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menkleiderstoffen, und besonders für Vermischung mit Seide und Baumwolle. Sie gilt $31.50 per hundert Pfund.

13. Wollen vom Cap der Guten Hoffnung, gewöhnlich „Capwollen" genannt. Obwohl dies eine Merino-Wolle ist und zur Luchfabrication gebraucht werden kann, so thut der schmußige und unansehnliche Zustand, in welchem sie auf den Markt kommt, dem Preise doch großen Abbruch, denn sie gilt blos $30.48 per hundert Pfd.

14. Persische und ostindische Wollen. Diese haben eine schöne braune Farbe (die ostindische ist bisweilen weiß), sind lange, weiche, seidenartige Kammwollen, und werden ausschließlich zur Fabrication von Damenkleiderstoffen benußt. Auf dem Markte erscheint sie weiß, hellgelb und bräunlichgelb; die hellgelbe hat den Vorzug. Preis $28.95 per hundert Pfund.

15. Danskoi oder russische weiße Wolle ist eine grobe, haarähnliche Kammwolle, aber sehr sanft anzufühlen und von starkem Stapel. Sie wird oft zur Fabri cation von feinen Modewaaren mit wohlfeileren Wollen vermischt. Preis 24.39 per hundert Pfund.

16. Weiße Lima-Wolle. Sehr ungleichmäßig im Fließ, aber eine starke, weiche und lange Kammwolle vom Merino-Character. Preis $23.37 per hundert Pfund.

17. Die schwarze Lima-Wolle wird zu demselben Zwecke benugt wie die peruanische Wolle, und ist sehr tauglich zu Strumpfgarn. Diese Wolle hat die Eigens thümlichkeit, daß sie keine andere Farbe annimmt. Preis $21.34 per hundert Pfd.

18. Die chinesische Wolle bringt denselben Preis wie die vorhergehende; sie ist eine sehr merkwürdige Wolle, hat eine sehr weiche, glatte, weißliche oder hellgelbe Farbe, und einige Locken gleichen der reinen Seide. Sie wird zu Armeetuchen benugt.

19. Die türkische Wolle gilt circa 60 Cents per hundert Pfund weniger als Nr. 17; sie ist eine weiche Wolle und kommt unfortirt auf den Markt; sie besteht aus weißen, braunen und schwarzen Wollen, und wird zu verschiedenen wohlfeilen Stoffen gebraucht.

20. Danskoi, oder ruffische graue Wolle ist eine Mischung von schwarzen, braus nen und weißlichgrauen groben Wollen; sie wird zur Fabrication von wollenen Decken und Armeetuchen benußt. Preis $20.32 per hundert Pfund.

21. Die ungewaschene schwarze spanische Wolle ist ein einheimisches und interessantes Erzeugniß der pyrennäischen Halbinsel; fie trägt offenbar den Merino-Character und ist wegen ihrer rabenschwarzen Farbe merkwürdig. Sie wird zu Strumpfgarn benußt, und gilt so viel als Nr. 20.

22. Die ungewaschene afrikanische Wolle von Nordafrika, besonders Algiers; und

23. Die valparaisoer Wolle vom westlichen Theile Südamerika's, und endlich 24. Das russische Kameelshaar bringen alle denselben Preis. Es ist sehr ordinär, mehr Haar als Wollfiber, und wird ausschließlich zu Teppichen benußt. Preis $16.56 per hundert Pfund.

Kapitel VI.

Würtemberg.

Nach meiner Abreise von Dresden blieb ich einige Tage in Leipzig, sah das Monument und die Statue Thaer's, des großen deutschen landwirthschaftlichen Schrifts stellers, besuchte die Statue und das Monument, die zum Andenken an Hahnemann, den Gründer des homöopatischeu Systems der Medicin, errichtet wurden, besah das napoleon'sche Schlachtfeld, besuchte die Parke, Gärten, Kirchen, 2c., und sah das Zimmer, welches in Göthe's "Faust" verewigt worden ist. Ich kam am Samstag in Leipzig an, und da der folgende Montag und Dienstag Festtage waren, war die Stadt voll von Kirchengängern. Die protestantischen wie die katholischen Kirchen waren gedrängt voll, und beide schienen in der Großartigkeit der Ceremonien mit einander zu wetteifern. Da unser Consul abwesend war, und die Leute, an die ich Empfehlungsbriefe hatte, nicht zu Hause waren, ging ich am Mittwoch Morgen über Halle nach Magdeburg, welche beiden Städte durch Luther und die Reformation berühmt wurden.

Die erstere Hälfte der Eisenbahn von Dresden nach Leipzig geht erst durch eine Granit, dann durch eine Silur und Porphyrit Bildung; die lettere Hälfte durch eine Wealden und Vierte Erdbildung. Von Leipzig bis Halle, längs den Ufern der Elster gehört die Erdbildung rein zur Vierten (modernen oder neuen). Von Halle bis Magdeburg geht sie nach einander durch Wealden, bunte Sandsteine, Permian und Muschelkalkbildungen. Von Magdeburg bis Braunschweig besteht die Bildung aus Lias, Wealden und Trias. Dies sind Ansäge längs dem Fuße des Harzgebir ges. Die letteren bestehen aus Granit und gehobenen devonischen und filurischen Bildungen. Auf der Nord- und Westseite des Harzes, von Braunschweig durch den südlichen Theil von Hannover bis hinab nach Hessen-Cassel, scheint der Boden von untergeordnetem Character zu sein — ein steifer, schwerer, viel Kall enthaltender Thon, worauf es schwer hält, die Landwirthschaft mit Erfolg zu betreiben. Von Göttingen bis Heidelberg geht die Eisenbahn durch eine bunte Sandsteinbildung, hier und dort mit Wealden, Muschelkalk und Basalt vermengt. Von Heidelberg bis Stuttgart besteht die Bildung aus Keuper und Muschelkalk, aber in letterer Gegend ist eine ausgedehnte Lias-Bildung.

Die Reise von Magdeburg nach Stuttgart machte ich so schnell als möglich, weil sich zwischen diesen Punkten nichts von besonderem landwirthschaftlichem Interesse vorfindet.

Nach meiner Ankunft in Stuttgart war natürlich, meiner Sendung gemäß, das Erste, die große landwirthschaftliche Hochschule zu Hohenheim zu besuchen. Dies that ich in Begleitung meiner Familie und des Consuls Klauprecht (Siche Seiten 12-21 in Theil II oder B dieses Berichtes wegen der näheren Angaben.)

Königreich Würtemberg.

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Das Königreich Würtemberg liegt zwischen den 471° und 4912° nördlicher Breite, und 81/20 bis 101/2° östlicher Länge, und umfaßt ein Areal, das ungefähr den fünftel Theil Dhios ausmacht. Die geologische Bildung ist Granit, Gneiß und

neuer rother Sandstein im Schwarzwald im Südwesten, Ober-Jura* in den schwäbischen Alpen, im Süden und Südosten, und Keuper und Muschelkalk in dem übrigen Theil. Der nördliche Theil dieser Alpen ist eine Lías Bildung, darauf folgt erst Keuper, und dann Muschelkalk. Diese lettere Bildung erstreckt sich fast bis Sachsen Coburg-Gotha.

Die Oberfläche Würtemberg's ist sehr gebrochen oder unregelmäßig. Punkte im Schwarzwald, wie der Feldberg, erheben sich 4,650 Fußt über den Meeresspiegel. Das höchste Plateau (Hochebene) ist 3,550 Fuß, das tiefste Thal 420 Fuß, und die mittlere Höhe des Königreichs ist 1,500 Fuß. Die Lagen und die Ausdehnung der Höhen üben einen großen Einfluß auf die Klimatologie des Landes aus. In Cannstadt, bei Stuttgart, das eine Höhe von 668 Fuß hat, ist die mittlere Jahrestemperatur 49° Fahrenheit. Die mittlere Temperatur ist 48° im Frühjahr, 65° im Sommer, 49° im Herbst, und 321⁄2° im Winter.

In Schopfloch, in Kirchheim, das eine Höhe von 2,360 Fuß hat, ist die mittlere Temperatur im Jahre 44° F., im Frühjahr 42.8°, im Sommer 60.8°, im Herbst 46°, im Winter 30°.

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Während der letzten fünf und dreißig Jahre hat der Thermometer eine Schwanfung von 90° Fahr. gehabt, das Maximum war 91.40° und das Minimum 1,40o. Die Westwinde bringen feuchte und kühle Sommer und gelinde Winter, aber die Ostwinde bringen trockene und heiße Sommer Weinjahre und kalte Winter.

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Die Bevölkerung Würtemberg's besteht aus einer Anzahl von Stämmen oder Racen. Ungefähr anderthalb Millionen sind Schwaben, und der Rest besteht aus Allemanen, Franken, Steyermarkers, Schweden und Juden, und nach dem Widerruf des Edicts von Nantes ließen sich circa 3,000 Hugenotten und Waldenser in Würtemberg nieder.

* Die hier gebrauchten geologischen Ausdrücke lernte ich erst aus Lyell's „Elementen der Geologie," und ziehe fie der neueren Nomenclatur anderer Schriftsteller vor. Sie find gleichbedeutend mit

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Portland, Kimmeridge Jund Oxford Thon.

† Der würtemberger Fuß ist 114 300l. + Der pariser Fuß 12.79 Soll.

In 1861 betrug die Volkszahl 1,720,708, oder 12,555 weniger als in 1852. Unter der Bevölkerung in 1861 waren;

Männlichen Weiblichen Unter 14 Geschlechts. Geschlechts. Jahre alt. 830,192 890,516

495,890

Weber 14 Protestanten. Katholiken. Juden.
Jahre alt.

1,224,818 1,179,814

527,057 11,338

Von den Einwohnern männlichen Geschlechts waren 243,254 unter 14, und 586,964 über 14 Jahre alt; von denen unter 14 Jahren besuchten 135,000 Knaben die Volksschulen. Die 587,000 Einwohner männlichen Geschlechts über 14 Jahren. können in folgender Weise klassifizirt werden :

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Von dem weiblichen Theile der Bevölkerung dieses Königreiches find 252,536 unter 14 Jahren, von denen 138,500 die Volksschulen besuchen; von den 637,880 Einwohnern weiblichen Geschlechts find 267,159 verheirathet, 63,168 find Wittwen und 1,462 find geschieden, was 306,091 unverheirathete übrig läßt; von den unverHeiratheten find, wie man annehmen darf 72,000 mit landwirthschaftlichen oder vers wandten Arbeiten beschäftigt, 5,600 find Dienstmädchen, 20,000 Tagelöhnerinnen in verschiedenen Industriezweigen, 13,000 in Fabriken, und 195,000 find unabhängig oder bei ihren Aeltern, ohne besondere Beschäftigung.

Aus dem Obigen ersieht man, daß über 50 Procent der männlichen Bevölkerung direct mit Landwirthschaft beschäftigt find.

In den europäischen Ländern, wo jeder männliche Unterthan dem Staate Militärpflicht schuldig ist, wo die Heimstätte" viele auf einander folgende Generationen hindurch in derselben Familie bleibt, wo jeder Einwohner, männlichen wie weiblichen Geschlechtes, mit Ausnahme der Juden, seine Geburt, seine Taufe und seine Confir= mation in einer protestantischen oder katholischen Kirche registrirt haben muß, sind viele einzelne statistische Punkte viel leichter zu ermitteln als in den Vereinigten Staas ten, wo keine solche Zwangsmaßregeln stattfinden. In ganz Deutschland giebt es 34 Geburten auf je 1,000 Einwohner, oder eine Geburt auf je 2911⁄2 Einwohner, øder wenn man die todtgeborenen Kinder nicht rechnet, eine Geburt auf je 30 Einwohner. In Frankreich werden auf je 1,000 Einwohner 26, in Belgium 29, in England 33, in Baiern 34, in Preußeu 37, in Destreich 38, und in Würtemberg 40 lebendige Kinder geboren, oder eine Geburt auf je fünf und zwanzig Einwohner im Königreich. Während der zehn Zahre von 1846 bis 1856 wurden 336,755 Knaben und

316,779 Mädchen in Würtemberg geboren. Unter diesen waren 8,258 Geburten. von Zwillingen, 78 von Drillingen, und 7 von Bierlingen. Künstliche Mittel wurs den blos einmal bei je 33,902 Geburten angewandt; 2,539 Mütter starben im Kindbett; 26,638 Kinder wurden todt geboren, und unter je 10,000 Geburten waren 343 unzeitige. Von 1812 bis 1852 wurden neun eheliche Kinder zu einem unehelichen geboren, von 1853 bis 1862 fünf eheliche zu einem unehelichen. Allein im Kreise Welzheim gab es im Jahre 1861 sieben und dreißig uneheliche Geburten zu je 100 ehelichen, und Dr. Rümelin von Stuttgart sagt in seinen statistischen Mittheilungen, daß es in einigen Districten ein uneheliches Kind zu jedem ehelichen giebt.*

Von 1812 bis 1862 gab es in Würtemberg einen Todesfall auf je 3111⁄2 Einwohner. Die Angaben während der leßten zehn Jahre ergeben folgende Data: in den skandinavischen Ländern gab es einen Todesfall unter je 48.7 Einwohner, in Frankreich unter je 41.7, in England unter je 41.5, in Hannover unter je 40.9, in Belgium unter je 40, in Holland unter je 36.2, in Baiern unter je 34.6, in Sachsen unter je 34.1, in Preußen unter je 33.8, in Destreich unter je 29.7. Demnach herrscht, mit Ausnahme Destreichs, in Würtemberg die größte Sterblichkeit unter allen europäischen Staaten. Vom Juli 1846 bis Juli 1856 gab es i 1 Würtemberg 543,087 Todesfälle; von diesen waren 26,169 oder 4.82 Procent todtgeborene Kinder; 218,035 oder 40.1 Procent waren Kinder unter einem Jahr; 52,653 oder 9.7 Procent waren Kinder zwischen zwei und sieben Jahren; ohne die todtgeborenen sterben von den Kindern 42.18 Procent, che sie ein Jahr alt find. Diese große Sterblichkeit wird der kalten Atmosphäre auf den bedeutenden Höhenlagen, und der mangelhaften Bekleidung und Pflege, und auf dem südlichen Abhange der schwäbischen Alpen und in den Donaugegenden der Thatsache zugeschrieben, daß die Mütter nie ihre Kinder säugen, sondern ihren Kinder von der Geburt an künstliche Nahrung geben. Die Folge davon ist, wie die Listen über die Todesfälle darthun, daß 52 Procent der lebendig geborenen Kinder sterben, ehe sie ihr erstes Jahr zurücklegen. Von je 1,000 Personen waren in

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Während der fünf Jahre von 1853 bis 1858 brachte die militärische Conscrips tion 80,020 junge militärpflichtige Leute auf; von diesen waren 4,455 oder 5.56 Procent unter fünf Fuß zwei Zoll hoch. Von dieser Gesammtzahl der Conscribirten wurden 40,688 oder über 50 Procent wegen Körperfehler als untüchtig für den Militärdienst verworfen.

Land, x.

Würtemberg enthält ein Areal von 6,188,252 Morgen† Landes oder 4,821,748 Aecker, oder circa ein Fünftel von dem Flächeninhalt Ohio's. Das Areal ist auf folgende Weise für landwirthschaftliche Zwecke eingetheilt :

* Land, Volk und Staat Würtemberg, 1863, Seite 323.

+ Der würtembergische Morgen ist .779 Ader.

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