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Auch von dieser kann wohl das Beste gesagt werden; die Schilderung aber, die der Amerikaner macht, flingt etwas übertrieben, entbehrt jedoch nicht der Wahrscheinlichkeit. Er sagt: Man braucht die Hände nicht in die heiße Waschbrühe zu thun, und eine Dame kann nähen oder andere Hausarbeit gleich nach einer großen Wäsche verrichten. Die Maschine erspart die halbe Zeit, Seife und Arbeit, und ist so leicht zu bewegen, daß ein Kind die Arbeit verrichten kann. Sie befördert die Gesundheit und Sparsamkeit und ist der Damen bester Freund!"

Schon seit dem Jahre 1862 habe ich die im Haushalte so wichtigen Auswindmaschinen der Nachahmung empfohlen. Allein der hohe Preis, die Uebelstände bei den wenn auch verzinkten Eisenbestandtheilen, wie die ewigen Reparaturen der die Wäsche auspressenden zwei Kautschukwalzen haben von deren Gebrauch abgeschreckt. Auch hat man die Gefahr, durch das Einölen der Zapfenlager die Wäsche zu beschmutzen, nicht zu beseitigen gesucht. Wenigstens ist mir dies bei den erwähnten Vorrichtungen nicht vorgefommen, und wäre daher eine rationelle Verbesserung dieser Auswindvorrichtungen höchst wünschenswerth.

Bügelofen, Bügelplatten, Paille de fer.

Es wäre hier wohl am Plaze, auch der Bügelöfen von Chambon Lacroi fade in Paris zu gedenken; allein da die vorhandenen, seit dem Jahre 1862 in unserer Mustersammlung befindlichen Bügeleisen durchaus keinen Beifall finden konnten, und die einheimischen Messingbügeleisen für Haushaltungen doch factisch viel zweckmäßiger und besser sind, so bleibt mir nur der Curiosität wegen zu erwähnen übrig, daß Hessen < sogar Bügelplatten aus Marmor exponirte*).

Da wir jetzt den Reinigungsprozeß der Leibwäsche durchgemacht haben, so wäre es wohl angezeigt, wenn wir auch dem Reinigen der Fußböden einige Aufmerksamkeit schenken.

So empfiehlt in der Ausstellung eine Madame Gouttebaron ihr Paille de fer, nämlich feine Eisenspäne in abgedrehten Bändern, wie sie uns jetzt die Hobelmaschinen liefern, statt ter üblichen Stroh- oder Bastwische. Es soll hiebei wesentlich Zeit und Arbeit erspart werden und die Procedur weit billiger kommen, da diese Späne sich sehr oft verwenden lassen. Man nimmt ein Packet derselben unter den Fuß und macht die Bewegung des Zimmerputzers nach, jedoch reibt man stets in der Richtung der Holzfasern.

Madame Gouttebaron gibt ferner an, die Paille de fer hätten die Eigenschaft zu reinigen und zu poliren zu gleicher Zeit, sie entfernten endlich den Rost und dienten als Reinigungsmittel für Küchengeschirr.

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Für das Lettere gibt es aus diesem Materiale geformte Kugeln, welche 20 Cent. also 8 kr. kosten, sonst verkauft Madame Gouttebaron das Kilo um 3 Frcs. 50 Cent. So sehr man von der Reinigungskraft der scharfen Eisenspäne überzeugt werden mag, so hat es mit dem Poliren doch seine guten Wege, auch dürften die unter die Füße gebrachten Späne nur mittelst eines Holzschuhes, oder mit gut eingewickeltem Fuße zu behandeln sein.

Nach geschehener Reinigung dient ein warmes Bad, wenn man es sogleich haben laun, zur wahren Erquidung, wenn man aber erst eine Viertelstunde oder noch länger zu dem gewünschten Badeorte zu gehen hat, da überlegt man sich's und badet oft nicht. Bei dem

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*) Uebrigens habe ich bereits mit diesen Bügelöfen Versuche angestellt und es ist nur billig, zu sagen, daß diese Defen für den eigentlichen fleinen Haushalt nicht, wohl aber für Schneiderwerkftätten und für größere Waschanstalten besondere Vortheile bieten. Dieselben erhitzen die Bügeleisen sehr gut, find äußerst ökonomisch hinsichtlich des Verbrauches an Brennstoff und dabei sehr bequem. Ein folcher Ofen besteht aus einem Schachte von der Höhe der Bügeleisen und hat eine solche Weite, baß sich 4-6 Stüd derselben herumstellen lassen. Der Schacht ist mit einem Roste versehen und von einem gußeisernen Mantel umbüllt; der dadurch gebildete Zwischenraum dient zur Aufnahme der Eisen. Ein Pfund Brennstoff genügt für 3 Stunden Arbeitszeit.

Badeapparate von Charles,

den ich in natura vorzuzeigen die Ehre habe und auf die Tafel mit einer Badwanne in Verbindung zeichnete, wird man wieder verleitet, täglich ein Bad zu nehmen, weil man damit, wie Sie gleich sehen werden, es gar so bequem und schnell zu Hause haben kann.

Auch dieser Apparat ist aus dem Hause Charles in Paris und besteht aus einem eisernen in- und auswendig gut verzinkten runden Ofenbehälter, in welchem der Ofen steckt, der höchst einfach ist und einen hohlgezogenen Zinkroft hat, durch welchen das Wasser eindringen kann, da sonst die Löthstellen leiden würden. Dieser Ofen ist mit seiner Hülle nur am Boden vereinigt, rund herum aber frei; er trägt eine Rauchröhre, die zum Sperren eingerichtet ist, um den Luftzug zu reguliren, und die Röhre geht natürlich in den Kamin.

Diese äußere Hülle trägt zwei übereinander stehende Messingrohre mit einem Gewinde. Das Ende der Rohre wird in die Badwanne, und zwar an der Fußseite angebracht und gut verlöthet. Diese beiden Rohre sind durch zwei Scheiben zum Verschließen eingerichtet, welche mittelst einer Stange, die außerhalb des Ofens geht und einen Griff hat, nach Belieben gestellt werden können. Wie in der Zeichnung ersichtlich, sind die Rohre geöffnet.

Die Badewanne wird vor dem Feuermachen mit Wasser gefüllt, und nun strömt das Wasser durch die beiden Rohre in den Behälter und circulirt um den Ofen. Man heizt entweder mit Kohle oder Holz. Schon nach 5 Minuten sehen wir, daß aus dem oberen Rohre erwärmtes Wasser, eigentlich Wasserdämpfe ausströmen, indeß das untere Rohr stets neuen Vorrath von noch nicht erwärmtem Wasser eindringen läßt. Dies letztere sieht man zwar nicht, aber man fühlt es sofort, denn das untere Rohr bleibt beständig falt, indeß das obere durch die nunmehr continuirliche Ausströmung des Wasserdampfes ungemein heiß wird. Zur genügenden Erwärmung des Bades genügen genau 10 Minuten, würde man 15 Minuten warten, so dürfte es selbst dem verweichlichsten Menschen zu warm sein. Man kann aber auch im Bade die Temperatur des Wassers erniedrigen oder erhöhen. Erniedrigen, wenn man die Ventile schließt und nicht mehr öffnet, erhöhen, wenn man schließt und nach einer kurzen Weile öffnet; denn dann strömt das heiß gewordene Wasser mit Heftigkeit in die Wanne, jedoch wie schon bemerkt nur aus dem oberen Rohr, aus dem untern nicht. Auf der Oberfläche des Ofens ist noch eine kleine Wanne angebracht, um die Wäsche zu wärmen, was eigentlich nicht nothwendig ist, da uns der Apparat nicht blos ein warmes Bad gibt, sondern zugleich das Zimmer heizt.

Es ist natürlich, daß man diesen Ofen auch mit Gas heizen kann, was aber um das Vierfache höher zu stehen kommen würde, als die Beheizung mit Kohle oder Holz.

Ich verdanke diese Wahrnehmungen, die ich so eben mitzutheilen die Ehre hatte, nicht etwa einer französischen Uebersetzung, sondern selbst gemachten Versuchen, indem ein geehrtes Vereinsmitglied, Herr Parquettenfabrikant Leistler, so gefällig war, hiezu eine Wanne zu liefern, und so konnten wir mit der Uhr in der Hand jene Beobachtungen anstellen. Hr. L. wird sich zum eigenen Gebrauch einen solchen Apparat aufstellen, er ist so freundlich, etwaigen Nachahmern gerne zu, gestatten, Einsicht von der practischen Verwendbarkeit dieses Apparates zu nehmen, welcher um 90 Frcs. gekauft wurde, gewiß aber billiger herzustellen ist.

und

Es ist wohl für heute zu spät, um die verehrte Versammlung mit den noch nachfolgenden Gegenständen aufzuhalten; es wären noch zu beschreiben:

Ein Eis-Apparat von Edmund Carré, um in 2 Minuten eine Caraffe
Eis zu erzeugen;

eine Kettensäge zum Fällen der Bäume;

ein sog. Cordon bleu, eine Kochvorrichtung eigenthümlicher Art;

ein neuer Fleisch-Kochapparat, für die Armee bestimmt;

ein Apparat, um sich selbst alle Gattungen Bier im Kleinen zu erzeugen, und

ein combinixter Milch- und Butterkühler, der zugleich gutes trinkbares Eiswasser gibt.

Der Beschreibung dieser Gegenstände könnten noch die Schilderungen mehrerer Fabriken folgen, die ich während meiner Anwesenheit in Paris sowohl, als auch auf der Rückreise besuchte.

An mir ist es nun, dem Vereine für den mir ermöglichten Besuch der Weltausftellung zu danken. Doch ich finde der Worte nicht genug, um meinen Gefühlen Ausdruck zu geben; deßhalb wollen Sie mir gestatten, diesen Dank dadurch abzustatten, daß ich meinen Berufspflichten als Vereinsbeamter mit doppeltem Eifer obliege, und wenu ich dadurch mir Ihre Zufriedenheit ferner zu erhalten strebe, so werden Sie mit dieser Art zu danken gewiß auch einverstanden sein.

Englische Gewichtseintheilungen.

Wie ein Lausanner Correspondent im Photographischen Archiv" (1867, S. 243) mittheilt, machte der bekannte Photograph Davanne in Paris darauf aufmerksam, daß in England unter derselben Benennung zwei verschiedene Gewichtssysteme bestehen, die ganz verschiedene Werthe haben, wenn man sie in Grammen umwandelt.

1. Handelsgewicht.
(Avoir du poids.)

1 Unze = 28.349 Grammen
1 Drachme

1 Gran

= 1.771

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2. Gewicht für Chemiker, Apotheker, Photographen 2.

31.103 Grammen

1 Unze

1 Drachme = 3.881
1 Gran = 0.065

"

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Man sieht, daß nur das Gran in beiden Systemen denselben Werth desißt, bei Unzen uxt Drachmen aber eine sehr große Verschiedenheit stattfindet. Für die Umwandlung der in chemischem Vorschriften der Engländer vorkommenden Gewichts- Angabe gilt die zweite Tabelle. Nicht ganz richtig ist nach einer Bemerkung der Redaction des Photographischen Archivs" die Angabe Davanne's, daß diese zweite Tabelle das englische Troy, Gewicht repräsentire, denn das TropGewicht hat keine Drachmen. Im Troy sind 24 Gran 1 Pennyweight und 20 Pennyweighte = 1 Unze (12 Uuzen = 1 Pfund). Hienach werden alle Metalle verkauft. Eine Unze metallische Silber ist 480 Gran schwer, eine Unze salpetersaures Silberoxyd nur 4371⁄2 Gran

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Protocoll

der Monatsversammlung vom 22. Jänner 1868*). Borsißender: Herr Präsident Hofrath A. Freiherr v. Burg. Schriftführer: Vereinssecretär A. Heinrich.

Das Protocoll der Generalversammlung vom 17. December 1867 wird vorgeefen, genehmigt und unterzeichnet und hierauf vom Herrn Präsidenten der nachstehende Geschäftsbericht vorgetragen:

Das h. t. t. Handelsministerium gibt bekannt, daß die amtliche Wochenschrift „Austria" im Jahre 1868 wie bisher fortbestehen werde. (Die betreffende Zuschrist wird vom Schriftführer vorgelesen und von der Versammlung mit Befriedigung zur Kenntniß genommen.)

Deurselben hohen Ministerium wurden die abverlangten Gutachten über zwei Broschüren des Hauptmannes a. D. und Gutsbesizers Carl v Raumer, u. z. 1. über den Bau und die Rentabilität von Ziegeleianlagen und 2. über Organisirung von Vereinen zur Hebung des Ziegeleibetriebes, übersendet.

Das mehrgenannte h. Ministerium gibt bekannt, daß es durch eine Eingabe der Frau Karoline Klein aus Weldzersz in Galizien von den mehrfachen Proben Kenntniß erlangt hat, welche der Verein mit der von der Bittstellerin erfundenen, zum Ueberziehen von Stein und Holzwänden und Eisen sich eignenden Massa vorgenommen hat, und ladet

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*) Vorbehaltlich der Genehmigung durch die nächste Vereinsversammlung.

denselben ein, ein Gutachten über den Werth dieser Erfindung baldmöglichst bekannt geben zu wollen. Diesem h. Auftrag wird sofort entsprochen werden.

Se. Excellenz der Herr Statthalter Gustav Graf v. Chorinsky übersendet den Betrag von 1000 Gulden zur Förderung der Bereinszwecke. (Das Schreiben wird vom Schriftführer vorgelesen.) Sr. Excellenz wurde sofort ein Dankschreiben mit der VersiGerung übermittelt, daß die Vereinsleitung bestens bemüht sein werde, diese großmüthige Spende im 3ntereffe des gewerblichen Fortschrittes in möglichst nugbringender Weise zu verwenden.

Die h. t. t. n. österr. Statthalterei übermittelt 2 Exemplare des, in Angelegenheiten der Schwarzwälder-Uhrenfabrication zu Karlstein erstatteten, als Grundlage zu weiteren Verhandlungen dienenden Commissionsberichtes, mit dem Ersuchen, diese den Herren Ing. Carl Kohn und Uhrmacher Sg. Marenzeller zu übersenden und die genannten Her ren einzuladen, zur Berathung desselben Gegenstandes einer am 13. Jänner im Statt= Halterei-Rathssaale stattfindenden Commissionssizung beiwohnen zu wollen. Diesem Wunsche tourde sogleich entsprochen.

Die Handels- und Gewerbekammer in Wien übermittelt die Lieferungsbedingnisse für den Bedarf von Spitalerequifiten im 3. 1868 mit dem Ersuchen um weitere BerLautbarung. Wurde in der Vereinszeitschrift abgedruckt.

Der Verein für volkswirthschaftlichen Fortschritt wurde von der erfolgten Wahl dreier Delegirten in Kenntniß geseßt, welche zu der von dem genannten Vereine veran ftalteten Collectivfißung wegen Freigebung der Advocatur zu erscheinen sich bereit erklärDie gewählten Herren: Leop. Abeles, F. W. Haardt und F. Spanraft, wurden sofort von dem Zeitpuncte dieser Sizung verständigt und ersucht, derselben beiwohnen zu wollen.

Der Ausschuß des Gewerbe-Vereines in Hermanustadt bittet um die Zusendung der Statuten des nied. österr. Gewerbe-Vereines. Dem gestellten Ansuchen wurde sofort entsprochen.

Der Secretär des ungarischen Ingenieur-Vereines übersendete die ersten Hefte der von dem genannten Vereine herausgegebenen Publicationen mit der Bitte um gegenseitigen Austausch. Der Verwaltungsrath beschloß, auf dieses Tauschanerbieten einzugehen.

Die Redaction der politischen Wochenschrift Der Osten" übersendet eine Anzahl von Exemplaren ihres Programmes mit der Bitte, dieselben zu vertheilen und von dem Brogramme in dem Vereinsorgane Notiz nehmen zu wollen. Das Programm wurde im Lesezimmer aufgelegt.

Hr. A. Regner Ritter v. Bleyleben, Director des technischen Institutes in Brünn, ersucht um unentgeltliche Ueberlassung der Vereinszeitschrift für das genannte Institut. Der Verwaltungsrath beschloß diesem Ansuchen gegen dem zu willfahren, daß die dortseitigen Publicationen dem Vereine seinerzeit zugestellt werden.

Das correspondirende Mitglied, Hr. t. t. Consul Theod. v. Dreifus in Stuttgart, dankt für die ihn ehrende Wahl und übersendet ein Exemplar des eben erschienenen Wertes: Description de la Cité Ouvrière et des Institutions qui s'y rattache de M. M. Staub & Comp. à Kuchen (Württemberg)" und die darauf be zügliche Beschreibung dieses Arbeiterquartiers. Wurde der Vereinsbibliothek einverleibt.

Die Herren Dr. Kreuzberg und Dr. Stamm wurden in Folge einer, an den a. . Gewerbe-Verein gelangten Anfrage ersucht, ihre Erfahrungen in Betreff der Strohmanufactur Böhmens mittheilen zu wollen.

Herrn Director Dr. Karmarsch in Hannover wurde ein Dankschreiben für den übersendeten Katalog der königl. polytechnischen Schule daselbst übermittelt und derselbe der Bibliothek einverleibt.

Hr. Dr. Alfred Jurnitschek stellt den Antrag, der Verein möge an die Regierung das Ansuchen richten, die consularische Vertretung Desterreichs in Marocco womöglich auf österreichische Staatsbürger zu übertragen, und zunächst das Generalconfulat zu Langer (dem Residenzplaße der diplomatischen und commerciellen Generalvertretung Europa's) in diesem Sinne zu besetzen. Wurde der Abtheilung für Handel zugewiesen.

Hr. Albert Milde, Bauschlossermeister, übergibt die Rechnung im Betrage von 11 f. 15 kr. für die im vorigen Jahre in den Vereinslocalitäten angefertigten Schlosser

arbeiten und ersucht, diesen Betrag Vereinszwecken zuzuwenden. Gleichzeitig dankt derfelbe für die ihm gewährte Unterstützung bei der Pariser Weltausstellung und gibt die Versicherung, daß er stets bemüht sein werde, durch unermüdete's Bestreben auf der Bahn des gewerblichen Fortschrittes fich die Gunst des Vereines zu erhalten. Der Verwaltungsrath beschloß, Hrn. Milde den wärmsten Dank auszusprechen.

Hrn. Franz Gold wurde eröffnet, daß der von ihm zur Prüfung übergebene feuerfeste Thon wegen Mangel eines chemischen Laboratoriums nicht untersucht werden fönne und wurde derselbe ersucht, sich an ein mit derlei Laboratorien versehenes Institut, wie die geolog. Reichsanstalt oder das k. k. Münzamt, zu wenden, welche derlei Untersuchungen gegen eine mäßige Gebühr vornehmen.

Hrn. Eduard Heinr. Scharf zu Löbau in Sachsen wurde das erbetene Gutachten über sein Werk „Das Buch der Bleiche" bekannt gegeben.

Hr. Wilhelm Schmidt, Tischlergeselle, derzeit in Paris, übersendet ein Dankfchreiben für die ihm aus Anlaß des Preisconcurses für gewerbliche Zeichnungen zuerkannte und nach seinem gegenwärtigem Wohnorte übermittelte silberne Medaille nebst Diplom.

Hr. Franz Diamant, Invalide, frägt an, ob er im Vereine eine von ihm erfundene und in mehreren Ansichten gezeichnete Dampf - Flugmaschine unentgeldlich zeigen könne, um ihre practche Möglichkeit theoretisch und mathematisch zu beweisen. Wurde der Abtheilung für Vorträge zur Aeußerung zugewiesen.

Nach vorgetragenem Geschäftsberichte fragt Hr. F. W. Haardt, mit Bezugnahme auf einen Punct des Berichtes, ob die zu den Berathungen über die Freigebung der Advocatur entsandten Delegirten ermächtigt seien, die demnächst abzusendenden Petitionen im Namen des n. ö. Gewerbe-Vereins zu unterschreiben, oder ob sie über die Resultate der Verhandlungen vorerst an den Verein referiren sollen.

Nach einer kurzen Besprechung, an welcher sich die Herren Vice-Präsidenten, kais. Räthe Zimmermann und Regenhart, dann die H. H. Abeles, Haardt und Hirsch betheiligen, wird beschlossen, daß die Herren Delegirten am nächsten Freitag über den Inhalt der beabsichtigten Petition zu berichten haben.

Hr. Oberbaurath und Professor Rösner verliest als Obmann der Abtheilung für Baugewerbe das Gutachten dieser letteren über eine vom Hrn. Anstreicher A. Meßner vorgelegte,,,Sideramin" genannte Anstreichfarbe. Dieses Gutachten wird von der Versammlung genehmigt.

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Der Vereins-Secretär verliest die Eingabe des n. ö. Gewerbe - Vereins an den Wiener Gemeinderath zur Unterstützung des von Hrn. Dr. Granitsch gestellten, die Approvisionirung Wien's betreffenden Antrages. Die Eingabe wird mit dem von Hrn. Hirsch gewünschten Zusaße, welcher den von Hrn. Dr. Granitsch im Gemeinderathe gestellten Antrag speciell bezeichnet, von der Versammlung genehmigt.

Hr. F. W. Haardt referirt im Namen der betreffenden besonderen Commission über die Motive und den Gesetzentwurf zur Einführung von Gewerbe-Gerichten.

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Im Bezug auf diese Arbeit habe er eine Vorfrage zu thun. Die mit dieser Arbeit betraute Commission hat es für zweckmäßig gehalten, neben einem einleitenden Berichte zugleich einen vollständigen Gesetzentwurf über die in Oesterreich zu errichtenden GewerbeGerichte auszuarbeiten; dafür lag vollständiges Materiale vor. In Frankreich, Belgien und am Rheine sind diese Gerichte schon eingeführt. Es existirt ferner ein Erlaß des Handelsministeriums freilich von etwas alten Datum worin diese Institution gebilligt und der Gewerbe Verein aufgefordert wurde, einen solchen Entwurf auszuarbeiten und vorzulegen. Diese Weisung ist noch nicht erledigt, daher glaubte die Commission daran anknüpfen zu können. Auch in Brünn hat man einen vollständigen Entwurf vorgelegt, weil man glaubte, daß durch einen Gesetzentwurf die Sache beffer erklärt wird, als durch lange Eingaben. Es hat sich jedoch im Schooße der Commission eine Meinungsverschiedenheit gebildet, indem eine sehr starke Minorität (es ist nur eine Stimme Majorität) der Meinung war, daß nur eine motivirte Petition vorgelegt werden solle.

Wenn sich nun der Verein dieser Ansicht anschließe, so habe die ganze Arbeit keinen Sinn, weil die Einleitung ohne den Gesetzentwurf, welcher eigentlich die Motivirung bilden sollte, werthlos sei.

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