vom Negulator ausgeht. Bei Addition und Multiplication greift der Zähler direct in das Triehrad der unteren Zifferblätter ein, deren Aufgabe es ist, die Kurbeltouren-Anzahl in den Schaulücken anzuzeigen; bei der Subtraction und Division hingegen geschieht dieser Eingriff mittelbar durch ein Nebenrad. Die eben genannten unteren Zifferblätter, indem sie die Kurbeltouren ab= zählen, lassen zugleich bei Multiplication den Multiplicator, bei Division den Quotienten und bei Wurzelausziehen die Wurzel in ihren Schaulücken erscheinen.

Hier und an mehreren früheren Stellen unterbricht Herr Beran den Vortrag, um das bisher Erörterte an eigens angefertigten Zeichnungen der Maschinenbestandtheile in mehrfacher Vergrößerung zu veranschaulichen. Herr Beran zeigt, die zweckmäßige Vertheilung der so wesentlichen Hemmvorrichtungen zur Verhütung von fehlerhaftem Ueberspringen der Zifferblätter, bespricht den Auslöschmechanismus und weist nach, daß Alles, was er bisher von einer Ziffer (einer einziffrigen Zahl) gesagt hat Maschine mit den 6 Stellmuthen, 7 unteren und 12 oberen Schaulücken (resp. Zifferblättern) auch von einer 6-, beziehungsweise 12ziffrigen ganzen und Decimalzahl volle Geltung habe. Herr Beran beschließt hierauf den Vortrag, wie folgt:

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Daß es der Thomas'schen Rechenmaschine an Sicherheit der gewandteste Rechner nicht gleichthun wird, bedarf nach dem Gesagten wohl kaum eines Beweises, und was die Schnelligkeit betrifft, so habe ich mich durch vielfache Versuche überzeugt, daß eine Minute vollkommen ausreicht für 70 Kurbeltouren, also bei Weitem genügt für die Multiplication zweier 6ziffrigen Zahlen; da die Anzahl der hiebei nöthigen Kurbeltouren im Allgemeinen gleich ist der Ziffernfumme des Multiplicators, also niemals 54 über= fteigen kann. Es lassen sich aber auch in manchen Fällen bedeutende Abkürzungen aubringen und beispielsweise die Multiplication irgend einer sechsziffrigen Zahl mit 399.298 in zehn statt 40 und mit 999.879 sogar in blos fünf statt 49 Kurbeltouren erledigen!

Sollte es fonach Jemand aus der geehrten Versammlung belieben, eine ähnliche Maschine anzuschaffen, so stelle ich ihm hiezu meine Vermittlung gratis zu Gebote und erfläre mich bereit, nach Ankauf jede gewünschte Instruction bezüglich der Handhabung des Arithmomêters persönlich und ohne Entgelt zu geben.

Ueberaus freuen würde es mich aber, wenn ich mir schmeicheln dürfte, daß ich durch den heutigen Vortrag auf einen oder den anderen der sehr geehrten Anwesenden anregend gewirkt und weiteres Nachdenken, Forschen und Schaffen auf diesem Gebiete der Mechanik in hiesigen Kreisen angebahnt haben sollte!

Nach so beendetem Vortrage begaben sich die Zuhörer auf Einladung des Herrn Beran gruppenweise zur Tafel, wo sie an praktischen Beispielen mehrfach Gelegenheit hatten, aus eigener Anschauung sich von der leichten Handhabung des Arithmometers, von dessen überraschender Schnelligkeit im Rechnen, sowie von der unbestreitbaren Richtigkeit der Rechnungsresultate zu überzeugen.

Ueber die Haushaltungsgegenstände auf der Pariser Weltausstellung.

Bon J. C. Ackermann, Beamten des n. ö. Gewerbe-Vereines *).

Wenn ich es wage, geehrte Versammlung, meine Beobachtungen und Aufzeichnungen über Haushaltungsgegenstände hier mitzutheilen, so geschieht dies mit dem Befürchten, ich möchte den Erwartungen nicht vollkommen entsprechen. Dieses Feld scheint mir bereits so ausgebeutet, daß es recht schwer ist, Jedermann mit etwas Neuem und Interessantem bekannt zu machen. Deßhalb bitte ich nicht nur um Nachsicht, sondern auch um die Erlaubniß, caß ich bei meinen Beschreibungen von Gegenständen, die ich in der Pariser WeltAusstellung gesehen, auch jene mit einbeziehe, die ich anderswo gefunden habe.

Die Gegenstände, welche zu einer Haushaltung gehören, habe ich in drei Gruppen getheilt, und zwar in die nothwendigen Utensilien im Freien, in die Objecte des Zimmers und in die Geräthe der Küche.

Da man bei einer Ausstellung den im Freien exponirten Objecten seine Aufmerksamkeit zuerst zuwendet, so beginne ich mit diesen und da ist es der refervirte Garten, der uns schon deßhalb fesselt, weil seine Einfassung neu und originell ist. Hier sah man die schönste Sammlung von geschmackvollen Gittern aus Guß- und gewalztem Eisen aus der Fabrik von Grassin - Baledans in Paris. Diese Eisengitter boten an reicher Ornamentik und an Farbe das Geschmackvollste, was die Phantasie nur zu ge= stalten vermag. Einen kleinen Beweis möge das betreffende Musterbuch liefern, welches als ein illustrirter Preiscourant ausgegeben wird und aus welchem viel zu lernen ist.

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*) Bergetragen in der Wochenversammlung des n. 3. Gewerbe-Vereins am 6. Dec. 1867.

Wenn man dann einen Blick in den Garten selbst wirft, so gewahrt man mit Erstaunen, zu welchen Zwecken das harte Material verwendet wird. So liefert der erwähnte Fabrikant nicht nur eiserne Garten- und Baumschutzgitter und ganze Garten= häuser, sondern auch alle Stallgeräthe, Drahtgitter, zum Zusammenrollen geeignet, Flaschenkörbe jeder Größe, Kugelträger, Lavoir- und Schüsselträger, Tische, Bänke, Sessel und Schemel von letteren liegt ebenfalls ein Muster vor, ferner Fensterstöcke für Kirchen und Privathäuser und schließlich auch Leitern. Ich habe die vorliegende für die Mustersammlung angekaufte

Einfache Leiter von Graffin-Baled ans (Preis 11 Frcs.). Diese Leitern, welche von einer Leichtigkeit und Festigkeit sind, die man nur begreift, wenn man sie selbst erprobt hat, sind durchweg hohl, d. h. nicht cylinderförmig, sondern sie bilden im Durchschnitt ein Cförmig gebogenes Eisenblech. Es gab in Paris Hohlleitern, die sich wie Perspective aus einander ziehen lassen und mir als Feuerleitern sehr zweckmäßig schienen. Die vorliegende, auf mein Ersuchen angekaufte Musterleiter kann für jede Stellung gebraucht werden; sie legt sich durch ein oben angebrachtes bewegliches Brettchen wagrecht in das betreffende Fach oder senkrecht an die Wand, fie gleitet nicht und trägt trotz ihres leichten Baues die schwerste Person.

In demselben Garten sah ich auch einen mit hübscher durchbrochener Zeichnung versehenen Tisch aus Eisenblech von 5 Schuh im Durchmesser und eine Garnitur von Sesseln und Kanape's, welche so elastisch gebaut waren, daß, wenn diese Möbel mit einem einfachen Stoff belegt gewesen wären, man dieselben durchaus nicht als eiserne erkannt haben würde. Es sind dies aber nicht jene Sessel, wie sie zu Tausenden dort vermiethet wurden, sondern sie waren nur im Jardin reservé zu sehen und in geringer Anzahl. Ein solcher Sessel bestand aus einer Reihe von beinahe 2 Zoll breiten Stahlfedern und diese letteren endeten nicht im Mittelpunct des Sizes, sondern sie nahmen die ganze Breite des Stuhles in einem zweckmäßigen Bogen ein, wie die Zeichnung darstellt. Ebenso auch die Lehne des Sessels. Diese Möbel waren von Usiné Garré, Kunstschlosser und „Erfinder der elastischen Size", wie er sich selbst nennt.

Eine andere Gattung von Leitern, jedoch aus Holz construirt und daher noch leichter als die früher erwähnten eisernen Leitern, verdienten eine weitere Verbreitung und Nachahmung schon deßhalb, da sie mit geringen Mitteln herzustellen sind, so daß Jedermann, der in Holz arbeitet, sich auf die Fabrication derselben verlegen könnte.

Es sind dieß die Holzleitern mit Eisendraht-Verspreizung von M. Masbon. Wie aus dem Muster ersichtlich ist, würde die Leiter zu schwach sein und sich unter der Last einbiegen. Aber vermittelst eines dünnen Eisendrahtes, der rückwärts angebracht ist, wird die Leiter gezwungen sich nach auswärts zu biegen, und diese so gespannte Leiter ermöglicht es, daß man selbe außerordentlich leicht tragbar erzeugen und doch mit vollkommener Sicherheit besteigen fann.

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Derselbe Fabrikant liefert noch zusammenlegbare Leitern und Stiegen. Seine beweglichen Stellagen, die sich leicht verpacken lassen uud dessen zusammenlegbare Brücken sind bewundernswerth. Ebenso dessen sogenannte Armee-Leitern, die durch viereckig gebogene Blechhülsen verlängert werden. E8 werden nämlich die beiden Leitern in den Blechhülsen mittelst Schrauben befestigt.

Die vorliegende Doppel-Leiter ist ohne jede Versprei= zung, kann aber sehr leicht auseinander genommen und wie in der Zeichnung ersichtlich in zwei einfache Leitern verwan= delt werden.

Fig. I zeigt zwei Eisenbänder, deren eines einen beweg= lichen Stift trägt, der bei dem andern Theil in die oben offene Rinne eingeschoben wird. Der am Stift angebrachte Drehhaken nach abwärts gerichtet, hält beide Theile zusammen. Aehnliche Beschläge befinden sich auf der anderen Seite der Leiter, Fig. II, nur daß hier der Stift b in die kleine Oeffnung a eingeschoben wird.

Wiewohl man in der Ausstellung an das Wassertrinken nicht denken darf, so wird doch in jedem Freunde des Nüßlichen und Angenehmen der Wunsch rege, einen amerikanischen Patent-Trinkbrunnen allenthalben eingeführt zu sehen.

Das ist ein Brunnen, bei welchem auf Mensch und Thier Bedacht genommen wurde; derselbe besteht aus einer achteckigen eisernen Säule. Diese trägt einen kleinen Grand mit mehreren angehängten Trinkbechern. In diesen Grand fließt beständig Trinkwasser, welches von da in den zweiten, gegen die Straßenseite gehenden größe ren Grand läuft, welch' letterer für Pferde bestimmt ist.

Von da geht das Wasser nach abwärts seitlich in den kleinsten Grand, welcher nur drei Zoll vom Fußboden entfernt ist, um Hunde und andere kleine Thiere zu tränken. Auf diese Weise dient ein Brunnen dem Menschen, wie den großen und kleinen Thieren und zwar zu gleicher Zeit, ohne daß eines dem anderen im Wege wäre.

Nachdem wir uns im Freien genug umgesehen, möge es gestattet sein, auch einen Blick in den Keller zu thun, um auch da zu sehen, ob es nichts Neues gebe, oder nicht hinlänglich Bekanntes, das eine weitere Verbreitung verdiente.

Die erste bei einer rationellen Kellerwirthschaft nöthige Vorrichtung ist wohl jene, worauf die Fässer ruhen. Der sogenannte „Bock“ allein ist für den Wirth nicht genügend, er muß auch dafür sorgen, daß die Flüssigkeit sich nicht trübe, wenn das Faß gehoben wird. Beziat in Paris hat nun ein vortreffliches Instrument erdacht, mit welchem leicht das größte Faß ohne die geringste Erschütterung und in jede beliebige Höhe gehoben werden kann. Dasselbe besteht aus einer 5 Schuh langen gußeisernen Gabel, die im Mittel eine Welle trägt, um welche ein ebenso langes Lederband mit einem starken Haken am Ende gerollt ist. Die Welle ist mit einem Zahnrade in Verbindung gebracht, und dasselbe kann mit einer Kurbel, die mit einer Schraube versehen ist und in das Zahnrad eingreift, gedreht werden. Will man nun das Faß heben, so stellt man die Gabel, wenn das Faß von allen Seiten frei, rückwärts am Boden in senkrechter oder etwas

schiefer Richtung, legt den Haken unter das Faß und windet mittelst der Kurbel den erwähnten Lederriemen in die beliebige Höhe, indeß man die Gabel am Griffe einstweilen festhält. So bei Fässern, denen von rückwärts beizukommen ist; bei größeren Fäsfern, die eben dies nicht gestatten, wird die Gabel auf das Faß in die vordere Reihe der Reifen gelegt und der Griff an die Mauer gestüßt, der Riemen statt nach unten in den oberen Falzrand gelegt und ebenso geschoben.

Faßhebe-Vorrichtung (Cric à Helice). (Preis 25 Frcs.) Unsere Abbildung zeigt die Gabel rückwärts des Fasses am Boden gestützt. Wenn jedoch dieselbe Gabel auf dem Fasse ruht und der Griff an die Wand gelehnt wird, so muß der Haken nach einwärts gedreht werden, was durch eine Ledercharniere mit eisernem Stift ganz gut geschehen kann.

Eine billigere Faßhebevorrichtung habe ich gesehen, welche das Faß durch Federkraft von selbst hebt. Ist nämlich das Faß voll, so wird eine starke Spiralfeder ganz zusammengedrückt, bei der Abnahme der Flüssigkeit wird natürlich auch die Last des Fasses geringer, und es erlangt somit auch die Feder ihre Spannkraft wieder, um das Faß immer mehr und mehr zu heben. (Die Fortsetzung folgt in der nächsten Nummer.)

Wochenversammlung am 3. Jänner.

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(Wahl von 3 Delegirten zur Berathung über die Freigebung der Advocatur. J. C. Acer mann über die ausgestellten Gegenstände. 3. Winterhalter über den Concurs für die Ba lichkeiten zum Schüßenfeste. Freih. v. Burg über die Ursachen der Dampfkeffel-Explosione:

Der Herr Präsident theilt der Versammlung mit, daß von Seite des volkswirt schaftlichen Vereins ein Schreiben eingelangt sei, in welchem der n. ö. Gewerbe-2.. eingeladen wird, zu den Berathungen über die Freigebung der Advocatur bis 6. 3ä.

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