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jährige, 31 dreijährige, 28 zweijäbrige und 23 einjährige; von diesen sind 37 vollblut-arabische und 56 halbblut. Von 102 Zuchtstuten sind 51 vollblut-arabische oder Reitpferde, und 51 halbblut- oder Wagenpferde. Von diesen Stuten wurs den acht aus Arabien importirt, nämlich: Saklavia, von dem Saklavi Djedran Stamm; Saida, Ramdy, von dem Hamdani Rubdan Stamm; Nedjdi, von dem Koheil Stamm; Jariffa, von dem Anazee Saaba Stamm; Dachma, von dem Dachman el Chahonan Stamm; Doueba, von dem Saklavi Djedran Stamm; Moreghia, von dem Sallavi Moreghia Stamm.

Von den Beschälern sind sech 8 vollblut arabische, nämlich: Bourbon, Apfelschimmel, mit dunkler Mähne und dunkelem Schwanz, 17 Jahre alt, 15/2 Hand hoch, von dem Amurath Stamm; er ist deßwegen merkwürdig, daß er daß Vermögen, seine Eigenschaften auf seine Nachkommen zu vererben, in hohem Grade besigt. Tajar, kastanienbraun, 15 Jahre alt, 15 Hand 211⁄2 Zoll hoch, auch vom Amurath Stamm. Er ist der Sohn von zwei Apfelschimmeln, vererbt aber seine Farbe mit großer Sicherheit. Amurath I., ein dunkler Apfelschimmel, 11 Jahre alt, 15 Hand 21⁄2 Zoll hoch, Vollbruder von Tajar, vererbt seine Eigenschaften in merkwürdigem Grade; ist nicht ganz so langbeinig als Tajar. Said, 19 Jahre alt, 14 Hand 3 Zoll hoch, ein herrliches dunkelbraunes Thier. Dieser Hengst wurde dem Prinzen Albert, von England, von Iman, Bey von Muscat, zum Geschenk gesandt, und in 1857 kaufte der König von Würtemberg ihn. Die Vorderund Hinterbeine sind nicht so gut geformt, als bei einigen anderen Thieren. Soliz man, ein halber Apfelschimmel, 13 Jahre alt, 15 Hand 2 Zoll hoch; wurde vom Vice-König von Acgypten bei Cairo gezüchtet, hat starke, kurze Beine, und ist etwas fenkrückig. Gadir, heller Grauschimmel, 18 Jahre alt, 15 Hand 1 Zoll hoch, ift von dem Saklavi Djeran Stamm, und ein ächter Nedjid-Hedjaz; war der LieblingsHengst des Abbas Pascha. Es find drei „Halbblut=“ oder Wagenhengste da, näm, lich: Haman, ein englisch-arabischer Apfelschimmel, 11 Jahre alt, 17 Hand 1 Zoll hoch, stammt vom Moga von Derwisch her. Congo, ganz schwarz, 20 Jahre alt, 17 Hand hoch, ein Vollblut-Trakehner. Black, ein schwarzer Hengsßt, mit weißen Hinterfüßen, 13 Jahre alt, 16 Hand 3 Zoll hoch; hatte einen vollblut=trakch= ner Vater, und eine halbblut englische Mutter. Auch waren drei schwere Hengste da zur Deckung der Bauernstuten; diese haben ungefähr ein Viertel bis drei Achtel arabisches und den Rest mecklenburger, norfolker øder trakehner Blut in ihren Adern.

Während der legten 15 Jahre wurden in dem Königlichen Gestüt im Durchschnitt jährlich 7,455 Stuten gedeckt und 4,000 Füllen gezeugt.

Im Königlichen Geflüt findet jedes Jahr ein Verkauf von vierjährigen Hengsten und Stuten statt; derselbe hatte farz vor meinem Besuche stattgefunden. Wallache brachten 500 bis 600 Gulden ($200 bis $240); Hengste 1200 bis 1500 Gulden ($480 bis $600); und Stuten 400 bis 1200 Gulden ($160 bis $480). Vollbluts trakehner Stuten brachten 1600 Gulden ($640).

Ich war freilich bei jedem Departement der productiven Industrie der alten Welt interessirt, da ich aber erfahren hatte, daß der König von Würtemberg eine neue Rindvichrace durch eine Kreuzung verschiedener Stämme und die Fortzüchtung derselben bis zur Fixirung des Typus geschaffen hätte, verwendete ich etwas Zeit dazu, dies Vich zu besichtigen und zu untersuchen, und alle mögliche Belehrung über diesen Ges genstand einzusammeln.

Das Rindvich auf den Gütern des Königs von Würtemberg.

Der leßte König von Würtemberg hat sehr viel für die Veredlung der Hausthiere im Königreiche gethan. Früher hatte der König eine Rinderheerde auf jedem seiner Güter Scharnhausen, Kleinhohenheim und Weil, aber in 1848 wurde das Vich von den beiden erstgenannten zurückgezogen, und befindet sich jezt hauptsächlich auf Weil und Rosenstein. Am ersten Januar 1861 war der Wichstand zu Weil folgender:

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Drei Bullen sind mehr als eigentlich zur Zucht in der Heerde erforderlich sind, da aber die Leute in der Nachbarschaft ihre Kühe von diesen Bullen decken lassen dürfen, ausgenommen wenn eine ansteckende Krankheit unter dem Vich in der Nachbarschaft herrscht, so werden so viele Bullen gehalten, als zu diesem Zwecke nöthig zu sein scheinen.

Rindvichracen auf Weil.

Auf diesem Gute befinden sich zwei Racen, nämlich:

I. Die große holländische Race mit kurzen Hörnern; die meisten haben große schwarze und weiße Flecke, oder mausblaue und weiße Flecke.

II. Eine Race, die aus dem schweizer Canton Appenzell kommt, das sogenannte Gurtenvieh," weil der Kopf, der Hals, die Vorderbeine und die Schultern bis zum Widerrist hinauf schwarz find; vom Widerrist erstreckt sich ein breiter weißer Streifen fast bis zu den Hüften, und bedeckt die Seiten des Rumpfes; der übrige Hintertheil des Körpers und die Hinterbeine sind schwarz. Als ich in die weiler Ställe trat, fragte ich den Aufseher, warum er im Juni eine weiße Decke auf allen Kühen hätte. Er lächelte und sagte: „Verzeihen's, Ihre Gnaden, aber dies ist das Gurtens vich, das seit 1814 hier regelmäßig gezüchtet wird." Von den ein und dreißig Kühen gehörten ein und zwanzig zur holländischen, und zehn zur appenzeller Race. Das Register zeigt, daß eine sechsjährige holländische Kuh in gutem Zustande durchschnittlich ein lebendiges Gewicht von 1,150 Pfund (englische) hat, während eine appens zeller Kuh von demselben Alter und in gleichem Zustande circa 1,200 Pfund wiegt.

Seit ihrer Einfuhr haben die helländischen allmälig an Gewicht verloren, während die appenzeller zunahmen.

Da die Milcheigenschaften nicht allein für den König, sondern auch für die ganze Bevölkerung um Stuttgard einer der Hauptzwecke war, und die nordholländischen und friesischen als die besten Milchkühe bekannt waren, so wurden sie gewählt, und es wurde täglich über ihren Milchertrag genau Buch geführt. Es stellte sich bald heraus, daß keine andere Race so viel Milch per Stück gab, als diese. Bei einem Vergleiche, wobei man das Quantum des consumirten Futters im Verhältniß zum Milchertrag berücksichtigte, ergab sich, daß die schwyger (nicht schweizer) verhältnißmäßig etwas mehr Milch gaben.

Allein die nordholländische Race war sehr schägbar, weil sie große Kälber producirte, und dieselben früh reif wurden. Während ihrer Milchperiode schienen die Kühe in sehr schlechtem Zustande zu sein; wenn sie aber trocken waren, so wurden sie sehr schnell fett, was auch bei den Ochsen der Fall war. Sie erforderten immer eine reichliche Quantität Futter, waren aber keineswegs eigen hinsichtlich der Qualität desselben, und da ihre Kreuze mit einheimischem Vich gut waren, so wurde beschlossen, diese Race auf dem Gute Weil für immer zu behalten und zu bewahren. Der erste Ankauf wurde in 1821 gemacht, und bestand aus zwei Bullen und achtzehn Kühen; der zweite Ankauf wurde in 1829 gemacht, und umfaßte zwei Bullen und sechzehn Kühe.

Die nächstbeste Race, die bleiben sollte, war die schwyzer, und nach diesen das appenzeller oder Gurtenvich, welche beide Racen eine Reihe von Jahren hindurch als Versuchsheerden auf Kleinhohenheim gewesen waren, und mehr Milch per Stück gegeben hatten, als irgend eine dort befindliche Race. Die Milch dieser beiden leztern Racen ist reicher an Butter und Käse, als die der holländischen, während beide Racen gleich gut fett werden. Dies appenzeller Vieh hatte noch einen anderen entschiedenen Vortheil über das holländische, nämlich die Ochsen waren härter und lebendiger in allen ihren Bewegungen, weßhalb man das appenzeller zu Weil behielt.

Warum wurden die großen Viehracen den kleinen vorgezogen? Die von dem König von Würtemberg angestellten Experimente mit Rindvich scheinen den Hauptzweck gehabt zu haben, zu ermitteln, welche Racen, wenn alle Punkte in Betracht gezogen werden, am schäzbarsten sind und gehalten werden soliten. Im Laufe der Zeit fand man, daß, im Verhältniß zu dem verzehrten Futterquantum, einige kleine Racen fast ebenso viel Milch gaben als die holländische; so, zum Beis spiel, gab die hallo-limburger, eine der einheimischen Zuchten, fünfzig Pfund Milch für je ein hundert Pfund Heuwerth an Futter, was fast ebenso viel war, als die holländische gab, und zu gleicher Zeit lieferte diese einheimische Race ganz ausge= zeichnete und schwere Ochsen, obwohl die Kühe sehr klein waren. Wären die Erpcrimente blos zu dem Zwecke angestellt worden, um die Milch eigenschaften zu ermitteln, so würde ohne Zweifel die kleine Race aus dem schweißer Canton Uri den Vorzug vor allen anderen erhalten haben und beibehalten worden sein, weil sie für je ein hun dert Pfund Heuwerth an Futter vier und fünfzig Pfund Milch gab; und ferner würde diese kleine Racen für die kleinen Bauern und die ärmeren Klassen, welche nicht das erforderliche Futterquantum und den Stallraum für die großen besaßen, am passend

ften gewesen sein; allein im Vergleich mit den großen Racen hielt man es doch nicht für rathsam, sie zu behalten, und zwar aus folgenden Gründen:

1. Die großen Racen brachten mehr ein als Schlachtvich.

2. Die Kälber der großen Racen waren schwerer und wurden früher reif, als die der fleinen Racen.

3. Jm Verhältniß zum consumirten Futter erforderten die großen Racen wes niger Pflege und Wartung, als die kleinen.

Diese Punkte fanden am Ende jedoch mehr Geltung auf den großen Gütern, als auf den kleinen Wirthschaften, weil die ersteren immer reichlich Futter und viele Knechte zur Wartung des Viches haben.

Veränderungen dieser Racen. Das holländische wie das appenzeller Vieh wurde bis vor kurzem rein gezüchtet. Das appenzeller Vich hat seine Farbe, feine Abzeichen, seine Körpergestalt und Gliedmaßen, und seine nüglichen Eigenschaften in einem merkwürdigen Grade bewahrt; die einzige Veränderung fand in seinem lebendigen Gewicht statt, welches während der Periode, welche es auf dem Gute gehalten wurde, ein Fünftel bis ein Viertel zunahm. Allein die Veränderung war bei der holländischen Race viel merkwürdiger bis in die fünfte, sechste und selbst fiebente Generation, obgleich bis 1858 keine Blutbeimischung stattfand. Diese Ver= änderungen beweisen, welche große Modificationen ein Wechsel im Futter und in der Haltung (in Holland wurde dies Vich meist auf der Weide gehalten, während es hier viele Jahre lang ausschließlich in Ställen stand) selbst in den Eigenschaften eines firirten oder permanenten Typus oder einer canftanten Race hervorruft. Die wichtigsten Veränderungen sind folgende: 1. Was das Thier selbst betrifft, so trug es in 1821 feinen Kopf sehr niedrig, die Hörner waren kurz und abwärts gebogen, der Hals dünn, der Rumpf sehr breit, der Rückgrad ein wenig aufwärts gebogen, und von den Hüften bis zur Schwanzwurzel etwas gesenkt. Während sie Milch gaben, waren die Kühe sehr dünn. Gegenwärtig haben die jüngeren Generationen folgendes Ansehen ; einen hoch gehaltenen Kopf, aufrechte Hörner, einen dünnen Hals, einen symmentriRumpf und einen graden Rücken bis zur Schwanzwurzel. Während der Milchzeit find Die Kühe nicht so dünn, wie früher. In der Farbe hat keine Veränderung statt= gefunden.

2. In Bezug auf die nüglichen Eigenschaften haben folgende Veränderungen stattgefunden: Obwohl sie immer reichlich und gleichgutes Futter bekommen, so hat bei den reingezüchteten Thieren der Milchertrag doch von Generation zu Generation abgenommen. Bei einigen der späteren Generationen ist der Milchertrag wieder auf die frühere Quantität gestiegen, bei anderen nicht. Zum Beispiel die „Kleine Gute," eine in 1829 importirte Kuh, gab vier Jahre nach einander jedes Jahr 3,424 Quarte Milch. Ihre Tochter traf bald nach ihrem ersten Kalben ein Unfall, so daß über ihre Milch kein Buch geführt wurde; aber ihre Tochter, die Enkelin der „Klcinen Guten gab durchschnittlich blos 2,200 Quarte im Jahr, und bei ihren Nachkommen ist die Quantität vier bis fünf Generationen hindurch nicht gestiegen. "Moye," eine andere importirte holländische Kuh, gab durchschnittlich 3,216 Quarte im Jahr, ihre Tochter 2,164 Quarte, und ihre Enkelin blos 1,487 Quarte; ihre Urenkelin jedoch gab wieder 2,260 Quarte, und ihre jeßigen Nachkommen in der fünften und

späteren Generationen geben 2,493 Quarte. Eine dritte, zu gleicher Zeit importirte Kuh, Alte Kuh" genannt, gab durchschnittlich 2,450 Quarte im Jahr, ihre Tochter 2,040 Quarte, ihre Enkelin 1,849 Quarte, ihre Urenkelin 1,999 Quarte, während die nächste und die späteren Generationen wieder 2,475 Quarte gaben. Allein diese Milchabnahme ist völlig dadurch aufgewogen worden, daß sie leichter Fett und Fleisch aufnahmen, sich besser für das Joch eigneten, sich viel schneller entwickelten und viel früher reif wurden. Ist es möglich, daß diese Veränderungen beweisen, daß die urs sprünglichen Thiere nicht reingezüchtet oder ein permanenter Typus waren? Eine solche Schlußfolgerung würde ohne Zweifel zu rechtfertigen sein, wenn Ungleichheiten in den Nachkommen, oder Rückschläge, oder entschiedene und auffallende Unterschiede zwi= schen den Aeltern und den Nachkommen stattgefunden hätten; aber das war nicht der Fall. Die Veränderungen fanden allmälig statt, und waren blos bemerkbar, wenn man die fünfte oder sechste Generation mit den importirten Thieren verglich. Zuchtsystem-Das Alter, in welchem Thiere zur Zucht benugt werden.

Bullen werden benußt, wann sie 22 bis 24 Monate alt sind, und bis sie fünf Jahr alt sind; wenn sie älter werden, verlieren sie, wie man glaubt, ihre Kraft; jedenfalls werden sie zu schwer und zu langsam in ihren Bewegungen. Von Kühen erwartet man gewöhnlich das erste Kalb, wann sie drei Jahre alt sind. Wenn sie dies Alter erreicht haben, so sind sie so weit entwickelt, daß das Melken sie nicht schwächt. Allein es giebt viele Ausnahmen von dieser Regel: die Kühe halten sehr oft diese Zeit nicht, sondern kalben im Durchschnitt erst, wann sie 39 Monate alt sind. In der Regel werden die Kühe so lange zur Zucht benutzt, als ihr Milchertrag befriedigend ist. Von der jetzigen Partie von holländischen Kühen find — da, welche mehr als sechs Kälber, fünf, die vier bis fünf, fünf, die drei, und fünf, die blos zwei Kälber hatten. Aber die älteste dieser Kühe ist in einem solchen Zustande, daß sie noch einen guten Preis als Schlachtvich bringt.

Das ganze Jahr hindurch werden natürlich Kälter geboren. Früher wurde ein Versuch gemacht, alle Kälber während eines gewissen Abschnittes des Jahres geboren. werden zu lassen, allein seitdem mit Milchhändlern Contracte abgeschlossen worden. find, hat man die ftipulirte Quantität so gleichmäßig geliefert, als man nur frischmilchige Kühe nach einander haben konnte. Allein ohne Rücksicht auf den Milchhandel, hat man doch stets darauf g halten, daß die Kühe jedes Jahr ein Kalb hatten. Die appenzeller oder „Gurtenkühe" haben sehr regelmäßig jedes Jahr ein Kalb ge= habt, allein bei den holländischen Kühen kann man dies blos circa von der Hälfte regelmäßig erwarten. Die andere oder unregelmäßige Hälfte bringt ein Kalb in je vierzehn, fünfzehn oder sechszehn Monaten, und einige in noch größeren Zwischenräumen.

Ein Sohn wird nie mit der Mutter gepaart, und ebenfalls nie ein Vater mit der Tochter; aber Schwestern und Brüder sind oft zusammen gepaart worden.

Einführung fremden Blutes.

Wegen der besonderen Abzeichen (der Gurte) der appenzeller Rinder, sind sie seit langen Jahren in Inzucht gezüchtet worden, und es wird nicht beabsichtigt, fle mit

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