Inhalts-Verzeichniß des fiebenzehnten Bandes. Seite 1 Herder's Aesthetik. Von Dr. Georg Zimmermann in Worms Beiträge zur franz. Literaturgeschichte. 1. Ueber Boileau. Von Dr. Strehlke 48 Herder's Aesthetik. (Fortseßung). V. Dr. Georg Zimmermann in Worms 113 Studien über die französischen Schriftsteller des sechzehnten Jahrhunderts. Das altfranzösische Alexiuslied. Von Dr. Geßner Bestimmungen über die richtige Bildung des Futurums im Englischen 2c. 228 Notizen über die ethischen Grundlagen der französischen Literatur seit der Juli-, Herder's Aesthetik. (Fortsezung). Von Dr. Georg Zimmermann in 259 Die Konsonanten der westfälisch-niederdeutschen Mundart. Von F. C. Honcamp 371 Zwei provenzalische Lieder, sprachlich und fachlich erklärt. Von Sachs. . . 387 Das Aesthetische nach seinem eigenthümlichen Grundwesen. Von Fr. Dittes 83 Deutschlands Mundarten. Von Pangkofer. (Dr. Frommann.) Der Vogel Phönix, angelsächsisches Gedicht von C. W. M. Grein Deutsches Sprach- und Uebungsbuch von Dr. Sparschuh . Deutsche Schulgrammatik für höhere Schulen. Von Dr. Spieß. Schulgrammatik von Bruno Berlet. (Dr. Sachse). Deutsches Lesebuch für mittlere Gymnasialklassen. Vom Prorector August Geschichtskalender des preuß. Vaterlandes in Bildern 2c. Von C. L. Amelung Göthe's Leben und Werke in chronologischen Tafeln. Von C. J. Saupe. Englische Grammatik nebst einer literarischen Einleitung 2. V. Dr. B. Schmiß. Die deutsche Rechtschreib. v. Standpunkte d. hist. Grammatik. Von L. Ruprecht 297 Etudes sur la prononciation française etc. P. Jos. Gischig. (D. Weiß) 310 Tannhäuser. Ein Gedicht von Emil Thilva. (Dr. C. A. W. Kruse) 313 Neue Schriften. Von Robert Pruß. (―e.) 422 Ueber deutsche Orthographie. Von K. G. Andresen. (Dr. W. Fricke) 434 Geistliche Lieder der evangel. Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Herausgege Programmenschau. 439 442 Friedrich's des Grossen Verhältniss zu Garve etc. Von K. E. Bonnell 317 Das älteste Drama in Deutschland 2c. Von J. Bendixen. (Dr. Sachse) 318 Programm der Realschule zu Stralsund. Von Dr. Nisch. (v. D.) . . . 320 Programm der Cäcilienschule in Oldenburg. Von Dr. König. (v. D.) 321 Bemerk. z. Texteskritik einiger Stellen in Shakspeare's Dramen. V. Bendigen De syllaba a ad formanda adverbia substantivis vel adiectivis in lingua Herder's Aesthetik. Einleitung. Herder's Bedeutung für die deutsche Literatur besteht hauptsächlich darin, daß er in alle Gebiete des Geistes die ihm eigenthümliche reproductive Phantasie und gemüthvolle Reflerion hineintrug. Seinem Streben lag das Ideal einer allumfassenden Weisheit zu Grunde. Es war ihm innerstes Bedürfniß, sich nichts Großes und Schönes, was unser Geschlecht zu irgend einer Zeit hervorgebracht hat, entgehen zu lassen, und zugleich drängte es ihn, die göttlichen Rathschlüsse nicht bloß in den Urkunden der Religion, sondern auch auf den Blättern der Natur und des Menschenlebens zu lesen. Deßhalb fühlte er auch seinen Geist durch eine Kunst oder Wissenschaft niemals ausgefüllt, sondern stürmte von einem Gebiete zum andern, um stets Neues zu entdecken. Er brachte zunächst eine unendliche Unruhe in die Literatur, aus der sich allmählich ein verjüngtes Leben in den einzelnen Zweigen entfalten sollte. Er warf Bliz auf Blig in das alte Dunkel, sprach kühne Ahnungen aus und wies auf unbetretene Bahnen hin. Daß er bei der Sehnsucht, mit seiner Erkenntniß Alles zu umfassen, die Gränzgebiete des Geistes vielfach verwirrte, daß er als Dichter in bloße Betrachtungen, als Philosoph in Phantasten gerieth, und daß er die Wissenschaft im Kanzeltone vortrug, liegt vollkommen in der Natur der Sache. Auch erklärt es sich aus der ganzen Entfaltungs- oder Erplosionsweise seiner Kräfte, daß die Unsterblichkeit seines Namens nicht sowohl auf den Ergebnissen seiner einzelnen Forschungen und auf dem rein wissenschaftlichen Gehalte seiner Ideen beruht, als auf dem Gepräge des persönlichen Genius, das er jedem seiner Werke aufgedrückt hat. Die Gabe, alle Kenntnisse und Anschauungen aus den entlegenften Regionen auf einen lebendigen Mittelpunkt, auf den Mittelpunkt eines Herzens zusammenzuziehen, dem die Liebe ihre Grazien verlie hen hatte, gibt den geistigen Schöpfungen Herder's ihren einzigen, unvergänglichen Reiz. Ihre Wirkungen lassen sich nach einzelnen Archiv f. n. Sprachen. XVII. 1 |