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gelungene Leistung auf dem Felde der Optik betrachtet werden müssen.

Was die äußere Ausstattung betrifft, so liefert diese einen neuen Beweis von dem guten Geschmacke der Herren Voigtländer & Sohn, indem sie so elegant ist, daß sie kaum etwas zu wünschen übrig läßt.

Bericht einer besonderen Commission über eine Sammlung französischer BürstenbinderArbeiten.

Von

Herrn Franz Hauke,

Supplent des Lehrfaches der Technologie am k. k. polytechnischen Institute. (Vorgetragen in der Monatsversammlung am 1. Juli 1844.)

(Siehe 11. Heft, Seite XVII.)

In

In einer der leßten monatlichen Versammlungen wurde Ihnen mitgetheilt, daß der Verein in Folge eines Berichtes des Herrn Dr. Roth in Paris, an das hohe k. k. HofkammerPräsidium, die verbesserte Bürstenfabrikation des Herrn Bertin daselbst, einer genauen Beachtung unterzogen hat. Bei diesen Bürsten sind die Borsten nicht in Holz, sondern in einen ledernen Rücken eingezogen, und nebst mehreren anderen Anwendungen sollen sie vorzüglich für den Gebrauch der Artillerie zu empfehlen seyn. Die etwas zu kurzen Andeutungen des Herrn Dr. Roth jedoch gewährten nicht hinreichende Anhaltspunkte zu einer gründlichen Untersuchung des Gegenstandes; daher fühlte sich der Verein zu einer Eingabe an das hohe k. k. Hofkammer - Präsidium veranlaßt, worin úm Einsendung verschiedener Musterstücke der Bertin'schen Lederbürsten angesucht wurde. In Folge hiervon ist dem Vereine eine Kiste mit Mustern der wichtigsten Gattungen von Pariser Bürstenbinder - Arbeiten zur Prüfung und Berichterstattung übermittelt worden.

Die zahlreiche, zur Begutachtung dieser Erzeugnisse zusammengesette Commission erklärte die Bertin'schen Bürsten, yon denen gleichfalls Muster vorlagen, als eine ganz vorzügliche

Arbeit, der sich schon vorhinein eine bedeutende Dauerhaftigkeit zutrauen läßt; es wurde jedoch in Frage gestellt, ob sie bei ihrem unvermeidlich höheren Preise in Wien Verbreitung finden würden, obwohl sie bei größerem Absage auch in Wien in gleicher Vollkommenheit und beinahe um denselben Preis wie in Paris verfertigt werden könnten. In Betreff der Kanonenbürsten stellte die Commission den Antrag: Der Verein wolle dieselben Sr. Ercellenz dem Herrn k. k. Feldmarschall - Lieutenant Vincenz Freiherrn v. Augustin zur Einsicht und allfälligen Begutachtung vorlegen.

Die übrigen zur Beurtheilung vorliegenden Bürsten, meistens aus dem Fache der Galanteriearbeit, zeichnen sich, nach der einhelligen Erklärung der Commission, fast sämmtlich durch schöne und zweckmäßige Formen, durch fleißige und solide Arbeit, durch gutes Materiale und billigen Preis aus, so daß ihnen die Commission gerne den Namen „Musterstück e» zuerkannte. Besonders ehrenvoll wurde der geschmackvollen Elfenbein - Sculpturarbeit an einigen Stücken erwähnt.

Einerseits wurde zwar bedauert, daß kostspieligere Galanteriearbeit in Wien schlechten Markt finde, und daß das Vorurtheil ausländische Fabrikate von der Classe der Galanterie - Waaren nur zu oft auf Kosten der inländischen Production begünstige; so wie anderseits bemerkt wurde, daß der hiesige Bürstenmacher schwers lich zu so niedrigen Preisen arbeiten könne, wie der Pariser, welchem die Umstände viele Vortheile bringen, daß 1. bei ihm eine gewisse Theilung und Specialität in der Arbeit eingeführt ist; 2, daß er große Quantitäten erzeugt; 3. daß ihm geschmackvolle Hilfsarbeiten zu Gebote stehen, und 4. daß seine Galanterie- Waare seit alter Zeit sich Vertrauen auf dem europäischen Markte erworben hat.

Dessen ungeachtet fand die Commission einen großen Theil der vorliegenden Musterstücke nachahmungswerth, und die anwes senden Bürstenbinder — sämmtlich nicht Mitglieder unseres Vereines — stellten das Unsuchen, diese Muster auch zur Nachahmung benüßen zu dürfen; worauf ihnen bedeutet wurde, daß nach dem Swecke der Einsendung, welcher gewiß Vervollkommnung ihres

Gewerbzweiges sei, dem Abzeichnen oder der genauen wiederholten Besichtigung der in den Localitäten des Vereines deponirten Muster, nichts entgegen stehe. Sie erklärten sich zum Danke gegen den nied. österr. Gewerb-Verein verpflichtet, und drückten einstimmig den Wunsch aus, seiner Zeit die nach den französischen Mustern verfertigten Arbeiten, so wie einige von ihren Eigenthümlichkeiten, an einem donnerstägigen Besprechungs- Abende im Vereins - Locale neben jenen ausstellen zu dürfen, um zu zeigen, daß es ihnen weder an Geschicklichkeit, noch an an gutem Willen für die Vervollkommnung ihres Gewerbes fehle, und daß sie jeder Anregung zur Förderung ihres Industriezweiges gerne Folge geben.

In Ausleihung der Bürstenmuster, welche gewünscht wurde, konnte jedoch vorläufig nicht eingegangen werden, indem das Ansuchen des Vereines um Pariser Muster nur auf Lederbürsten lautete, in Betreff der übrigen eingesendeten Artikel aber aus den beiliegenden Berichten und Noten nicht bestimmt hervorgeht, wer Eigenthümer derselben sei.

Die Commission stellt daher den Antrag: Der Verein wolle dem hohen k. k. Hofkammer-Präsidium für die Uebermittlung diefer zur Ausbildung des betreffenden Industriezweiges höchst schähenswerthen Mustersammlung seinen besonderen Dank ausdrücken, und zugleich das Ansuchen stellen, ob und in welcher Art er mit derselben verfügen dürfe?

Der Antrag wurde genehmigt.

Bericht der Abtheilung für Physik über die Brauchbarkeit der von dem k. k. priv. Großhandlungshause Cornides & Comp. erzeug=. ten Messingdrahtstricke zu Blizableitern.

Von

Herrn Carl Rumler,

Custos - Adjunet am k. k. Hof - Mineralien - Cabinete.

(Vorgetragen in der Monatsversammlung am 5. August 1841.)

(Siehe 11. Heft, Seite XVI.)

Das

as k. k. priv. Großhandlungshaus Cornides & Comp. in Wien, hat sich an den Verein mit der schriftlichen Bitte gewendet: derselbe möchte die Stricke aus Messingdrähten, welche dasselbe in einer Länge bis 100 Klafter erzeugt, auf ihre Brauchbarkeit zu Blizableitern besprechen, und, falls das Ergebniß dieser Besprechung ein günstiges seyn sollte, dem Publikum zúr Anwendung empfehlen.

In Folge dieser Bitte erstattet die Abtheilung für Physik nachstehenden Bericht.

Die Messingdrahtstricke der Herren Cornides & Comp. bestehen aus sieben einzelnen, höchst gleichförmig zusammengewundenen Drähten, deren jeder einen Durchmesser von 1·012 Linien hat. Die Vereinigung dieser Drähte zu einem Stricke ist dadurch zu Stande gebracht, daß um einen von ihnen die sechs übrigen wie um eine Achse gewunden erscheinen; weßhalb auch nur die leßteren beim Zusammendrehen eine Verkürzung erlitten haben, die übrigens für eine ursprüngliche Länge des Drahtes von 1 Fuß nur 8-6 Linien, also gerade nur so viel beträgt, als eben hinreichend ist, die einzelnen Drähte in gehöriger Verbindung zu erhalten.

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