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die Versammlung entscheiden möge, ob diese Herren bis zu der nächstens stattfindenden Erneuerungswahl ihre Functionen fortzuführen haben. Die Versammlung beschließt durch Acclamation die Verlängerung der betreffenden Mandate bis zur nächsten Wahl.

Die Protocolle der lezten Monatsversammlungen vom 20. und 27. November werden, um für die heutigen Verhandlungen Zeit zu gewinnen, laut Vereinsbeschluß vom 5. December 1842 dem Verwaltungsrathe zur Durchsicht zugewiesen und verliest der Hr. Präsident hierauf folgenden Geschäftsbericht:

Dem hohen Hause der Abgeordneten wurde die von der Handelssection ausgearbeitete Eingabe in Betreff der Nachtrags-Convention zum österreichisch englischen Handels-Vertrag überreicht.

Sr. Exc. dem Herrn Handels- Minister wurde für die geneigte Empfehlung der vom Vereine herausgegebenen Publication der Sendlingsberichte, sowie für die demselben zugewendete großmüthige Spende von 500 fl. der ehrfurchtsvollste Dank ausgesprochen.

Dem h. t. t. Handels- Minifterium wurde das Ergebniß der Verhandlungen über die Reform der Gewerbe-Ordnung nebst der formulirten Fassung des §. 23 derselben unterbreitet.

Das h. t. t. Handels-Ministerium fordert den Verein auf, sich über die practischen Versuche mit der Aufstellung der Northon'schen Brunnen gutächtlich zu äußern. Wurde der Abtheilung für Mechanik zugewiesen.

Dasselbe hohe Ministerium übermittelt den 63. Band der französischen Privilegien-Sammlung und die Hefte 1-6 des Kataloges der in Frankreich im 3. 1868 ertheilten Privilegien zum entsprechenden Gebrauche. Ferner einen vom t. k. FinanzMinisterium zusammengestellten statistischen Ausweis über das Ergebniß der Verzehrungssteuer im 3. 1867. Diese Publicationen werden im Lesezimmer des Vereines aufgelegt werden.

Hochdasselbe übermittelt ferner das 11. Verzeichniß der im Königreiche Sachsen verliehenen Privilegien. Dasselbe wurde in der Vereinszeitschrift veröffentlicht.

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Dem h. t. f. Handels- Ministerium wurde in Befolgung des hohen Erlasses vom 25. August bekannt gegeben, daß dem 3. B. Schöpf, Töpfer in Zwickau, die gewünschte Auskunft hinsichtlich der Schmelztiegelfabrication ertheilt wurde.

Hochdemselben Ministerium wurde die Bitte des Sensenwerkbesizers Herrn Carl Veigl zu Opponit, um leihweise Ueberlassung der im Vereine exponirten französischen Sensenmuster, zur geneigten Entscheidung bekannt gegeben.

Dash. t. f. Finanz- Ministerium gibt bekannt, daß es dem Ansuchen des Vereines vom 11. April 1866 entsprechend, über die Producte der oftgalizischen und fgl. ungarischen Salinen von Fachmännern genaue Analysen vernehmen lasse.

Herr Franz Ritter von Wertheim wurde auf die im Vereine erliegende Mustercollection von französischen Sensen aufmerksam gemacht und deren Acquisition für einen geeigneten Centralpunct unserer Sensen-Industrie empfohlen.

Mehrere von der Handels- und Gewerbekammer in Wien übermittelte Anzeigen und Offertverhandlungen wurden sofort durch die Vereinszeitschrift veröffentlicht. Der steiermärkische Gewerbe-Verein in Graz ersucht um eine weitere Zusendung von Gegenständen aus der Vereinsmustersammlung. Desgleichen ersucht auch der mährische Gewerbe - Verein in Brünn um partienweise Ueberlassung dieser Muster gegen Tragung der Kosten des Hin- und Rücktransportes. Diese Ansuchen wurden der Abtheilung für Verträge und Musterlager zugewiesen.

Die gräflich von Khevenhüller'sche Gutsverwaltung in Bellendorf ersucht um Bekanntgebung des von ihr beabsichtigten Verkaufes von Akazienbäumen, welche sich besonders als Drechsler- und Tischlerholz empfehlen. Diesem Ansuchen wurde in der Wochenversammlung vom 18. December entsprochen und überdies auch die Ge nossenschaft der Tischler und Drechsler hievon in Kenntniß gesetzt.

Der Ausschuß der internationalen Arbeiter-Industrie-Ausstellung in London für das Jahr 1869 übersendet das Programm für diese Ausstellung. Wurde der Abtheilung für Handel zugewiesen.

Herr Leopold Abeles übergibt einen Prospect nebst Probeblatt des Organes des deutsch-österreichischen Leinen- Industrie-Vereines und ersucht, der nieder-österr. Gewerbe-Verein wolle denselben in seinem Wirken unterstützen. Wurde der Abtheilung für Druck und Weberei zugewiesen.

Herr Typograph Fasol übergibt dem Vereine das erste Heft seiner gesammelten Probedrucke stigmatypischer-artistisch-gewerblicher Leistungen, und ersucht um Begutachtung und eventuelle Anempfehlung. Wurde der Abtheilung für gewerbliche Kunst zugewiesen. Herr Gustav Simon übersendet Muster von Woll-Flock mit dem Ersuchen um Mittheilung, wo derselbe im Inlande und in gleicher Qualität mit Angabe der Preise ab Wien oder franco Bremen, zu haben wäre. Wurde der Abtheilung für Druck und Weberei zugewiesen.

Herrn Hofrath Dr. Ritter v. Schwarz wurde ein Dankschreiben für die der Vereinsbibliothek zum Geschenke gemachten Fortsetzungshefte der französischen Arbeiter= Berichte übermittelt.

Der Frau Baronin von Rothschild wurde ein Beileidschreiben wegen Hinscheidens ihres Gemahls, des kais. österr. General-Consuls Hrn. James Freih. v. Roth schild, übersendet. Die genannte Frau Baronin drückt für die Theilnahme des Vereines in einem der Versammlung mitgetheilten Schreiben ihren Dank aus.

Von den Herren Prof. Dr. Rudolf Wagner in Würzburg, Director Carl Karmarsch in Hannover, Dieß in Carlsruhe, F. v. Steinbeis in Stuttgart und von Herrn A. Martin, Bibliothekar am polit. Institute, sind Dankschreiben für die ihnen zugesendeten Publicationen der Sendlingsberichte eingelangt.

Den Herren: Prof. Dr. A. Bauer, Dr. Hugo Brachelli, Prof. D. J. Gottlieb, Director Franz Hauke, Director Carl Karmarsch, Dr. A. Beez, Dr. Schäffle und Pref. Dr. Rud, Wagner wurde der Dank für die Bereitwilligkeit, mit welcher sie das Preisrichteramt über die in Folge des vom Vereine ausgeschriebenen Concurses einlangenden Schriften anzunehmen erklärten, ausgesprochen.

Sämmtlichen Herren Preisspendern der Abtheilung für gewerbliche Kunst wurden die in der Monatversammlung vom 20. November beschlossenen Dankschreiben. zugemittelt und dieselben gebeten, die Bestrebungen dieser Abtheilung auch ferner unterstüßen zu wollen.

An nachstehende Herren wurden Dankschreiben ausgefertigt: Herrn Gust. Leonhardt: für den 2. Jahrgang seines Compaßz-Kalenders. R. Ph. Waagner: für dessen Prachtwerk über Eisengußwaaren. Dr. F. v. Steinbeis: für dessen Werk: Pflege der Eintracht in Fabriken 2c. Heinr. Stohmann: für den Indicateur constantinopolitar; guide commerciel". Rudolf Frauenlob: für dessen Bericht über die graphischen Künste auf der Pariser-Ausstellung. A. Knoblich: für dessen Werk über Zinkographie, und Sigmund Reisner: für eine „Phobus-Lampe“.

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Herr F. Leithe aus Beyruth ersucht, der Verein wolle ihm einige größere concurrenzfähige Firmen österreichischer Fabriken für türkische Badehandtücher, sowie für damastartige Schafwolltischdecken namhaft machen. Wurde der Abtheilung für Druck und Weberei zugewiesen.

Herr Franz Bujatti übersendet 6 Nummern der in Lyon wechentlich erscheinenden Zeitschrift,, Moni eur des soies" und verspricht die Fortsetzung derselben dem Vereine zur Verfügung zu stellen, nur wünscht der genannte Herr, daß in einer der nächsten Versammlungen bekannt gegeben werde, daß diese Zeitschrift im Lesezimmer aufliege.

Herr Chronometermacher Heinrich Fischer übergibt das Gutachten über die von den Herren Langthaler & Comp. erbetene Angabe von Bezugsquellen für Uhrenbestandtheile von Pendeluhren, fertigen Kästen und Zifferblättern. Wurde der Abtheilung für Mechanik überwiesen.

Dem Herrn Prof. Moriz Rühlmann in Hannover wurden die gewünschten Daten über den Bestand der Webeschulen in Wien mitgetheilt.

Herr Hermann Hirschler zeigt die Uebernahme der Vertretung der Maschinen

fabrik der Herren 3. Clayton and Sons an.

Nach vorgetragenem Geschäftsberichte verliest Hr. Ingenieur Carl Kohn den Bericht der Abtheilung für Mechanik, welcher das Gutachten über die practischen Ver

suche bei Aufstellung der Northon'schen Brunnen enthält und den Vorschlag macht, die mangelhaften Signale beim Eisenbahnbetrieb durch Aufstellung einer amerikanischen SeePosaune zu beseitigen *). Die genannte Abtheilung stellt den Antrag, es möchten die Ansichten der Herren Hofrath Ritter von Schwarz in Paris und Hofrath Ritter v. Schäffer in London eingeholt werden, inwieweit die practische Anwendung der SeePosaune gediehen ist.

Die Versammlung gibt dem ersten Gutachten ihre Genehmigung und beschließt über Anregung des Hrn. kais. Rathes Regenhart hinsichtlich des letzteren Punctes auch Hrn. Generalconsul v. Loosey in New-York zu befragen.

Bei der Debatte über den Entwurf der neuen Vereinsstatuten stellt Hr. G. Leonhardt den Antrag auf Vertagung dieser Berathung bis nach den Feiertagen. Da auch die Verathung über das Secretariat auf der Tagesordnung stehe und man wohl mit dieser Berathung heute zu Ende kommen könne, nicht aber mit der Debatte über den neuen Statutenentwurf, so solle wenigstens das geschehen, was in dieser Sißung vollendet werden könne.

Dieser Antrag wird unterstüßt und spricht sich auch der Berichterstatter Hr. Jul. Hirsch dafür aus, provocirt jedoch den Beschluß, daß dieser Antrag schon eine Bes rathung der Statuten sei, da man sonst den Einwurf machen könne, als sei das neue Statut nicht rechtzeitig, nämlich in der December - Generalversammlung, eingebracht

worden.

Hr. Oberst v. Paradis schließt sich beiden Anträgen an und stellt Namens der Abtheilung für Handel und Volkswirthschaft den Antrag, es möge der von dieser Abthei lung vor Jahresfrist verfaßte Statutenentwurf in die nächste Nummer der VereinsZeitschrift aufgenommen werden, damit er zur Kenntniß der Mitglieder und zur Bes sprechung gelange.

Hr. Hirsch spricht sich gegen diesen letzten Antrag aus, da in der Monatsversammlung vom 22. November 1867 die Handelsabtheilung auf ihr, nach §. 51 der Statuten ihr zustehendes Recht, ihren die Statutenrevision bezweckenden Antrag in der nächsten Generalversammlung einzubringen, verzichtet und ihren ausgearbeiteten Entwurf dem zur Revision der Statuten gewählten Comité abgetreten habe. Dieser Entwurf wurde auch wirklich von dem Comité benüßt und somit ist Alles, was die Handelsabtheilung heute beantragt, bereits erledigt.

Hierauf wird über den Vertagungsantrag des Hrn. Leonhardt abgestimmt und derselbe mit Stimmenmehrheit angenommeu.

Ueber den Antrag des Herrn Oberst v. Paradis bemerkt Hr. Leonhardt, daß es ihm passender erscheine, wenn die Handelsabtheilung ihre Wünsche zu den einzelnen Paragraphen als Amendements einbringen würde, als ihren Entwurf_vollinhaltlich abzudrucken. Hr. Oberst v. Paradis schließt sich diesem Antrage an.

Hr. Hirsch hält sich an den bereits gefaßten Beschluß der Monatsversammlung vom 22. November und besteht darauf, daß dieser Entwurf nicht abgedruckt werde.

Hr. Strizko findet, es könne dieser Antrag des Hrn. v. Paradis gar nicht Gegenstand einer Abstimmung sein, nachdem es jedem Mitgliede, also auch der Han delsabtheilung freistehe, in der nächsten Generalversammlung einen selbständigen Statutenentwurf einzubringen.

Dieses lettere Recht bestreitet Hr. Hirsch nicht, doch dürfe feiner dieser Ent würfe früher berathen werden als der von dem Comité ausgearbeitete, da dasselbe ein Mandat der Versammlung besize.

Es entfällt hierauf die Abstimmung, da die Handelsabtheilung bei der nächsten Berathung ihre Amendements einbringen kann, und wird die nächste Monatversammlung als Fortsetzung der heutigen Generalversammlung angesehen werden.

Weiterer Gegenstand der Tagesordnung ist die Berathung über das Vereins Secretariat.

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Der Hr. Präsident bemerkt, daß der Berichterstatter Hr. kais. Rath Reckenschuß erkrankt sei und auch sein Referat nicht eingesendet habe, eine Berathung daher

*) Siehe Seite 574.

nicht stattfinden könne, welche Ansicht insbesondere von den Herren Arminio Cohn und kais. Rath Dr. J. Neumann gebilligt wird, welch' Letterer besonders mit Hinweis auf die große Wichtigkeit des Gegenstandes jede Uebereilung für schädlich hält.

Der Antrag des Hrn. Arminio Cohn auf Vertagung dieses Gegenstandes, bis der Bericht erstattet werden könne, wird unterstüßt und mit Majorität angenommen. Hierauf erfolgt die Vertheilung der vom Vereine in der letzten Monatsversammlung für Zeichnungen und Morellskizzen zuerkannten Preise.

Nach einer kurzen Ansprache von Seite des Hrn. Präsidenten an die Betheilten, worin derselbe seine Freude dorüber ausdrückt, daß der Fleiß und das Talent der Herren Bewerber diese Anerkennung errungen haben, spricht derselbe die Hoffnung aus, daß dieselben auf dieser Bahn rüstig vorwärts schreiten werden.

Der Hr. Präsident Freih. v. Burg und der erste Hr. Vicepräsident Carl Ritter v. Zimmermann vertheilen sodann die nachstehenden Geldpreise und ehrenvollen Anerkennunger.

Verzeichniß der mit Preisen und ehrenvollen Anerkennungen ausgezeichneten

Concurrenten.

Den ersten Vereinspreis von 300 fl. für einen in Farben ausgeführten Fußteppich zu kirchlichen Zwecken erhält Hr. Ferdinand Lieb, Zeichner für Druckerei und Weberei. (Das Dankschreiben des Hrn. Lieb, welcher durch Krankheit am persönlichen Erscheinen verhindert ist, wird durch Hrn. Ackermann verlesen und mit Beifall aufgenommen.)

Den zweiten Vereinspreis von 300 fl. für eine Modellskizze zu einem Tafelauffaße für einen großen verdienstvollen Landwirth erhält Hr. Rudelph Weyr, Modelleur. Den Accesfitpreis von 100 fl. für dieselbe Leistung erhält Hr. Carl Straub, Bildhauer.

Den gleichen Acceffitpreis von 100 fl. für dieselbe Leistung erhält Hr. W. David, Bildhauer.

Den Privatpreis der Herren Küfferle & Comp., bestehend in 10 Ducaten für eine Skizze zu einem Leinendamaft-Tafeltuche, erhält Hr. Friedrich Fischbach.

Den Privatpreis des Hrn. Franz Bujatti, bestehend in 10 und 6 Ducaten für Zeichnungen zu Seidenfoulards, erhält Hr. Wilhelm Schulz, Manufacturzeichner. Den Privatpreis des Hrn. Franz Bujatti, bestehend in 3 Ducaten für eine Zeichnung zu Seidenfoulards, erhält Hr. Joh. Hermann, Manufacturzeichner.

Den Privatpreis des Hrn. Bened. Kölbl, bestehend in 50 fl. für die Zeichnung eines Salon-Spiegelrahmens, erhält Hr. Carl Hauser, Architekt.

Ehrenvolle Anerkennungen

erhalten die Herren: Ferdinand Lieb für eine Skizze zu einem Leinendamast-Tafeltuche. Friedrich Fischbach für eine in Farben ausgeführte Zeichnung eines Fußteppichs. Otto Brüning für die Zeichnung eines Salon-Spiegelrahmens.

Nach dieser feierlichen Vertheilung erklärt der Präsident die Situng der heutigen. Generalversammlung für geschlossen und wird die Fortsetzung derselben den Herren Vereinsmitgliedern bekannt gegeben werden.

Zur Aufnahme als ordentliche Mitglieder wurden folgende Herren in Vorschlag gebracht und einstimmig gewählt:

Leopold Bach mayr jun., Kaufmann; Rud. Erlebach, Kaufmann und Maschinenriemen-Fabrikant; Joseph Grüllemeyer, Metall- und Broncewaaren- Fabrikant; Ferd. Grünberg, Bäckermeister in Mödling; 3. 3. Heß, Chemiker; Emil Liebich, Civil-Ingenieur; I. Marx, Kaufmann in Hamburg; Joseph Wichtl, Disponent bei Hrn. Knaust.

Zur Wahl in die Abtheilung für Baugewerbe wurden folgende Herren vorgeschlagen und gewählt: Ferb. Oberwimmer, Stadtbaumeister; Carl Tagleicht, Schlossermeister. In die Abtheilung für Vorträge: Hr. Heinrich Fischer, Chronometermacher der f. F

ine.

Bericht der Abtheilung für Mechanik.

Bom Hrn. Ingenieur Carl Kohn. *)

Aus dem Commissions Protocolle über die am 3. December vorgenommenen Preben mit dem patentirten amerikanischen Röhrbrunnen, welche im Bezirk Landstraße nächst der neuerbauten Kirche unter Zuziehung der Abtheilung für Baugewerbe und des löblichen Stadtbauamtes der Commune Wien öffentlich vorgenommen wurde, ist zu ersehen, daß diese Röhrbrunnen sich als vollständig brauchbar erwiesen haben. Dasselbe lautet im Auszuge:

"

Auf dem der Stadtcommune gehörigen Plaß nächst der neuerbauten Kirche unter den Weißgärbern wurte präcis 3 Uhr ein Schlagwerk behufs Einschlagen eines Röhrbrunnens aufgestellt und eine " innere Lichte besißende schmiedeeiserne Röhre bis zur Tiefe von 18' 9" eingerammt, welche um 3 Uhr 25 Minuten einen Wasserstand von 18" zeigte. Die Pumpe wurde aufgesetzt und versucht, wobei sich das Auffahrohr als leď erwies. Es wurde das Schlagwerk nebenan aufgefeßt und um 3 Uhr 42 Minuten ein neuer Röhrensatz eingerammt, welcher bei einer Tiefe von 18' 9" um 4 Uhr 12 Minuten einen Wasserstand von 18" zeigte. Die daraufgefeßte Pumpe brachte nach 12 Minute Grundwasser in reicher Menge, welches durch Sand getrübt war; nach fortgeseztem Schöpfen wurde das Wasser rein und nach 10 Minuten erschien dasselbe flar. Das gelieferte Quantum betrug zwischen 40 und 50 Eimer pr. Stunde. Die Saugröhre hatte 54" engl. inneren Durchmesser, die Pumpe 23/4" Bohrung und 4“ Hub. Außer diesem Brunnen waren noch zwei ähnliche, aber Röhren von 2“ aufgejetzt, wovon der 2zöllige ein Wasserquantum von 110 Eimern lieferte. Die Pumpenbohrung 34", Hub 5" 6“.

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Dr. Flecks Z ú n d ƒ a k**).

Vom Prof. Dr. Hornig.

Es ist bekannt, daß die Zündwarenfabrication eine sehr bedeutende Industrie ist, und daß speciell Desterreich so glücklich ist, in dieser Fabrication stets die Palme errungen zu haben.

Dennoch gibt es hier mehrere Fragen, mit welchen man sich noch immer beschäftigt, um sie glücklicher zu lösen, als dies bisher der Fall ist. Es ist dies vorzugsweise die Frage hinsichtlich der eigenthümlichen Wirkungen des Phosphors, einestheils auf die Gefundheit der Arbeiter, anderntheils auf jene der Verbraucher der fertigen Waare.

Hinsichtlich des ersten Punktes sind in neuerer Zeit viele bedeutende Verbesserungen in der Fabrication eingeführt worden, so daß die gefährlichen Erkrankungen nunmehr relativ zu den Seltenheiten gehören dürften.

Hinsichtlich der absichtlichen Vergiftung durch den auf den Zündhölzchen befindlichen Phosphor sind jene Mißbräuche, die registrirt worden sind, im Vergleiche mit der allge meinen Verbreitung der Zündhölzchen verhältnißmäßig sehr gering. An vielen Orien sind Preise ausgeschrieben, Ideen angeregt und Versuche gemacht worden, um den Phospher aus den Zündhölzchen hinauszubringen oder in weniger gefährlicher Form zu introduciren.

Prof. Fled in Dresden hat sich ebenfalls mit dieser Frage beschäftigt. Angeregt wurde er hiezu vor Allem durch den Krieg des Jahres 1866, Er hat damals Zündjäge versucht, die bestimmt waren, bei Patronen für Hinterlader und ähnliche Projectile zu dienen. So hat der Krieg Anlaß zu Versuchen gegeben, um wieder Leben und Gefundheit der Menschen zu schonen.

Es gibt in der Chemie Metalle, die mit Wasser zusammengebracht, sehr leicht orydiren und hiebei mit größerer oder geringerer Lebhaftigkeit verbrennen; solche sind das Kalium und das Natrium. Fleck ist auf den Gedanken gekommen, das Natrium zu verwenden. Sie Alle kennen wohl die alten Döbereinerischen Zündmaschinen, welche, wenn sie länger nicht gebraucht wurden, fast immer den Dienst versagen, wo man dann den Platinschwamm erst wieder ausglühen muß u. s. w. Das Princip ist dasselbe,

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