Das Oxforder Buch deutscher Dichtung vom 12ten bis zum 20sten Jahrhundert

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Hermann Georg Fiedler
Universitäts-verlag, 1911 - 595 pagina's
 

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Pagina 455 - Morgenwind WENN noch kaum die Hähne krähen, Macht sich auf der Morgenwind, Feget aus mit starkem Wehen Stadt und Flur und Wald geschwind. Allen Bäumen in der Runde Schüttelt er die Locken aus, Weckt die Blümlein in dem Grunde, Lockt die Lerch
Pagina 381 - NACHT Nächtliche Stille! Heilige Fülle, Wie von göttlichem Segen schwer, Säuselt aus ewiger Ferne daher. Was da lebte, Was aus engem Kreise Auf ins Weitste strebte, Sanft und leise Sank es in sich selbst zurück Und quillt auf in unbewußtem Glück. Und von allen Sternen nieder Strömt ein wunderbarer Segen, Daß die müden Kräfte wieder Sich in neuer Frische regen, Und aus seinen Finsternissen Tritt der Herr, so weit er kann, Und die Fäden, die zerrissen, Knüpft er alle wieder an.
Pagina 57 - Und fing, da er vom Tanzen redte, Als ging er noch an seiner Kette, Auf polnisch schön zu tanzen an. Die Brüder, die ihn tanzen sahn...
Pagina 501 - Krähnvolk, herbstlich abgemagert, indes sich dick aufs Düngerfeld der Frührauch der Fabriken lagert; die Morgensonne kommt. Schwarz schiebt sich durch den grauen Flor ein langer Zug von Schlackenbergen, Schornstein an Schornstein schnellt empor, schreckhafte Hüter neben Särgen; die Morgensonne kommt. Vom Horizont her nahn mit Hast und einen sich zwei Straßendämme, von Apfelbäumen eingefaßt, schon blaß beglänzt die knorrigen Stämme...
Pagina 287 - ... der Nacht, in der Nacht, Doch wallte nicht eine zurücke. Es drehte sich oben, unzählig entfacht, Melodischer Wandel der Sterne, Mit ihnen der Mond in beruhigter Pracht, Sie funkelten sacht In der Nacht, in der Nacht, Durch täuschend entlegene Ferne. Ich blickte hinauf in der Nacht, in der Nacht, Ich blickte hinunter aufs neue: O wehe, wie hast du die Tage verbracht, Nun stille du sacht In der Nacht, in der Nacht, Im pochenden Herzen die Reue!
Pagina 325 - Die faulen Burschen legten sich, Die Heinzelmännchen regten sich Und ächzten daher Mit den Säcken schwer Und kneteten tüchtig Und wogen es richtig Und hoben Und schoben Und fegten und backten Und klopften und hackten. Die Burschen schnarchten noch im Chor, Da rückte schon das Brot, das neue, vor! Beim Fleischer ging es just so zu: Gesell und Bursche lag in Ruh. Indessen kamen die Männlein her Und hackten das Schwein die Kreuz und Quer. Das ging so geschwind Wie die Mühl im Wind!
Pagina 275 - VATER, ich rufe dich ! Brüllend umwölkt mich der Dampf der Geschütze, Sprühend umzucken mich rasselnde Blitze. Lenker der Schlachten, ich rufe dich ! Vater du, führe mich ! Vater du, führe mich ! Führ mich zum Siege, führ...
Pagina 503 - VERGISSMEINNICHT in einer Waffenschmiede Was haben die hier zu tun ? Sollte heimlich der Friede Hinterm Hause am Bache ruhn ? Laut hallen die Hämmer in hartem Takt : Angepackt, angepackt, Die Arbeit...
Pagina 64 - DEN flüchtigen Tagen Wehrt keine Gewalt ; Die Räder am Wagen Entfliehn nicht so bald. Wie Blitze verfliegen, So sind sie dahin ! Ich will mich vergnügen, So lang ich noch bin...
Pagina 503 - Wildfang, gib acht ! Gib acht, es dreht die Sterne, du, im ganzen Himmelsraum. Es dreht die Sterne ohne Ruh und macht Musik, Musik dazu, so fein, wir hören's kaum ; wir hören's nur im Traum. Im Traum, da hören wir's von fern, von fern im Himmel hell. Drum träumt mein Wildfang gar so gern, wir drehn uns mit auf einem Stern ; es geht uns nicht zu schnell...

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