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Vorrede.

Mit vorliegendem Buche veröffentliche ich den Schlußband

der Geschichte der Apologetik und Polemik, welcher sich in Bezug auf geschichtliche Continuität den vorausgegangenen Bänden genau anschließt und mit denselben ein zusammenhängendes Ganzes bildet, zugleich aber auch als eine in sich geschlossene Partie des Ganzen gelten kann, daher er mit einem besonderen Titel versehen wurde, durch welchen ich den Inhalt desselben am kürzesten ausdrücken zu können glaubte. Daß der Umfang desselben hinter jenem der vorausgegangenen Bände zurücksteht, wird man mir mit Rücksicht auf den Umstand, daß ich vieles in denselben Gehörige bereits in meinen früher erschienenen literärgeschichtlichen Arbeiten umständlicher erörterte, billiger Weise nicht übel deuten; ich habe an den betreffenden Orten auf diese Arbeiten zurückverwiesen, und sehe voraus, daß wohlwollende Leser, welche diesem Werke ihre freundliche Theilnahme zuwendeten, auch den Verweisungen auf das an anderen Orten Gesagte ihre gütige Beachtung nicht versagen werden. Im Übrigen sind störende Auslassungen allenthalben vermieden worden, und wie ich annehmen zu dürfen glaube, wird ein Blick auf das Inhaltsverzeichniß lehren, daß man in diesem Buche ein sachlich Ganzes

vor sich habe. Eine nebenher zur gleichzeitigen Veröffentlichung vorbereitete Schrift über Wesen und Aufgabe der christlichen Philosophie in der Gegenwart" bot mir Gelegenheit und Anlaß, Mehreres, was im vorliegenden Buche bloß angedeutet oder nur vorübergehend erwähnt werden konnte, einläßlicher zu erörtern; es sei mir gestattet, auf die bezügliche Schrift als eine Ergänzung zu den einschlägigen Partien dieses Buches zu verweisen.

Unter die vorausgegangenen Arbeiten, auf welche ich mich im vorliegenden Buche zurückbezog, gehört die im verflossenen Jahre erschienene Geschichte der nachtridentinischen katholischen Theologie Deutschlands, zu welcher ich am Schlusse dieses Buches einige unliebsam übersehene Druckversehen nachgetragen habe. Daß ich mich in der genannten Arbeit auf die Darstellung der nachtridentinischen Epoche beschränkte, wird sich vermuthlich von selber zurechtlegen und rechtfertigen, wenn die gelehrte Gesellschaft, in deren Auftrag ich die Geschichte der neueren katholischen Theologie abfaßte, ihre Publicationen über die mittelalterliche Geschichte der Wissenschaften, über das spätere Mittelalter namentlich, folgen Lassen wird; die sonstigen Eigenthümlichkeiten der genannten Arbeit werden kaum einer Entschuldigung bedürfen, sondern einfach aus der Beschaffenheit des mir zur Bearbeitung vorliegenden Stoffes zu erklären sein. Eine sogenannte universalgeschichtliche Darstellung war in einer vom Hauptstrome der nachtridentinischen Lehr- und Wissenschaftsthätigkeit so sehr abseits gelegenen Partie, wie die Geschichte der nachtridentinischen Theologie Deutschlands ist, nicht füglich anwendbar; zudem handelte es sich in einer ersten Bearbeitung derselben vor Allem einmal darum, ersichtlich zu machen, was in jener Epoche auf deutschem Boden geleistet oder zu leisten versucht wurde. Ich habe mich übrigens keineswegs auf eine bloße Zusammentragung literargeschichtlichen Stoffes beschränkt, sondern mir die ganz bestimmte Aufgabe ge= seßt, den successiven Übergang der katholischen Theologie Deutsch= lands aus dem Zeitalter der scholastischen Bildung und confessio

nellen Polemik in ihr jeßiges Stadium aufzuzeigen, und auch alle einzelnen Momente und Zwischenstufen dieses Überganges kenntlich zu machen. Diese Aufgabe glaube ich in der That gelöst zu haben, und muß wünschen, daß die „Geschichte der katholischen Theologie Deutschlands" von diesem Gesichtspuncte aus aufgefaßt und beurtheilt werden möge; ich will meinerseits, wenn sich hiezu je Gelegenheit ergeben sollte, gerne das Mögliche für wünschenswerthe Änderungen und Besserungen an dem erwähnten Buche aufbieten.

In Bezug auf den vorliegenden Schlußband der Geschichte der Apologetik und Polemik habe ich schließlich noch zu bemerken, daß derselbe bereits im Sommer des verflossenen Jahres nahezu vollendet war, und an der Fassung des Ganzen nachträglich nichts mehr geändert wurde. Geist und Tendenz der Arbeit anbelangend, habe ich mir zur Aufgabe gesetzt, den Wünschen und Bedürfnissen Solcher zu dienen, welche an der christlich- apologetischen Aufgabe der Gegenwart ein wissenschaftliches Interesse nehmen, und wünsche, daß die in diesem Buche enthaltenen Zusammenstellungen und Ausführungen als Beitrag zu einer geschichtlichen Orientirung über die Functionen der christlichkirchlichen Apologetik, einer freundlichen Beachtung sich empfehlen mögen. Ich selber bin weit davon entfernt, die mit der Ausarbeitung dieses Werkes übernommene Aufgabe im vorliegenden Schlußbande für beendet zu halten; ich fühle vielmehr lebhaft, daß ich dem Anfange weit näher stehe, als dem Ende, indem die geschichtliche Orientirung eben erst den Unterbau einer wissenschaftlichen und systemmäßigen Ausführung bildet, die überdieß durch eine Reihe vorausgehender Einzelarbeiten vorzubereiten wäre. Ich habe es dem Willen und Entscheid eines Höheren anheimzustellen, ob und inwieweit ich mich zur weiteren Fortführung der mit diesem Buche vorläufig geschlossenen Aufgabe für berufen erachten darf, die man wol mit Recht nicht nur als eine zeitgemäße, sondern auch als eine der dankbarsten und ergiebigsten ansehen darf, und an

deren Entrichtung zur Herstellung eines Lebendigen Contactes zwischen der überlieferten kirchlichen Theologie und dem neuzeitlichen Wissenschafts- und Bildungsstreben unabweislich gegangen werden muß. Das am Schlusse des Buches angefügte Sachregister soll dazu dienen, die in den fünf Bänden des Werkes zerstreut vorkommenden Materien unter gewissen Hauptgesichtspuncten und Schlagworten zusammenzuordnen, nebstbei auch das Auffinden einiger erheblicherer Einzelheiten, die sich in den Inhaltsverzeichnissen der einzelnen Bände nicht ersichtlich machen ließen, zu erleichtern.

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