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fräftigen Hintervierteln und viel Boden; kräftig und feurig in seinem schönen, schnel= len Gange. Dies Pferd wurde in beiden alten Mittelpunkten, wo es ursprünglich erzeugt wurde, etwas modificirt, auf der einen Seite durch die fetten Weiden der Uns teren Normandie, welche hauptsächlich die schönen Kutschenpferde erzeugen, welche die besten in dem Arondisement von Boulogne sind, auf der anderen Seite werden im Departement de l'Orne, wo der Winter strenger, der Sommer heißer, Boden und Klima weniger feucht, und das Futter weniger üppig ist, die leichteren, eleganteren und kräftigeren Pferde erzeugt. Mit den Racen dieser beiden alten Mittelpunkte stimmen die anderer Districte überein. In den fruchtbaren, fetten Ebenen von Caen weden Kutschenpferde gezüchtet; auf den Hochebenen von Alençon, welche zwar zu derselben geologischen Bildung gehören, aber nicht stark bebaut werden und weiter von der See entfernt sind, werden die Reitpferde auf den Kleefeldern an Pfosten gebunden, wo sie sich weniger kräftig entwickelten, als auf den Esparsettfeldern der Calvados. Diese beiden pferdeaufziehenden Districte erhalten die Füllen von den umliegenden Thälern. Das Füllen von Merlerault, welches im Departement de l'Orne ein leichtes Thier geblieben sein würde, wird ein Kutschenpferd, wenn es in frühem Alter in die Calvados kommt; denn die Hochebenen um Caen sind für die Staatskutschenpferde, was die Umgegend von Chartres für die Postpferde ist. Die feinen Füllen der Departements de l'Orne und La Manche, und die Nachkommen der Halbund Vollblutbengste werden aus der Bretagne, Poitou, Vendee und Anjou hierher gebracht, und können nachher nicht von einander unterschieden werden, da sie von Seis ten der Mutter oft von norman'scher Herkunft sind ein Blut, das häufig benugt wurde, um die Wagenpferde des Westens zu verbessern.

Jedoch das „Normandisiren" wird nicht so allgemein praktizirt und ist auch nicht so nothwendig als das „Percherisiren," denn unter der großen Menge von Pierden längs der Sceküste von Nantes nach Bordeaux befinden sich herrliche Kutschenpferde, wie die Pferde von St. Gervais, welche in den Sümpfen zwischen St. Gervais und Machecaul daheim sind, und den englisch-norman'schen Pferden an Größe und Körperbau gleichen. In der Bocage des Departements Deux-Sevres giebt es schöne, große Wagenpferde. Die starken, aber gemeineren Pferde der Rochefort Race werden in den Sümpfen von Rochefort und Charennes gezüchtet.

Das kleine, unbedeutende Medoc Pferd, welches durch die im Anfang dieses Jahrhunderts eingeführten spanischen Hengste sehr verschlechtert wurde, ist seit 1835 durch das englisch-norman'sche Blut, und endlich durch Vollblut bedeutend verbessert worden. Es ist jetzt ein ziemlich großes, gutgebautes, kräftiges Kutschenpferd, mit langen und schrägen Schultern, feinem Widerrist, und ausdrucksvollem Kopf, muthig und sehr genügsam; aber der Rücken nicht gut genug gestüßt, das Kreuz zu kurz, die Sehnen noch zu dünn, der Huf zu breit. Ein sehr schöner Stamm befindet sich in Entre-Deur-mers, zwischen Dordogne und Garonne, auf dem unteren Ende der Lands grenze von Ambey, einem District, welchem man mit Stolz den Namen „Französisches Mecklenburg" beigelegt hat.

Ich habe das englisch-norman'sche Pferd von 1852 beschrieben, weil es damals Das schönste und beste war, und die Normandie auf dem Punkte stand, alle ihre Racen in eine constante Halbblutrace von dem beschriebenen Typus zu vereinigen, welche, je nach der Localität, zu einem Jagdpferd, leichten Wagenpferd, oder Kutschenpferd modificirt wurde. Die Race hielt sich einige Jahre lang, entartete dann aber schnell,

und jezt sehen wir viele hochbeinige Thiere, mit zu dünnen Knochen, nicht hinlänglich entwickelten Muskeln, schwachen Gliedern und wenig Boden; graziös und elegant, aber viel zu leicht und ungenügend; ein Pferd von lebhaftem Muth und zu viel Blut. Das ist das Product von 1852, als, wie die Franzosen es ausdrücken, „der Berciter-Club die Oberhand bekam,“ und dann nach Rennbahn-Principien die frans zösische Pferdezucht controlirte. Die Halbblutzucht wurde vernachlässigt. Die dünns sten, längsten, mit allen möglichen Fehlern behafteten Hengste wurden benußt, wenn fie blos Vollblutthiere waren. Allein durch diese unüberlegte Vorliebe für das Vollblut wurde nicht blos dem Norman-Pferde, sondern auch allen jenen Racen, zu deren Veredlung das Norman-Halbblut bisher benugt worden war, viel Schaden gethan. Einer der Hauptgründe war die Abschaffung des Gestüts zu Pin, wo, außer dem Bollblut, eine ausgezeichnete constante Halbblutrace erzeugt worden war, deren Hengs fte nach den Staats- Stationen gesandt wurden; jegt waren sie damit zufrieden, jedes Jahr einige Halbbluthengste zu kaufen, ohne sie zu probiren, und Niemand weiß was Sie bedachten nicht, daß Privatleute kein constantes Halbblut züchten; denn obwohl der Engländer, wenn er privatim oder für sich selbst arbeitet, große Sorgfalt und Geschicklichkeit anwendet, und herrliche Individuen erzeugt, so ist doch sein Halbblut in der ersten, oder in der zweiten Generation das Product einer oder zweier Kreuzungen, und nicht dem gleich, das vom Staate erzeugt wird eine gleichförmige, constante Race, die im Laufe der Zeit entwickelt wurde, und welche sicher das Vermögen besigt, ihre Eigenschaften zu vererben.

rum.

Die Pferdeschau, besonders in der Normandie, zeigte sehr deutlich die schlimmen Folgen der gemachten Mikgriffe, und es ist wirklich zu verwundern, daß dies erst nach Verlauf von acht Jahren von der betreffenden Behörde entdeckt wurde. Dann ging die Regierung sogleich mit großer Kraft an's Werk, und verwendet jegt große Summen zur Förderung der Halbblutzucht, indem sie diefelben auf jede Weise zu verbessern sucht.

In 1852 wurde die Pferdezucht in der Normandie ganz aufgegeben, da man nichts als Vollblut haben wollte, welches der Privatmann so gut züchten kann, als der Staat, d. h., in Ländern, wo es viele reiche Bürger giebt; aber um das englische Vollblut zu begünstigen, reducirten sie auch die arabische und englisch-arabische Vollblutzucht Pompadour, und selbst im Jahr 1860, als wieder bessere Principien vorherrichten, schafften sie dies Gestüt ganz ab, und zwar unter dem Vorwande, um etwas zu ersparen, in der That aber, well nach ihrer Meinung das englische Vollblut noch nicht auf seine gehörigen Grenzen beschränkt worden war.

Frankreich hat sich selbst verschiedene Wunden geschlagen, die noch auf lange Zeit die Erreichung des großen Zweckes erschweren, wofür die Verwaltung der französischen Gestüte weder Mühe noch Kosten spart. Hier ist ein Beweis davon. Ich habe eben gesagt, daß der reiche Franzose die Pferde seines Vaterlandes verwirft, und zwar theilweise aus dem Grunde, weil er sie nicht kennt. Aus England und Norddeutschland importirt er solche Thiere, die er daheim haben könnte, mit Ausnahme der sehr großen, starken, aber nicht uneleganten Kutschenpferde, von welchen England und Mecklenburg wenigstens gegenwärtig eine bessere Zucht haben. Die 12,000 Pferde, die jedes Jahr in Frankreich eingeführt werden, sind hauptsächlich Staatépferde. Daher sucht die Regierung eine größere Nachfrage nach einheimischen Producten und einen besseren Markt für dieselben zu schaffen. Sie bezahlt sehr hohe Preise für die

frühe Castration und dressirte dreis und vierjährige Reit- und Wagenpferde; außero dem hat sie Pferde-Dressur-Schulen errichtet (Privatbürger haben sie auch), wo die Pferde gefüttert und dressirt werden, bis sie für ihre künftigen Nußungszwecke ganz zuverlässig sind. Dies ist nicht nur ein großer Vortheil für den kleinen Züchter, dessen Pferd dadurch am besten als ein Staatspferd entwickelt wird, sondern das dressirte Pferd wird dem Käufer als gut verbürgt, und dies ist von großer Wichtigkeit in Frank reich, wo der Reiche weder ein Interesse an Pferdefleisch nimmt, noch eine Kenntniß desselben besigt, während der Engländer und Deutsche sich sehr dafür interessiren und es genau kennen.

Allein diese vortrefflichen Einrichtungen werden nuglos bleiben, wenn die Nachfrage sich nicht bedeutend steigert, und aus diesem Grunde ersucht der Kaiser alle Edelleute und Staatswürdenträger, seinem Beispiele zu folgen und hauptsächlich einheis mische Pferde zu halten. Dieser Plan ist sicher sehr gut und patriotisch, und wird gute Resultate hervorrufen; aber dasselbe Frankreich, welches vor einem Jahrhuns dert der Grille einer Dubarry eine ausgezeichnete Race opferte, ist heutzutage der Sllave einer anderen Grille oder Mode. Ein eleganter Franzose trägt blos engli= sche Hüte und englische Tuche; er zahlt willig 10,000 Franken für ein Gespann von Kutschenpferden aus England, einfach weil es nicht Mo de ist, zwei Norman-Pferde zu haben, die gerade so gut sind und blos 1,000 Franken kosten. Er reitet ein Jagdpferd, das einst dem Lord X gehörte, und fühlt sich glücklich, wenn er sich als die Caricatur eines Engländers in den Bois de Boulogne zeigen kann. Eine Mode kann blos durch eine andere verdrängt werden. Wenn dies jezt gelingen sollte, dann ist die Zucht französischer Staatspferde für die Zukunft gesichert, denn Frankreich ist ebenso gut im Stande, als England, allen Forderungen der Mode hinsichtlich der verschiedenen Formen und Blutgrade zu genügen.

Denjenigen, welche nicht auf die großen Märkte von Bayeur, Sees, Caen, Fas laise, Alençon, :c., gehen können, wollen wir sagen, daß sie sehr schöne Norman, Pferde in Paris sowohl als in den Kaiserlichen Ställen und in der Escadron der Centgardes, wo die Armeepferde zu 1800 Franken zu kaufen sind, finden können. Außerdem sieht man immer einige auf den Donnerstag. Auctionen der französischen Tattersall, bei dem Arc-de-l'Etoile, und auf ähnlichen Auctionen in der Rue Pons thieu, welche am Mittwoch stattfinden.

Da wir nun die französischen Pferde in ihrer Heimath kennen gelernt, und sie durch ihr Leben hindurch begleitet haben, wie sie in Paris als Staatspferde und im Handels- und Personenverkehr zu Tausenden in Paris benugt werden, so geziemt es auch einem wahren Biographen, ihr Ende zu betrachten.

Viele fallen auf dem Felde der Ehre, in der Erfüllung ihrer Pflichten, als Opfer von Unfällen aller Art; aber die meisten steigen die ganze Stufenleiter herunter, von der höchsten Höhe der Modewelt bis zur tiefsten Tiefe der Mißhandlung und des Elendes, bis sie dem Tode auf der Ebene des Vertus entgegengehen. Vor dem Thore von Aubervilliers befindet sich ein großes Etablissement, welches früher auf dem wohlbekannten Montfaucon, jezt Buttes Chaumont, lag, aber vor der wachsenden Bevölkerung zurückweichen mußte. In dies sogenannte Schlachthaus bringt ein Theil der pariser Pferdeschinder die ruinirten, gefallenen oder kranken Thiere jeder Art, welche aus Paris entfernt werden müssen. Außerdem gehen die Verwalter dieses Etablissements auf die Märkte und kaufen die für jeden Dienst untauglichen Pferde, denn in

Paris ist man kein Pflerdefleisch, wie in Deutschland, was dort viele Pferde vor dem äußersten Elende bewahrt. Die Thiere werden mit einem Hammer getödtet, abgezogen und ausgeweidet; dann wird der Körper in Stücke gehackt und in eisernen Kesseln mit Dampf gekocht, um das Fett auszulassen. Nachdem die Knochen herausgenommen sind, und die ganze Masse gepreßt ist, wird das übrig bleibende Fleisch (Fibrin) auf eine Dampfdarre ausgebreitet, wo es getrocknet wird, bis es in kleine Stücke zerfällt, und allmälig zu Mehl wird, während es mit Schaufeln umgewandt wird. Dies Fleischmehl wird als Dünger verkauft, zu welchem Zweck Eingeweide, Herz, Leber und Lunge auch benußt, in einen Composß-Haufen geworfen, und mit Erde, Braunerde, zc., vermischt werden. Der Dünger gehört dem Eigenthümer des Etablissements; der Schinder bekommt Haut, Haare, Knochen und Fett, und zahlt eine ge= wisse Gebühr für jedes dorthin gebrachte Thier. Jedes Jahr werden 6,000 Pferde nach diesem Etablissement gebracht. Ein anderes Etablissement derselben Art und von demselben Umfang besteht zu St. Dennis. Die Etablissements der angrenzenden Departements empfangen ihre meisten Opfer auch aus Paris.

Verhandlungen der Behörde.

Staats-Ackerbau-Bureau, 3. Januar 1865.

Alle Mitglieder waren anwesend, Hr. Turney präsidirte.

Verordnet, daß der Präsident eine Committee von Dreien ernenne, welche die Frage betreffs der Landwirthschaftlichen Hochschule überwache und leite Jones, McLung und Greer.

Verordnet, daß eine Versammlung auf den 14. März berufen werde, um Anges bote für den Schauplaß der Schauausstellung von 1865 entgegenzunehmen. Auf Antrag von T. C. Jones

Beschlossen, Daß dem correspondirenden Secretär vom 1. Januar 1864 an die Summe von drei hundert Dollars per Jahr erlaubt werde zur Bezahlung eines Schreibers.

Einstimmig angenommen.

Ackerbau-Bureau, 14. März 1865.

Die Behörde versammelte sich am Dienstag Nachmittag.

Auf Antrag von T. C. Jones, wurde die erste Prämie auf Zugpferde dem Hrn. Boughton, von Mansfield, zuerkannt, statt den Hrn. Frederick und Pettit.

Auf Antrag von Hrn. McLung, wurde der Bond der Stadt Columbus für $5,000 angenommen, als Ersatz für das Privilegium, die Ausstellung von 1865 zu Columbus zu halten.

Auf Antrag von Hrn. Greer, wurde die Committee des Pomologischen Vereins von Ohio eingeladen, sich in Bezug auf das Obst-Departement mit der Staats-, Ackerbau-Behörde zu berathen.

Auf Antrag von D. McMillan, wurde die Zeit für die Staatsschauausstellung auf den 12., 13., 14. und 15. September 1865 anberaumt.

Auf Antrag von R. R. Donnelly, kam man überein, die allgemeine Eintragungsgebühr von einem Dollar auf einen Dollar und fünfzig Cents zu erhöhen.

Auf Antrag von T. C. Jones, wurde die Eintragungsgebühr zur Bewerbung um Gesammtprämien auf einen Dollar für jedes Thier festgesezt.

Auf Antrag von D. McMillan, wurde verordnet, daß keinem Aussteller über zwanzig Eintrittskarten erlaubt werden sollen.

Auf Antrag von J. W. Roß, wurde der Preis der einzelnen Eintrittskarten auf dreißig Cents festgesetzt.

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