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fuchung Untersuchung der Sache. Das oldenburgische, westfriesiske, ostfriesische, grdningensche und beemster Vich sind alle helländische Zuchten, und lassen sich, wie man mir versichert, alle auf eine ursprüngliche Race zurückführen; aber durch sorgfältige Haltung und Pflege, umsichtige Auswahl und Benutzung der Zuchtthi re, in Vertin dung mit dem Einfluß des Klimas, des Bodens und des Futters, sind diese verschieder nen Zuchten erzeugt worden.

Der generische Typus, so zu sagen, (weil eine bestimmte Definition der Ausdrücke Geschlecht, Gattung, Race, Zucht, Typus und Familie, was die Naturgeschichte im Allgemeinen betrifft, noch nicht festgesezt ist, und weil, was die Rintvichzucht betrifft, irgend einer von diesen Ausdrücken ungefähr ebenso umfassend und zu lässig ist als der andere) des holländischen Nindriches ist der der Marsch- oder Niederungsrace, und hat sich von Helland, als dem Mittelpunkt, aus über die eigentli chen Niederlande, Flandern, die Normandie, Oldenburg und Dänemark verbreitet.

Das berühmteste holländische Rindvich ist das friesische, welches als der Urstamm rom alten betrachtet wird, und nach diesem kommt zunächst die gröningensche Zucht. Diese Thiere gehören zu den mit Recht so genannten schweren" Racen, und zeichnen. sich durch ihre schr feinen Knochen, dünne und weiche Haut und eigenthümliche Farbe aus. Die beliebtesten sind die weißen, mit rothen, grauen, blaugrauen und schwarzen Flecken. Friensche Kühe findet man in der Umgegend von Utrecht, welche 4 Fuß 8 Zoll hech, 6 Fuß 9 Zoll lang sind, und 7 Fuß 8 Zoll im Gurt messen, und lebendig fünfzehn hundert Pfund† wegen. Der Kopf ist larg und ziemlich schmal, mit dünnen, leichten Knochen, aber etwas breitem und großem Maul; die Hörner sind sehr kurz und fein, und einwärts und unterwärts gedreht; der Hals ist lang und fein, und oben ein wenig gesenkt; das Brufstück ist gut befeht, wie es stets den Racen auf Niederungen eigen ist. Der Widerrist und der Rücken sind breit. und so eben und gerade wie bei den Shorthorns, und gleichfalls die besonders breiten und vorspringenden Londen; der Schwanz ist gut gefeßt, lang und fein; die Brust ist breit und tief, und steht im rechten Verhältniß zum Bauche. Die Glieder sind fein, aber etwas länger als bei den Schorthorns, dech auch ebenso dünn; das Euter der Kühe ist gut

entwickelt.

Die holländischen Bauern, welche gute Weiden haben, und ihr Vich gut halten, erhalten von gutgezüchteten friesischen Kühen 21 Quarte Milch per Tag, und von frischmelkigen Kühen gar 26 Quarte; ja in einigen außerordentlichen Fällen hat man 42 Quarte per Tag bekommen.* Profeffor Hengeraldt sagt, daß die Vorzüglichkeit der holländischen Milchkühe im Abnehmen begriffen ist, und daß die Angaben Ulkens, Weckherlin's und Villeroy's, nämlich, daß die Kühe im Durchschnitt jährlich 3,168 Duarte Milch geben, jetzt nicht mehr richtig sind, und daß der größte durchschnittliche Milchertrag in einem Jahr jetzt nicht 3,000 Duarte per Kuh übersteigt. Drei und fünfzig Quarte von dieser Milch geben elf Pfund schönen, fetten Käse, und von der Milch, von welcher dieser Käse gemacht worden ist, geben ein und zwanzig Quarte zwei und ein fünftel Pfund weiche Butter zweiter Qualität.

* Autorität: Dr. Georg Mah, Professor der Thierarzneikunde an der Vairischen Landwirthschaftlichen Hochschule zu Weyhenstephan, bei München.

+ Der Centner des Zollvereins ist 110 Pfund.

Over het Rundee," Haarlem, 1858.

Ihre Masthaftigkeit befriedig die Händler, und das Fleisch des fetten Viches von dieser Race oder Zucht ist s‹hr gut. Als Zugvich ist sie nicht sehr gesch ßt.

Das oldenb rger Vich ist von seinen Vorvätern, der friesischen oder holländis schen Race, nicht sehr verf tieden. Es wird zuweilen das ostfriesische Vich genannt, weil man es in den hannöversten Friesland fi det. In der Umgegend von Bremen heißt es bremer Vich, und man trifft es in bedeutender Anzahl an den Ufern der Weser und Ems. Die wichtigsten Punkte, in denen es sich von der ursprünglichen friesisch n Race unte-scheidet, sind, daß die Thiere mehr abgerundet und beseßter sind, und einen läge en Körper und kürzere Beine haben. Sie werden in ziemlich ausgedehnter weise als Zugvich benugt, und geben daher weniger Milch.

Die Bre enburger Race, welche sich überall in dem Großherzogthum Mecklens burg findet, entstand in den Marschen um Ihehoe, in Helstein. Dies ist na ürlich eine Marsche oder Niederungsrace, und sie kann ganz füglich für eine Nebenr ce der großen friesischen o er holländischen Race angesehen werden. Es ist eine Race, deren Typus in Thier mittlerer Größe ist, mit dünner Haut und feinen Kn:chen; die Farbe it entweder ein weißer Grund mit dunkelbraunen Flecken, oder ein brauner Grund mit weißen Alefe. Der Kopf ist etwas stärker gebaut als teim friesischen Vich; Hörner kurz; Hals and Bustüük klein; der Widerrist ziemlich hervorstehend; der Rücken scharf; der Körper breit und tief; und die Beine länger als bei dem sriesischen Vich. Die Stulter ist mager, aber das Hinterviertel voll. Die Wilster und Kremper Marsch R cen sind bloße Abarten der breitenburger Race. Sie sind alle ausgezeichnet o Milchvieb, und jede Kuh giebt von 22 bis 38 Quarte Milch per Tag, woven wir schon bei der Bescheibang Holsteins gesprochen haben.

Die jür änder Race ist einheimish in Jütland, der nördlich an Schles ig grens zenden Provinz. Es sind kleine Thiere, mit sehr dünnen und feinen Knochen; die Farbe ist gran oder schwarz, aber die Mehrzahl von denen, die ich sah, waren geflect. Der Kopf ist ing und schmal; die Hörner fein und aufwärts und etwas auswärts gebogen; der Hals und die Haut leicht; der Widerrist vorstehend : der Rücken scharf; die Brust enge; und der Bauch hängend. Un spärliche Nahrung g wöhm, gedeiht es gut unter resseren Umständen, und es ist daher in den benachbarten Provinzen sehr gesucht.

Die tonderner Race ist eine bloße Abart der angeler Race, aber etwas schwerer. Die montafauner Race ist ein Zweig von einer von jenen gleichfar igen Racen, das heißt, es giebt keine gefleckte øder zweifarbige Thiere unter denselben. Sie wurde schon in alten Zeiten in Mittel- und Westeuropa eingeführt, und scheint eine Hochland- oder Vergrace zu sein. Es ist ein schw. res Vich mittlerer Größe, leichter als das sch ryzer und schwerer als daß allguer. Diese Kühe wieg n meist con 1200 bis 1500 Pfund. Ein Thier mittlerec Größe von dieser Race mißt 68 Zoll in der Länge, und ebenso viel im Gart, und 46 bis 47 Zell in der Höhe. Die Farbe ist dunkelbrau, ähnlich dec decreinen Devons. Der Kopf ist kurz und breit; die Hörner fein, und auswärts und aufwärts gedicht, weiß an der Wurzel, und schwaz an der Spize. Der Hals ist ven mittlerer Stärke, mit einem sehr schönen Bruststück: der Wider ist etwas 10:stihend, aber sehr kräftig; der Rücken sanft ab räcts gebogen z die Hüften breit und in der Regel etwas hech, und der Schwanz sehr hoch angesezt; Brust und Bauch tief und breit; die Beine kurz und gut gestellt; die Hue, wie bei allen Bergracen, sehr fest und gut gebaut; die Schultern und Vieriel stark, und

die Schienbeine merkwürdig dünn. Der „Sad" oder das Euter ist groß, und die Kühe sind sehr fanftmüthig. Was die Milch:igenschaften dieser Race betrifft, ist Alles, was ich darüber erfahren konnte, in folgenden wenigen Worten auszutrücken : Anfangs Mai werden die Kühe auf die Alpenweiden getrieben, wo sie bis zum September bleiben; von da an bis zum nächsten Mai werden sie mit langgeschnittenem Heu und Grummet gefüttert. Eine Kuh, die ein lebendiges Gewicht von 1,000 bis 1,100 Pfund hat, giebt bei dieser Behandlung durchschnitzlich zehn Quarte Milch per Tag. Acht und dreißig Quarte und ein halbes von dieser Milch geben 45/10 Pfund Butter, 934 Pfund Köse und 21⁄41⁄2 Pfund Zieger.* Dies montafauner Vich hat eine sehr abgehärtete Constitution, und gewöhnt sich sehr schnell an das Klima; giebt sehr gutes und schweres Zugvich; ist leicht zu mästen, aber das Fleisch ist nicht so gut als das einiger anderen Racen.

Die allgauer sowohl als de montafauner Race entstand, soweit man weiß, in der Schweiz oder auf den Gebirgsketten im Osten der Schweiz. Jedenfalls ist es eine Alpenrace. Diese Race ist jegt überall in Baden, Baiern, Würtemberg, Sachsen, Preußen, Böhmen, zc., verbreitet, hat in jüngster Zeit einen beneidenswerthen Ruf erlangt, und ist die Race, welche auf den bamburger und londoner Märkten als „bairisches" Vich bekannt ist. Es ist eine Race von mittlerer Größe. Geewöhnliche Thiere find circa 77 Zoll lang 48 Zoll hoh, und 72 Zoll im Unfang. Eine solche fette Kuh wiegt von 900 bis 1,000 Pfund. Lies Vich ist merkwürdig wegen seines gedrungenen Baues und seines schönen Ebenmaßes an Körper und Gliedern. Die vorherrschendsten Farben sind grau und gelb, mit dunkeler Schattirung; der Mund und die Ohren inwendig wakefarben; es geht ein Streifen ängs tem Rücken, der sich abwärts über das Euter erstreckt. Das Skelett ist mittlerer Stirke; der Kopf klein, aber elegant geformt, und das Maul breit; die feinen Hörner sind weis an der Wurzel aber schwarz an der Spize; der Hals ist kurz und stark, und hat ein gutbesettes Bruststück; der Wide rist ist erhaben, aber stark. Der Rücken, die Lenden und die Hüften find breit oder weit, und der lange, schöne Schwanz ist regelmäßig und gut gefeßt; die Brust und der Bauch sind ziemlich tief und breit, aber gut geformt. Die unteren Glieder sind schön geformt; das Schienbein und der Huf sind besonders fein. Diese Vichrace besißt das Vermögen, ihre Eigenschaften auf die Nächkommen zu vererben, in höherem Grade als irgend eine andere; und eine Spur von ihrem Blute ist noch in der funften Generation von dem ursprünglichen Kreuz leicht zu ente decken. In den letzten Jahren ist es in ausgedehnter Weise mit dem montafauner Vi.h mit großem Rugen gekreuzt worden; das Kreuz ist größer und besigt beffere M`lcheigenschaften, ohne an Abgehärtetheit zu verlieren, gedeiht beffer auf knappen Weiden, und besißt größere Mastfähigkeit. In Allgau hat man die Berechnung ge macht, daß eine Kuh, die lebendig von 900 bis 950 (englische) Pfund wiegt, und täglich von 30 bis 36 Pfund Heuwerth frißt, 2,050 (englische) Duarte Milch giebt, mit Einschluß der Quantität, die das Kalb bekommt. Kühe, die 1,000 Pfund wie

*Diese Angaben verdanke ich dem Professor Stödhardt.

+In Deutschland wird alles Viehfutter nach dem Heuwerth berechnet; durch Fütterungs-Experi mente und chemische Analysen ist man in den Stand gesezt, den ökonomischen Werth eines jeden Viehfutters ziemlich genau zu berechnen. Wir haben eine Tabelle von diesem Futterwerth angeschlossen, wie man sie fast in jeder deutschen Abhandlung über Viehfütterung findet. (Siche nächste Seite)

Getreide.

Stroh.

Verschiebene
Heuarten.

Grünfutter.

gen, geben nach der Schäßung, circa 2,500 (2,475) Quarte. Es sind von 11 bis 13 Quarte erforderlich, um ein Pfund Batter zu machen; sechs bis sieben Quarte machen ein Pfund fetten Schweizerläse.

Nach einem sehr genauen und detaillirten Experiment, das in 1855 zu Weysen. Stephan gemacht wurde, und das ein Freund mir gütigst mittheilte, hat es sich als Resultat herausgestellt, daß 28 allgauer Kühe, welche lebendig von 900 bis 1,000 Pfund wogen, und täglich 371⁄2 Pfund Heuwerth empfingen, jede durchschnittlich 2,296 Quarte Milch gaben, mit Ausschluß der Quantität, welche die Kälber bekamen, die man rier Wochen lang saugen ließ. In 1861-2 gaben 48 allgauer Käse, von demselben Gewicht und bei demselben Futter, auf derselben Withschaft 2,459 Quarte Milch. Bei dem legten Experiment ist die Milch, welche die Kälber erhielten, gleichfalls nicht eingeschlossen.

Eine Rechnung, die Hr. L. Wertheimer zu Ranshofen in Oestreich führte, zeigte, daß Kühe, die 880 Pfund wogen, bei einem durchschnittlichen Heuwerth von 221⁄2 Pfund, während einer Periode von fünf Jahren durchschnittlich 1,278 Quarte Milch per Jahr gaben; ein Pfund Butter erforderte 10 bis 102 Quarte Milch, und ein Pfund Käse 5 Quarte.

Seit das allgauer Vich in Sachsen eingeführt worden ist, hat der Minister, Bas ron Dr. Reuning, Experimente angeordnet, um in Erfahrung zu bringen, welche Rindri hrace im Ve hältniß zu dem consumirten Futterquantum die m iste Milch und Butter gebe. Die Berichte findet man in dem Amts- und Anzeige-Blatt" des Landwirthschaftlichen Departements, Bd. für 1857 Seite 42, das Dr. Reuning mir zustellte. (Siche nächste Seite.)

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Nach chemischen Analysen und Viehfütterungs-Experimenten hat es sich herausgestellt, daß 100 þfund Heu gleich find zu 420 Pfund gutem Wiesengras.

100

400

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100

400

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rother Klee (grün).
Luzerne.

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100

380

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Esparsett.

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100

425

Wicken.

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Welschforn

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100

500

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Roggen

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Blätter und Stengel.
vor der Blüthe.

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Berschiedene
Futterstoffe.

Wurzelgewächse.

Nach chemischen Analysen und Bichfütterungs-Experimenten hat es sich herausgestellt, daß 100 Pfund Heu gleich sind zu 41 Pfund Buchweizen.

Rothrübenblätter.
Weißfohlblätter.

100

200

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100

250

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Kartoffeln.
Artischofen.

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Rothrüben.

100

275

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Kohlrabi.

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Möhren.

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450

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Rüben.

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Weißfohl.

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600

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500

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Die zu Calbe angestellten Experimente ergaben folgendes Resultat:
Holländische Kühe gaben 8 Kannen Milch per Tag, oder 3,726 Quarte per

Allganer Kühe gaben 6 Kannen Milch per Tag, oder 2,785 Duarte per Jahr. Dagegen erforderte es 13 Quarte Milch von helländischen Kühen, um ein Pfund Butter, oder 225 Pfund im Jahr zu machen, während es blos 9 Quarte Milch von allgauer Kühen erforderte, um ein Pfund Butter, eder 243 Pfund Butter im Jahre zu machen. Dieselbe Autorität, welche diese legte Angabe mittheilt, sagt auch, daß das allgauer Vich der Rinderpest weniger unterworfen ist, als das holländische.†

*Eine Kanne Milch ist gleich 0,318 einer Gallone; eine Kanne Butter gleich 2,47 Pfund. +Annalen der Landwirthschaft, 1858.

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