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Verhandlungen und und Mittheilungen

Erscheint nach Bedarf an Sonntagen und ist durch die Administration, Stabt, Weihburggasse 4, zu beziehen.

Bränumerationspreis: für Wien ganzjährig 4 fl., für auswärts 5 fl. mit freier Postversendung.

XXIX. Jahrg.

des

nieder-österreichischen

Gewerbe-Vereines.

Wien, den 21. Juni 1868.

Die Gebühr für die Aufnahme von Fach- Inseraten beträgt file die ganze Seite 8 fl., für die halbe Seite 4 fl., für die Biertel. seite 2 fl.

No 23.

Inhalt: Mittheilungen: Project einer permanenten Ausstellung österreichischer IndustrieErzeugnisse in Messina. S. 369; Ein französisches Feldbett. S. 370; Ueber neu artige Uhren 2c. S. 371. Kleine Mittheilungen: Selbstthätige Dampfhammersteuerung; Dampfschellhammer. S. 372; Allgemeine Ausstellung der gesammten Frauen Industrie; - Stempelhammer; Bessemerstahl im Maschinenbau. S. 373. Inserate: Photographisches Atelier von J. Leth in Wien. S. 374; Perlmooser PortlandCement. S. 375; - Weber's transportable Dampfmaschine; — Wichtig für Bleicher. S.376.

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Mittheilungen.

Project einer permanenten Ausstellung öfterreichischer Industrie-Erzeugnisse in Wessina.

Vou Seite des h. k. k. Handelsministeriums wird uns der folgende, von dem t. t. Viceconsul in Messina erstattete Bericht zur Veröffentlichung mitgetheilt:

Ganz Sicilien und Calabrien, dessen geographischer und commercieller Hauptplat Messina ist, haben nahezu gar keine industrielle Production. In Folge ihres Reichthumes verbrauchen sie große Mengen von Industrie-Erzeugnissen, welche sie ausschließ= lich von Frankreich und England beziehen; weil diese beiden Staaten mit Sicilien eine, so zu sagen, tägliche Dampfschiffverbindung unterhalten. Die österreichischen Industrieproducte, welche durch ihre Preiswürdigkeit jedenfalls den Vorrang erhalten würden, find hier nahezu unbekannt, und das Wenige, was davon hieher gelangt, geht durch so viele Hände, daß es seinen Hauptvorzug die Billigkeit ganz verliert. Die politischen Zerwürfnisse der Vergangenheit scheinen den Gebrauch begünstigt zu haben, öfterreichische Fabrikate nur mit französischen oder englischen Etiquetten hieher zu bringen, und so stellte sich bei der großen Masse der Consumenten im Laufe der Zeit die Meinung fest, daß man alles Nöthige nur von Frankreich oder England mit Vortheil beziehen könne.

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„Es gibt aber ein Mittel, um die Wahrheit an's Licht zu stellen und das Vorurtheil zu besiegen, und es dürfte für Desterreichs Industrielle eben so nüßlich als patriotisch erscheinen, von diesem Mittel Gebrauch zu machen.

„Eine permanente Ausstellung österreichischer Industrie-Erzeugnisse in Messina wäre das radicale Hilfsmittel gegen alle oben geschilderten Uebelstände.

faffen:

„Die Grundzüge eines solchen Unternehmens lassen sich in Folgendem zusammen

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„Die Industriellen müßten von ihren Erzeugnissen Muster hieher senden, welche eben nicht besonders werthvoll zu sein brauchen. Bei jedem Muster müßte der billigste Preis loco Messina in Lire pr. Meter oder Kilogramm angesetzt werden. Auf diese Muster wären Bestellungen anzunehmen.

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Wenn die Industriellen die Kosten berechnen, welche ihnen durch Handlungsreisende erwachsen, und die Gefahr des Verlustes erwägen, welcher sie sich aussetzen, indem sie Bestellungen von Firmen effectuiren, deren Credit mitunter sehr zweifelhaft ist, so sollte man denken, daß sie dem obigen Vorschlage mit Freude beiftimmen würden. Biele Artikel, von welchen man dermalen hier gar nicht weiß, daß sie in Desterreich

erzeugt werden, würden Anklang finden und die Käufer, welche blos ihren Vortheil im Auge haben, würden dann selbst die österreichischen Fabriken aufsuchen und mit den fremdländischen in Concurrenz bringen.

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Die erste Bedingung des Gelingens dieses Projectes ist aber eine directe Dampfschiffverbindung zwischen Triest und Messina; es fällt, wenn man diese Verkehrserleichterung nicht vorausseßt.

„Wenn nun auch dieser Plan nicht sofort zur Durchführung gelangen kann, so wäre es doch jedenfalls erwünscht, daß die österreichischen Industriellen sogleich ihre Preiscourante und wo möglich auch Zeichnungen ihrer Erzeugnisse hiehersenden."

Es wäre sehr zu wünschen, wenn competente Fachmänner aus den industriellen und commerciellen Kreisen über dieses Project ein Urtheil abgeben würden, was jeden= falls von der Vereins-Abtheilung für Handel und Volkswirthschaft zu erwarten ist, wel cher der Gegenstand zur Berathung zugewiesen wurde und deren Gutachten s. 3. in diesen Blättern mitgetheilt werden wird.

Sin franzöfifches Feldbett.

Beschrieben von J. C. Ackermann, Vereinsbeamten.

Die Ausnübung des kleinsten bewohnbaren Raumes, welche in den Pariser Quartieren zur Nothwendigkeit wird, mag wohl auch die Erfindung zusammenlegbarer Möbel, besonders für Schlafstellen, herbeigeführt haben. Doch nicht allein die Gefeße der Nothwendigkeit, sondern auch der Gastfreundschaft, die wir doch so gerne bei Freunden und Bekannten üben, machen das hier in genauer Zeichnung und Beschreibung dargestellte französische Feldbett (Lit portatif et de campement genannt) zu einem wünschenswerthen Stück in jedem Haushalte.

Das ganze, mit Roßhaar oder Seegras ausgefütterte Bett ist in zusammengelegtem Zustande in Fig. 1 abgebildet. Das Bett sammt Gestell sehen wir hier mit den beiden Seitenstangen, an welche die Riemen und Schnallen zusam 6 Fuß 3 Zoll lange und 9 Zoll

bilbend, welche sehr leicht unter kleinsten Raume aufbewahrt wer

Fig.1

Matraße festgenagelt ist, durch mengehalten und so eine runde, im Durchmesser haltende Rolle dem Arme getragen und in dem den kann.

Fig. 2 zeigt die in dem zusammengelegten Bette befindlichen Theile des Gestelles, wobei die beiden Theile b und a die gekreuzten Füße darstellen, welche im Mittelpuncte

durch eine Schraube verbun=

einen starken Zapfen aus find 4 Fuß 3 Zoll lang

gefertigt, c ist die Verbin

beiden Kreuzfüßen. Leßtere Messinghülsen, in welche die lichen Messingstücke einfach

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Füße tragen noch oben bei der Querstellung aufrechtstehende eiserne Zapfen oder Stifte.

Fig. 3 zeigt uns nun das offene Bett, welches aus doppelter starker Gradel

leinwand besteht, mit Roß

gefüttert ist und dessen Kopf

gelegt sind. Diese Matraße

befestigt, wie schon beiFig. 1

an ihrem unteren Ende Löcher Kreuzfüßen befindlichen Stifte.

Fig. 3

haar ungefähr 2 Zoll dicht und Fußtheile e, d noch umist seitlich an zwei Stangen bemerkt wurde. Sie haben zur Aufnahme der an den

In Fig. 4 sehen wir das vollständig offene Bett. Der umlegbare Kopftheil hat nach oben eine etwas stärker gepolsterte Erböhung. Die beiden Seiten des Ober

und Untertheiles find an Holzspangen befestigt, wobei an dem Kopftheil seitlich Blechstreifen derart angebracht sind, daß sie mit einem Haken in die Stifte eingreifen, um

eine mehr oder weniger

men zu können. Damit

nicht einbiegen können, rollen angebracht, welche

Fig. 4

liegende Stellung anneh die beiden Theile fich werden bei 0-0 Holzin den Einschnitt der nung der anderen Seite Befestigen auch durch eine, In der Mitte der Matraße befindliche Bandschleife gesteckt werden. Der Fußtheil ftügt sich noch auf die verlängerten Seitenstangen des Bettes. Die ganze Procedur des Aufstellens ist in einer Minute bewerkstelligt und ebenso schnell kann das Bett auch entfernt werden.

einen und in die Deffgenau passen und beim

Dieses praktische und so wenig Raum in Anspruch nehmende Möbel kommt den Nachahmern desselben auf ca. 6-7 fl. zu stehen, je nach der Wahl des Stoffes und der Füllungsart mit Roßhaar oder Seegras. Es ist wohl nicht zu leugnen, daß die Erzeugung solcher billiger Betten für manchen strebsamen Gewerbsmann einen neuen Artikel bilden wird, in welchem sich mit Fleiß und Geschick nicht unbedeutende Geschäfte realisiren lassen *).

Heber neuartige Ahren, die durch das Auf- und Zumachen des Ahrdeckels aufgezogen werden.

Bon Carl Swoboda.

Es ist nicht zu verkennen, daß unsere Taschenuhren in gewisser Richtung mit den Schießgewehren einen Vergleich aushalten. Wir können ganz und gar die mittelalterliche Muskete mit der alten Nürnberger Taschenuhr, das französische Steinschloßgewehr mit der einst für zierlich gehaltenen Spindeluhr und das neuere Kapselgewehr mit der Zilinder- oder Ankeruhr in eine Parallele stellen. Alle diese genannten Uhren sind unter den Taschenuhren das, was die Vorderlader unter den Schießgewehren; bei ersteren ist der Schlüssel, bei leyteren der Ladstock ein unentbehrliches Hilfswerkzeug.

Wenn wir uns jedoch unter den bis jetzt zu Markte gebrachten Uhren umsehen, so suchen wir unter denselben vergebens ein Seitenstück zu den Hinterladern*); erst der St. Pöltner Uhrmacher Deuwagner war es, welcher das fehlende Glied in der Reihe ergänzte. Es war im August 1865, als Herr Deuwagner mir das Wesen einer solchen Uhr mittheilte, welche einen Schlüssel beim Aufziehen überflüssig machte; die Uhr war, was den Aufziehmechanismus anbelangt, Handarbeit. Ich fertigte damals auf Ersuchen des Herrn Denwagner Zeichnungen der 11hr zum Zwecke der Privilegiumsbewerbung an; es mußten jedoch drei Jahre vergehen, bis solche fabriksmäßig erzeugte Uhren ihren Weg in's Publicum finden konnten. Herr Deuwagner hat nämlich an dem Chef der Firma Robert Thehrer und Sohn in la Chaux des fonds (Schweiz bei Neuenburg) einen Käufer gefunden, der die fabriksmäßige Erzeugung der genannten Uhr auf eigene Rechnung übernommen.

Was nun den eigentlichen Auszieh-Mechanismus der Deuwagner'schen Uhr aus belangt, so will ich die Beschreibung desselben, so weit es ohne Zeichnung angeht, in gebrängter Kürze felgen lassen: Am Gehäusedeckel einer Savonette Uhr ist ein Hebel angebracht, der mittelst einer Spange mit einer zweiten hebelartigen Vorrichtung in Verbindung steht; leßtere Hebelvorrichtung ist am Ende mit Zähnen versehen, die in das

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*) Ich verdanke die Mittheilung dieses Bettes Hrn. Heinrich Ritter v. Maurer, welcher dasselbe aus Paris kommen ließ und inir mit gewohnter Gefälligkeit gerne zum Zwecke der Be schreibung überließ, um dadurch in uneigennützigster Weise eine gute Idee weiter zu verbreiten. A.

**) Doch wohl die seit Jahren bekannten „Remontoirs", welche durch Umdrehung eines Knopfes am Bügel aufgezogen und auch gerichtet werden können. (D. Reb.)

Federhausrad eingreifen. Beim Zumachen des Uhrdedels wird das Uhrwerk um ein bestimmtes Stück aufgezogen; beim Aufspringen des Deckels gleiten jedoch die Zähne der erwähnten Hebelvorrichtung über die Zähne des Federhausrades hinweg. Es sei hiebei erwähnt, daß ein sechsmaliges Aufspringenlaffen des Uhrbedels hinreicht, die Uhr für 24 Stunden aufzuziehen. Wird jedoch die Uhr während des Tages öfter als 6mal aufgemacht, so fängt der Aufziehmechanismus an, leer zu gehen, die Uhr erleidet somit feinen Schaden."

Ein Einwand in Frageform, der gegen diese Uhren gemacht werden könnte, wäre der: Wird die Uhr auch fortgehen, wenn man dieselbe an der Wand hängen läßt? Dieselbe wird dann allerdings stehen bleiben; es läßt sich dann aber auch erwidern, daß die besagte Uhr keine Wand-, sondern eine Taschenuhr ist. Derjenige, welcher eine derartige Taschenuhr besitzt, und nicht darauf sieht, constatirt eben, daß er keiner Uhr bedarf; einem solchen Uhrinhaber würde auch jene vielhäutige Pflanze in der Westentasche genügen, welcher der semitische Volksstamm in Galizien so sehr huldigt. Mit einem Worte: Die besprochene Uhr ist nur dann dienstbar, wenn man ihrer Dienste bedarf, d. h. wenn man auf dieselbe sieht. (St. Pöltner Bote.)

Kleine Mittheilungen.

(Selbstthätige Dampfhammersteuerung von Vanderelst zu Brain-le-Comte in Belgien.) Der am Hammerklote befestigte Daumen (Warze) d wirkt abwechselnd gegen die beiden Klinken a und a, und diese verschieben die beiden Rollen r und r,, welche an den längeren Armen der beiden zweiarmigen und durch eine Stange mit einander ver. bundenen Hebel fer und f, c, r, angebracht sind. Auf die eine Are c, ist auf der Rückseite der Hebel h c, o aufgeteilt, mit welchem der Dampfhammer auch von der Hand gesteuert werden kann. Zur Feststellung der Endpuncte des Hammer. spieles befinden sich die beiden Klinken a und a, au zwei Hül sen, die auf der flachen und fixen Stange k sich mittelst der beiden stellbaren Hebel 1 und 1, gleichzeitig nach entgegengesetter Richtung verschieben lassen. Jede der beiden Klinken hat auf der Gegenseite eine Nase, welche das Zurückfallen der zurückgeschobenen Klinken hindert. Diese Steuerung dient für einen doppels wirkenden Dampfhammer mit Gegendampf.

*(Dampfschellhammer von Keller & Banning in Hamm [Westphalen].) Die Schenkel des Hammer gestelles stehen unmittelbar auf der nach zwei Seiten erweiterten Chabotte. Eigenthümlich ist bei diesem mit Oberdampf arbeitenden Hammer die Selbststeuerung in Verbindung mit der leichten Regulirbarkeit derselben während des Ganges. Zu diesem Zwede dient der um c drehbare Winkelhebel de b, dessen eines Ende b durch eine am Ham merkloge drehbare Hülse a durchgesteckt ist, während mit dem anderen Ende d das He belende eines Wilson'schen Hahnes h in Verbindung steht. Die Umdrehungsare c dieses Hebels ist jedoch nicht fix am Ham. mergestelle angebracht, sondern befindet sich excentrisch auf einem dicken Zapfen z, wel cher mittelst des Hebels f gedreht werden fann; dadurch kann man während des Ganges den Umdrehungspunct o wie mittelst einer Kurbel höher ober tiefer stellen.

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(Allgemeine Ausstellung der gesammten Frauen Industrie.) Der seit zwei Jahren in Berlin unter dem Protectorate der Frau Kronprinzessin bestehende Verein zur Förderung der Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts, welcher bereits eine Real-Töchterschule, ein Han dels und Gewerbe-Institut für erwachsene Töchter, ein Nachweisungsbureau für Stellen und Beschäftigung suchende Frauen und eine Central-Verkaufsstelle für weibliche Handarbeiten - den Bictoria-Bazar in's Leben gerufen hat, beabsichtigt für das Jahr 1868 ein neues Unternehmen zu veranlassen, das ganz geeignet scheint, der Sache, welche der Verein zu der seinigen gemacht, nach den verschiedensten Richtungen sehr ersprießliche Dienste zu leisten. In den alsdann durch einen Neubau bedeutend erweiterten Räumen des Victoria-Bazars soll nämlich am 1. October 1868 eine Allgemeine Frauen-Industrie-Ausstellung eröffnet werden, deren Dauer vorläufig auf 3-4 Monate berechnet ist. Zulässig zu dieser Ausstellung, die man wohl mit vollem Rechte die erste ihrer Art nennen darf, sollen alle von Frauen selbstständig oder doch unter deren wesentlicher Mithilfe angefertigte Arbeiten sein, mögen dieselben nun in das Bereich der bildenden Kunst oder der Industrie, oder in die Kategorie der Nadel- und Phantasie- Arbeiten gehören, welche man vorzugsweise mit dem Namen weibliche Handarbeiten" bezeichnet. Daß jede deutsche Frau, welche auf einem der angegebenen Gebiete etwas zu leisten vermag, gleichviel ob diesseits oder jenseits des Rheins, zur Betheiligung an der Ausstellung eingeladen ist. bedarf wohl gar nicht erst der Erwähnung; dagegen ist wohl hervorzuheben, daß auch die Arbeiten von Ausländerinnen zulässig und willkommen sind. Um Frauen aller Kreise der Gesellschaft zu veranlassen, die Ausstellung zu beschicken, sollen die auszustellenden Gegenstände, je nach den Bestimmungen der Ausstellerinnen, in drei Claffen zerfallen: a) in solche Gegenstände, welche verkäuflich sind und deren Erlös den Ausstellerinnen zufällt; b) in solche Gegenstände, deren Einsendung unter Antheilnahme an der Concurrenz gleichzeitig geschieht, um den durch Verkauf oder Verlosung erzielten Gewinn für die Zwede des Vereins nutzbar zu machen, und c) in solche Gegenstände, welche, obwohl unverkäuflich, doch mit Preismarke versehen sind und zur Schau gestellt werden, um zur Vermittlung von Arbeitsbeziehungen zu dienen. Die hervorragendsten Leistungen werden durch Preise belohnt, und zwar besteht der erste Preis in goldenen Medaillen, deren Schenkung und Verleihung die Frau Kron Prinzessin sich vorbehalten hat; den zweiten Preis werden silberne Medaillen bilden, deren Berthei lung einer Jury obliegt. Der Gedanke, eine solche Ausstellung zu veranstalten, scheint uns ein sehr glücklicher zu sein, und wird er in der richtigen Weise durchgeführt, wird der Ausstellung eine recht allgemeine, bedingungslose Theilnahme, so kann es gar nicht fehlen, daß dadurch vielen Frauen für von ihnen producirte Artikel ein erweiterter Markt geschaffen, daß das Publicum mit neuen guten Bezugsquellen bekannt gemacht, daß mit einem Worte dem gesammten Geschäftsverkehr ein wesentlicher Nutzen gestiftet wird. Neben dieser merkantilischen wird die Ausstellung aber eine nicht minder wichtige Seite haben, welche wir als erziehlich" bezeichnen möchten; denn sie wird lehren, auf welchen Feldern Frauen jetzt vorzugsweise etwas leisten, nach welchen Richtungen hauptsächlich Tüchtiges von ihnen zu erwarten steht, wenn sie geeignet dazu vorgebildet werden, wohin also die Bestrebungen der Förderung der Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechts besonders zu lenken find. Je wichtiger die Entscheidung ist, welche auf diese Weise durch die Ausstellung gefällt werden soll, um so dringender ist es zu wünschen, daß sich recht viele Frauen daran betheiligen.

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(Stempelhammer von Schmer ber zu Tagolsheim.) Um den Stoß zu vermeiden, welcher beim Angriff eines schnell umgehenden Daumens stattfindet, bringt man die Angriffsfläche des Hammers gewöhnlich mit einem elastischen Polster in Verbindung; statt dessen überträgt Schmerber bei seinem neuen Stempelhammer den Polster in die treibende Riemenscheibe. Diese sigt nämlich lose auf der Daumenwelle d und ist nach innen mit Vorsprüngen v ver sehen, welche gegen die Arme a einer auf die Welle festgeteilten Rosette mittelbar durch dazwischen gelegte Kautschukpolster p wirken. Um diese im Vorhinein einer bestimmten Pressung auszusehen, sind zwischen die Vorsprünge v und die Arme a die Holzteile k eingetrieben, welche die Vorsprünge gegen die Kautschukpolster andrücken. Bei jedem Hube der Daumenwelle wird daher die Elasticität der Kautschukpolster p in Anspruch genommen.

(Bessemerstahl im Maschinenbau.) Nach dem Engin." 1868, S. 72, hatte eine englische Maschinenfabrik, die viele fleinere Maschinen liefert, feit zwei Jahren Bessemerstahl in bedeutendem Maßstabe angewendet, ist aber seitdem wieder vollständig davon abgegangen. Wenn der Stahl gut war, so entsprach er dem Zwecke allerdings auf das Beste; das Material erwies sich aber so unzuverlässig und es kamen so viele Brüche vor, daß die Maschinen der betreffenden Fabrit in Mißcredit zu kommen begannen. Seitdem die Fabrik statt des Stahles wieder Lowmoor-Eisen verwendet, ist an den von ihr gelieferten Maschinen tein einziger Bruch mehr vorgekommen.

Anmerkung. Die mit einem Sternchen bezeichneten Notizen entnehmen wir den so lehrreichen Mittheilungen" des Hrn. Min. Rathes v. Rittinger, welcher hierzu gütigft die Erlaubniß gewährte.

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D. Red.

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